Profilbild von Skyline-of-books

Skyline-of-books

Lesejury Star
offline

Skyline-of-books ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Skyline-of-books über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2017

Langatmig und anstrengend, aber mit kleinen Highlights versehen

The Returned – Die Vergangenheit kehrt zurück
0

Inhalt
Bereits gestorbene Menschen kehren plötzlich aus dem Jenseits zurück. In einer kleinen Stadt in den französischen Alpen tauchen ohne Vorwarnung Menschen auf, die schon seit langer Zeit tot sind. ...

Inhalt
Bereits gestorbene Menschen kehren plötzlich aus dem Jenseits zurück. In einer kleinen Stadt in den französischen Alpen tauchen ohne Vorwarnung Menschen auf, die schon seit langer Zeit tot sind. Eine von ihnen ist die 15jährige Camille, die vor 4 Jahren bei einem Schulausflug aufgrund eines Busunfalls starb. Auch der kleine Victor, der vor 35 Jahren ermordet wurde, kehrt zu den Lebenden zurück und irrt durch die Kleinstadt. Ebenso erging es dem vor 10 Jahren gestorbenen Simon, der nach seiner damaligen Verlobten Adele sucht. Alle sogenannten Wiederkehrer wissen nichts von ihrem Tod und versuchen, ihr altes, ihnen bekanntes Leben wieder aufzunehmen. Doch das geht natürlich nicht so einfach…

Gestaltung
Das Gesicht des Jungen, der direkt den Betrachter anzustarren scheint, wirkt auf mich gruselig. Er scheint zwar ein kleines Lächeln auf den Lippen zu haben, jedoch wirken seine Augen auf mich sehr kalt und emotionslos. Den Hintergrund finde ich passend, da man sich so auch die Landschaft vorstellt und durch die nebelige Atmosphäre wirkt alles sehr geheimnisvoll. Auch die Schatten der anderen Menschen machen das Cover sehr unheimlich. Auch wenn mir der Kopf des Jungen nicht so gefällt, finde ich die Gestaltung des Hintergrundes sehr toll und passend für die Geschichte.

Meine Meinung
Bevor ich „The Returned“ gelesen habe, kannte ich bereits die amerikanische Serie „Resurrection“. Daher war ich natürlich gespannt, ob die literarische Vorlage noch Neues für mich bereit hält und was mich erwarten würde. Im Vorfeld habe ich zwar vermutet, dass die amerikanische Adaption einige Änderungen aufweisen würde, doch nun nach Beendigung der Lektüre finde ich, dass sie sich eigentlich nur in der Grundidee der wiederkehrenden Menschen ähneln.

Seth Patricks „The Returned“ war für mich zunächst etwas verwirrend. Die Kapitel sind recht kurz und auch wenn dem Leser hier die Ereignisse aus der Sicht eines allwissenden Erzählers geschildert werden, so gibt es dennoch eine Art Perspektivwechsel. Die Handlung springt nämlich unter den vielen unterschiedlichen Figuren hin und her, sodass ich mich immer mit den verschiedenen Situationen, in denen sich die Figuren gerade befanden, konfrontiert sah.

Mal habe ich so also etwas über die 15jährige zurückgekehrte Camille erfahren, mal etwas über ihre Mutter, ihren Vater oder ihre Zwillingsschwester Lena. Aber es wurde auch aus der Sicht von Pierre, dem Freund von Camilles Mutter, berichtet, genauso wie aus der Sicht von noch mindestens 5 anderen Figuren (Julie, Thomas, Adele, Simon, Anton), von denen ich aus Gründen der Übersichtlichkeit jetzt nicht aufzähle, wer sie genau sind. Diese Masse an Figuren und Situationen ist zunächst ungewohnt und war manchmal auch etwas anstrengend. Das Ende hat für mich noch einiges rausgerissen, da dort die Figuren zusammengeführt werden und rätselhafte sowie spannende Dinge passieren. Der gemeine Cliffhanger macht dabei neugierig auf den Folgeband.

