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Veröffentlicht am 30.09.2025

Wenn Gedanken plötzlich greifbar werden

Gedankenkarussell
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Wer kennt es nicht? Ein Gedanke jagt den nächsten, die Vergangenheit ruft, die Zukunft macht Druck und die Gegenwart huscht einfach an uns vorbei. Genau hier setzt diese Geschichte mit nur 68 Seiten an ...

Wer kennt es nicht? Ein Gedanke jagt den nächsten, die Vergangenheit ruft, die Zukunft macht Druck und die Gegenwart huscht einfach an uns vorbei. Genau hier setzt diese Geschichte mit nur 68 Seiten an und trifft mitten ins Herz eines Themas, das wir alle nur zu gut kennen. Overthinking!

Schon die Erklärung zu Beginn dieser kurzen Geschichte ließ mich ehrfürchtig in dieses Buch eintreten. Wenn man schon auf den ersten Seiten beginnt, über sich selbst nachzudenken, weiß man, dass diese Reise etwas ganz Besonderes werden wird.

Das Gedankenkarussell schreibt von so vielem. Gedanken, Gemeinsamkeiten, Gewohnheiten, Sorgen, Möglichkeiten, Entscheidungen, Erinnerungen, Liebe, Glück, Stress, Trauer, Verlust, Schuld, Angst, Erwartungen, Veränderung, Verzweiflung, Wut und Unsicherheit. Es ist fast so, als würden all diese Themen Platz auf den Sitzen des Karussells nehmen und gemeinsam mit uns ihre Runden drehen.

Besonders eindrücklich war für mich die Stelle, an der ein Fahrgast des Karussells direkt nach dir selbst fragt. Dieser Moment ist erschreckend, weil er dich zum Innehalten zwingt. Aber genau das ist der Punkt, an dem das Buch seine Kraft entfaltet. Es rüttelt auf, regt zum Nachdenken an und gibt vielleicht sogar den entscheidenden Anstoß, etwas im eigenen Leben zu verändern, anstatt in den immer gleichen Gedankenschleifen festzustecken.

Es geht um Gedanken, die wir kontrollieren. Oder die uns kontrollieren. Ist es wirklich eine gute Idee, in dieses Karussell einzusteigen? Die Antwort erfährt man nur, wenn man sich traut, die Fahrt zu wagen und sich auf diese besondere Reise einzulassen.

Eine lehrreiche, bewegende und gleichzeitig sehr persönliche Geschichte, die uns zeigt, dass wir mit unseren Gedanken niemals allein sind.

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Veröffentlicht am 28.09.2025

Was bleibt von uns, wenn wir jeden Tag jemand anders sind?

Entkörpert
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Schon nach den ersten Seiten war mir klar, dass dieses Buch kein gewöhnlicher Reihenauftakt, sondern ein richtig packender Pageturner ist. Die Grundidee hat mich sofort fasziniert. In einer Zukunft, in ...

Schon nach den ersten Seiten war mir klar, dass dieses Buch kein gewöhnlicher Reihenauftakt, sondern ein richtig packender Pageturner ist. Die Grundidee hat mich sofort fasziniert. In einer Zukunft, in der Körper und Geist sich im Schlaf voneinander lösen, wachen Menschen plötzlich in fremden Körpern auf. Ein Szenario, das gleichermaßen spannend wie verstörend ist und mich nicht mehr losgelassen hat.

Im Mittelpunkt steht Luka, ein Jugendlicher, der innerhalb der „Einheit“ lebt. Einem abgeschotteten System, das Stabilität verspricht, aber einen hohen Preis fordert. Als er Körperdiebe entlarvt, gerät seine Welt ins Wanken. Ich fand ihn als Hauptfigur sehr sympathisch und habe seine Entwicklung gerne verfolgt. Besonders spannend war für mich zu sehen, wie er Schritt für Schritt beginnt, die Regeln und Wahrheiten, mit denen er aufgewachsen ist, infrage zu stellen.

Der Schreibstil ist flüssig, fesselnd und sehr bildhaft. Gerade die düstere Grundstimmung der dystopischen Welt hat sich perfekt im meinem Kopf eingefügt. Manchmal musste ich mich kurz sortieren. Musste mir klar werden, wer sich gerade in welchem Körper befindet. Die vielen Wechsel können durchaus verwirren. Gleichzeitig macht genau das aber den Reiz aus, weil man die Unsicherheit der Figuren fühlt.

Dieses Buch wirft viele Fragen auf, über Identität, Freiheit und die Bedeutung unseres Körpers. Würde ich in einer solchen Welt lieber in meinem eigenen Körper bleiben oder die Erfahrung des Reisens wagen? Diese Überlegungen begleiten den Leser noch länger. Das hat mir richtig gut gefallen.

Das Ende ist offen und gemein! Richtig fies! Ein Cliffhanger, der mich direkt dazu gebracht hat, mir Band 2 zu holen. Ich bin sehr gespannt, welche Antworten und Wendungen dort noch auf mich warten.

