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Veröffentlicht am 02.08.2025

Spannend, rasant und zum Mitfiebern

Der Da Vinci Code
2

Worum geht es?
Robert Langdon, der eigentlich dienstlich in Paris ist, wird mitten in der Nacht von dem Hotelportier aus dem Bett geklingelt. Warum? Es hat einen Mord gegeben. Der Museumsdirektor wurde ...

Worum geht es?
Robert Langdon, der eigentlich dienstlich in Paris ist, wird mitten in der Nacht von dem Hotelportier aus dem Bett geklingelt. Warum? Es hat einen Mord gegeben. Der Museumsdirektor wurde tot im Louvre aufgefunden, zusammen mit merkwürdigen Zeichen und Symbolen. Erschüttert und irritiert lernt Langdon die Verschlüsselungsexpertin Sophie Neveu kennen und macht sich mit ihr gemeinsam daran, den Fall zu lösen. Ehe sie sich versehen, sehen sie sich einer Reihe von Rätsel gegenübergestellt, die sie quer durch Paris schicken und geraten dabei selbst in den Fokus der Ermittlungen. In einem zweiten Erzählstrang ranken sich Geheimnisse um die Organisation Opus Dei, die wir nach und nach entschlüsseln werden.

Meine Meinung
Dan Brown ist den allermeisten ein Begriff. Nicht nur ist sein Roman „Sakrileg – The Da Vinci Code“ ein Bestseller, auch der Film ist bekannt und von vielen gefeiert. In dieser Ausgabe, geeignet für Junge Erwachsene, wird die Geschichte von Robert Langdon und Sophie Neveu altersgerecht gekürzt und verliert dabei an keinerlei Spannung. Dazu kommt das ansprechend gestaltete Cover, das in den Innenseiten Abbildungen der Orte und Gemälde zeigt, von denen im Roman die Rede ist. So hat man auch als Leser, der noch nicht in Paris war, alles vor Augen und kann uneingeschränkt mitfiebern und -rätseln.

Robert Langdon tritt als bescheidener und sympathischer Symbolforscher auf, der im ersten Moment gar nicht zu verstehen scheint, wie er da hineingeraten konnte. Merklich geschockt von dem Anblick, der sich ihm im Louvre bietet, kommt er nicht umhin, die Symbolhaftigkeit des Szenarios zu analysieren. Die perfekte Ergänzung zu Langdons Expertise rund um Symbole bietet Sophie Neveu. Die Verschlüsselungsexpertin tritt unerschrocken und taff auf und hat keine Zeit zu verlieren, die Rätsel, die sich ihr ergeben, zu lösen.

Das Duo hat es mir direkt angetan. Besonders gefallen hat mir, wie an manchen Stellen Sophies Pragmatismus auf Roberts Erstaunen trifft – Das sorgte nicht nur für manche spannungsbedingte Gänsehaut, sondern entlockte mir auch das ein oder andere Schmunzeln. Aber trotz des kleinen Humors an der einen oder anderen Stelle hat mich der Roman vor allem wegen seines sagenhaften Spannungsbogens mitgerissen. In rasantem Tempo entwickelt sich die Handlung. Verschiedene Perspektiven und kurz gehaltene Kapitel machten es mir beinahe unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Teilweise ging die Handlung so schnell voran, dass ich das ein oder andere Mal zurückblättern musste, um den Überblick zu behalten.
Neben den beiden Protagonisten, sind auch die Antagonisten detailreich aufgebaut und sorgen für eine Gänsehaut. Besonders gut gefällt mir, dass auf Horror und Gewalt verzichtet wurde, die „Bösewichte“ aber dennoch klar als diese hervorstechen und die Handlung trotzdem spannend bleibt.
Das mag vor allem auch an dem Schreibstil von Dan Brown liegen. Detailreich und geheimnisvoll gibt er einem das Gefühl, mitten drin zu sein und Teil der Geschichte zu werden.

Was mich außerdem begeistert hat ist, wie Dan Brown es schafft, Wissenswertes zu Kunst und Geschichte so spannend in den Roman und die Handlung einfließen zu lassen, ohne den Lesefluss zu unterbrechen oder den Leser zu langweilen. So kann ich am Ende des Buches nicht nur sagen, dass ich gut unterhalten war und mich die Wendungen der Geschichte zum Ende hin ins Staunen versetzt haben, sondern auch, dass ich wirklich viel dabei gelernt habe.