Die Handlung springt von einer Situation in die nächste, wobei dann immer gerade die sich in der Situation befindende Figur den Fokus der Erzählung erhält und ihre Erlebnisse geschildert werden. Mit der Zeit habe ich mich zwar an die Figuren gewöhnt und wusste meist auch, welche Figur oder Situation hinter welchem Namen steckt, doch es gab auch dann immer noch Figuren, bei deren Namen ich überlegen musste, wer das eigentlich nochmal war. Ich konnte bis zum Schluss kein wirkliches Muster hinter den Sprüngen entdecken. Dadurch, dass irgendwann immer dieselben Figuren ausgewählt wurden, entstand zwar ein roter Faden, doch es gab auch immer wieder Kapitel von Figuren, die nur ein oder zweimal aufgetaucht waren.

Die Handlung stellte sich für mich ein wenig wechselhaft dar. Einerseits fand ich es interessant gemeinsam mit den Wiederkehrern herauszufinden, wie sie gestorben waren, andererseits habe ich mich aber streckenweise auch sehr gelangweilt. Es passierte einfach nichts außer dass die Figuren miteinander geredet haben. Über die Hälfte des Buches habe ich darauf gewartet, dass etwas Spannendes passiert.

Ein kleines Highlight war für mich die Figur des Pierre. Ich mochte ihn zwar nicht, aber er war eine interessante Figur. Während in der Masse der Charaktere alle anderen Figuren irgendwie gleich wirkten und in ihrem Alltagstrott gefangen waren, stach Pierre hervor. Ich hatte bei ihm immer den Eindruck, dass er einen Plan schmiedet und vielleicht der Bösewicht der Geschichte sein könnte. Er erschien mir religiös und hatte etwas Unheimliches, Düsteres an sich. Von seinem Verhalten und Charakterzügen her war er mir zwar nicht sympathisch, aber seit die Wiederkehrer auftauchten bekam er einen besessenen Charakterzug, durch den ich erfahren wollte, was er vorhatte.

Fazit
Die Handlung von „The Returned“ konnte mich nicht 100%ig überzeugen, da ich mich größtenteils aufgrund der vielen Figurengespräche und der vor sich hindümpelnden Handlung gelangweilt habe. Auch die vielen Figuren und die mit diesen einhergehenden Wechsel in der Erzählperspektive waren anstrengend. Interessant war es jedoch, das Rätsel um den Grund der Wiederkehr auf den Grund zu gehen. Spannend fand ich vor allem den Charakter Pierre, da ich gerätselt habe, was er wohl plant und da er aus den anderen Figuren herausgestochen ist.
Knappe 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. The Returned – Die Vergangenheit kehrt zurück
2. ? (erscheint im Sommer)


Veröffentlicht am 24.10.2017

Besondere Figuren, Dramatik und ein Ende, das authentischer hätte sein können

Unser Himmel in tausend Farben
0

Klappentext
„Zum Lachen, Weinen, Träumen und Schwärmen. Herzzerreißend schön – der neue Amy Harmon!
Georgia kennt Moses‘ Geschichte. Sie weiß, dass er als Baby von seiner Mutter im Waschsalon ausgesetzt ...

Klappentext
„Zum Lachen, Weinen, Träumen und Schwärmen. Herzzerreißend schön – der neue Amy Harmon!
Georgia kennt Moses‘ Geschichte. Sie weiß, dass er als Baby von seiner Mutter im Waschsalon ausgesetzt wurde und keiner seiner Verwandten ihn haben wollte. Es heißt, er habe Halluzinationen und mache nur Ärger. Als Moses zu seiner Großmutter in das Haus neben Georgias Familie zieht, warnen ihre Eltern sie vor dem geheimnisvollen Jungen, um den sich so viele Gerüchte ranken. Doch Georgia ist siebzehn und kann Moses nicht ignorieren, selbst wenn sie es noch so sehr versucht. Er ist anders, aufregend und wunderschön. Noch nie hat ein Mann solche Gefühle in ihr hervorgerufen. Obwohl Georgia spürt, dass sie mit dem Feuer spielt, lässt sie sich auf Moses ein. Doch dann geschieht etwas, das niemand hätte vorhersagen können. Etwas, das alles verändert. Und Georgia muss erkennen, dass sie die falsche Entscheidung getroffen hat …“

Gestaltung
Da bisher alle Cover von Amy Harmons Büchern vom Stil her ähnlich waren, freut es mich natürlich, dass sich auch dieses Buch optisch einreiht. Die kleinen Wirbel, die sowohl den Hintergrund als auch den Untergrund auf dem das Mädchen sitzt, verzieren passen gut zu den anderen Covern. Das Baum-Motiv gefällt mir auch gut und durch das Dunkelblau des Hintergrundes sieht es auch so aus, als würde das Mädchen zu den Sternen bzw. dem Himmel aufsehen, was gut zum Titel passt. Dieses Cover ist für mich das bisher schönste von allen Amy Harmon-Büchern!

