ein spannender Cozy Krimi mit südlichem Flair
Monsieur le Comte und die Kunst der Entführung
Dieses Ebook habe ich freundlicherweise über die netgallery.de herunterladen können und ich möchte mich beim Verlag Droemer Knaur herzlich dafür bedanken.
Da ich Wiederholungstäterin bin, fiel mir der ...
Dieses Ebook habe ich freundlicherweise über die netgallery.de herunterladen können und ich möchte mich beim Verlag Droemer Knaur herzlich dafür bedanken.
Da ich Wiederholungstäterin bin, fiel mir der Einstieg in die Story nicht schwer.
Aber auch Neueinsteiger werden durch den sehr gut erklärenden Prolog in die Hauptfiguren eingeführt.
Lucien – die Hauptfigur der Reihe von Pierre Martin – ist ein Auftragsmörder wider Willen, der sich weigert, seine Opfer tatsächlich zu töten. Und er bleibt auch in diesem Band seiner Linie treu – oder vielleicht doch nicht?
Zum Leidwesen von Lucien hat Onkel Edmond wieder einen neuen Auftrag für ihn. Der Auftrag – ein schwerreicher Argentinier auf Sardinien, der noch vor seiner Frau das Zeitliche segnen soll – entwickelt sich schnell zu einem Spiel aus Intrigen und Entführungsplänen, welche Lucien mit seiner gewohnten Mischung aus Eleganz, Nonchalance und ein wenig Unterstützung meistert.
Edmond, den ich tatsächlich mit jedem Buch mehr und mehr verabscheue, wirkt – wie ein böser Puppenspieler – im Hintergrund, der die Fäden zieht. Dieses Mal kränkelt er etwas, und wir erfahren eine dunkle Vergangenheit von ihm, was ihn mir noch unsympathischer macht. Lucien kann den Auftrag jedoch nicht ablehnen.
Überraschenderweise hilft ihm Francine – die fast seine Schwiegermutter geworden wäre – mit viel Ausdauer und Witz. Auch von ihr erfährt der Leser verblüffend viel aus ihrer Vergangenheit. Und zwischen den beiden knistert es immer noch.
Statt Blut und Brutalität gibt es raffinierte Wendungen, subtile Täuschungen, eine Prise Humor und jede Menge knisternde Amour.
Was mir besonders gefällt: Martin versteht es, Spannung ohne Härte zu erzeugen. Die Handlung ist clever konstruiert, jedoch waren es mir in diesem Buch etwas zu viele Aufträge, Drehungen und Vorfälle. In der Mitte des Buches wird auf einmal ein wirklich perfider Mordanschlag auf Lucien verübt. Ein Auftragskiller ist hinter ihm her!
Dennoch liest man weiter, weil man wissen will, wie Lucien diesmal den Auftrag – bzw. die Aufträge – umbiegt, ohne seine Prinzipien zu verraten. Gleichzeitig bleibt Raum für die kleinen Freuden des Lebens – ein Glas Rosé, ein gutes Essen, ein Spaziergang am Meer.
Der Autor arbeitet auch die Nebenfiguren schön heraus:
Rosalie, die alte „schwerhörige“ Haushälterin der Grafen von Charcasse.
Der unbestechliche Capitaine Achille, der nach wie vor Luciens Unterstützung „erpresst“ – sei es in Form von kostenlosen Essen und Getränken im P’tit Bouchon oder auch finanzieller Zuwendungen.
Paul, seine Hilfe im Lokal und auch außerhalb.
Und natürlich bekommt auch der Sidekick Madame le Commissaire einen Einsatz im Buch.
Mein Fazit :
Pierre Martin gelingt es auch im dritten Band, die Balance zwischen Spannung, Humor und mediterraner Leichtigkeit zu halten. Zwar wirken die vielen Aufträge und Wendungen stellenweise etwas überfrachtet, doch die lebendigen Figuren, die feine Ironie und die atmosphärische Kulisse machen Monsieur le Comte und die Kunst der Entführung zu einem unterhaltsamen Cosy Crime, der er mich nicht nur zum Weiterlesen, sondern auch zum Wiederkommen verführt.