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Veröffentlicht am 19.12.2025

Small Town & Suspense funktionieren gut miteinander!

Harpers Ferry. Lose Me Once
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Hi ihr Lieben

Hi ihr Lieben<3
Small Town Romance und Suspense? Passt das in ein und die selbe Story? Dieses Buch hat die Antwort geliefert: ja!

Zur Info: Dies ist der erste Band einer Reihe lose zusammenhängender Bücher. Ihr könnt euch also an die Reihenfolge halten, müsst es aber nicht:)

Schreibstil:
Viele Beschreibungen und jede Menge cozy Vibes haben diese Geschichte zu einem richtigen Wohlfühlroman gemacht. Es wird ruhig erzählt und man kann der Story gut und flüssig folgen. Mir fehlte vielleicht noch etwas das Gefühl für die wirklich tiefgreifenden Worte.

Die Geschichte: Small Town Cozy Vibes, ein düsteres Geheimnis und jede Menge Fragen

Erzählt wird hier aus den Perspektiven von Emery und Luke, allerdings mit einem zusätzlichen Kniff: während Emery in der Gegenwart erzählt, spielt Lukes Handlung anderthalb Jahre vorher. Das bringt unheimlich viel Spannung in den Handlungsverlauf, weil man einerseits vor vollendete Tatsachen gestellt wird und andererseits erst abwarten muss, wie es dazu gekommen ist.
Ein wenig schwierig fand ich nur, dass beide Perspektiven emotional eher nüchtern blieben und die vollendeten Tatsachen sich auch dort durchzogen.

Emery – liebt töpfern, wohnt(e) bei ihrer Granny & ist in Harpers Ferry aufgewachsen

Sich mit Emery anzufreunden, war gar nicht mal so einfach, denn auch, wenn sie eigentlich viel Herzlichkeit in sich vereint und die Menschen um sich herum beschützen will, bleibt sie doch die ganze Zeit über etwas frostig. Ihre Gefühle lässt sie uns Leser:innen gegenüber lange im Dunklen. Als es dann doch soweit war, konzentriert sie sich aufs Körperliche und setzt sich irgendwie gar nicht so richtig mit ihren Gefühlen Luke gegenüber auseinander.
Und auch in Bezug auf sich selbst bleibt sie sehr verhalten. Ihre Träume und Wünsche kann man nur erahnen und dann werden sie auf einmal wahr. Ähnlich einfach, wie alles in diesem Buch, die Romance-Story betreffend, passiert. Was mir bei ihr gefehlt hat: die Leidenschaft. Ob in Bezug auf ihre Tätigkeiten oder ihre Liebe.

Luke – Architektenstudent aus NYC, hilfsbereit & Handwerker

Luke mochte ich total gerne. Er ist relativ einfach gestrickt, dadurch aber auch sehr authentisch. Dass er nicht Architekt werden will, wie es sich sein Vater für ihn vorstellt, ist ihm schnell klar. Und was er danach will, auch. Er gehört zu den typischen Menschen, die selber anpacken, wenn sie etwas wollen. Er möchte Emery, er möchte in Harpers Ferry bleiben und er möchte zu gerne, dass alles für sie alle gut wird. Und dafür macht er auch mal etwas, was nicht ganz so regelkonform ist.

Wie die beiden (wieder) zueinander – durch die Zeit, Love at First Sight, mit wenigen Worten

Während in der Vergangenheit quasi ihre Kennlerngeschichte erzählt wird, geht es in der Gegenwart darum, dass die beiden sich wieder annähern. Das Kennenlernen findet in Harpers Ferry statt und die Stadt lässt dabei ihren ganzen Charme spielen. Vielleicht ist es deshalb bei beiden Liebe auf den ersten Blick. Nur ein paar Sekunden sind nötig, dass die beiden nie wieder an jemand anderen denken. Mir persönlich ging das etwas zu schnell. Eine kleine Kennlernphase, in der sich dann verliebt wird, hätte der Geschichte gut getan, denn eigentlich startet es fast mit Enemies to Lovers. Danach folgt ein verliebter Taumel, der mich wenig beeindrucken konnte. Dadurch, dass ihre Gefühle füreinander ja schon so „klar“ waren, wurde einfach nicht viel mehr erzählt.

