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Veröffentlicht am 11.01.2017

Informationen über Sherlock Holmes

Die Welt des Sherlock Holmes
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Normalerweise beginne ich meine Rezensionen mit der Wiedergabe des Inhalts, aber irgendwie bietet sich das bei diesem, sagen wir mal, Sachbuch vielleicht nicht ganz so an. Also um erst einmal grob zusammen ...

Normalerweise beginne ich meine Rezensionen mit der Wiedergabe des Inhalts, aber irgendwie bietet sich das bei diesem, sagen wir mal, Sachbuch vielleicht nicht ganz so an. Also um erst einmal grob zusammen zu fassen worum es in dem Buch geht: Sherlock Holmes. Der Meisterdetektiv und sein Autor werden  hierbei von allen Seiten beleuchtet. Um den Inhalt dieses Buches zu erläutern, verwende ich dieses Mal eine andere Taktik und werde jeden Buchabschnitt einzeln bewerten. Ich hoffe es wird dadurch nicht zu unübersichtlich. Also los geht’s.

Kapitel 1: Arthur Conan Doyle als Autor
Wie der Titel schon besagt, behandelt dieser Abschnitt das Leben des Schöpfers der Sherlock-Holmes-Werke. Neben seiner eigenen Biographie wird auch auf Personen hingewiesen, die ihn in seinem Schaffen begleitet haben und auch als Vorlage für seine berühmten Figuren gedient haben könnten. Die Informationen über den Autor waren für mich sehr interessant und ich habe viele Dinge über ihn erfahren, die ich noch nicht wusste. Das Einzige, was mich dabei etwas gestört hat, war die sehr spekulativ formulierte Auseinandersetzung mit den Namen der Figuren und ihren möglichen realen Pendants.

Kapitel 2: Die wichtigsten Figuren der Geschichte
Das Kapitel liefert eine Zusammenstellung der Protagonisten sowie der populärsten Antagonisten der Geschichte. Besonders interessant fand ich, wie sehr sich die Romanvorlage von Sherlock Holmes von den Darstellungen in Film und Theater doch unterscheiden kann. Ansonsten gibt dieser Abschnitt nur einen groben Überblick über die beteiligten Figuren, wobei auf Watson und Holmes und deren Beziehung zueinander natürlich am meisten Wert gelegt wird.

Kapitel 3: Die Fälle des Sherlock Holmes
Hier wird eine kurze Zusammenfassung jeder Sherlock-Holmes-Geschichte geliefert, ohne jedoch das Ende zu verraten. Dieser Abschnitt ist für meine Begriffe leider der langweiligste (und leider auch längste) Teil des Buches. Ich denke, für diejenigen, die die Werke schon kennen, bietet dieser Abschnitt keinerlei neue Informationen und diejenigen, die noch nicht alle Geschichten gelesen haben, brauchen auch keine so ausführliche Inhaltsangabe, da sie wahrscheinlich die Geschichten selbst noch lesen wollen. Es ist wirklich schade, dass dieser Abschnitt einen Großteil des Buches abdeckt.

Kapitel 4: Arthur Conan Doyles Spiel mit den Lesern
Hier wurde der Bezug der Romane zu realen Orten hergestellt. Dieser Realitätsbezug wird auch gerne als ein Grund der anhaltenden Popularität der Romane gesehen. Ein Abschnitt, der betont, wie präsent die Figur Sherlock Holmes auch noch heutzutage ist.

Kapitel 5: Sherlock Holmes erobert die Welt
Der Abschnitt beschäftigt sich abschließend mit Pastiches (also von anderen Autoren und Fans verfasste Weiterführungen der Werke die in irgendeiner Form einen Bezug zum Original haben), Filmen, Serien und Bühnenadaptionen der Sherlock Holmes Werke. Die über Jahrzehnte anhaltende Begeisterung der Menschen für diese Geschichten und auch ständigen Neuinszenierungen sind wirklich bemerkenswert. Eine sehr interessante Schilderung des Sherlock-Holmes-Kultes“ in der Vergangenheit und auch der Neuzeit. Es ist außergewöhnlich, wie viele Schauspieler Sherlock Holmes selbst oder seinen Partner Watson im Laufe der Zeit schon alles verkörpert haben. Der Kult um Sherlock Holmes ist und bleibt lebendig. Für mich der mit Abstand interessanteste Abschnitt des gesamten Buches, da er auch die meisten mir unbekannten Informationen beinhaltet hat.