Meine Meinung
Nachdem ich bisher alle auf Deutsch erschienenen Bücher von Amy Harmon gelesen habe, musste ich natürlich auch ihr neustes Werk „Unser Himmel in tausend Farben“ lesen. Die Geschichte klang für mich ziemlich interessant, da der Klappentext davon spricht, dass der männliche Protagonist unter Halluzinationen leidet. Ich wollte herausfinden was es damit auf sich hat und war gespannt, was die Autorin sich dieses Mal wieder ausgedacht hat.

Diesbezüglich ist mir schon nach den ersten Seiten der Geschichte wieder einmal klar gewesen: Amy Harmon hat wieder ein ganz besonderes Thema ausgewählt. Eltern, die ihre Kinder als Babys weggeben und die Folgen für diese Kinder. Diese Thematik koppelt sie wieder sehr emotional an eine rührende Liebesgeschichte, die sich vor allem dadurch kennzeichnet, dass die Verbindung zwischen Moses und der weiblichen Protagonistin, Georgia, von Problemen überschattet wird.

Dabei gefiel mir vor allem der augenscheinliche Widerspruch bzw. die Diskrepanz zwischen den beiden Hauptfiguren. Auf der einen Seite steht Georgia, die vor Leben nur so sprüht und die einfach nur lebensbejahend ist. Auf der anderen Seite lernte ich Moses als genaues Gegenteil von Georgia kennen. Er ist zurückhaltend, hat viele Ängste und erschien auf mich, als leide er unter einer ausgeprägten Soziophobie (also der Angst vor Kontakt mit anderen Menschen). Seine Gefühle drückt er vor allem in seinen Kunstwerken aus, denn Moses ist Maler.

Diese beiden Charaktere haben mir am besten gefallen, gerade weil sie so gegensätzlich waren und dennoch zueinander gefunden haben. Dabei lernen die zwei sich im Jugendalter kennen, aber in „Unser Himmel in tausend Farben“ erzählt nicht nur die Jugendzeit der beiden. Der Leser darf die Figuren über einen längeren Zeitraum ihres Lebens begleiten und erlebt dabei wirklich dramatische Szenen mit. Typisch Amy Harmon war so also wieder das ein oder andere Drama an die Liebesbeziehung der beiden Figuren geknüpft. Ich fand die Geschehnisse, die ich mit Georgia und Moses erlebt habe, sehr spannend und emotional. Wäre der Mittelteil für mich nicht etwas vorhersehbar gewesen, wäre ich von der Handlung noch begeisterter gewesen, denn durch diese Vorhersehbarkeit erschien mir der Mittelteil dann doch etwas eintönig.

Das Ende habe ich dann zwar in einem Rutsch durchgelesen, weil ich mich einfach nicht bremsen konnte (es passiert etwas ziemlich überraschendes), aber es gefiel mir nicht wirklich. Zum einen fand ich, dass es viel zu kitschig war und zum anderen war es mir nicht authentisch genug. Die Geschichte erschien mir zunächst wie eine reale Liebesgeschichte, die auch in meiner Nachbarschaft hätte stattfinden können, aber dann kamen ein paar Szenen (und das Ende), die diesen Eindruck für mich zunichte gemacht haben.

Die Entwicklung, die die Figuren durchgemacht haben wurde am Ende zwar aufgrund eines Zeitsprungs noch einmal sehr deutlich (was mir auch gut gefallen hat), aber für mich hätte die Autorin dem Buch nicht unbedingt ein Happy End verpassen müssen. Aufgrund der Dramatik der Geschichte hätte es für mich auch gepasst, wenn das Buch dramatisch geendet wäre. Es hätte vielleicht sogar noch besser gepasst.