Auch in der Gegenwart ist alles schnell durch ihre „unendliche Liebe“ geklärt. Geredet wird eher selten bzw. viel zu spät. Es kratzt am Trope Miscommunication und das ganz allein, weil die beiden es schaffen, miteinander im selben Raum zu sein, ohne den Elefanten anzusprechen, der mit ihnen darin steht. Das fand ich echt enttäuschend, weil es beide schon von morgens bis abends beschäftigt hat. Warum dann nicht gleich ansprechen?

Suspense – langsam, intensiv & psychologisch spannend

Die Krimi- bzw. Thrilleranteile dieser Geschichte fand ich tatsächlich sehr gut gemacht. Bereits im Prolog wird ein Verbrechen angedeutet, das durch den ganzen Handlungsverlauf schwingt. Dies passiert aber keineswegs gradlinig, sondern auf der Vergangenheits- wie Gegenwartsebene und aus verschiedenen Perspektiven. Die Erzählstruktur hat den Suspense-Charakter wirklich gut unterstrichen.
Statt nur einem Plottwist hat diese Geschichte gleich mehrere und nimmt einen so komplett (auf Suspense-Ebene) die Vorhersehbarkeit. Plötzlich änderte sich die Situation und ich war gezwungen, umzudenken. Das hat viel Spannung in die Erzählung gebracht und mich an die Seiten gebannt.
Nur zum Ende hin verlor sich ein wenig die Vielschichtigkeit der Handlung, indem es ein bisschen zu happy wurde. Da ging das Suspense in die Liebesgeschichte über und hat leider deren Vibe übernommen.

Small Town Setting – cozy, warm & herzlich bis weihnachtlich

Das Setting dieses Buches fand ich wirklich super schön. Selten habe ich so viel cozy Small Town Vibes verspürt und die Vor- wie auch Nachteile berücksichtigt gesehen. Die Menschen in Harpers Ferry wurden alle gut greifbar mit eigenem Charakter und haben sich ganz so benommen, wie man es von so einem kleinen herzlichen Dorf erwartet: empathisch, hilfsbereit, ein wenig übergriffig und beschützend. Besonders fand ich daran, dass offengelegt wurde, wann die Bewohner:innen sich wo eingemischt haben. Dass sie weitergedacht haben und sich gleichzeitig alle sehr froh in dieser Umgebung gefühlt haben. So waren die Hauptfiguren sich die ganze Zeit über sehr bewusst darüber, wo sie sich befinden und was in der Dorfgemeinschaft abgeht.

Spice – 1 von 5

Hier bleibt’s cozy nicht spicy:)

Fazit:
Eine sehr cozy Geschichte, die durch ihren Suspense-Charakter punktet. Es bleibt unvorhersehbar, spannend und so absolut Small Town Vibe – das Setting ist einfach super! Was mir ein wenig fehlte, war die Tiefe in der Liebesgeschichte und die Spannung darin allgemein. Mir hat nicht so gut gefallen, dass hier vieles durch Miscommunication passiert bzw. nicht passiert. Auf der anderen Seite war es eine Geschichte dieses Tropes, die bewiesen hat, dass hier auch mehr möglich ist.

Von mir gibt es 3 von 5 Sterne.

3 Gründe, weshalb du dieses Buch lesen solltest:

1. Weil Small Town Romance hier nicht kitschig, sondern authentisch erzählt wird
2. Weil der Suspense-Anteil wirklich überrascht
3. Weil das Buch zeigt, welches Potenzial im Genre steckt
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

Liebe Grüße!

