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Sinah_Solvejg

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Veröffentlicht am 02.09.2018

Eine gelungene Fortsetzung, einer absolut genialen Reihe!

Mederia 2
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Inhalt
Lana und ihr Begleiter haben es durch das Himmelsgebirge geschafft und haben Tetra erreicht. Doch hier wird ihnen erst bewusst, wie weit fortgeschritten der Krieg bereits ist und Lana muss so schnell ...

Inhalt
Lana und ihr Begleiter haben es durch das Himmelsgebirge geschafft und haben Tetra erreicht. Doch hier wird ihnen erst bewusst, wie weit fortgeschritten der Krieg bereits ist und Lana muss so schnell wie möglich ihre Kräfte entwickeln können. Sie soll zur Götterbotin werden und so den Krieg zu ihren Gunsten wenden. Doch kann Lana diese Aufgabe erfüllen? Eine langer Weg steht ihr bevor.

Rezension
"Mederia: Kampf um Tetra" konnte mich aus verschiedensten Gründen überzeugen. Zum einen wäre da der wunderbare Schreibstil der Autorin. Er ist wie immer locker, flüssig, bildhaft und lieb. Letzteres natürlich im positiven Sinne. Bei Sabine Schulter kann man eine wunderschöne Geschichte erwarten, muss keine Angst vor zu derber Sprache oder all zu blutigen Szenen haben. Sie schreibt in einer fantasievollen Art, die einen einfach mitreißt. Gerade dies lässt einen schnell in die Geschichte finden und Teil davon werden. Ich finde, ihren Schreibstil erkennt man stets wieder.

Die Charaktere sind alle liebevoll ausgearbeitet und gerade die Chemie zwischen den Hauptcharakteren ist stimmig. Wie kann man Grey und Lana nicht mögen? So oft haben sie mich zum Lachen gebracht oder in den Wahnsinn getrieben mit ihrem Verhalten à la "Wir sind nur Freunde". Ja, Ja Lana und Grey, ihr hört richtig! Ich bin da ganz auf der Seite eurer Freunde! Mehr verrate ich aber nicht.
Die Entwicklung Lanas, welche bereits im ersten Teil begonnen hat wird auch hier fortgeführt und ist stimmig und wirklich wunderbar umgesetzt. Lanas Zwiespältigkeit zwischen dem Drang zu helfen, der Verantwortung als Götterbotin und dem Wunsch nach Ruhe ist bestens in die Geschichte verwoben und lassen Lana im Laufe der knapp 482 Seiten eine sichtbare Entwicklung durchmachen. Es ist nicht nur eine körperlicher, sondern auch emotionale Entwicklung welche großen Einfluss auf die Handlung und die Charaktere hat. Sie ist stark, mutig, verletzlich, humorvoll und zusammengefasst einfach menschlich. Vor einer Weile schrieb ich einen Beitrag über Jeanne d'Arc und wie sie Vorbild für weibliche Protagonisten sein kann - und genau durch Lana kam ich auf die Idee. Sie ist die Anführerin eines Krieges, möchte helfen wo sie nur kann und ist bereit sich zu dafür zu opfern. Sie ist die Jeanne d'Arc Mederias.
Womit wir bei den Nebencharakteren wären. Auch im zweiten Band kommen neue Charaktere dazu. Manche hat man auf Anhieb gern, bei manchen dauert es etwas. Doch sie alle sind individuell und haben ihre ganz eigene Art und Rolle. Ich mag es, dass auch sie alle detailliert ausgearbeitet sind und nicht neben Lana und Grey verblassen. Zu so einigen könnte ich mir ein Spin-Off gut vorstellen.

"Hoffnung ist solch ein starkes Gut"
- Mederia: Kampf um Tetra, Sinsa, S.414 -


Der Spannungsbogen der Handlung ist toll gelungen, denn obwohl das Buch 482 Seiten (in der Printausgabe) besitzt, habe ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl von Langeweile gehabt. Sabine Schulter schafft es, in den richtigen Momenten die Action aufleben zu lassen und an den richtigen Stellen für Ruhe zu sorgen. Wunderschöne und innige Momente lösen runden das Ganze wunderbar ab. Man wird nicht durch das Buch gehetzt und ich hatte nicht das Gefühl, dass es zu wenig oder zu viele Seiten waren. Viel mehr wirkte es einfach stimmig.