Fazit
Insgesamt hat mir „Unser Himmel in tausend Farben“ gut gefallen, weil die Geschichte sehr emotional und dramatisch war. Zudem war Moses eine besondere Figur, da er alles andere als dem Klischee entsprungen war. Einer Figur wie ihm bin ich noch nie begegnet. Leider gab es auch einige Schwachstellen wie die Vorhersehbarkeit im Mittelteil, ein paar für meinen Geschmack zu kitschige Stellen oder das Happy End, das meiner Meinung nach die Authentizität der Geschichte geschmälert hat.
Gute 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 24.10.2017

Eine schöne orientalische Geschichte, die ihre Geheimnisse nur etwas zu früh verrät

Zorn und Morgenröte
0

Klappentext
„Jeden Tag erwählt Chalid, der grausame Herrscher von Chorasan, ein Mädchen. Jeden Abend nimmt er sie zur Frau. Jeden Morgen lässt er sie hinrichten. Bis Shahrzad auftaucht, die eine, die um ...

Klappentext
„Jeden Tag erwählt Chalid, der grausame Herrscher von Chorasan, ein Mädchen. Jeden Abend nimmt er sie zur Frau. Jeden Morgen lässt er sie hinrichten. Bis Shahrzad auftaucht, die eine, die um jeden Preis überleben will. Sie stehen auf verschiedenen Seiten und könnten unterschiedlicher nicht sein ... Und doch werden sie magisch voneinander angezogen ...

Eine märchenhafte Geschichte über wahrhaft große Gefühle.“

Gestaltung
Das Cover ist meiner Meinung nach nicht unbedingt eins der Schönsten. Ich finde die Goldapplikationen zwar sehr elegant und hübsch, jedoch hätte ich ein Cover, das noch ein wenig mehr auf 1001 Nacht abgestimmt ist, bevorzugt. Der blaue Hintergrund spiegelt dies für mich nämlich nicht unbedingt wieder. Auch finde ich das Auge bzw. den Teil des Mädchengesichtes, welches man in dem Kreis sehen kann, nicht besonders hübsch. Zudem frage ich mich, was der Kreis darstellen soll. Für mich passt das einfach nicht so gut zu den geschnörkelten, eleganten Verzierungen.

Meine Meinung
Als ich von „Zorn und Morgenröte“ gehört habe musste ich sofort an den Orient und an arabische Städte sowie das dortige Flair denken. Ich hatte sofort Bilder in meinem Kopf und hoffte, dass ich die Atmosphäre, die ich damit verband, auch im Buch vorfinden würde. Das arabische Märchen, auf dem das Buch basiert, kannte ich nicht, sodass ich nicht sagen kann inwiefern sich Parallelen finden und inwieweit „Zorn und Morgenröte“ eine Nacherzählung darstellt. Für mich war die Geschichte somit neu, sodass ich mich von ihr ohne Vorwissen überraschen und überzeugen lassen konnte.

Was mir einige Schwierigkeiten bereitet hat, waren die Namen der Figuren und Orte. Chalid, der Herrscher und Kalif im Ort Chorasan, war da noch der für mich einfachste Name. Bei Shahrzad stieß ich jedoch jedes Mal auf das Problem, wie ich ihren Namen gedanklich aussprechen sollte. Jedes Mal stockte ich bei ihrem Namen.

In „Zorn und Morgenröte“ geht es darum, dass die Protagonistin Shahrzad sich am Kalifen Chalid rächen will, da dieser ihre beste Freundin auf dem Gewissen hat. Chalid ist grausam, da er sich jeden Tag eine neue Frau zur Gemahlin nimmt und diese anschließend töten lässt. Da Shahrzad nun Rache für ihre Freundin angekündigt hat, war ich gespannt darauf, welche Formen diese annehmen würde. Ich hoffte auf Intrigen und ein kleines Machtspiel zwischen den beiden Figuren. Tja, da hatte ich wohl falsch gedacht, denn das Blatt wendet sich schnell, weil Shahrzad sich doch tatsächlich in Chalid verliebt. Zunächst war ich etwas enttäuscht darüber, doch es wird schnell klar, dass Chalid gar nicht so grausam ist, wie alle ihn eingeschätzt haben.

Shahrzad möchte mehr über Chalid herausfinden und beginnt Nachforschungen anzustellen, sodass der Leser gemeinsam mit ihr rätseln und sich auf die Spurensuche begeben kann. Ich fand es schön, dass auch ich erst, als sich Chalid Shahrzad offenbarte, die volle Tragweite begriff. Die Geschichte war somit schön unvorhersehbar, was ich gerne mochte. Es gab zudem viel Fantasy und Action, auch wenn „Zorn und Morgenröte“ vorrangig eine Liebesgeschichte ist.

