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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2017

Ein herrlicher Krimi zum Miträtseln

Mitten im Wort - Margot Thalers erster Fall
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Während einer abendlichen Lesung fällt der Kopf der Autorin Bella Sievers plötzlich auf die Tischkante - mitten im Wort. Kurz darauf ist sie tot. Vergiftet. Sofort gerät ihr heimlicher Liebhaber ...


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Während einer abendlichen Lesung fällt der Kopf der Autorin Bella Sievers plötzlich auf die Tischkante - mitten im Wort. Kurz darauf ist sie tot. Vergiftet. Sofort gerät ihr heimlicher Liebhaber in Verdacht, verheirateter Chefredakteur einer angesehenen Hamburger Zeitung. Dieser streitet jedoch ab, etwas mit dem vermeintlichen Mord zu tun zu haben und bittet seine langjährige Freundin Margot Thaler, eine freie Journalistin, um Hilfe, in diesem Fall auf eigene Faust zu recherchieren. Kurz darauf geschieht ein zweiter Mord...

Dieser Roman entwickelt sich zu einem lesenswerten Krimi der klassischen Art, mit mehreren Verdächtigen und ihren möglichen Motiven. Sowohl die Journalistin Margot Thaler als auch der Kommissar ermitteln beide auf ihre Art in dem Fall und ermöglichen es so dem Leser, mitzurätseln und dem Täter nach und nach auf die Schliche zu kommen. Ein herrliches Lesevergnügen!

Veröffentlicht am 11.12.2017

Spannender Biotech-Thriller mit einigen Schwächen

Sinon
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In diesem Biotech-Thriller geht es primär um einen neuen, sich selbst rapid weiterentwickelnden Virus, dessen Tödlichkeit von Mutation zu Mutation zunimmt. Nur eine Person hat diesen Virus bisher überlebt: ...

In diesem Biotech-Thriller geht es primär um einen neuen, sich selbst rapid weiterentwickelnden Virus, dessen Tödlichkeit von Mutation zu Mutation zunimmt. Nur eine Person hat diesen Virus bisher überlebt: Hanna Söderqvist. Aus dem Blut dieser Patientin Null ließe sich ein entsprechendes Medikament zur Heilung der Erkrankten herstellen.
Zum Einen will ein reicher Saudi über den Kauf einer schwedischen Biotech-Firma als erster dieses Medikament auf den Markt bringen und vorher künstlich den Bedarf erhöhen, um seine Gewinne zu steigern. Zum Anderen bestünde aber auch die Möglichkeit, den Virus in eine Biowaffe umzubauen.
Dieser Roman schließt an Dan T. Sehlbergs ersten Thriller 'Mona' an, der vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts spielt und in dem besagter Virus das erste Mal auftaucht. Leider wird dies im Klappentext nicht klar, dass es sich um keinen eigenständigen Roman handelt. Ohne 'Mona' gelesen zu haben ist der Roman stellenweise schwer verständlich, da Bezüge zu 'Mona' auftauchen, jedoch nicht weiter erläutert werden. An dieser Stelle hätte der Autor mit wenigen Sätzen den Roman auch für die Leser verständlich machen müssen, die den ersten Teil nicht gelesen haben. Dass es sich um einen Zweiteiler handelt, steht leider erst am Ende des Romans in der Danksagung des Autors. Zudem tauchen gleich zu Beginn zuviele Protagonisten und Schauplätze auf, ohne näher darauf einzugehen. Der Leser wird mit Personen und Orten förmlich erschlagen, ohne sich mit ihnen identifitzieren oder eine Bindung zu ihnen aufbauen zu können. Auch im Verlauf des Romans bleiben viele Charaktere flach und oberflächlich, der Tiefgang fehlt. Wer sich daran nicht stört, wird einen Thriller mit spannendem Ende vorfinden.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Orphan X - eine Kombination aus Söldner und Robin Hood

Orphan X
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Orphan X ist ein Einzelgänger - und eine Waffe! Als Waisenkind wurde er vom Orphan-Programm (engl. Orphan = Waise) aufgenommen und, von der Öffentlichkeit abgeschottet, zu einer der tödlichsten Waffen ...

Orphan X ist ein Einzelgänger - und eine Waffe! Als Waisenkind wurde er vom Orphan-Programm (engl. Orphan = Waise) aufgenommen und, von der Öffentlichkeit abgeschottet, zu einer der tödlichsten Waffen der USA ausgebildet. Inoffiziell. Sein Pate hatte ihm derzeit mehrere Gebote eingetrichtert, nach denen er sich richten sollte, um seinen Job gut zu machen. Nach seiner Ausbildung trat er auch gleich seinen Dienst an und liquidierte im Auftrag hochrangiger Regierungsmitglieder Staatsfeinde. Doch waren es wirklich immer Terroristen und Bösewichter, die er erledigte? Und gibt es vielleicht noch weitere Teilnehmer des Orphan-Programms?
Das Buch beginnt damit, dass er aktuell wie eine Mischung aus Söldner, Spion und Robin Hood Aufträge annimmt, in denen er stark Hilfsbedürftigen kostenlos das Leben rettet. Dabei arbeitet er hochprofessionell, geheim - und hinterlässt keinerlei Spuren. Es gibt ihn nicht. Zur Tarnung lebt er ein gefaktes Scheinleben, hält sich von unnötigen zwischenmenschlichen Kontakten fern. Durch Rückblenden erfährt man, wie Orphan X alias Evan Smoak ausgebildet wurde - und sich zu dem Menschen entwickelte, welcher er heute ist. Gleichzeitig rast man förmlich durch sein momentanes Leben und durch seine Jobs, erfährt viel über seine Waffen, Kampftechniken, technischen High End Geräte. Dabei ist Evan Smoak trotz allem ein Mensch geblieben, wenn auch ein sehr kontrollierter. Der Plot steckt voller Action und Verschwörungen, man wünscht sich beim Lesen richtig, die Geheimnisse nach und nach zu lösen. Und das werden sie auch. Bis auf einen kleinen Cliffhanger, der förmlich nach einer Fortsetzung schreit.