Logikfehler konnte ich keine finden, was ich bei all den Strängen , Völkern, Charakteren und Beziehungen klasse finde. Das heißt aber nicht, dass man nicht mehr durchblickt. Viel mehr sind die ganzen Aspekte wunderbar miteinander verknüpft, was das lesen sehr angenehm gestaltet. Der Einfallsreichtum der Autorin begeistert mich immer wieder aufs Neue. Ich mag die Kreaturen, Völker und Geschehnisse, welche sie sich einfallen lässt und einbaut.
Auch den Humor, welchen sie anwendet finde ich sehr angenehm. Es ist niemals zu albern oder zu gewollt. Ich finde Humor kann schnell erzwungen wirken, doch bei Mederia wirkte es eben nicht so. Wie oft habe ich das Buch mit einem breiten Grinsen an mich gedruckt, weil mich eine Szene einfach so zum schmunzeln gebracht hat oder wie oft habe ich sie zwei Mal gelesen weil sie mich amüsiert hat? Die Antwort ist: oft. Ich liebe es wenn Bücher mich emotional und vor allem auf der humorvollen Ebene mitreißen. Man kann mit dem Buch super abschalten und es einfach genießen. Ich freue mich auf Band zwei.

Fazit:
Auch der 2. Band der Mederia Reihe hat mich wieder begeistern können. Ich liebe den lockeren Schreibstil der Autorin, welcher mich Teil der Geschichte werden lässt. Ich habe mit Lana und Grey mitgefiebert und meine Gesicht hat teilweise unter einem Dauergrinsen leiden müssen. Die Spannung hat trotz 482 Seiten nie nachgelassen und die Welt ist super aufgebaut. Mederia empfehle ich allen, die gerne Fantasy lesen, in eine fremde Welt abtauchen in der auch Kampf vorkommt, welcher aber nicht blutig und derb daher kommt. Trotz allem fehlt die Spannung natürlich nicht. Definitiv ein Mustread und eine perfekt gelungene Fortsetzung.

Veröffentlicht am 02.09.2018

Unterhaltsame Märchenadaptionen für Zwischendurch

Es war einmal ... ... ganz anders
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Die Idee verschiedenste Märchen als Grundlage zu nutzen ist nicht neu, aber dennoch lese ich sie sehr gerne.

Insgesamt haben die Kurzgeschichten alle eine angenehme Länge, obwohl es ein oder zwei gab, ...

Die Idee verschiedenste Märchen als Grundlage zu nutzen ist nicht neu, aber dennoch lese ich sie sehr gerne.

Insgesamt haben die Kurzgeschichten alle eine angenehme Länge, obwohl es ein oder zwei gab, bei denen ich mir ein paar mehr Seiten gewünscht hätte um der Geschichte mehr Zeit zu geben. Oftmals fühlte es sich dann etwas schnell an und man fühlte sich etwas gehetzt. Aber im Groben und Ganzen waren die Längen gut. Mit knapp 275 Seiten lässt sich das Buch gut und schnell lesen.

Nun ist so eine Kurzgeschichtensammlung eine Sache bei der man mehrere Autoren und Schreibstile auf einen Schlag hat. So gab es Geschichten die mich mehr angesprochen haben und manche weniger. So habe ich bei einigen herzlich gelacht und bei einigen war ich dann doch sehr verwundert. Ich denke einfach, dass hier so jeder seine ganz eigenen Lieblinge finden wird. Zu meinen gehörten definitiv die Geschichten von Janna Ruth, Julia Maar und Valentina Kramer. Bei diesen Geschichten hätte ich gerne mehr gelesen und war fast etwas traurig, dass es nur eine Kurzgeschichte war. Wobei ich gerade das Ende bei Valentina Kramers und Julia Maars Geschichte hier echt interessant fand.

Die Märchen selber sind immer deutlich zu erkennen und gut eingearbeitet. Das Ganze hat stets ein modernes Setting und übernimmt im Groben die Grundhandlung der Originalmärchen. Dabei ist es immer wieder amüsant gewesen, wie diese umgesetzt wurden.
Die Autoren bauen auch stets wichtige Themen wie z.B. Homosexualität, Armut, verschiedene Kulturen, Obdachlosigkeit, Vorurteile und viele mehr in ihr Geschichten ein, was ich wirklich klasse finde! Da nimmt so ein Märchen schon mal eine ganz andere Richtung ein. Außerdem mag ich es, wie manche Autoren mit den Enden experimentiert haben. Es gibt offene Enden bei denen man selber die Geschichte weiterspinnen kann. Bei manchen Geschichten war ich echt baff, weil ich das Ende nicht erwartet habe.

Trotz alle dem muss ich sagen, dass die Geschichten bei mir zwar für ein kurzes Lesevergnügen sorgten, mich aber auch nicht alle gänzlich überzeugen konnten. Bei manchen hatte ich das Gefühl, dass sie erzwungen wirkten und schnell für die Anthologie geschrieben wurden. Aber für eine paar unterhaltsame Stunden zwischendurch ist dieses Buch geeignet.