Für meinen Geschmack wurde das Geheimnis um Chalid jedoch etwas zu früh gelüftet. Ein kleines, länger andauerndes Intrigen- oder Machtspiel am Anfang und etwas mehr Zeit, in welcher sich Shahrzad in Chalid verliebt, hätten der Geschichte gut getan. Ich hatte das Gefühl, als hätte Shahrzad es nicht ernst gemeint mit ihrer Rache, da sie sich viel zu schnell verliebt hat. Auch Chalids Geheimnis hätte für mich noch ein klein wenig länger geheim bleiben können, da ich es sehr genossen habe zu überlegen und Vermutungen anzustellen, was ihn antreibt.

Die Welt, in welcher der Roman spielt, fand ich dafür sehr angenehm und neuartig. Ich habe noch nicht viele Bücher gelesen, die im Morgenland gespielt haben und fand die Atmosphäre sehr schön. Ich konnte die Hitze der Wüste auf meiner Haut spüren und habe mich in den Orient versetzt gefühlt.

Fazit
„Zorn und Morgenröte“ ist eine schöne Geschichte im arabischen Orient-Flair. Ich konnte die Hitze auf meiner Haut spüren und die Stimmung des Romans sehr genießen. Ich hätte es zwar besser gefunden, wenn die beiden Hauptfiguren sich nicht ganz so schnell ineinander verlieben und das Geheimnis um Chalid etwas länger bestehen bleiben würde, aber dennoch wurde ich gut unterhalten!
Gute 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Zorn und Morgenröte
2. The rose and the dagger


Veröffentlicht am 24.10.2017

Sympathische Liebes-Kriminal-Geschichte

Kiss & Crime 1 - Zeugenkussprogramm
0

Klappentext
„Emily, 17, kann es nicht fassen: Nur weil der neue Freund ihrer Mutter sich mit den falschen Leuten eingelassen hat, gerät ihr Leben in Gefahr. Sogar ein Personenschützer wird für sie abgestellt. ...

Klappentext
„Emily, 17, kann es nicht fassen: Nur weil der neue Freund ihrer Mutter sich mit den falschen Leuten eingelassen hat, gerät ihr Leben in Gefahr. Sogar ein Personenschützer wird für sie abgestellt. Pascal, jung und gutaussehend, geht ihr mit seinem Machogehabe allerdings ziemlich auf die Nerven. Schließlich muss Emily sogar ins Zeugenschutzprogramm. Von der Großstadt geht's aufs Land, aber Idylle sieht anders aus! Auf einmal ist jeder verdächtig, und Emily weiß nicht, wem sie vertrauen kann. Nur auf Pascal ist Verlass, er bleibt ihr wichtigster Kontaktmann. Dumm nur, dass Emily und er sich ständig zoffen. Doch wie sagt schon ein altes Sprichwort: Was sich neckt ...“

Gestaltung
Die Hauptfarbe des Covers ist rot, eine meiner Lieblingsfarben! Da es sich bei „Zeugenkussprogramm“ um einen Krimi (in Verbindung mit einer Liebesgeschichte und viel Witz) handelt, passt der Schattenschnitt des Mädchens und des Jungen, welche nebeneinander gehen, wirklich hervorragend. Das Cover ist sehr schlicht gehalten, spiegelt das Genre aber sehr gut wieder. Besonders einfallsreich finde ich ja das kleine Herz, das aus weißen Fingerabdrücken besteht.

Meine Meinung
Der Name Eva Völler war mir bereits durch ihre bekannte Zeitenzauber-Trilogie ein Begriff. Jedoch ist „Kiss & Crime 01 – Zeugenkussprogramm“ für mich das erste Buch, das ich von dieser Autorin lese. Der Titel und der interessante Klappentext klangen wirklich sehr vielversprechend und da ich nur Gutes über Eva Völlers Romane sowie Schreibstil gehört habe, war schnell klar, dass ich diesen Roman schnell lesen muss.

