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Veröffentlicht am 01.11.2017

Tolle Unterhaltung

Liebe auf den ersten Klick
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„Liebe auf den ersten Klick“ ist eine amüsante, romantische Geschichte die locker flockig daher kommt. Die Protagonistin Viv wirkt durch und durch authentisch, nicht zuletzt weil sie sich eben gerade in ...

„Liebe auf den ersten Klick“ ist eine amüsante, romantische Geschichte die locker flockig daher kommt. Die Protagonistin Viv wirkt durch und durch authentisch, nicht zuletzt weil sie sich eben gerade in einer emotionalen Phase befindet, die wohl schon einige von uns miterleben durften (mussten). Ob als Betroffene, beste Freundin die mit Trost und Tequila zur Seite steht oder als vertrautes Familienmitglied welches einen immer mit offenen Armen empfängt und versorgt.

Den Einstieg hätte man nicht besser machen können, man wird sofort neugierig und will wissen was mit der Protagonistin Viv und ihrem Ex-Verlobten Rob passiert ist. Im Grunde hat Viv ihn verlassen aber mit dem Hintergedanken, dass er endlich den Arsch hochkriegt und um sie kämpft. Immerhin hat er schon öfters kurz vor der Hochzeit kalte Füße bekommen und alles abgesagt. Leider funktioniert das alles nicht so wie Viv das gerne hätte und Rob meldet sich einfach nicht mehr bei ihr. Kein Sterbenswörtchen, keine Anrufe, keine eMail noch nicht mal eine lausige SMS. Trost sucht sie bei ihrer besten Freundin Lucy, die einer gewissen Sexgierigen, erfolgreichen Frau in einer berühmtberüchtigen Serie sehr ähnelte. Von Lucy kommt nur selten ein Hilfreicher Tipp, sie konnte Rob noch nie leiden und macht daraus auch keinen Hehl. Manchmal wünscht man sich solche Ehrlichkeit öfters, das sollte man sich hin und wieder abkupfern.

Als Viv ihr eigens auferlegtes Versprechen bricht und sich selbst bei Rob als erste meldet, hat dieser schon eine neue Flamme. Er setzt aber noch einen drauf und bringt diese zu einer Hochzeit der gemeinsamen Freunde mit. Schnell muss auch für Viv ein Begleiter her und da bietet sich ihr bester Freund Max an. Dieser ist Künstler, attraktiv, hat den gewissen Charme und es könnte durchaus sein, dass er Viv nur allzugerne helfen würde..

Max fand ich wirklich sympathisch. Man merkt aber sofort, dass ihm der Titel „Bester Freund“ nicht genügt und er heimlich in Viv verliebt ist. Max kann man sich als coolen Künstler Typen vorstellen, immer mit Farbe besprenkelt, sein Atelier ist geordnetes Chaos und seine Art absolut einnehmend.

Witzig fand ich die Anfangskommentare verschiedener Personen, die alle ihren Senf zu der jeweiligen Lebensphase in der sich Viv gerade befand, abgaben. Never google heartbreak ist ein gut gemeinter Ratschlag und gleichzeitig die Homepage von Viv für alle verlassenen und gebrochenen Herzen. Hier werden Tipps, Tricks und so manch witziger Kommentar abgelassen.

Gegen Mitte wurde die Geschichte leider etwas langatmig, nicht ganz langweilig aber man merkte eben die Flaute an manchen Stellen. Auch hatte ich Probleme mit den Beschreibungen der jeweiligen Charaktere, ich konnte mir nie ein gutes Bild machen da die Autorin das ganze eher schwammig hielt und lange damit wartete die Figuren zu beschreiben.

Die Geschichte wirkt recht schnell vorhersehbar aber da sollte man sich nicht so schnell täuschen lassen. Ich hätte diesen Verlauf der Geschichte jedenfalls nicht vorhergesehen und war positiv überrascht. Hin und wieder hätte ich Viv zwar gerne geschüttelt, sie stand schon oft auf der Leitung, insbesondere was ihre Gefühle anging - aber da merkte man einfach, dass ich doch mit meinen Emotionen dabei war.