Fazit
Für mich war es die erste Anthologie die ich je gelesen habe und ich muss sagen, dass ich mich ja persönlich schwer tue mit Kurzgeschichten. Daher sollte sich bei diesem Buch auf jeden Fall jeder selbst ein Bild davon machen. Insgesamt finde ich an den Kurzgeschichten wirklich klasse, dass sie Themen ansprechen, welche häufiger mal angesprochen werden sollten. Sie wurden gut in die Geschichten eingebunden ohne zu provozieren. Es war einfach Teil der Geschichte. Bei einigen hätte ich mir sogar mehr als nur eine Kurzgeschichte gewünscht und so manches Ende hat mich erstaunt zurück gelassen.
Das Buch ist für mich eine solides Buch für zwischendurch, welches interessante Themen aufgreift, Märchen in ein neues Setting bringt und für ein paar amüsante Lesestunden sorgen kann. Ein wenig schade empfand ich es, dass mir manche Geschichten zu "erzwungen" wirkten und ich glaube einfach mehr Zeit benötigt hätten.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Kunst ist überall!

Kunst für Max
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Das Buch besteht aus 32 Seiten und beinhaltet keinen Text. Es ist ein reines Bilderbuch. Das finde ich aber gerade so schön an dem Buch, denn es gibt einem viel Freiraum die Geschichte mitzugestalten. ...

Das Buch besteht aus 32 Seiten und beinhaltet keinen Text. Es ist ein reines Bilderbuch. Das finde ich aber gerade so schön an dem Buch, denn es gibt einem viel Freiraum die Geschichte mitzugestalten. Es ist gebunden.

Als das Buch bei mir ankam war ich im ersten Moment etwas irritiert. Ich kannte den Klappentext zwar, hab aber im ersten Moment die Botschaft im Buch nicht bemerkt. Ich blätterte also so vor mich hin und wusste nicht so recht was ich nun mit dem Buch anfangen soll oder wie ich es bewerten sollte. Dann nahm ich mir den Klappentext noch einmal zur Hand und schaute auch das Buch noch mal ganz vorn vorne an. Da fiel dann der Groschen. Denn das Buch hat eine ganz wunderbare Botschaft: Kunst ist überall.

Max schlendert in dem Buch durch ein Kunstmuseum und während die Erwachsenen strikt dem vorgegebenen Museumsplan abgehen, sieht Max sich so ein wenig um. Es gibt bekannte Werke von Künstlern wie z.B. Monet, Vermeer, Miro oder auch Henry Moore. Hier alleine gibt es schon genug Punkte an denen man bei der Betrachtung des Buches ansetzen kann. Doch Max findet ganz andere Dinge die er interessant findet. Die Tattoos eines Besuchers, der Schatten und das Licht der Fenster oder einfach einfach die Besucher mal auf dem Kopf betrachtet. Anstatt sich wie alle Picassos Werk "Guernica" anzuschauen, sieht er die Schönheit im Alltag. Die Botschaft dahinter finde ich einfach schön.

Es bringt die Kunstwerke berühmter Künstler näher aber weist auch auf, wie wichtig Kreativität und Fantasie doch sind. Das man sich auch über die kleinen Dinge im Alltag freuen kann und sie eben so faszinierend sind wie ein Monet. Ich denke auch, dass es das kindliche Denken wunderbar wiederspiegelt! Wenn man mit einem Kind in ein Kunstmuseum geht, dann schaut es sich vielleicht die Bilder an der Wand an, aber so ein Vogel der vor dem Fenster rumhüpft ist genau so toll wie ein schönes Bild.

Dabei habe ich nicht das Gefühl gehabt, dass das Buch die Bilder schlecht reden will. Keineswegs. Viel mehr zeigt es, dass Kunst durchaus eine tolle Sache ist und viele wunderbare Werke dabei entstanden sind. Sie alle haben ihre Inspiration schließlich aus der realen Umwelt.

Für Kinder finde ich das Buch absolut klasse. Es ist bunt, es gibt viel zu sehen und bei jeder Betrachtung kann eine andere Geschichte erzählt werden. Es fördert die Kreativität der Kinder und kann auch die Interesse an Museen steigern. Letzteres finde ich sehr wichtig! Mal weg von dem Fernseher und den Smartphones und ab in ein Museum. Das Buch steckt voller wunderbarer Botschaften.

Eine absolute Empfehlung. Dieses Buch ist ein kleiner Schatz, der viel zu unbekannt ist!

