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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2024

Starker Auftakt mit spannenden Wendungen

Tode, die wir sterben
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Jon und Svea bilden das neue Ermittlerteam der Mordkommission in Malmö. Wie so oft bei skandinavischen Ermittlern, kämpfen auch diese beiden mit persönlichen Problemen. Jon hat kürzlich seine Frau verloren ...

Jon und Svea bilden das neue Ermittlerteam der Mordkommission in Malmö. Wie so oft bei skandinavischen Ermittlern, kämpfen auch diese beiden mit persönlichen Problemen. Jon hat kürzlich seine Frau verloren und kämpft nun damit, seine Kinder und sich selbst durch die neue Lebenssituation zu navigieren. Svea war früher als verdeckte Ermittlerin tätig und hat in einem tragischen Vorfall aus Notwehr einen Polizisten erschossen.

Gemeinsam sollen sie den Mord an einem 13-jährigen Jungen aufklären. Anfangs deutet alles auf ein rassistisch motiviertes Verbrechen hin, was in den Vororten Malmös oft als Erklärung für solche Taten herangezogen wird. Doch die Ermittlungen nehmen bald unerwartete Wendungen, und es wird klar, dass hinter der Fassade mehr steckt.

Auch die persönlichen Nöte der beiden Ermittler werden thematisiert, was die Zusammenarbeit anfangs erschwert. Doch je weiter die Ermittlungen voranschreiten, desto spannender wird die Handlung. Durch überraschende Wendungen und Rückschläge kommen Jon und Svea schließlich dem Mörder des Jungen sowie weiteren Verbrechen auf die Spur.

Mir hat der Stil des Buches besonders gut gefallen. Die Charaktere sind tiefgründig und authentisch gezeichnet – nicht übertrieben, sondern sehr menschlich, mit all ihren Stärken und Schwächen. Neben den Ermittlungen werden auch soziale Probleme in Malmös Stadtteilen, Alltagsrassismus und berufliche Herausforderungen beleuchtet.

Fazit: Ein Muss für Krimifans und Schwedenliebhaber. Die Fortsetzung wird im August 2025 erwartet!

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Veröffentlicht am 13.09.2024

Wunderbar geschrieben, humorvoll und tiefgründig.

Eine Million Minuten
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Die Geschichte beginnt damit, dass Nina „lamsang“ ist – für sie läuft die Zeit langsamer als für andere. Ob beim Laufen lernen, Sprechen oder Essen, Nina braucht einfach mehr Zeit. Die Ärzte raten ihren ...

Die Geschichte beginnt damit, dass Nina „lamsang“ ist – für sie läuft die Zeit langsamer als für andere. Ob beim Laufen lernen, Sprechen oder Essen, Nina braucht einfach mehr Zeit. Die Ärzte raten ihren Eltern, Wolf und Vera, möglichst viel Zeit mit ihr zu verbringen. Doch dieses Buch ist kein klassischer Roman über die Herausforderungen eines entwicklungsverzögerten Kindes. Stattdessen dreht sich alles um die Frage, wie wir Zeit wahrnehmen und welchen Stellenwert sie in unserem Leben hat. Nutzen wir sie sinnvoll?

Als Nina sich wünscht, eine Million Minuten nur für schöne Dinge zu haben, beginnt eine gedankliche Reise. Was wäre, wenn man sich das leisten könnte? Der Roman beschreibt diesen Entscheidungsprozess auf liebevolle und einfühlsame Weise und nimmt uns dann mit auf eine Reise der Familie – mit allen Höhen und Tiefen, Zweifeln und Sorgen. Gemeinsam begleiten wir Nina und ihre Familie auf ihrer Reise durch verschiedene Länder und durch persönliche Entwicklungen. Dabei sind es oft die kleinen Dinge, die das Leben so besonders machen.
Dieses Buch regt zum Nachdenken an, ist wunderbar geschrieben, humorvoll und gleichzeitig tiefgründig.

Hervorragend gelesen von Philipp Schepmann, wird es zu einem ganz besonderen Hörerlebnis.

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Spannend und unerwartete Wendungen

Todeskalt
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In diesem Krimi ermitteln Löwenstein und Berger in einem persönlichen Fall, der durch einen Anruf einer ehemaligen Mitbewohnerin von Löwenstein ins Rollen gebracht wird. Zunächst scheint es keinen wirklichen ...