Da ich selten Chick Lit lese, ist meine Erwartungshaltung dementsprechend gering aber dennoch möchte ich behaupten, dass dieses Buch aus der Reihe tanzt. Liebevolle Charaktere, eine eigenwillige Protagonistin, ein überraschender Plot und ein guter Versuch der Geschichte Tiefgang einzuhauchen. Nur das Ende ging mir zu schnell, da hätte ich mir gerne etwas mehr gewünscht.

"Mit dem falschen Menschen an seiner Seite ist man in Wahrheit einsamer, als wenn man sich allein durchs Leben schlägt. Solange man alleine ist, bleibt einem wenigstens noch die Hoffnung. Und Seelenfrieden." Zitat

Mein Fazit?
Eine tolle Unterhaltung für Zwischendurch welches ganz schnell zum „Hauptbuch“ aufsteigt. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen und habe nur mehr gelesen, gelesen und gelesen - und das ist doch ein gutes Zeichen oder? ;) Klare Leseempfehlung für alle die einen unterhaltsamen Roman mögen! 4,5/5

Veröffentlicht am 01.11.2017

Überzeugende Urban Fantasy

Endless Life
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Da ich ja mehr Bücher von den sogenannten Indie-Autoren lesen wollte, habe ich mich sehr gefreut als ich die Anfrage von Anne Lück in meinem eMail Postfach fand. Die Inhaltsangabe klang verlockend und ...

Da ich ja mehr Bücher von den sogenannten Indie-Autoren lesen wollte, habe ich mich sehr gefreut als ich die Anfrage von Anne Lück in meinem eMail Postfach fand. Die Inhaltsangabe klang verlockend und die Autorin sehr nett, also habe ich zugesagt. Ich bin da anfangs immer sehr skeptisch, denn wenn mir ein Buch nicht gefällt, können meine Rezensionen schon manchmal richtig fies ausfallen. Aber ich freue mich zu sagen, dass dieses Debüt sich absolut aus der Masse der Neu-Autoren heraus hebt.

Noés Welt wurde von Krieg und Hungersnöten heimgesucht, inmitten dieser Katastrophe tauchten die Engel auf und boten den Menschen ihre Hilfe an. Seitdem wachen die Unsterblichen über ihre Kinder, die Menschen. Sie sind außergewöhnlich schön, kriegerisch begabt und geben gute Soldaten ab. Aber dieser Schutz hat auch seinen Preis und dieser heißt in diesem Falle totale Kontrolle. Wer mit Dämonen zu tun hat rutscht automatisch in die Sparte Verräter und muss bestraft oder sogar getötet werden, in letzter Zeit gehen die Engel immer brutaler vor aber gaukeln den Menschen gleichzeitig Frieden vor. Nur Noé will diesen Gehorsam nicht blind folgen, sie versucht erstmal jeden ohne Vorurteile zu betrachten, ob Dämon, Mensch oder Engel. Ihre beste Freundin Monja ist das krasse Gegenteil von ihr, sie ist nahezu verrückt nach den attraktiven Unsterblichen und drängt sich stets in den Vordergrund um endlich mal einen Engel kennenzulernen. Die Autorin hat es geschafft Monja als sympathisches Modepüppchen zu beschreiben, anders aber definitiv süß.

Die Engel, allen voran der Oberste des Magistrats Aniguel, wollen nun die komplette Herrschaft der Menschen. Immer mehr Unsterbliche Kinder werden in ihren Akademien zu den perfekten Soldaten ausgebildet und durch das Himmelstor geschleust. Aber die Menschen wollen nur das Gute sehen, so dass sie auch über die Opfer der Anschläge durch Engel hinwegsehen und die Unsterblichen auf einen gottgleichen Thron setzen.