Veröffentlicht am 17.06.2018

Ein wunderschönes Kinderbuch

Am Fluss
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Wow es ist wirklich ein super schönes Kinderbuch! Nicht nur das Cover ist ein absoluter Traum und Qualitativ hochwertig, auch der Inhalt hat mich begeistern können. Daher möchte ich euch nun fünf Gründe ...

Wow es ist wirklich ein super schönes Kinderbuch! Nicht nur das Cover ist ein absoluter Traum und Qualitativ hochwertig, auch der Inhalt hat mich begeistern können. Daher möchte ich euch nun fünf Gründe nennen, warum ich dieses Buch absolut empfehlen kann.

Inhalt:
Im Buch unternimmt ein Kind eine Fantasiereise auf dem Fluss, welchen es vom Fenster aussehen kann. Dabei kommt es an Fabriken, Feldern, dem Regenwald und vielen weiteren Orten vorbei. Er beschreibt was er sieht, bis es schließlich wieder Zuhause ankommt.

1| Die Illustrationen
Die Illustrationen verzichten auf unnötigen Kitsch und sind realistisch gehalten. Ich persönlich bin ein Fan von Zeichnungen die realistisch sind, mit Comic-Tieren oder ähnlichen kann ich in Kinderbüchern nicht immer etwas anfangen. Hier sehen die Tiere aus, wie sie aussehen sollten. Dabei sind die Details wirklich wunderschön ausgearbeitet und es gibt eine Vielzahl zu entdecken. Auch ohne den Text, kann das Buch als Gesprächsanreiz genutzt werden. Es gibt so vieles zu entdecken, ohne dabei zu überfordern - fast wie in einem Wimmelbuch. Ich finde sie einfach wunderschön!

Die Illustrationen sind, wie auch das Buch selbst, von Marc Martin. Ich liebe seine Arbeit ja und desto mehr habe ich mich über dieses Kinderbuch gefreut. Ich liebe seine Illustrationen und man kann sie auch als Prints kaufen.

2 | Die Sprache
Was mir immer wichtig ist, ist die Sprache die in Kinderbüchern genutzt wird. Oftmals empfinde ich sie als zu "simpel" um Sprachanreize zu schaffen. Dafür ist aber nun mal schließlich da. Hier war ich hin und weg. Die Sätze sind kurz, einfach zu verstehen und greifen auch auf neue Wörter zurück, welche Kinder vielleicht so gar nicht kennen aber mit Hilfe der Bilder erlernen können. Ich mag die Diversität. So werden z.B. Mangrovenwälder, Gibbons, Seegras oder auch Patchworkdecken erwähnt. Das mag jetzt auf den ersten Blick nicht spektakulär wirken, aber oft sehe ich das solche Wörter eben vereinfacht werden. So wird daraus oft "Wald, Affe, Pflanzen oder auch Decke".

3 | Abententeuerreise
Abeneteuerreisen kommen bei Kindern immer gut an und hier kann das Kind zusammen mit dem Kind der Geschichte eine wunderschöne Reise durch die verschiedensten Orte erleben. So lernt es neben der Großstadt auch noch andere Orte kennen. Ob nun die Unterwasserwelt, einen Regenwald oder das Land. Manche Orte kennt das Kind vielleichtund kann davon berichten, andere wiederum sind neu und aufregend.

4 | Die Atmosphäre
Das Buch eignet sich super für eine entspannte und ruhige Lesezeit und sicherlich auch als Grundlage für eine Traumreise. Die Atmosphäre ist ruhig, verträumt und entspannend. Das Buch ist kein actiongeladenes Abenteuer, sondern ganz ruhig gleitet man über den Fluss und sieht all die wundervollen Dinge. Es ist eine ruhige, verträumte und trotzdem spannende Geschichte, welche sich sicherlich auch wunderbar als Einschlafgeschichte eignet. Es kommt mit einer ganz angenehmen Ruhe daher, die dem Kind helfen kann abzuschalten.

5 | Fantasie
Das Buch ist wunderbar dazu geeignet, die Fantasie bei Kindern anzuregen. Das erlebte können sie in ihren Alltag in Spiel und Spaß umsetzen, selber kreativ werden un überlegen, wo die Reise noch hingehen könnte. Ich glaube, dass es ein Thema ist, welches die Kinder gut anspricht und Neugierde und Vorfreude auf mehr wecken kann. Nicht zuletzt durch die schönen Illustrationen.

Ich hoffe ich konnte euch dieses Buch ein klein wenig näher bringen und vielleicht landet es ja bei dem ein oder anderen Kind im Bücherregal. Ich gebe eine klare Empfehlung!