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Veröffentlicht am 29.11.2025

Darke Winterlektüre

He Sees You When You´re Sleeping
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Hi ihr Lieben

Hi ihr Lieben<3
ich liebe es, wenn ein Buch mich überrascht und genau das hat „He Sees You When You’re Sleeping“ geschafft. Diese Geschichte ist eindeutig Dark Romance, aber sie zeigt gleichzeitig etwas sehr Alltägliches: Dass Fantasien, Wünsche und Sehnsüchte existieren dürfen, auch wenn man äußerlich völlig „normal“, freundlich oder zurückhaltend wirkt.

Content Note: Das Buch enthält Stalking, voyeuristische Szenen und moralisch fragwürdiges Verhalten.
Als Dark Romance ist die Handlung klar fiktional zu lesen und nicht als Darstellung realer Beziehungen.

Klappentext:
Ich kenne sie besser, als sie sich selbst kennt. Ihre tiefsten Geheimnisse, ihre verborgensten Sehnsüchte. Sie weiß es nicht, doch ich beobachte sie – ohne je Fußspuren im Schnee vor ihrem Haus zu hinterlassen.

Chloe Hallman, Influencerin, ist daran gewöhnt, die Feiertage allein zu verbringen, doch dieses Jahr ist alles anders. Jack, der Feuerwehrmann, geht ihr nicht mehr aus dem Sinn.
Sie spürt die Dunkelheit, die er in sich trägt – und kann sich ihr nicht entziehen. Sie weiß nicht, ob sie sich nach ihm sehnt oder sich vor ihm fürchten sollte. An diesem Weihnachtsabend wird sie jedoch eine Entscheidung treffen müssen.
Wird es ein Fest voller brennender Leidenschaft … oder der Beginn eines tödlichen Spiels mit einem Mann sein, dessen Liebe keine Grenzen kennt?
Es ist die Nacht vor Weihnachten, und ich bin (nicht) allein im Haus…

Schreibstil:
Ich kannte die Autorin vorher nicht und war direkt begeistert. Ihr Stil ist flüssig, locker und gleichzeitig sehr eindringlich. Sie balanciert dominant-spicy Szenen mit emotionalen, fast zärtlichen Momenten – ohne dass etwas ins Lächerliche kippt. Besonders stark fand ich, wie sie die Spannung zwischen „gut“ und „böse“ sprachlich transportiert. Ich konnte das Buch dadurch problemlos in einem Rutsch durchlesen

Die Geschichte: Stalking, Spannung und die Frage nach Moral

Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Jack und Chloe – und genau diese Dualität macht die Handlung so intensiv.

Jack – Feuerwache, Pflichtgefühl & Obsession

Schon auf den ersten Seiten sitzt Jack nachts vor Chloes Fenster und beobachtet sie. Er folgt ihr im Alltag, kennt ihre Gewohnheiten und lässt sie „zufällig“ treffen. Klar, das ist creepy – und das soll es auch sein. Was mich dabei aber sofort fasziniert hat: Jack wird nicht als eindimensionaler „Bösewicht“ dargestellt. Er kämpft mit seinem Gewissen, reflektiert sein Verhalten, versucht sich einzureden, er wolle sie nur „beschützen“. Dieses Hin-und-Her lässt ihn greifbar wirken, obwohl sein Verhalten moralisch falsch ist.

Und ja – ich gebe zu: Er war mir trotzdem sympathisch. Vielleicht, weil er eben nicht kalt oder berechnend wirkt, sondern wie jemand, der mit sich selbst ringt. Seine Rolle als Feuerwehrmann verstärkt das nochmal. Dadurch bekommt er eine gewisse Wärme, Fürsorglichkeit und Menschlichkeit. Dieses Zusammenspiel aus „Retter“ und „Obsessiver“ hat für mich unglaublich gut funktioniert.

Chloe – Öffentlichkeit und Einsamkeit gleichzeitig

Chloe steht als Schmuckinfluencerin oft im Rampenlicht, aber sie ist keine klassische Rampensau. Sie ist introvertiert, zurückgezogen, trauert um ihre Eltern und lebt viel in ihrem Innenleben. Was sie aber besonders interessant macht: Es gibt eine Seite an ihr, die sie kaum jemandem zeigt – ihre Fantasien, ihre Lust, ihre Wünsche. Diese Diskrepanz zwischen öffentlicher Persona und innerer Welt fand ich wahnsinnig gut herausgearbeitet.