Fazit
Dan Browns YA-Ausgabe des Weltbestsellers „The Da Vinci Code“ begeistert durch eine spannende, packende und rasante Handlung, die zum Ende hin alle Erzählstränge zusammenführt und die ein oder andere Überraschung bereit hält. Der Leser begibt sich gleich zu Beginn zusammen mit Robert Langdon und Sophie Neveu auf eine rätselhafte Reise voller Symbole und Verschwörungen durch Paris und lernt dabei noch so einiges über Architektur und Kunst.
Ein wunderbarer Spannungsbogen, der einen immer wieder überrascht, lässt einen das Buch bis zuletzt nicht aus der Hand legen. Ich denke, es ist Dan Brown definitiv gelungen, seinen Bestseller auch für Jugendliche attraktiv zu gestalten und sie langsam an das Genre „Thriller“ heranzuführen.
Das einzige Manko, dass ich benennen muss, ist die zum Teil sehr gehetzte Handlung, die mich an manchen Stellen leider abgehängt hat, weswegen ich so manches Mal noch einmal einen Schritt zurück machen musste, um alle Zusammenhänge zu verstehen.
Von daher gibt es von mir für diesen wunderbar spannenden Roman 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 07.01.2025

Spannende Abenteuer, grandiose Charakterentwicklung und eine Prise Magie

Das Buch der verbotenen Träume
6

Dawn Walker ist eine Wanderin – sie erklimmt Berggipfel in einem kleinen Dorf im Lake District. In der Winterpause arbeitet sie in einem kleinen Buchladen, geführt von Elizabeth, der Mutter ihres verstorbenen ...

Dawn Walker ist eine Wanderin – sie erklimmt Berggipfel in einem kleinen Dorf im Lake District. In der Winterpause arbeitet sie in einem kleinen Buchladen, geführt von Elizabeth, der Mutter ihres verstorbenen Lebensgefährten. Hier soll sie bald erfahren, dass sie auch in einem anderen Sinne eine Wanderin ist – eine Wanderin zwischen den Welten.


Nach dem Tod ihres Lebensgefährten Henry hat Dawn dem Lesen abgeschworen, erinnert es sie doch zu sehr an die vielen gemeinsamen Abende mit Ihrem Liebsten. Auch der freundliche Stammbesucher der kleinen Buchhandlung in Kerswick, in der Dawn im Winter arbeitet, „Flicken-Joseph“, der ihr stets neue Bücher empfiehlt, kann daran nichts ändern. Doch eines Tages soll sich das Blatt wenden, denn Jospeh verliert ein kleines unscheinbares lila Buch, das besondere Kräfte zu haben scheint. Als Dawn es findet, kann sie am Abend nicht widerstehen, hineinzulesen und findet sich nach Abschluss des ersten Kapitels neben ihrem verstorbenen Henry wieder, dessen Tod sie nie richtig verarbeitet hat. Der Traum ist so real, dass sie es nicht fassen kann. Spätestens, als am nächsten Tag eine junge Frau versucht, das Buch zu stehlen, weiß Dawn, dass etwas an dem Buch besonders sein muss, hergeben möchte sie es allerdings nicht wieder, ist sie doch so froh über die wenigen Stunden, die es sie mit ihrem geliebten Henry wiedervereint.

Doch als Henry ihr in einem ihrer realistischen Träume rät, mal wieder in sein Lieblingsbuch „Bambi“ reinzulesen, geschieht am nächsten Tag etwas, das Dawns Welt auf den Kopf stellt: Kaum schlägt sie das Buch auf und liest die ersten Zeilen, findet sie sich in einem idyllischen Wald wieder und wird von zwei Rehen angesprochen. Als sie erwacht, denkt sie erst, es war nur wieder ein Traum, doch es scheint mehr daran zu sein. Denn am nächsten Tag wartet Leo Turner auf sie in der Buchhandlung und erzählt ihr von einer geheimen Organisation von Lesenden und Buchfiguren, dem Bund. Leo bittet Dawn mit ihm nach London zu reisen, um dort in einer Buchhandlung mehr über den Bund zu erfahren. In der Hoffnung, Antworten auf Ihre Fragen zu finden, begibt sich Dawn zusammen mit Leo auf die Reise und findet sich alsbald in einer Katastrophe wieder, die nicht nur die Buchwelt, sondern auch ihre Welt und ihre Freundin Elizabeth, Mutter von Henry, bedroht. Doch gemeinsam mit ihren neuen Freundenstellt sie sich den Herausforderungen.