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Veröffentlicht am 18.09.2025

Heilung, Herz und Hockey

Chicago Saints / Crushing the Ice
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Mit „Crushing the Ice“ schenkt uns die Autorin eine unglaublich emotionale Liebesgeschichte, die mich mitten ins Herz getroffen hat. Schon nach wenigen Seiten war ich in der Welt der Saints angekommen. ...

Mit „Crushing the Ice“ schenkt uns die Autorin eine unglaublich emotionale Liebesgeschichte, die mich mitten ins Herz getroffen hat. Schon nach wenigen Seiten war ich in der Welt der Saints angekommen. Eine Vorkenntnis der ersten 4 Bände ist nicht erforderlich.
 
Jacob Devine, der starke Kapitän des Teams, ist nach dem Verrat seiner Frau  am Boden zerstört. Sein Leben scheint in Scherben zu liegen, bis Bliss Gibson, die kleine Schwester seines Teamkollegen, plötzlich in seine Dunkelheit tritt.
 
 Eigentlich steckt sie selbst in einer Lebenskrise, doch gerade ihre Stärke, ihr Humor und ihre Hartnäckigkeit lassen Jacobs Mauern langsam bröckeln. Was als kleine Herausforderung beginnt, entwickelt sich zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle, die mich beim Lesen nicht mehr losgelassen hat.
 
Bliss war für mich eine unglaublich spannende Figur. Sie ist schlagfertig, mutig aber auch verletzlich. Jacob dagegen ist ein Charakter, den man einfach lieben muss. Loyal, fürsorglich, ein Kämpfer, der trotz seiner Verletzungen immer wieder aufsteht. Zusammen sind sie ein Paar, das so authentisch wirkt, dass man mit jeder Seite mitfühlt, leidet, hofft und lacht.
 
Besonders gefallen hat mir die wechselnde Erzählperspektive. So nah an beiden Figuren zu sein, ihre Gedanken und Gefühle direkt mitzuerleben, hat die Geschichte noch intensiver gemacht.
 
Der Schreibstil der Autorin ist leicht, flüssig, voller Emotionen und mit genau der richtigen Portion Humor und Spice.
Für mich ist diese Geschichte eine Mischung aus Schmerz, Heilung, Hoffnung und ganz viel Herz. Jacob und Bliss haben mich zum Schmunzeln gebracht, aber auch Momente geschenkt, in denen ich einfach mitfühlen musste. Und ja, ich hätte Jacobs Exfrau am liebsten höchstpersönlich die Leviten gelesen.
 
Das Buch erzählt von gebrochenen Herzen, Einsamkeit, Selbstmitleid, Schmerz, Verrat, Eifersucht, Zweifel, Rache, Mut, Karriere, Klicks und Likes, Reichweite, Teamgeist , Erfolg und natürlich Liebe.
 
Hierbei handelt es sich um eine Lovestory, die bleibt, die bewegt und die man einfach genießen muss.

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Veröffentlicht am 14.09.2025

Liebe im Schatten der Dunkelheit. Ein Auftakt, der unter die Haut geht!

Fateful Lies - Wenn du mir vertraust
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Manchmal reicht schon der Beginn eines Buches, um mich wieder vollends mitzureißen. Und genau das ist der Autorin einmal mehr gelungen. Fateful Lies ist der Start einer Mafia-Romance-Dilogie, die mich ...

Manchmal reicht schon der Beginn eines Buches, um mich wieder vollends mitzureißen. Und genau das ist der Autorin einmal mehr gelungen. Fateful Lies ist der Start einer Mafia-Romance-Dilogie, die mich von Beginn an nicht losgelassen hat.

Im Mittelpunkt steht Willow, die den Tod ihrer kleinen Schwester aufklären will. Auf ihrer Suche gerät sie direkt in die Welt von Veland. Nach außen hin wirkt er charmant und charismatisch, in Wahrheit ist er aber einer der mächtigsten Mafiabosse von New York.

Schon ihr erstes Aufeinandertreffen knistert nur so vor Spannung, und schnell wird klar, dass hier zwei Welten aufeinanderprallen, die sich nie begegnen sollten.

Die Geschichte lebt von dieser gefährlichen Anziehung. Leidenschaft und Misstrauen liegen so nah beieinander, dass man beim Lesen ständig hin- und hergerissen ist. Willow ist eine starke, mutige Protagonistin, deren Verlust sie antreibt und zugleich verletzlich macht. Veland dagegen ist der Inbegriff des Bad Boys. Geheimnisvoll, mächtig, unberechenbar und doch voller Momente, in denen man ihm fast verfällt. Genau diese Widersprüchlichkeit macht den Reiz aus. Kann Willow ihm vertrauen? Oder bringt gerade er sie an den Rand des Abgrunds?

Die Atmosphäre ist düster, voller Geheimnisse und immer wieder von kleinen Hoffnungsfunken durchbrochen. Der Unterschied zwischen luxuriösen Partys und der brutalen Unterwelt verleiht dem Setting eine packende Tiefe. Intrigen, Drogen, Machtspiele. All das webt sich wie ein Netz um die Figuren, dem man als Leserin ebenso wenig entkommt wie die Protagonistin selbst.

