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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2024

Wie ein Kurzurlaub im eigenen Wohnzimmer

Die Rosenholzvilla
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Die Rosenholzvilla entfaltet eine fesselnde Familiensaga, die vorwiegend im malerischen Tessin angesiedelt ist. Unter dem faszinierenden Panorama und dem südländischen Ambiente werden Familiengeheimnisse ...

Die Rosenholzvilla entfaltet eine fesselnde Familiensaga, die vorwiegend im malerischen Tessin angesiedelt ist. Unter dem faszinierenden Panorama und dem südländischen Ambiente werden Familiengeheimnisse enthüllt, alte Wunden aufgerissen und neue Bindungen geknüpft.
Das Setting, geprägt von Musik und dem Kunsthandwerk des Instrumentenbaus, versetzt den Leser förmlich in einen Kurzurlaub direkt in das heimische Wohnzimmer. Die bildhafte Darstellung der Landschaft, der kulinarischen Genüsse und der Werkstatt vermittelt dem Leser das Gefühl, selbst ein Besucher zu sein.
Tabea Bachs Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich, was zu einem angenehmen Leseerlebnis beiträgt. Zwar mag es sich nicht um anspruchsvolle Literatur handeln, jedoch eignet sich das Buch hervorragend für kurzweilige Lesestunden. Die offene Schlussgestaltung lässt den Leser gespannt darauf warten, was in den folgenden Teilen geschehen wird, da noch einige Fragen unbeantwortet bleiben.

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Veröffentlicht am 14.02.2024

Mitreißende Familiensaga im historischen Hamburg

Elbleuchten
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"Elbleuchten" von Miriam Georg ist eine mitreißende Familiensaga, die vor 130 Jahren im pulsierenden Hamburg spielt. Der Leser wird entführt auf eine fesselnde Reise in eine vergangene Ära, in der die ...

"Elbleuchten" von Miriam Georg ist eine mitreißende Familiensaga, die vor 130 Jahren im pulsierenden Hamburg spielt. Der Leser wird entführt auf eine fesselnde Reise in eine vergangene Ära, in der die Reederfamilien die Stadt beherrschten und das Leben im Gängeviertel von Armut und Elend geprägt ist.
Im Zentrum der Geschichte stehen Lily Karsten und Jo Bolten, zwei Menschen aus unterschiedlichen Welten, deren Schicksale untrennbar miteinander verbunden sind. Lily, die Tochter einer angesehenen Reederfamilie, und Jo, der aus dem düsteren Gängeviertel stammt und nun im Hafen arbeitet, begegnen sich in einer Zeit, in der gesellschaftliche Unterschiede unüberwindbar scheinen.
Georg versteht es meisterhaft, die Atmosphäre des historischen Hamburgs einzufangen. Der Leser spürt förmlich den Dreck und den Gestank der engen Gassen des Gängeviertels, während er gleichzeitig die Pracht und den Glanz der Villen an der Bellevue erlebt. Die Autorin beschreibt detailreich das Leben in dieser Zeit, von den opulenten Gesellschaftsveranstaltungen der Reeder bis hin zu den harten Arbeitsbedingungen der Hafenarbeiter.
"Elbleuchten" ist nicht nur eine fesselnde Familiensaga, sondern auch eine Liebeserklärung an das historische Hamburg. Miriam Georgs packender Schreibstil und ihre lebendigen Figuren machen dieses Buch zu einem unvergesslichen Leseerlebnis, das noch lange nachklingt. Wer sich für historische Romane und packende Liebesgeschichten begeistert, wird "Elbleuchten" lieben.

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Veröffentlicht am 04.07.2025

Kurzweiliger Kriminalroman, der das Herz jedes Holmes-Fans höherschlagen lässt

Holmes & Moriarty
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Dank Gareth Rubin durfte ich erneut auf den Spuren von Sherlock Holmes wandeln.

Das neue Abenteuer spielt im Jahr 1889 und führt uns nach London in die Baker Street sowie in die Schweiz. Holmes und Moriarty ...

Dank Gareth Rubin durfte ich erneut auf den Spuren von Sherlock Holmes wandeln.

Das neue Abenteuer spielt im Jahr 1889 und führt uns nach London in die Baker Street sowie in die Schweiz. Holmes und Moriarty werden in einen spannenden Fall verwickelt, der sie zur Zusammenarbeit zwingt – eine Konstellation, die beide Genies an ihre Grenzen bringt. Dabei kommt echtes Holmes-Fieber auf: Die Grundidee der Geschichte ist gelungen und durchdacht.

Rubin gelingt es, den Erzählstil von Sir Arthur Conan Doyle überzeugend zu imitieren. An einigen Stellen zieht sich die Handlung allerdings etwas in die Länge, während das Ende etwas überstürzt wirkt. Zu Beginn verfolgen Holmes und Moriarty zwei scheinbar unabhängige Fälle, die erst relativ spät miteinander verknüpft werden.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Dr. Watson und Moran, dem Adlatus Moriartys, erzählt – leider ohne Hinweise zu den Perspektivwechseln in den Kapiteln, was gelegentlich zu Verwirrung führen kann.