Noé kann diese Denkweise nicht verstehen. Sie ist seit Jahren mit Azriel befreundet, einen Dämon der sie immer zu beschützen scheint und ihr selten von der Seite weicht. Azriel ist dämonisch gut, sein Humor war einfach unschlagbar, hier bekommt man Sarkasmus pur präsentiert. Ich habe mich mal wieder auf die Seite des besten Freundes geschlagen, auch wenn Nero im Laufe des Buches immer interessanter wurde, war es doch Azriel den ich immer wieder an der Seite von Noé sehen wollte.

Nero scheint ein weiterer gefühlloser Soldat zu sein. Als Sohn von Aniguel möchte er natürlich, dass sein Vater stolz auf ihn ist. Er folgt dem Rat der Engel ohne jemals etwas zu hinterfragen und wird somit zu einem perfekten Krieger. Als Nero auf Noé und Azriel stoßt, muss er feststellen, dass es gar nicht so einfach ist einen Dämonen zu töten. In der Akademie wurde ihnen etwas ganz anderes eingetrichtert und schön langsam beginnt die Fassade zu bröckeln. Als er aber dann auch noch Noé besser kennenlernt und er Gefühle für sie entwickelt, kann er nicht länger die Wahrheit verdrängen..
"Du wirst die Menschenwelt sicher mögen. Es ist ein wunderschöner Ort mit vielen Chancen und Möglichkeiten. Viel zu wertvoll für solch grobe, unsensible Wesen, wie die Menschen es sind, aber so war es Gottes Wille. Außerdem stören diese ganzen Fliegen, die ihren Weg nicht zurück in die tiefsten Tiefen der Hölle gefunden haben, doch selbst darum kümmern wir uns im Moment."
Der Schreibstil der Autorin ist bildhaft, flüssig und wirkt definitiv nicht wie ein Erstlingswerk. Ich war erstaunt wie schnell die Seiten verflogen, ich fühlte mich sehr gut unterhalten und es kam keine Langeweile auf. Im Gegenteil, ich wollte immer mehr von Noés Welt erfahren.

Ein Debüt der Extraklasse welches Frau Lück hier mit Endless Life abgeliefert hat. Vielschichtige Charaktere die einem schleichend unter die Haut gehen und emotional keine Wünsche offen lassen und einem nach Beendigung des Buches ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Die Geschichte mag zwar nicht neu sein, wurde jedoch überzeugend rüber gebracht. Ganz ohne fiesen Cliffhanger möchte man, nein muss man, einfach den zweiten und dritten Band so schnell wie möglich lesen. Liebe Anne, bitte beeile dich doch - ich brauche Nachschub. Um noch schnell Kritik los zu werden: Schade, dass dieses Buch nicht in meinem Regal stehen wird. (Ich habe die eBook Version gelesen)

Urban Fantasy + Sarkasmus + überzeugende Charaktere = Leseempfehlung! 5/5

Veröffentlicht am 01.11.2017

Anne Rice eben!

Das Geschenk der Wölfe
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Reuben ist ein 23-jähriger Journalist. Auch wenn er gekonnt Fakten und Zahlen ohne weiteres in einen reißenden Artikel verwandeln kann, so ist er privat der Lyrik und Poesie verfallen. Er möchte Schriftsteller ...

Reuben ist ein 23-jähriger Journalist. Auch wenn er gekonnt Fakten und Zahlen ohne weiteres in einen reißenden Artikel verwandeln kann, so ist er privat der Lyrik und Poesie verfallen. Er möchte Schriftsteller werden und sieht sein Ziel schon in greifbarer Nähe, das Anwesen Kap Nideck scheint ihn zu beflügeln. Zwischen ihm und Marchant entsteht eine kurze aber verführerische Affaire, auf magische Weise fühlen sich beide miteinander verbunden. Nicht zuletzt, da Marchant in ihm keinen Sunnyboy sieht, sondern den wirklichen Reuben, der mit beiden Beinen im Leben steht aber auch ein Faible für Kunst und Kultur hat.