Wie sich die beiden annähern – langsam, intensiv & psychologisch spannend

Die Autorin zeigt nicht einfach nur, dass Jack Chloe stalkt, sondern wie sich aus dieser ungesunden Ausgangslage langsam eine Verbindung entwickelt, die beidseitig immer tiefer wird.

Das Stalking bleibt immer ein Spannungsfaktor:
• Wird Chloe etwas bemerken?
• Wie viel Kontrolle hat Jack wirklich?
• Was ist real, was Projektion?
• Welche seiner Taten kommen ans Licht?

Diese unterschwellige Gefahr hat mich permanent weiterlesen lassen. Gleichzeitig gelingt es der Autorin, dass man als Leser:in die Figuren von außen – und später von innen – kennenlernt. Vom oberflächlichen Eindruck bis zu ihren dunkelsten und verletzlichsten Momenten.

Genau das war für mich einer der größten Pluspunkte:
Beide Charaktere entwickeln sich, entdecken neue Seiten an sich selbst und machen ihre „Unnormalität“ zu etwas, das sich in ihr reales Leben integrieren lässt.

Weihnachtliches Setting – atmosphärisch, authentisch, cosy ohne Kitsch

Hier war ich wirklich positiv überrascht: Das Weihnachts-Setting wirkt nicht wie ein dekorativer Aufsatz, sondern ist organisch in die Handlung eingewoben.

Es gibt:

Schneestürme
warme Lichtstimmungen
ruhige, fast meditative Abende
kleine, unerwartete Alltagsszenen
emotionale Festtagsmomente, die nicht kitschig wirken
Für mich war es die perfekte Winteratmosphäre und sie passte überraschend gut zur Dark-Romance-Dynamik.

Spice – und zwar VIEL

Selbstbefriedigung, Fetische, Fantasien, Voyeurismus – das volle Programm. Die Szenen sind intensiv, aber nicht vulgär und haben eine klare narrative Funktion.
Wer wenig Spice mag, sollte die Finger vom Buch lassen.
Wer viel Spice mag, wird glücklich.

Ende – unkonventionell, aber genau richtig

Das Finale wird einige Leser:innen vermutlich kurz irritieren, weil die Figuren nicht das tun, was man erwartet. Aber gerade das empfand ich als absolut passend, denn die Geschichte zeigt immer wieder:
Die beiden handeln nicht nach gesellschaftlichen Normen – warum sollten sie es also am Ende tun?
Für mich war das Ende rund, logisch und perfekt für diese Art von Story.

Fazit:
Eine wirklich schön erzählte süße Story mit zwei Figuren, die sofort sympathisch sind und viel Tiefe zeigen. Plottwist: und noch so viel mehr in sich verstecken. Es war spannend bis zur letzten Seite, es gab jede Menge Spice, das Stalker-Trope wurde super umgesetzt, allerdings auf eine softe Art und Weise, die super zum weihnachtlichen Setting passte. Gut und böse werden hier in Frage gestellt und ergeben letztlich eine Story, die ein bisschen dark, aber auch ein bisschen real ist. Leseempfehlung!

5 von 5 Sterne von mir.

Liebe Grüße

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Veröffentlicht am 23.11.2025

Überraschendes Highlight!

My forced Husband
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Hallo ihr Lieben

Hallo ihr Lieben<3
taucht ihr auch gerne in Büchern in fremde Kulturen ein? Die Protagonistin dieses Buches kommt aus einer türkischen Familie (ebenso wie die Autorin) und ich fand es super spannend, da einmal hinter die Kulissen gucken können. Ohne, dass es besonders Thema der Geschichte war, einfach authentisch.

Zur Info: Dies ist der erste Band einer Standalone-Reihe. Die Bücher haben also wiederkehrende Figuren, die Geschichten an sich sind aber abgeschlossen.