Wer das dynamische Duo um Sherlock Holmes und John Watson liebt und sich nicht nur mit den Originalwerken auseinandersetzen will, für den ist dieses Buch eine schöne Ergänzung. Vor allem für Einsteiger ist es sehr verständlich und geordnet formuliert. Ob es wirklich ausreichend viele Informationen für eingefleischte Fans enthält, kann ich von meiner Seite aus nicht beurteilen. Für mich persönlich wurden einige Dinge erläutert, die mir bis dahin unbekannt waren, was das Buch für mich lesenswert macht.

Veröffentlicht am 11.01.2017

Zwei Ermittlerinnen für das Magische

Rauhnacht
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Eine ungewöhnliche Kältewelle sucht die Stadt London heim. Bei den eisigen Temperaturen wird die Leiche einer Frau gefunden, in deren erfrorenen Zügen das blanke Entsetzen zu lesen ist. Anabelle und Zaida, ...

Eine ungewöhnliche Kältewelle sucht die Stadt London heim. Bei den eisigen Temperaturen wird die Leiche einer Frau gefunden, in deren erfrorenen Zügen das blanke Entsetzen zu lesen ist. Anabelle und Zaida, zwei außergewöhnliche Ermittlerinnen für das Übernatürliche werden zu Rate gezogen und stoßen noch am Tatort auf eine unheimliche Kreatur aus Schnee und Eis. Zaida und ihre Magie können die Beiden nur knapp vor einer Katastrophe retten. Und zu allem Überfluss bleibt nicht einmal die Leiche der erfrorenen Dame lange tot.
Das Buch ist der erste Teil einer sich entwickelnden Reihe um die beiden Protagonisten Ana, deren Körper eine Maschine ist und Zaida, einer Magierin. Persönliche Details und Hintergrundinformationen zu den Beiden werden im Laufe der Geschichte immer wieder eingeworfen, wobei die wahre Geschichte der Beiden nur in Bruchstücken an den Leser weitergegeben wird. Als Erzählerin wird das Geschehen dabei hauptsächlich aus Anas Perspektive geschildert. Gelegentlich wirken Anas gedankliche Monologe in der Erzählung etwas störend. Vor allem in den Kampfszenen leidet der Spannungsbogen ein bisschen unter diesen gedanklichen Abschweifungen. Die mystische und magische Komponente der Erzählung ist sehr schön ausgearbeitet und es werden hier auch nicht die typischen „klischeehaften“ bösen Kreaturen als Gegenspieler der Protagonisten verwendet. Ein schönes Extra sind auch die beiden sprechenden  Raben von Zaida für alle Tierliebhaber unter den Lesern.
Das Ende ist ein wenig kurz gehalten, aber das ist und bleibt wohl Geschmackssache. Außerdem verspricht es auf jeden Fall weitere Geschichten um Zaida und Ana, da es doch ein wenig offen bleibt.

Insgesamt erzählt das Buch eine sehr schöne mystische Geschichte, mit sympathischen und auch ungewöhnlichen Protagonisten. Für Fantasyliebhaber ist die Geschichte trotz kleiner erzählerischer Schwächen auf jeden Fall zu empfehlen. Ich bin gespannt, wie es mit den Beiden weitergeht.

Veröffentlicht am 11.01.2017

Gruselige Kreaturen können hinter jeder Wand hausen....

In den Wänden
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Ein kleiner Junge, ein altes Haus und seltsame Geräusche, die des Nachts die Stille des Schlafes unterbrechen. Schon vor 40 Jahren verschwand unter der Obhut des Kindermädchens Ada ein kleiner Junge in ...

Ein kleiner Junge, ein altes Haus und seltsame Geräusche, die des Nachts die Stille des Schlafes unterbrechen. Schon vor 40 Jahren verschwand unter der Obhut des Kindermädchens Ada ein kleiner Junge in dem schaurigen Herrenhaus der Familie Holt auf mysteriöse Weise und die tragische Geschichte scheint sich zu wiederholen. Der Sohn der jetzigen Besitzerin des Anwesens, Valerie Holt, die als Kind das Verschwinden des Jungen miterlebte, verschwindet auf genau dieselbe Art und Weise. Ada setzt alles daran wenigstens diesen Junge zu finden und in die Obhut seiner Mutter zurückzugeben. Welche Kreaturen lauern hinter den Wänden dieses Hauses und wohin führen die beinahe unsichtbaren Tore, die Valerie schon als Kind in den Wänden entdeckt hat?

