Profilbild von Schepperle

Schepperle

Lesejury-Mitglied
offline

Schepperle ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Schepperle über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2018

Zwei Schwestern-zwei Schicksale- Empfehlung ab 16 Jahre

Manche Engel sterben früh
0

Dieser Roman schildert das Leben von Ruth, dass sich drastisch ändert, als ihre Schwester geboren wird. Immer weiter an den Rand gedrängt wird aus Liebe Hass und ein weiteres Unglück nimmst seinen Lauf. ...

Dieser Roman schildert das Leben von Ruth, dass sich drastisch ändert, als ihre Schwester geboren wird. Immer weiter an den Rand gedrängt wird aus Liebe Hass und ein weiteres Unglück nimmst seinen Lauf. Die Handlungen und Empfindungen sind gut nachvollziehen. Aber auch das egoistische Verhalten von Christin war voraus zu ahnen. Ich habe mich emotional angesprochen gefühlt und sehr oft musste ich das Buch zur Seite legen.
Sehr gut gefiel mir, dass auch Christin in Tagebuchform zu Wort kam. Den Leser berühren diese Berichte sehr, ahnt er doch, was noch kommen wird. Und ich habe hier auch Verständnis für sie aufbringen können.

Gut gestaltet fand ich auch die Beziehung der Eltern zueinander und den Kindern gegenüber. Sicher, das Buch wurde nicht so geschaffen, dass alles gut aus geht. Sie, besonders die Mutter, wurden als Anti-Helden konstruiert. Hier habe ich versucht mir vorzustellen, wie es den Menschen in ähnlichen Situationen in der Wirklichkeit ergeht - und ich bin überzeugt, es sind nicht wenige!
Wieder einmal versucht Margarete van Marvik vergessenen Kindern einen Namen zu geben. Der Roman ist sehr realistisch geschrieben. Es wurden keinen vorkommenden Handlungen verschönert. Klare Worte zeichnen diesen Roman aus.

Fazit: Bewegend, zum nachdenken anregend, empfehlenswert.

Veröffentlicht am 17.07.2018

"Albtraum " Nichts für schwache Nerven

Albtraum
0

Die äußerst plastische und ausdrucksstarke Sprache und Metaphorik, die Margarete van Marvik verwendet, rufen vor dem inneren Auge des Lesers Assoziationen hervor und lassen Bilder entstehen, die eine Grundstimmung ...

Die äußerst plastische und ausdrucksstarke Sprache und Metaphorik, die Margarete van Marvik verwendet, rufen vor dem inneren Auge des Lesers Assoziationen hervor und lassen Bilder entstehen, die eine Grundstimmung evozieren, welche auf faszinierende Weise die düstere und makabre Atmosphäre widerspiegeln, welche den Roman umgibt und die auch gleich zu Beginn mit einer Art „Präludium“ in Form eines Gedichtes eingeleitet wird. Dennoch ist dieser Roman nicht etwa „hoffnungslos“, „resignativ“, „kapitulierend“ oder „fatalistisch“ im Sinne von „lebensverneinend“ oder gar als „nihilistisch“ im Sinne des französischen Existenzialismus einzuordnen, sondern vermittelt in jeder Phase und zu jedem Zeitpunkt, dass das Leben – nichtsdestotrotz – lebenswert ist, dass es sich dafür zu kämpfen lohnt, aber auch, dass es dafür menschlicher Beziehungen und Hilfe von außen bedarf. Gut und Böse werden in ihrer krassesten Form gegenübergestellt, mitunter so krass, dass nicht nur Pessimisten an manchen Stellen „einknicken“ würden und keinen Ausweg mehr sehen – umso erstaunlicher der beharrliche Optimismus, der trotz entsetzlichster Vorkommnisse und widrigster Umstände immer wieder durchscheint und Handlung wie Figuren „weiterträgt“, sie wie ein „Motor“ vorantreibt.
Aber hält er auch über das Ende hinaus? Darüber schweigt die Autorin – und der Leser „giert“ nach einer Fortsetzung ‒ bettelt, schreit, ringt darum, den kleinen, unschuldigen Jakob nicht in den gleichen Strudel geraten zu lassen, in den seine Mutter und Großmutter hineingeglitten sind, in diese „seelische Hölle“, in diesen Teufelskreis, der ein nimmer endender Albtraum zu sein scheint, lechzt danach, weiter am Schicksal dieser Menschen teilzuhaben, die ihm im Laufe dieses „herzzerreißenden“ Romans ans Herz gewachsen sind.
Bleibt am Ende nur zu hoffen, dass die begnadete Autorin erneut die Feder zur Hand nehmen und diesen Albtraum – im übertragenen wie im konkreten Sinne – zu Ende führen wird.

Veröffentlicht am 17.07.2018

Luisas Abenteuer- das quirlige Mädchen aus der Eifel :-)

Luisas Abenteuer
0

Das Kinderbuch der vielseitigen Autorin Margarete van Marvik mit dem Titel „Luisas Abenteuer“ ist eine abenteuerliche Reise in die kindliche Erlebniswelt sowie eine Reise in die Kinderseele zugleich. Tierliebe, ...