Zum Schreibstil:
Ich musste mich erst ein klein wenig an den Schreibstil der Autorin gewöhnen, aber dann wurde ich schnell in die Geschichte gezogen und war immer wieder begeistert davon, wie gut die Autorin die Worte wählt, die sie den Figuren in den Mund legt. Die Gefühle kamen super rüber umso mehr ich gelesen habe, umso mehr wurden auch die Klischees weniger und die Figuren für mich besser in ihrem ganz eigenen Charakter greifbar.

Zur Geschichte allgemein:
Es hat genau 3 Sekunden gedauert und ich war gebannt von der Geschichte. I mean: Ein Ultimatum an einen eigentlich mächtigen CEO und eine Frau, die ihrem betrügerischen Ex so richtig Beine machen will und dafür ein Auto verprügelt? Noch dazu im Setting von Spaniens schöner Stadt Valencia? Wer da nicht weiterlesen will, weiß ich auch nicht. Abwechselnd lesen wir nun aus genau diesen Perspektiven: Victor, CEO und kalter Geschäftsmann, und Sara, Künstlerin mit türkischen Wurzeln, die alles andere als kalt ist.

Sara fand ich vom Fleck weg sympathisch. Irgendwie ist sie ein wenig gefangen in ihrem Leben: als Künstlerin ist sie nicht erfolgreich, hat gerade dazu noch eine Blockade und ihr Job gefällt ihr so gar nicht. Aber sie hat eine liebevolle Familie (ich habe den Einblick in eine türkische Familie übrigens geliebt!) und für jeden ein warmes Wort übrig. Das Coole an ihr, was die Geschichte auch immer wieder vorangetrieben und für Spannungen gesorgt hat, sind ihre Impulsivität und Streitlustigkeit. Sara spricht aus, was sie denkt, und lässt sich von Victor nichts gefallen, obwohl die Situation augenscheinlich ausweglos scheint. Das hat mir sehr gefallen, weil es der Geschichte dahingehend mehr Tiefe gab, als dass eben nicht alles so glatt läuft, wie Victor sich das gedacht und erhofft hatte. Durch ihre offenen Konfrontationen setzen die beiden sich offen miteinander auseinander, anstatt umeinander herumzuschleichen. Dadurch kommt die Geschichte viel besser in Fahrt und ich war total an die Seiten gebannt.

Victor wird anfangs als kalt beschrieben und hat auch definitiv einige Wesenszüge verpasst bekommen, die dazu passen, wie z.B. seine Kontrollsucht. Dadurch, dass man aber gleich auch seine Perspektive mitbekommt, lernt man ihn schnell sehr viel besser kennen. Denn ganz so emotionslos, wie er scheint, ist er nicht und seine Kontrollsucht wird schnell zu etwas super Süßem. Ich mochte, wie er sich fast noch schneller als Sara in die Geschichte stürzt und dennoch immer wieder mit Zweifeln zu kämpfen hat, die nicht so offensichtlich sind und viel tiefer liegen. So galt es, ihn erst richtig kennenzulernen, wie auch Sara es tun musste, aber das lohnte sich sehr.

Die Liebesgeschichte der beiden ist stetig im Fluss und bietet viel Spice, Funkenflug, aber auch tiefergehende Momente. Ich mochte es, wie die beiden ihre Gefühle direkt in Taten und Emotionen umwandelten. Vielleicht ging es mir bei Victor von Zwangsheirat zu Verliebtsein etwas zu schnell, aber darüber konnte man schnell hinwegsehen.
Was ich außerdem an ihrer Geschichte mochte, war, dass beide hinter die Fassaden des jeweils anderen gucken. Sara interpretiert Victors Taten fast mit mehr Weitsicht, als ich sie als Unbeteiligte in dem Moment durchschaut habe. Und Victor beweist vor allem zum Ende hin, dass auch er Sara einfach unheimlich gut kennt. Die beiden bauen während dieses Buches wirklich eine Beziehung auf, die authentisch ist, Zukunft haben kann und schon so einige Streitpunkte vorab klärt.