Auch wenn das Cover des Buches eher einen spaßigen Eindruck der Story vermittelt so geht die Geschichte im Gegenteil eher in eine schaurigere und finstere Richtung. Auch wenn nicht von einem Krimi oder Thriller die Rede sein kann so haben die Abenteuer hinter den Wänden ohne Licht und gespeist mit gruseligen Kreaturen doch einen eher düsteren Charakter. Die Geschichte spielt abwechselnd in der Gegenwart und Vergangenheit vor 40 Jahren, als der erste Junge verschwand. Dem Leser werden so nach und nach Zusammenhänge und Informationen vermittelt und der Spannungsbogen beständig aufrechterhalten. Diese Verknüpfung der Ereignisse ist der Autorin wirklich außergewöhnlich gut gelungen. 
Die Protagonisten sind in ihrem Charakter gut ausgearbeitet und sympathisch und entwickeln sich auch im Laufe der Geschichte weiter. Jeder Einzelne versteht es seine Rolle im Vorrankommen der Geschichte einzunehmen und die Dialoge sind weder langweilig noch inhaltslos. Ich musste sogar einige Male ob der direkten Art von Ada oder der vergnüglichen Sätze von Teddy schmunzeln. Die Handlung ist flüssig erzählt und wird an keiner Stelle langweilig. Die Geschehnisse sind nicht unbedingt überraschend, was zwar für mich einen kleinen Abzug in der Bewertung bringt, aber der wunderschönen Handlung keinen Abbruch tut. Das Ende bietet eventuell Platz für eine Fortsetzung auch wenn die Geschichte an sich abgeschlossen ist. 

Alles in allem eine sehr schöne mythische, leicht finstere Geschichte, der etwas anderen Fantasyart
bei der man sich des Nachts bei einem ungewöhnlichen Geräusch doch schon einmal fragt, ob hinter den Wänden nicht doch mehr ist, als man vielleicht wissen möchte. 

Veröffentlicht am 09.01.2017

Die Würze des Lebens

Koriandergrün und Safranrot
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Die junge Inderin Nalini ist eine wundervolle Köchin und kann mit den Gewürzen und Gerüchen ihrer Gerichte die Seele verzaubern und Schmerzen heilen. Sie verliebt sich in einen reichen Inder und brennt ...

Die junge Inderin Nalini ist eine wundervolle Köchin und kann mit den Gewürzen und Gerüchen ihrer Gerichte die Seele verzaubern und Schmerzen heilen. Sie verliebt sich in einen reichen Inder und brennt mit ihm trotz ihres geringeren Standes durch. Nach der Geburt ihrer beiden Kinder, Satchin und der kleinen Maya, zieht die Familie beruflich nach Großbritannien um. Diese neue Heimat ist so ganz anders als das bunte Indien und Nalini kann nicht einmal die dortige Sprache sprechen. Immer mehr verschanzt sie sich in ihrem Haus und bittet ihren Mann um eine Rückkehr in ihre alte Heimat. Nachdem ihr Mann von einem auf den anderen Tag ohne ein Wort des Abschieds verschwindet und seine Frau und Kinder ohne Geld zurücklässt, müssen sich die drei alleine in einer Welt zurechtfinden, die eigentlich nicht die ihre ist.

Zuerst will ich anmerken, dass der Klappentext dem Buch wirklich nicht gerecht werden kann.
Nachdem ich mit einer Geschichte gerechnet habe, die sich weitestgehend um das Kochen dreht, war ich sehr überrascht wie tiefgründig die Einblicke in das Leben dieser Familie sind und mit was für Konflikten und Hindernissen sie sich auseinandersetzen müssen, aber auch welche Hilfe sie in den schweren Zeiten von Anderen bekommen.
Die Geschichte wird aus der Perspektive von Nalini und ihrer Tochter Maya in einem wundervollen und bildlichen Stil erzählt und erstreckt sich zeitlich über einen Rahmen von mehreren Jahren in denen Maya erwachsen wird. Aber auch die Vergangenheit von Nalini wird in die Geschichte eingebracht, da auch sie einen großen Einfluss auf die weiteren Geschehnisse hat. Interessant an der wechselnden Perspektive ist, dass bei einigen Abschnitten dieselben Begebenheiten auch von beiden Erzählern beschrieben werden. Dieser Wechsel zeigt sehr die Beziehung zwischen Mutter und Tochter und die Konflikte der Beiden auf. Da die beiden Erzähler auch innerhalb eines Kapitels in der Zeit sehr hin und herspringen, muss man gelegentlich etwas darauf achten, ob man sich in der  Gegenwart oder Vergangenheit befindet. Man gewöhnt sich jedoch schnell an diese zeitlichen Wechsel und kann sich im Verlauf der Geschichte darauf einstellen.
Die Charaktere sind schön ausgestaltet und lassen den Leser in ihre Gefühlswelt eintauchen und mitfühlen. Die Handlung selbst ist nur schwer vorhersehbar und voller Höhen und Tiefen, wie das Leben selbst.
Für mich war die Kernaussage der Geschichte: Man kann alles schaffen, wenn man den Willen dazu hat. Selbst in der größten Not lohnt es sich nicht aufzugeben. Dazu passt auch ganz gut meine Lieblingsstelle aus diesem Buch:
" ´Wenn wir nicht urteilen und über unseren Tellerrand hinausblicken, geschehen Wunder´, lauteten ihre Worte. ´Wenn wir an jemanden glauben, obwohl derjenige nicht an sich selbst glaubt, geschieht ein Wunder.´" - S.111