Und genau darin lag für mich die größte Faszination. Dieses Buch hat mich nicht einfach nur unterhalten, es hat mich mitgerissen, aufgewühlt und zum Mitfiebern gezwungen. Ich habe mich oft gefragt, wie es sein kann, dass man einem Mann wie Veland verfällt, obwohl er alles verkörpert, was man fürchten sollte. Und trotzdem habe ich mit jeder Seite mehr gehofft, dass da mehr ist als nur Dunkelheit. Gleichzeitig tat es weh, Willow bei ihrem inneren Kampf zu begleiten. Dieses Hin- und Hergerissensein zwischen Verlangen und Angst, zwischen Vertrauen und Verrat, macht die Geschichte so intensiv.

Natürlich endet das Ganze mit einem Cliffhanger. Und ich kann dir verraten - der sitzt.

Mit einem Herz, das noch nachschlug, habe ich das Buch zugeklappt. Es fühlte sich ein bisschen an, als wäre ich selbst in diese gefährliche Welt hineingezogen worden, aus der man nicht so leicht wieder herausfindet. Und genau deswegen freue ich mich jetzt schon riesig auf den zweiten Band. Auf den ich zum Glück ja nicht mehr lange warten muss. 

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Veröffentlicht am 10.09.2025

Zwischen Liebe, Abhängigkeit und der Suche nach sich selbst

This is Why I Hate You
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Dieses Buch hat mich tatsächlich etwas überrollt. Dies ist keine Geschichte, die man einfach liest und dann beiseitelegt. Sie bleibt und wühlt auf. Die Autorin schreibt intensiv, emotional und schonungslos.
 
Die ...

Dieses Buch hat mich tatsächlich etwas überrollt. Dies ist keine Geschichte, die man einfach liest und dann beiseitelegt. Sie bleibt und wühlt auf. Die Autorin schreibt intensiv, emotional und schonungslos.
 
Die Geschichte von Lucy (Blue) und Cade hat mich irgendwie in ein Gefühlschaos gestürzt. Es war alles dabei. Wut, Schmerz, Hoffnung, Sehnsucht, Verwirrung und Liebe. Ich war mir nie sicher, ob Lucys Gefühle auf echter Liebe beruhen oder ob sie nur aus der langen Zeit entstanden sind, in der Cade ihre einzige Bezugsperson war. Diese Ungewissheit bleibt fortwährend bestehen, weil die Autorin klare Antworten vermeidet und dem Leser die Entscheidung überlässt.
 
Eine sehr widersprüchliche Beziehung zwischen Abhängigkeit und Zuneigung. Es beschreibt eine Form von Liebe, die man wohl kaum eindeutig benennen kann. Stück für Stück taucht man gemeinsam mit Lucy in ihre Vergangenheit ein. Immer auf der Spur nach Geheimnissen und Erinnerungen. Und man wartet auf eine Erklärung oder vielmehr auf die Konsequenzen der Gegenwart, die nur stückchenweise ans Tageslicht kommen.
 
Die Schauplätze sind so lebendig beschrieben, dass sie die Gefühlswelt der Charaktere verstärken. Die Stimmung ist so intensiv, dass man völlig in diese Welt hineingezogen wird.
 
Lucy ist eine Protagonistin, die man sofort ins Herz schließt. Ihr Schmerz, ihr Zerrissensein und ihre verzweifelte Suche nach der Wahrheit sind so fassbar, dass man in jeder Hinsicht mitleidet. Cade hingegen bleibt mir ein Rätsel. Er ist Täter und Beschützer zugleich. Irgendwie grausam und doch verletzlich. Und genau diese Gegensätze machen diesen Charakter so spannend. Mal hab ich ihn gehasst, dann hab ich ihn verstanden und manchmal auch irgendwie beides zugleich. Du siehst, er wirft immer wieder Fragen auf und es ist verdammt schwer in zu lieben oder eben zu hassen.
 
Dass sich die Autorin an das Thema Kindesentführung wagt, zeigt auf jeden Fall Mut. Sie verpackt die Story nicht mit Klischees oder Schockeffekten, sondern erzählt so, dass man die innere Zerrissenheit der Figuren wirklich versteht. Die Geschichte zeigt, dass nichts ganz eindeutig ist. Jeder Charakter trägt seine eigene Wahrheit in sich.
 
Und dann dieses Ende! Der Cliffhanger hat mich so richtig aus der Bahn geworfen. Ich war fassungslos, aufgewühlt und wollte sofort weiterlesen. Zum Glück kann ich bei Band 2 sofort anschließen.
 
Wie du siehst, ist dies definitiv kein Wohlfühlroman. Es ist eine Geschichte, die weh tut, die Fragen stellt und die dich vor allem nicht loslässt. Sie erzählt nicht nur über Entführung und Trauma, sondern auch über Identität, Schuld, Vergebung und die Sehnsucht nach Nähe. Auch dort, wo sie vielleicht gar nicht wirklich hingehört.
 
Für mich ist dies ein Buch, das man nicht einfach liest, sondern durchlebt. Es ist intensiv, emotional, fordernd und absolut empfehlenswert.

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