Veröffentlicht am 16.06.2018

Ein Kinderbuch, welches sich mit einem wichtigen Thema auseinander setzt: Flucht.

Neues Zuhause gesucht!
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Das Buch soll ein ganz bestimmtes Thema an Kinder näher bringen: Flucht.

Ich finde, dass hierdurch ein sehr wichtiges Thema aufgegriffen wird, welches auch nicht vor Kindern zum Tabuthema gemacht werden ...

Das Buch soll ein ganz bestimmtes Thema an Kinder näher bringen: Flucht.

Ich finde, dass hierdurch ein sehr wichtiges Thema aufgegriffen wird, welches auch nicht vor Kindern zum Tabuthema gemacht werden sollte. Das Buch versucht den Kindern zu verdeutlichen, wie sich die Menschen dabei fühlen und welche Gedanken ihnen durch den Kopf gehen.
Das Thema selber ist allgegenwärtig und wird nun mal auch von Kindern wahrgenommen. Doch diese verstehen oft gar nicht, was Flucht bedeutet. So können Bilderbücher helfen, den Kindern dieses komplexe Thema zumindest ein wenig zu erklären.

Das Buch "Neues Zuhause gesucht" finde ich in den Ansätzen wirklich gut. Es erzählt die Geschichte des kleinen Pinguins, der jedoch leider recht fremd bleibt. Ich konnte als Erwachsener nur schwer eine Beziehung zu diesem Kind aufbauen, welches dort auf der Flucht ist. Dafür kann das Buch jedoch mit anderen Aspekten diesen Fluchtgedanken bzw. das Gefühl der Flucht gut verdeutlichen. Dies gelingt über die Illustrationen. Es ist insgesamt sehr düster gehalten, wodurch ein beklommenes Gefühl entsteht. Die Angst der Pinguine wird sehr deutlich und das Buch vermittelt so doch recht viele Emotionen die dazu gehören.

Es ist sehr grob gehalten und geht nicht sehr detailliert auf das Thema ein. Es kratzt das Ganze nur an der Oberfläche an, wodurch das Thema noch anderweitig erarbeitet werden kann - wenn die Interesse da ist. Wirklich schön fand ich den Aspekt, wie sich die Pinguine fühlen als sie im neuen Land ankommen. Das alles anders ist. Fremd. Ich glaube, man kann sich das selber gar nicht so gut vorstellen. Doch hier wird es durch die Tiere wirklich toll dargestellt. Man sieht die Pnguine, die verunsichert wirken und die anderen Tiere, die teils skeptisch, teils böse schauen. Ich glaube dieser Aspekt ist wirklich wichtig und sollte auch bei Erwachsenen öfters mal bedacht werden.

"Jetzt war die Welt klein und hohl und holzig. Die Wellen schaukelten uns hin und her und alle hatten Angst, ich auch." (S.5.)

Hier ging es mir dann doch einen ticken zu schnell. Ich hätte dieses Gefühl noch über ein bis zwei Seiten gestreckt. Bereits auf der nächsten Seite spielen die Kinder zusammen und auch die Erwachsenen finden Anschluss. Natürlich sollte es nicht über Seiten hinweg Trauer und Angst vermitteln, denn es sind schließlich Kinder, die dieses Buch lesen. Aber dennoch hätten dem Buch hier ein bis zwei Seiten gut getan um diesen Aspekt noch mehr hervorzuheben.

Was mich etwas stutzig gemacht hat, ist die Tatsache, dass es sich um Pinguine handelt. Wohl eher der Moment, in dem sie mit Hilfe eines Bootes über das Meer fahren. Pinguine können schwimmen. Ich glaube ich hätte eine andere Tierart gewählt. Warum keine Zebras die nach Skandinavien wollen oder so ähnlich. Ich weiß nicht wieso, aber das hat mich etwas gestört. Glaube weil so die Angst vor dem tiefen schwarzen Meer nicht so überzeugend ist. Vielleicht denke ich als Erwachsener aber auch viel zu rational.

Fazit:
"Neues Zuhause gesucht" sprich einige sehr wichtige Aspekte des Themas "Flucht" an. Die Angst während der Flucht, die Gedanken der Flüchtenden und wie anders die neue Welt ist. Das Fremdheitsgefühl und die Unsicherheit. Ich denke, dass dieses Buch ein guter Ansatz ist, um das Thema Kindern näher zu bringen. Ich glaube, dass Kinder danach noch viele Fragen haben werden und so kann es als ein Einstiegsbuch zum Thema "Flucht" gesehen werden.