Ein wundervolles Buch über Trauer, Reue, Schuld und Verlust, aber auch Vergebung, Lachen, Liebe und Familie. Es lohnt sich auf jeden Fall dieses Buch zu lesen und ich bin immer wieder schockiert, welche schönen Bücher sich über Jahre so unbemerkt in meinem Regal versteckt haben.

Veröffentlicht am 09.01.2017

Hexenverbrennungen

Brennen muss die Hexe
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Die Polizei Lemfeld ermittelt erneut in einer bizarren Mordserie. Ein skrupelloser Killer verbrennt Frauen bei lebendigem Leibe auf dem Scheiterhaufen, nachdem er sie tagelang gefoltert hatte. Am Tatort ...

Die Polizei Lemfeld ermittelt erneut in einer bizarren Mordserie. Ein skrupelloser Killer verbrennt Frauen bei lebendigem Leibe auf dem Scheiterhaufen, nachdem er sie tagelang gefoltert hatte. Am Tatort wird stets dieselbe Botschaft gefunden - "Für immer. A. G." Polizeipsychologin Alexandra von Stietencron wird der Sondereinheit zugeteilt und entdeckt eine Verbindung der Morde mit der örtlichen Historie der Hexenverbrennungen. Mit Nachdruck versucht die Sondereinheit den Täter zu ermitteln und das am Besten vor der großen Walpurgisnacht in der in der ganzen Stadt Scheiterhaufen brennen werden.

Der Krimi behandelt das Thema mittelalterliche Foltermethoden und Verbrennungen ohne zu albtraumhafte Details zu verwenden und verflechtet historische Gegebenheiten (damit meine ich die Hexenprozesse) mit einem psychotischen Serienkiller, der das Feuer als reinigende Kraft sieht.

Die psychologischen Ausschweifungen von Alex als Protagonistin sind eine gelungene Abwechslung zur herkömmlichen Polizeiarbeit. Auch wenn nicht alle Theorien zutreffen, eröffnet Alex mit ihren Spekulationen oft neue Untersuchungswege und treibt die Handlung weiter voran. 
Daneben sind auch die anderen Charaktere schön ausgearbeitet und leisten ihren Beitrag zum Geschehen. Am besten hat mir dabei Schneider gefallen, der mit seiner lockeren Art und seinem nicht so schematischem Denken aus der Horde Polizisten klar hervorsticht. Und auch Finja als klaren Neuling finde ich sehr gelungen. Das Privatleben von Alex finde ich nur sehr sporadisch mit in die Handlung integriert. Da ich den ersten Teil der Reihe nicht kenne, mag mir vielleicht deshalb nicht immer klar sein, welche Probleme Alex in ihrem privaten Umfeld meint, wenn sie wieder einmal zu viel nachgrübelt.
Die Spannung wird in Folge der steigenden Opferzahl immer weiter aufgebaut. Zwar war das Ende wenigstens teilweise vorhersehbar, jedoch wird lange nicht klar wer genau hinter den Morden steckt und warum.

Das Buch mag vielleicht kein kriminologisches Meisterwerk sein, es hat jedoch alle Elemente, die eine gute Geschichte in diesem Genre braucht: einen verrückten und doch cleveren Serienkiller, eine außergewöhnliche und unkonventionelle Ermittlerin und eine nur schwer vorhersehbare Entwicklung der Handlung. Mir hat der Krimi sehr gefallen und ich kann ihn nur weiterempfehlen.