Fazit:
Ein insgesamt kurzweiliger Kriminalroman, der das Herz jedes Holmes-Fans höherschlagen lässt. Die Zusammenarbeit zwischen Holmes und Moriarty hätte für meinen Geschmack noch etwas stärker im Mittelpunkt stehen dürfen – aber das ist letztlich subjektiv.

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Veröffentlicht am 21.06.2025

Zug um Zug...

Kollischek
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So lässt sich der spannende Kriminalroman von Wolfgang K. Mayer treffend zusammenfassen. In einer Wiener Straßenbahn wird ein Mann erschossen – Kommissar Kollischek und sein Team nehmen die Ermittlungen ...

So lässt sich der spannende Kriminalroman von Wolfgang K. Mayer treffend zusammenfassen. In einer Wiener Straßenbahn wird ein Mann erschossen – Kommissar Kollischek und sein Team nehmen die Ermittlungen auf. Schritt für Schritt enthüllt sich, wer hinter der Tat steckt und was die Motive für dieses und weitere Verbrechen sind. Doch ist wirklich alles so, wie es scheint?

Neben der kriminalistischen Aufarbeitung bietet der Krimi auch tiefgehende Einblicke in die Psyche des Täters – und in die des Kommissars. Frisch aus dem Urlaub zurück, fühlt sich Kollischek körperlich und seelisch angeschlagen. Er leidet unter verschiedenen Symptomen, die seine Arbeit zunehmend beeinflussen. Wie wirkt sich das auf die Ermittlungen aus? Und was steckt tatsächlich hinter seinen Beschwerden? Zug um Zug fügen sich am Ende alle Puzzlestücke zusammen – die Auflösung ist stimmig und überraschend.

Das Buch liest sich flüssig und kurzweilig. Es beweist eindrucksvoll, dass auch Autor:innen abseits der Bestsellerlisten spannende und lesenswerte Werke schaffen.

Als großer Wien-Fan hätte ich mir persönlich noch mehr Lokalkolorit gewünscht: Welcher Bezirk? Welche Kirche? Welche Straßenbahnlinie? Diese kleinen Details hätten das Wien-Flair für mich noch greifbarer gemacht – aber das ist Kritik auf hohem Niveau.

Fazit:
Ein fesselnder Krimi mit viel österreichischem Charme, psychologischer Tiefe und einem Ermittler, der menschlich und greifbar wirkt. Für mich zudem die Entdeckung eines bisher unbekannten Autors. Traut euch – es lohnt sich!

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Veröffentlicht am 09.06.2025

Gute Unterhaltung mit Küstenflair und norddeutschem Witz

FriesenNerz
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Neuharlingersiel – wer weiß auf Anhieb, wo das liegt? Ein kleiner Ort auf der Landkarte, irgendwo in Ostfriesland. Und genau hier spielt der charmant-humorvolle Cosy-Crime-Krimi von Nane Lenard.

Direkt ...

Neuharlingersiel – wer weiß auf Anhieb, wo das liegt? Ein kleiner Ort auf der Landkarte, irgendwo in Ostfriesland. Und genau hier spielt der charmant-humorvolle Cosy-Crime-Krimi von Nane Lenard.

Direkt an der Küste, wo im Sommer die Touristen flanieren und ansonsten eher Ruhe herrscht, stößt Oma Pusch im Watt auf eine Leiche – kopfüber im Schlick, nur die Gummistiefel ragen aus dem Wasser. Oma Pusch, eigentlich Charlotte Esen, ist mit fast jedem im Ort irgendwie verwandt und beginnt zusammen mit ihrer Freundin Rita auf eigene Faust zu ermitteln.

Der unterhaltsame Krimi ist leicht zu lesen, bietet eine angenehme Grundspannung und lebt vor allem von seinen liebevoll gezeichneten friesischen Charakteren. Da ist Oma Pusch, die neugierige Kioskbetreiberin mit dem besten Dorf-Insiderwissen, Enno – der charmante Arzt, der früher so manche Urlauberin verzaubert hat –, sowie Eike, Miezi, Rita und viele mehr.

Ein Buch, das man locker weglesen kann, ohne große Anstrengung – einfach gemütlich und mit einem Augenzwinkern.

Erwähnenswert ist auch das Cover: Es fühlt sich an wie ein echter Friesennerz – eine gelungene haptische Überraschung!

Fazit:
Wirklich gute Unterhaltung mit Küstenflair und norddeutschem Witz. Manchmal ein bisschen klischeehaft, aber für Nicht-Norddeutsche herrlich atmosphärisch.

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