Und als ob die Liebesgeschichte nicht schon spannend genug wäre, gibt es auch noch einen kleinen Actionpart, der alles noch viel lebendiger gestaltete und auch dieses CEO-Thema nicht ganz außer Acht ließ. Denn so verliebt man auch ist, das Leben und das Geld verdienen geht trotzdem weiter und auch der Klassenunterschied zwischen den beiden ist ja eigentlich nicht zu verachten.
Ich möchte hier nicht spoilern, aber gesagt sei, dass Victor (und seine Familie) Feinde oder einen Feind haben, dem nicht daran gelegen ist, dass bei der Familie Moreno alles für den Rest ihrer Tage glatt läuft. Dadurch entstehen innerhalb der Erzählung ein paar actionreiche Szenen, die ich echt ganz spannend fand und die zusätzlich noch Victors Beziehung zu seiner Familie testete und gleichzeitig verstärkte. Gut fand ich, dass hier nicht gleich alles aufgeklärt wurde, sondern dass es in den nächsten Bänden (zwei Brüder kommen noch) weitergehen wird. Da könnte also was Großes hinterstecken.

So bin ich jetzt nicht nur auf die Geschichte von Izan gespannt, sondern auch darauf, wer hinter all dem steckt.

Fazit:
Ich bin zufällig über das Buch gestolpert und habe es keine Sekunde bereut. Man ist wirklich schnell in der Geschichte drin. Es gibt Emotionen, Tiefe, Action, viel Spannung und auch eine Menge Spice. Eine tolle Kombi, die ganz leicht über ein paar Klischees hinweghelfen. Dazu zwei Protagonisten, die man schnell ins Herz schließt und ein Ende, das Lust darauf macht, mehr über die Familie Moreno zu lesen.

Klare Antwort also: JA, es lohnt sich, dieses Buch zu lesen!

Von mir gibt es 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.11.2025

Wenn's zu cozy ist

A Taste of Bitter Secrets
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Hi,
bevor die cozy Autumn-Zeit vorbeigeht und wir so richtig in Weihnachtsstimmung geraten, muss ich unbedingt noch Gedanken zu einem Buch loswerden, dass sich meiner Meinung nach etwas sehr auf cozy Vibes ...

Hi,
bevor die cozy Autumn-Zeit vorbeigeht und wir so richtig in Weihnachtsstimmung geraten, muss ich unbedingt noch Gedanken zu einem Buch loswerden, dass sich meiner Meinung nach etwas sehr auf cozy Vibes konzentriert hat. Ich bin aber vielleicht auch einfach nicht die Richtige für solch ein Buch, denn ich kann mit diesen richtigen „Autumn“-Büchern nichts anfangen (verlegenes Lachen).

Zum Schreibstil:
Ich bin leider so gar nicht mit der Geschichte warm geworden und das lag mit am Schreibstil. Eigentlich war er an sich ganz schön: flüssig und locker und schön beschreibend, sodass man sich die Szenen und Settings sehr gut vorstellen konnte. Allerdings lag der Fokus für mich zu viel darauf, dass alles cozy wirken sollte. Da kamen sehr viele Klischees durch, auf denen die Geschichte sich irgendwie ausruhte. I mean, irgendwann hatte ich verstanden, dass es cozy ist, da brauche ich nicht noch mehr Beschreibungen.

Zur Geschichte allgemein:
Ehrlich gesagt habe ich gar keine richtige Meinung zu Gwen, denn sie wohnt in London und ist Social-Media-Managerin und dann kommt sie zurück zu ihrer Familie und macht dort genau das Gleiche, während sie irgendwie versucht, ihre Familiensituation zu glätten. Was, wieso, weshalb weiß man eine ganz Zeit lang nicht, stattdessen bleibt alles in einem Setting mit immer wieder den gleichen Handlungen. Das einzig Aufregende (oder das, was aufregend sein müsste), ist der Koch Henry, der natürlich super gut aussieht, super gut kochen kann, den alle anhimmeln und der natürlich nicht begeistert ist von Gwen und ihren Ideen, das Restaurant anders zu gestalten. Was ich an Henry etwas schade fand, war, dass er ziemlich schnell als „hot Daddy“ abgestempelt wurde, wobei diese Vibes bei mir so gar nicht ankamen. Das war alles etwas an den Haaren herbeigezogen.