Die Beziehung zwischen Reuben und seiner Familie wird als schwierig beschrieben. Reuben sieht sich als Versager, er wollte weder seiner Mutter der angesehenen Ärztin nacheifern, noch seinen Brüdern. Sogar seine Freundin Celeste sieht in ihn nur den Sunnyboy, der für seine Leistungen kein Schulterklopfen verdient hat. Nur für seinen Vater hegt er stille Ehrerbietung, er scheint ihn als einzigen nicht unter Druck zu setzen.

Die erste Verwandlung von Reuben in den Wolfsmenschen war erstaunlich. Soviele Feinheiten hätte ich mir gar nicht vorstellen können. Hautnah erlebt man die Wandlung aber auch seine Gefühle, denn der wirkliche Reuben existiert noch im Körper des Werewolfes. Er beschreibt sich selbst als übergroßen Satyr - und genau diese Szene fand ich am eindrucksvollsten.

Dennoch, darf man sich hier nicht täuschen, es ist keine kuschelige und romantische Werewolf Geschichte. Die wölfische Kreatur handelt nicht zimperlich und für zartbesaitete Menschen ist hier eine kleine Warnung angebracht..manche Szenen sind sehr brutal und blutig. Allerdings gibt es auch in diesem Buch viele erotische Stellen, jedoch wird hier nie ins derbe abgedriftet. Reuben verliert seine Hemmschwelle, seine konventionellen Methoden scheinen in den Hintergrund zu rücken, aber, seine moralische Wertschätzung bleibt erhalten. Man bekommt die direkte Sicht aus Reuben und Reuben dem Wolfsmenschen mit.

Erwähnenswert ist hier noch die Tatsache, das Reuben über sich selbst einen Artikel verfassen muss. Also schreibt hier Dr. Jekyll über seinen Mr. Hyde, ein Wolf im Menschenpelz. Die Stelle hat mir sehr gut gefallen.

Leider muss ich auch die negativen Aspekte erwähnen. Gegen Ende des Buches wurde ich wieder von theologischen Sichtweisen und abstrusen religiösen Ansichten erschlagen. Ganz klar kristallisiert sich hier die katholische Glaubensrichtung heraus, mit der Anne Rice selbst immer wieder zu kämpfen hat. Für mich, die ohne Bekenntnis lebt, nur in geringer Dosis nachvollziehbar. Aber, im Gegensatz zu den vorigen Werken von Frau Rice, hat sich hier die Autorin sehr zurück gehalten. Gottseidank!

Der Schreibstil ist typisch Rice - die Autorin kann mit Worten umgehen, sie projiziert einem förmlich die Bilder in den Kopf. Man fühlt sich, als wäre man selbst in Kap Nideck, zwischen all den Kunstgegenständen, der weitläufigen Bibliothek oder dem wundervollen Wintergarten. Ja, selbst das altmodische Mobiliar mit all seinen eindrucksvollen Details konnte ich vor mir sehen.

Anne Rice hat auf ihrer Homepage schon bestätigt, dass es eine ganze Wolf Reihe geben wird. "The Wolf Gift Chronicles" ..im Oktober 2013 wird der zweite Teil unter dem Namen »The Wolves of Midwinter« veröffentlicht. Wir dürfen also gespannt sein!

Yes, Anne Rice is back! Aber leider, nicht in ihrer Bestform. Mag sein, das ich durch die Chronik der Vampire sehr verwöhnt bin, und ich es vielleicht nicht wahr haben möchte, das auch Autoren sich weiter entwickeln. Ich werde immer an Lestat & Co hängen und die Reihe weiterhin auf ein Podest stellen. Ich verbinde sehr viele Jugenderinnerungen daran und nicht zuletzt verdanke ich meinen Vampirtick Frau Rice.

Der Name Anne Rice steht für imposante und außergewöhnliche Geschichten, ihre Bücher sind nichts für Zwischendurch, kein schnelles Fast Food, sondern 5-Sterne Menüs zum genießen. Und vieles erinnert an die gute alte Zeit, so findet man auch in Geschenk der Wölfe ihre alten Züge und man kann daher guten Wissens sagen, dieses Buch ist nicht nur für Fans, sondern auch für alle Freunde mitreißender Fantasy Stories, die spannende und ausgeklügelte Dialoge zu schätzen wissen und sich nicht vor detailverliebten Beschreibungen fürchten.