Veröffentlicht am 10.12.2017

Die dunkle Seite Islands

Der Stier und das Mädchen
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"Der Stier und das Mädchen" ist ein Island-Thriller der etwas düsteren Sorte. Zwei Touristinnen entdecken aufgrund einer Reifenpanne grausam zugerichtete Leichen auf einem abgelegenen Gehöft. Doch wer ...

"Der Stier und das Mädchen" ist ein Island-Thriller der etwas düsteren Sorte. Zwei Touristinnen entdecken aufgrund einer Reifenpanne grausam zugerichtete Leichen auf einem abgelegenen Gehöft. Doch wer glaubt, dies sei bereits das Schreckliche an dem Roman gewesen, wird schnell eines Besseren belehrt. Auf der Suche nach der Wahrheit, der Ursache des Massakers, taucht der Leser ein in eine Welt voller Gewalt, Missbrauch und Drogen, die ihresgleichen sucht und mir manchmal schon etwas zuviel wurde. Insbesondere Hannas Schicksal, welches von Kindesbeinen an von erschreckender Gewalt geprägt ist, hat mich äußerst bewegt. Und obwohl der Roman so erschreckend brutale Züge aufweist, lässt einen das Buch doch nicht los, möchte man weiterlesen, die Wahrheit aufdecken.
Eine weitere Herausforderung neben der ungeschönten Brutalität ist der Schreibstil des Autors. So musste ich mich an die unterschiedlichen Perspektiven und Zeitsprünge erstmal gewöhnen, welche nach und nach das Familiendrama aufdeckten.
Mein Fazit: Ein erschütternder, düsterer Island Thriller, der wirklich nichts für zarte Gemüter ist.

Veröffentlicht am 10.12.2017

Abenteuerliche Vorgeschichte des Bestsellers "Der Goldene Kompass"

His Dark Materials 0: Über den wilden Fluss
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Als ein kleines Baby in die Obhut der Nonnen des am Fluss gelegenen Klosters gegeben wird, scheinen sich erstaunlich viele für das Mädchen zu interessieren: Das GD (Geistliches Disziplinargericht), ein ...

Als ein kleines Baby in die Obhut der Nonnen des am Fluss gelegenen Klosters gegeben wird, scheinen sich erstaunlich viele für das Mädchen zu interessieren: Das GD (Geistliches Disziplinargericht), ein Geheimbund, ein geheimnisvoller Verrückter - selbst die Mutter und der Vater versuchen jeder für sich, an das Kind heranzukommen. Schon bald stellt sich heraus, dass die Kleine laut einer Prophezeiung der Hexen eine wichtige Rolle spielen wird. Als eine bislang nie dagewesene Sturmflut über den Ort hereinbricht, rettet der 11-jährige Malcolm gemeinsam mit seiner Bekannten Alice kurzerhand das Baby und die drei fliehen gemeinsam vor ihren Verfolgern mit seinem Kanu "La Belle Sauvage" über den mittlerweile wilden Fluss, um die kleine Lyra in Sicherheit zu bringen.

"... zu drohend Gewölk sein Zorn sich ballt (...) und raset dahin mit Sturmes Gewalt." (Zitat S. 299)

Wer kennt sie nicht, die fantastischen Abenteuer der Lyra Belacqua in der wundervollen "Der Goldene Kompass"-Trilogie? Doch auch, wer Lyras Abenteuer noch nicht kennt, kann "Über den Wilden Fluss" problemlos lesen, da es sich um ein Prequel zur Trilogie handelt.
Wie in der Trilogie besticht auch dieser Roman durch Philip Pullmans besonderen Schreibstil: Eher etwas ruhiger und detailreich, nicht so hektisch. Und dennoch nicht weniger spannend. Der Einfluss der Kirche auf den "Feind Wissenschaft" wird bereits im Prequel deutlich, das berühmte Alethiometer wird erklärt, soweit seine Geheimnisse bereits aufgedeckt wurden. Und man erfährt, wie Lyra zu ihrem eigenen Alethiometer kommen wird.
Ein besonderes Highlight sind die Dæmomen, welche die Seele des Menschen in Tiergestalt darstellen und über unsichtbare Bande mit ihrem jeweiligen Besitzer verbunden sind. Doch möcht ich nicht allzuviel verraten für diejenigen, denen Lyras Welt noch neu ist.
Ich kann dieses Buch jedem ans Herz legen, der bereits gemeinsam mit Lyra spannende Abenteuer erlebt hat oder gutgemachte, abenteuerliche Jugendphantasy erleben will. Auch und insbesondere den Erwachsenen.