Weshalb Gwen sich zu ihm hingezogen fühlt, konnte ich mir so ungefähr zusammenreimen, aber ich konnte es durch sie nicht nachempfinden. Gwen blieb für mich total starr und unerreichbar. Ich habe sie nicht richtig verstanden und konnte mich so auch gar nicht richtig mit ihr zusammen in Henry verlieben. Emotional blieb die Geschichte für mich so ziemlich schwierig, da sie mich nicht erreichte.

Auch, wenn ich Gilmore-Girls nicht gelesen habe, so habe ich den Vibe dahinter doch schon öfters erzählt bekommen und war dann fast ein wenig erschlagen von den ganzen Hinweisen darauf. Die Autumn-Vibes, die Kleinstadt, ein Restaurant, wo sich alle treffen, Kürbisse natürlich und dann noch Gwens bester Freund, der Rory heißt und eigentlich nur dafür da ist, um sie immer wieder daran zu erinnern, wie toll sie ist. Positive Verstärkung eben, die in diesem Setting aber als zu viel rüberkam, weil gefühlt alles toll war.

Die Geschichte der beiden entwickelte sich für mich nur holprig. Man merkte richtig, wie nach und nach ziemlich plötzlich tiefere Hintergründe hervorgekramt wurden, diese mich aber einfach nicht emotional berühren konnten, weil schon die Basis in den Figuren nicht gelegt war. So werden zwar wichtige Themen aufgegriffen, die hauptsächlich damit zu tun haben, wie die beiden, besonders Henry, sich im Jetzt identifizieren, aber das war mir alles zu wenig in die Geschichte eingebunden und zu unemotional.

Auch das Ende konnte mich nicht richtig überzeugen. Mir ist immer ziemlich wichtig, dass die Lovestory so aufgebaut ist, dass ich hinterher das Gefühl habe, die beiden haben auch noch nach der Geschichte Bestand. Bei Gwen und Henry wäre ich mir da aber nicht so sicher.

Fazit:
Mich konnte die Geschichte leider nicht überzeugen. Das lag vor allem daran, dass ich die Hauptprotagonistin nicht sympathisch fand und mich keine Emotionen erreichen konnten. Auch der Lesefluss war nicht ganz gegeben, weil erst sehr wenig und dann plötzlich alles Knall auf Fall passiert. Was das Buch allerdings hat, sind Cozy Autumn Vibes im Überfluss. Wer also Gefallen an sowas findet (lasst euch nicht vom Cover täuschen), wird mit diesem Buch vielleicht trotzdem glücklich.

Von mir gibt es 2 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.11.2025

Cozy Witch Romance mit Schwächen

Her Dark Power
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Hallo ihr Lieben ❤
Hexen haben es mir momentan angetan. Die kleinen magischen Dinge im Alltag, ein magischer Begleiter, Hexenfeste und klimpernde Armbänder passen einfach perfekt zum Herbst, wie ich festgestellt ...

Hallo ihr Lieben ❤
Hexen haben es mir momentan angetan. Die kleinen magischen Dinge im Alltag, ein magischer Begleiter, Hexenfeste und klimpernde Armbänder passen einfach perfekt zum Herbst, wie ich festgestellt habe. „Her Dark Power“ ist für mich das erste Buch der Autorin und ich hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, das es Fantasy ist. Ich wurde aber positiv überrascht:)

Zur Info: Dies ist der erste Teil einer Reihe.

Zum Schreibstil:
Carina Schnell schreibt sehr unaufregend und dafür aber super cozy. Ich habe mich in der Welt und mit ihren Figuren sofort wohlgefühlt. Die Beschreibungen haben einem ein gutes Gefühl für die magische Welt und die damit verbundenen Geheimnisse gegeben.