Veröffentlicht am 01.11.2017

Spannender Jugendthriller

Stirb leise, mein Engel!
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Sascha wird von seiner Mutter zu einem Therapeuten gedrängt da er den Tod seines Vaters noch nicht verarbeitet hat. Er entzieht sich der Trauer und verdrängt alles, er funktioniert nur mehr und kümmert ...

Sascha wird von seiner Mutter zu einem Therapeuten gedrängt da er den Tod seines Vaters noch nicht verarbeitet hat. Er entzieht sich der Trauer und verdrängt alles, er funktioniert nur mehr und kümmert sich zwar rührend um seine Mutter aber er vergisst dabei, dass er eigentlich der Jugendliche ist und sein eigenes Leben führen muss.

Anfangs geht Sascha noch lustlos zu Doktor Androsch aber schon bald erkennt er, dass der Psychiater seinen Job doch beherrscht und die gemeinsamen Stunden Wirkung zeigen. Langsam lernt er mit seinem aufgestauten Frust umzugehen und seine Trauer loszulassen als sich aus heiterem Himmel eine gute Freundin von Sascha umbringt. Tod durch Zyankali – und zwar schon der dritte in Reihenfolge. Obwohl die Polizei von einer Selbstmordreihe ausgeht, will Sascha das nicht glauben und beginnt auf eigene Faust nachzuforschen.

Sascha sieht eine Verbindung zu dem mysteriösen Typen, welchen seine Freundin kurz vor dem Tod erwähnt hat. Tristan muss irgendetwas wissen und Sascha geht der Spur nach. Dabei ist er aber nicht alleine, er bekommt Hilfe von der Nachbarin Joy, die erst kürzlich in die Wohnung neben an gezogen ist. Young Sherlock und Miss Watson on Tour – was als kleines Detektivspiel beginnt wird schon bald todernst…

Normalerweise lese ich ja selten Thriller aber hier konnte ich einfach nicht widerstehen. Die kurze Inhaltsangabe hat mich wahnsinnig neugierig gemacht und ich musste einfach wissen worum es tatsächlich geht.

Tja, ich hab das Buch in wenigen Stunden ausgelesen. Ich konnte es einfach nicht mehr aus Hand legen und zum Glück musste ich das an diesem Tag auch nicht. Die Geschichte hat mich so gefesselt, ich habe ständig gerätselt wer denn nun dieser Tristan ist. Zwischendurch war es mal dieser, dann jener und dann habe ich nur mehr wild spekuliert. Ich habe es aber erst kurz nach der Hälfte gecheckt. Ab da hatte das Buch einen kleinen Einbruch, die angestaute Spannung wurde gelockert und es kam eine gewisse Ruhe ein nur um kurz darauf den Showdown anzukündigen.

Die Auflösung war mir dann aber doch ein wenig zu weit hergeholt. Es wirkte überhaupt nicht schlüssig auf mich und ich fragte mich, weshalb so etwas denn nicht auffällt, irgendwer muss das ja merken. (Ich kann da jetzt nicht näher darauf eingehen, ich möchte ungern spoilern.) Auch das finale Ende hatte für mich einen komischen Nachgeschmack, mich störten da einfach zwei, drei Dinge die der Autor ruhig noch hätte aufgreifen können. Es war eben nicht alles rund und das empfinde ich dann eben nicht als komplett gelungenes Ende.

Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig und wirkte für einen Jugendthriller auch sehr realitätsnah. Durch die Erzählform wurde ich aber auf Distanz zu den Charakteren gehalten und konnte somit auch keine Emotionen aufbauen, was mir aber ehrlich gesagt bei einem Thriller sowieso lieber ist. Es war konstant eine gewisse Grundspannung vorhanden und dadurch wurde man einfach gezwungen immer weiter zu lesen. So soll es sein, oder? ;)

Ein spannender Jugendthriller, der zwar mit einigen Störfaktoren um die Ecke braust, aber allen in allem eine tolle Unterhaltung bot. Überraschungen gab es hier zur Genüge und ich kann das Buch besonders für Thriller Einsteiger empfehlen. 4/5 Rawr’s!

Veröffentlicht am 01.11.2017

Leider nichts besonderes

Verliebt in Hollyhill
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Eigentlich hat Emily sich vom Dorf bereits verabschiedet. Es scheint als wolle Matt sie nicht bei sich haben und die zwei wieder dazu gestoßenen Ankömmlinge Callum und Cloe zeigen ihre Abscheu ganz offen. ...


Eigentlich hat Emily sich vom Dorf bereits verabschiedet. Es scheint als wolle Matt sie nicht bei sich haben und die zwei wieder dazu gestoßenen Ankömmlinge Callum und Cloe zeigen ihre Abscheu ganz offen. Callum eher mit bissigen Sprüchen, seine Schwester ist da schon direkter und sagt Emily was sie von ihr hält.

Plötzlich und unerwartet reist das Dorf mitsamt Emily ins Jahr 1811 und ein neuer Hollyhill-Auftrag beginnt. Es wird ihnen quasi vor den Füßen geworfen, in Form eines jungen, verletzen Dienstmädchens. Auf der Suche nach Antworten landen Emily, Matt und Callum als Angestellte in einem vornehmen Herrenhaus. Anfangs ist Emily davon wenig begeistert, doch sie fügt sich, trotz aller Tollpatschigkeit, schnell in das Leben des 19. Jahrhunderts ein.

Schon den ersten Band fand ich durchschnittlich, ich fühlte mich gut unterhalten aber so richtig vom Hocker gehauen hat mich das Buch nicht. Dennoch wollte ich wissen wie es weiter geht und ich war neugierig, ob die Autorin es schafft mich dieses mal richtig zu fesseln.

Leider nein. Und dabei wäre doch so viel Potenzial vorhanden, wir reden hier immerhin von einem ganzen Zeitreisenden Dorf! Doch in meinen Augen war die Geschichte wenig ausgereift und bot nichts aufregendes. Hier hätte man wirklich mehr daraus machen können. Die meiste Zeit plätscherte alles einfach still und heimlich vor sich hin. Dabei wäre alleine das Setting schon eine tolle Gelegenheit gewesen etwas spannendes zu konstruieren.

Emily und Matt sind, es tut mir wirklich leid, absolute Langweiler. Generell sind die Charaktere sehr oberflächlich gezeichnet, es wirkte alles so eindimensional auf mich. Aus den beiden neuen Nebencharaktere Callum und Cloe wurde ich auch nicht schlau, beide sind ohne ersichtlichen Grund feindselig gegenüber Emily gestimmt. Callum sollte wohl als verwegen und abgebrüht rüberkommen, aber das gelang der Autorin nur leider nicht. Die beiden sind schlicht weg unsympathisch.

Matts großes Geheimnis, welches aus dem ersten Band mitgenommen wurde, war alles andere als ein Knüller. Schade, denn darauf habe ich mich am meisten gefreut. Insgesamt hat sich die Geschichte nicht weiter entwickelt, nicht nur die Charaktere auch die Dialoge waren manchmal relativ seltsam.

"Verliebt in Hollyhill" ist eine kleine, nette Unterhaltung für zwischendurch. Nichts besonderes, nicht aufregendes, nichts was lange im Gedächtnis bleibt. Eher eine vor sich hin plätschernde seichte Zeitreise-Krimi Geschichte. Wer den ersten Band nur durchschnittlich fand, sollte sich den Kauf von Band zwei gut überlegen, denn ich sah leider keine Steigerung. Den dritten Band muss ich nicht mehr lesen, wirklich schade. Ich habe mir mehr erhofft. 2,5/5 Rawr's