Das Kinderbuch der vielseitigen Autorin Margarete van Marvik mit dem Titel „Luisas Abenteuer“ ist eine abenteuerliche Reise in die kindliche Erlebniswelt sowie eine Reise in die Kinderseele zugleich. Tierliebe, Gerechtigkeitssinn, Bedürfnis nach Zusammengehörigkeit, das Erfahren der eigenen Grenzen sowie grenzenlose Fantasie, in der diese Grenzen eben auch mal überschritten werden dürfen – um danach der Realität umso klarer ins Auge zu sehen, geläutert und gereift. Margarete van Marvik, die selbst eine ganze Schar Kinder und Kindeskinder besitzt, taucht feinfühlig und kenntnisreich in die zarte Seele ihrer kleinen Erdenbürgerinnen und -bürger ein, fühlt mit ihnen, denkt wie sie und spricht wie sie, das spürt der Leser, unverkennbar, und es ist der Autorin eine Herzensangelegenheit, die Welt aus den Augen der Kinder authentisch widerzuspiegeln, indem sie deren Anliegen zu ihrem, zu unser aller Anliegen macht. Die schönen Illustrationen, welche ihre Geschichten ausdrucksstark untermalen, machen dieses Kinderbuch zu einer wahren Wonne für Seele, Herz und Verstand.

Veröffentlicht am 31.12.2016

Aufwühlend, emotional und bewegend und sehr realistisch!

Manche Engel sterben früh
0

Margarete van Marvik ist mit ihrem Buch ein aufwühlender und emotional bewegender Roman über das Schicksal der Protagonistin Ruth und ihren leidvollen Lebensweg gelungen.

Ruth wurde in den Wirren der ...

Margarete van Marvik ist mit ihrem Buch ein aufwühlender und emotional bewegender Roman über das Schicksal der Protagonistin Ruth und ihren leidvollen Lebensweg gelungen.

Ruth wurde in den Wirren der letzten Kriegsjahre geboren. Sie war ungewollt und dies ließ die Mutter sie im Verlaufe ihrer Kindheit und ein Leben lang immer mehr spüren. Vor allem als sieben Jahre später ihre Halbschwester Christin zur Welt kam trat die Lieblosigkeit und der Hass immer mehr zu Tage.
Bis dahin war Ruths Leben fast noch in Ordnung, da sie von der übergroßen Liebe ihres Stiefvaters profitierte und zehrte. Doch auch er kümmerte sich nach der Geburt der Schwester nicht mehr um die Belange des kleinen Mädchens. Man vergaß ihren Geburtstag, ihre Einschulung und es gab keine mütterlich (und stiefväterliche) Liebe mehr für sie.
Einzig ihre Freundin Silke und deren Mutter gaben Ruth einen festen Halt, Fürsorge und Liebe. Durch ein schlimmes Unglück und Wegzug der Freundin, brach auch dieser Rettungsanker weg.

Da die Mutter sich nur um die Halbschwester kümmerte, hasste Ruth ihre Schwester abgrundtief. Je älter Christin, der Liebling der Eltern wurde, desto boshafter wurde diese gegenüber von Ruth.
So ging in Ruths lieblosen Leben sehr viel daneben und sie verließ im Jugendalter ihre Familie, baute sich in Berlin ein neues Leben auf. Doch die Vergangenheit, in Form ihrer Schwester Christin, holte sie recht bald ein.
Was zwischenzeitlich geschah, erfährt man aus dem Tagebuch der Schwester, die leider sehr jung verstarb. Wieder lastete alles auf Ruths Schultern und bis sie letztendlich wieder voll in ihr eigenes Leben zurück fand, vergingen noch einige schwere und schicksalhafte Jahre.

Fazit:
Der Schreibstil des Buches, die Wortwahl und der Ausdruck sind sehr gut gewählt, lassen ein flüssiges Lesen zu, ebenso wie die Aufteilung der Kapitel und die Schriftgröße.
Das Buch ist sehr emotional berührend geschrieben, es erschüttert teilweise über die Lieblosigkeit der Mutter. Es stärkt und regt zum Nachdenken an, wie die Protagonistin mit der Sehnsucht nach Fürsorge und Liebe, aber auch ihrem Hass und der Rache umgeht, wie sie versucht aus ihrem Leben etwas zu machen. Diesen Charakter und die Entwicklung von Ruth mit all ihren Facetten in den einzelnen Lebensabschnitten darzustellen, ist der Autorin sehr gut gelungen. Man fühlt sich in das Leben der Protagonistin hineingezogen, leidet und freut sich mit ihr, nimmt am Schicksal Anteilnahme. Es ist so fesselnd, das man das Buch nicht zur Seite legen kann.
Danke das ich dieses Buch lesen durfte