In diesem Krimi ermitteln Löwenstein und Berger in einem persönlichen Fall, der durch einen Anruf einer ehemaligen Mitbewohnerin von Löwenstein ins Rollen gebracht wird. Zunächst scheint es keinen wirklichen Fall zu geben, doch dann häufen sich mysteriöse Todesfälle, die als Selbstmorde erscheinen, aber alle miteinander verbunden zu sein scheinen.
Das Setting, ein düsteres Dorf im Taunus, ist voller Geheimnisse. Eine alte Legende von einer Erlöserin, eine Burgruine mit einer rätselhaften Verwalterin, versteckte Geheimgänge und eine fragwürdige Bürgerwehr bilden den Rahmen für eine spannende und gut erzählte Geschichte.
Parallel dazu wird der Fall des Mordes an Bergers Verlobtem thematisiert. Die Frage, ob der Mörder, der Berger in seinen Träumen verfolgt, zurückgekehrt ist, zieht sich durch den gesamten Roman. Die Auflösung beider Fälle ist voller cleverer Wendungen und fesselnd bis zum Schluss.
Was mir persönlich nicht gefallen hat, ist die Darstellung der Ermittler. Sie scheinen oft im Alleingang zu agieren, was teilweise zu inszeniert wirkt. Besonders im Finale wird noch einmal ordentlich aufgefahren – vielleicht ein Hauch zu viel Hollywood.
Insgesamt jedoch ein gut gemachter Krimi mit vielen überraschenden Wendungen und einem unerwarteten Ende.

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Veröffentlicht am 30.08.2024

Spannende Abenteuer mit den Rittern auf Rädern und den Robbins

Die wilden Robbins (Band 1)
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Sommerrode steht symbolisch für jede neue Wohnsiedlung – alles ist ordentlich, mit gepflegten Vorgärten und klaren Regeln. Die Kinder dieser Siedlung haben eine Bande gegründet und sind bereit, aufregende ...

Sommerrode steht symbolisch für jede neue Wohnsiedlung – alles ist ordentlich, mit gepflegten Vorgärten und klaren Regeln. Die Kinder dieser Siedlung haben eine Bande gegründet und sind bereit, aufregende Abenteuer zu erleben.
Die Sprache des Buches ist leicht verständlich und enthält einige humorvolle Wortspiele, die den Lesefluss angenehm gestalten. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, sodass die Vorlesezeit nicht zu lang wird. Autorin Wegner legt großen Wert auf Themen wie Zusammenhalt und Freundschaft, was meistens gut gelingt, aber nicht immer zu 100 Prozent überzeugt.
Die Streiche, die sich die Kinder ausdenken, sind aus deren Perspektive nachvollziehbar, doch aus Erwachsenensicht könnte man argumentieren, dass solche Aktionen nicht zur Nachahmung ermutigen sollten – insbesondere, wenn dabei fremdes Eigentum beschädigt wird. An manchen Stellen ist die Handlung vorhersehbar, was die Spannung ein wenig schmälert.
Die Charaktere sind gut gewählt, doch manchmal wirkt es, als hätte man etwas zu viel gewollt – hier hätte weniger möglicherweise mehr bewirkt. Dennoch ist es insgesamt ein gut lesbares Kinderbuch, das durch die schönen Illustrationen, die in die Kapitel eingebaut sind, zusätzlich aufgewertet wird.
Den mitlesenden Kindern hat das Buch gefallen, jedoch fanden sie es schade, dass die Lehrerin im Buch so negativ dargestellt wird – vor allem, da sie selbst eine tolle Lehrerin haben.

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Veröffentlicht am 21.08.2024

Spannender Auftakt des Ermittlerduos aus Hamburg

Das Dickicht
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Die beiden Ermittler Lux und Juha werden mit einem vermeintlich einfachen Entführungsfall betraut. Doch schnell wird klar, dass nichts so ist, wie es scheint. Der Fall könnte rasch zu den Akten gelegt ...

Die beiden Ermittler Lux und Juha werden mit einem vermeintlich einfachen Entführungsfall betraut. Doch schnell wird klar, dass nichts so ist, wie es scheint. Der Fall könnte rasch zu den Akten gelegt werden, doch Juha erkennt auffällige Parallelen zu einem früheren Fall, an dem er vor 20 Jahren als junger Polizist beteiligt war. Damals hatte sein Kollege trotz der offiziellen „Klärung“ des Falls weiter ermittelt – aber warum? Juha und Lux beginnen, die alten Ereignisse erneut aufzurollen und stoßen dabei auf unerwartete Wendungen.

Das Debüt von Kuhl und Sandrock überzeugt durch Spannung und eine bildhafte Erzählweise. Die Kapitel wechseln zwischen verschiedenen Perspektiven, meist aus den Blickwinkeln von Lux und Juha, was die Geschichte zusätzlich belebt. Die Ermittlungen führen zu mehreren möglichen Lösungen, die alle plausibel erscheinen, bis sich die Ereignisse schließlich doch anders entwickeln als gedacht. Am Ende wird der 20 Jahre alte Entführungsfall aufgedeckt – mit überraschenden Enthüllungen und mehr als nur einem Opfer.

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