Mary E. Garner lässt einen erneut eintauchen in eine fantastische Bücherwelt. Die Lesenden finden sich durch den lebhaften Schreibstil schnell als Teil der Geschichte wieder und erleben mit Dawn zusammen eine spannende Reise. Fans der Reihe „Das Buch der gelöschten Wörter“ dürfen sich auf ein Wiedersehen mit alten Bekannten freuen und auch Lesende, die die Buchreihe noch nicht kennen, werden abgeholt und in die Geschichte hineingesogen.

Meine Meinung:

Schon nach den ersten Seiten konnte ich das Buch nicht mehr weglegen. Mary E. Garner schafft es durch ihren detailreichen und lebhaften Schreibstil, die Lesenden zu fesseln und eine Atmosphäre und Spannung aufzubauen, dass man das Buch am liebsten in einem Stück durchlesen möchte. Was als berührende und sentimentale Handlung beginnt, indem wir die noch immer trauernde Dawn und ihre Freundin Elizabeth, Mutter des verstorbenen Lebensgefährten Henry, kennenlernen, entwickelt sich alsbald zu einem spannenden und vielschichtigen Abenteuer. Neben der etwas einsamen Dawn, die sich anfangs schwer damit tut, die Buchwelt und die Existenz des Bundes, sowie ihre Rolle darin zu akzeptieren, lernen wir den tiefgründigen und distanzierten, aber fürsorglichen Leo Turner kennen. Ganz besonders erobert allerdings vor allem einer die Herzen der Lesenden: Der Gehilfe Bambi, der die Lesenden mit seiner Niedlichkeit, seiner Tapferkeit und seinen tiefgründigen Bemerkungen schlichtweg verzaubert. Den starken Kontrast dazu bietet die willensstarke und temperamentvolle Jo. Zusammen mit der geheimnisvollen Rose erlebt das Team spannende Abenteuer. Neben Reisen in andere Geschichten und dem Nachforschen möglicher Intrigen erleben wir eine grandiose Charakterentwicklung und tauchen ein in die abwechslungsreiche und auch teils gefährliche Arbeit des Bundes. Die Spannung und die verschiedenen Erzählstränge werden von Seite 1 an aufgebaut, um im letzten Drittel des Buches fantastisch ineinander zu laufen und in einem spannenden und spektakulären Finale zu enden, das nichts für schwache Nerven ist.
Besonders gut hat mir gefallen, dass die Hauptcharaktere so vielschichtig aufgebaut sind und sich im Laufe der Geschichte weiterentwickeln. So wird aus der traurigen und etwas einsamen Dawn am Ende eine glückliche junge Frau, die neue Freunde gefunden hat und Teil einer großen Gemeinschaft ist. Allen voran hat vor allem Bambi mein Herz erobert. Der kleine Rehbock ist außerordentlich niedlich beschrieben, die Szenen mit ihm bringen einen zum Schmunzeln und manches Mal hat man auch Tränen in den Augen.
Hervorzuheben ist außerdem, dass nicht nur die Hauptcharaktere, sondern ebenso die Nebencharaktere liebevoll und ausführlich beschrieben sind.

Die Storyline, die Mary E. Garner aufbaut, gefällt mir sehr gut. Sie lädt dazu ein, während des Lesens permanent mitzufiebern, eigene Theorien aufzustellen und am Ende verblüfft auf die Genialität der Geschichtenverstrickung zu schauen. Auch wenn der Handlungsverlauf manchmal etwas vorhersehbar ist, verliert die Geschichte bis zuletzt nicht an Spannung.


Fazit:

Mary E. Garner schafft es erneut, die Lesenden in eine fantastische Welt zu entführen. Die Handlung und die verschiedenen Erzählstränge laden die Lesenden zum Mitfiebern ein und vereinen rührende und emotionale Szenen sowie spannende und etwas gruselige. Durch die liebevolle und vielschichtige Gestaltung aller Charaktere, die sich im Laufe der Geschichte weiterentwickeln und einige Überraschungen bereit halten, ist man am Ende beinahe traurig, dass das Abenteuer schon vorbei ist. Lesende, die die Reihe „Das Buch der gelöschten Wörter“ bereits kennen, dürften sich über einen neuen Ausflug in bekannte und neue Welten freuen, alle anderen können sich auf ein fantastisches Abenteuer freuen, das Lust auf weitere Bände macht.

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  • Fantasy