Zur Geschichte allgemein:
Der Start ins Buch erfolgte direkt und gleich mit jede Menge Input zur Welt der Hauptprotagonistin. Edda soll in ihren Hexenzirkel als vollwertiges Mitglied initiiert, doch in ihr schlummert eine dunkle Kraft, die die gewohnten Abläufe ziemlich durcheinander bringt.
Ich war sofort gefangen und ganz begierig darauf, nicht nur herauszufinden, wo Edda nun hingehört, sondern auch, was es mit ihren Kräften auf sich hat. Edda selbst dagegen sperrt sich erstmal gegen das, was an ihr anders sein könnte. Das ist einer der roten Fäden, die sich durch das Buch ziehen: Edda ist nicht so ganz bereit, sich als anders zu akzeptieren und sich mit ihren Kräften anzufreunden. Zugute halten muss man ihr dabei aber, dass ihre Welt ihr diese Einstellung bisher genau so vorgelebt und eingetrichtert hat.
Als sie nun an das Crescent College kommt, wird somit ihr komplettes Weltverständnis auf den Kopf gestellt. Ich mochte es, dass Edda sich selbst beweisen möchte, dass in ihr drin stets das Gute vorherrscht (denn es gibt diverse Situationen, in denen sie dem Bösen verfallen könnte) und das sie sehr eigenständig agiert. Was ich nicht so an ihr mochte war, dass sie der ganzen Situation überhaupt nicht offen gegenüber stand, obwohl sie in den vorherigen festen Strukturen auch nicht happy war. Das widersprach sich während der ganzen Handlung ein wenig.

Die Handlung am Crescent College fand ich zunächst recht spannend. Immerhin ging es nun darum, die Kräfte kennenzulernen und sie kontrollieren zu können. Leider verfällt die Geschichte da sehr in soziale Klischees. Edda ist die Außenseiterin, behauptet sich zwar, wird aber gemobbt und allen anderen ist es irgendwie egal. Es wird zwar angedeutet, dass auch die anderen ziemlich starr in ihrem Weltbild sind, aber ich hätte mir doch gewünscht, dass es etwas mehr um die Magie ginge. Zumal man von ihrer dunklen Magie wirklich wenig mitbekommt. Da fehlte mir noch mehr Tiefe in den Erklärungen, mehr Beschreibungen zu ihrem Training. So war der Mittelteil leider etwas träge.

An der Academy lernt Edda dann auch ihren Love Interest kennen. Morven ist geheimnisvoll und sexy – passt für mich soweit schonmal. Die „Love Story“ der beiden greift auch viel dieser Düsternis auf, was mir ganz gut gefallen hat. Dennoch erschienen mir einige Szenen nicht ganz logisch, bzw. überstürzt. Die Chemie zwischen den beiden ist oft nur erzählt, nicht spürbar. Mir fehlte zudem der Einblick in Morven. Ich konnte ihn nicht richtig fassen und somit habe ich nicht so richtig mitleiden können. Ich glaube, da hätte durchaus noch mehr Tiefe reingelegt werden können, damit das Ende dann auch schlüssiger ist.

Das Ende war mir aber allgemein etwas zu überstürzt. Edda springt förmlich zwischen ihren Gefühlen und ihrem Standing zur Situation hin und her. Das Zusammenfügen der Erzählstränge wirkte ziemlich gewollt und blieb mir fast zu offen, um neugierig zu machen. Dazu wurde noch ziemlich spät eine Figur eingefügt, die alles durcheinanderbringen könnte, aber auch sie wurde einfach nicht greifbar genug.
So bin ich zwar gespannt auf den nächsten Band, aber ich habe gleichzeitig auch Angst, dass es mir zu sprunghaft und angedroschen wird.

Fazit:
Eine Story, die spannend beginnt, dann etwas träge wird und sich zum Ende hin geradezu überschlägt. Mir gefiel das Geheimnisvolle am Love Interest, Eddas Charakter fand ich ebenfalls spannend und das Magiesystem ist echt interessant. Allerdings fehlten mir ein paar Erklärungen für die Tiefe und dann irgendwo eben auch Handlung.

3 von 5 Sterne von mir.

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