Zunächst gefällt mir der Titel sehr gut, da er einen wunderbaren Einblick in den Roman gibt. Allein schon die Kombination aus ZeugenSCHUTZprogramm und dem Wort Kuss deutet sehr schön auf die Genrekombination von Krimi und Liebesgeschichte hin. Protagonistin Emily muss nämlich in ein Zeugenschutzprogramm und wird von Pascal, einem Personenschützer, tatkräftig unterstützt. Es ist klar, dass die beiden ein Paar werden, denkt man nun. Doch Emily und Pascal können sich nicht ausstehen und streiten sich (trotz der Anziehung, die zwischen den beiden herrscht), in oftmals sehr lustigen Wortgefechten.

Die Figurenwelt hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Ich mochte Emily. Für ihr zartes Alter von 17 Jahren hat sie vernünftig gehandelt und vor allem war sie auch sehr nachvollziehbar. Bei ihr sucht man seltsame Teenie-Kurzschluss-Reaktionen umsonst, denn man wird sie nicht finden. Besonders cool fand ich Emilys Oma! Eine Autorin von Liebesromanen, die diese am liebsten während Autofahrten diktiert. Ihre Oma hat wirklich immer wieder einen coolen Spruch auf Lager.

Und dann ist da noch Pascal. Pascal, der wie das schwarze Schaf unter all den weißen aus der Reihe tanzt. Warum? Ich wurde mit ihm einfach nicht warm, da er in meinen Augen das typische Klischee verkörpert. Gutaussehend, machohaft, schwarzes Lederjacken-Outfit, arrogant. Als man ihn als Leser genauer kennen lernt, dachte ich mir nur „Och manno, warum ruinierst du mir gerade das schöne Buch?“. Er hätte genauso gut irgendein anderer Charakter aus einer der anderen Jugendromanen sein können. Absolut austauschbar und es würde nicht auffallen.

Aber immerhin konnten mich die Wortwechsel zwischen Emily und ihm erheitern. Die beiden zanken sich sehr häufig und dabei musste ich ein ums andere Mal schmunzeln. Auch wenn die Liebesgeschichte zwischen den beiden sehr schnell geht (man hat das Gefühl, Emily und er sehen sich und sind keine Sekunden später zusammen. Wahre Liebe natürlich), fand ich das Heckmeck der beiden sehr amüsant.

Fazit
Eine interessante Mischung von Liebe und Kriminalgeschichte für ein paar nette Lesestunden zwischen durch. „Zeugenkussprogramm“ bringt den Leser zum Lachen und versteht sich darauf ihn gut zu unterhalten. Einziges Manko war für mich der klischeehafte Pascal und die etwas zu schnelle Liebesbeziehung. Aber dennoch habe ich Freude gehabt, diesen Roman zu lesen. Ich bin gespannt, was in dieser Reihe noch kommen wird!
Gute 3 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 24.10.2017

Schade, dass der Weltentwurf nicht genauer beleuchtet wurde

Winterseele. Kissed by Fear
0

Klappentext
„Niemand weiß, dass Elizabeth Caldwell die Gabe besitzt, Gefühle in menschlicher Gestalt zu sehen. Sehnsucht, Mitleid, Wut - sie alle halten sich von Elizabeth fern, denn sie zeigt als einzige ...

Klappentext
„Niemand weiß, dass Elizabeth Caldwell die Gabe besitzt, Gefühle in menschlicher Gestalt zu sehen. Sehnsucht, Mitleid, Wut - sie alle halten sich von Elizabeth fern, denn sie zeigt als einzige Sterbliche keine Reaktion auf ihre Berührung. Allein der Angst und Schrecken verbreitende Fear wird bei ihr schwach. Er ist besessen davon herauszufinden, welche Macht Elizabeth zu dem gemacht hat, was sie ist ...“

Gestaltung
Am meisten mag ich an diesem Cover, dass der Titel und die Schmetterlinge in rotmetallic schimmern und so direkt den Blick auf sich ziehen. Auch dass sich das Kleid des Mädchens nach hinten hin aufzulösen scheint, sieht richtig toll aus. Zudem mag ich den Hintergrund mit den vielen verschiedenen Lichtpunkten und Farben sehr gerne. Schade finde ich, dass das Gesicht des Mädchens so dunkel und schwer zu erkennen ist.

Meine Meinung
„Winterseele – Kissed by Fear“ ist mir bereits im englischen Original aufgrund des sehr besonders klingenden Klappentextes ins Auge gesprungen. Darum war ich sehr erfreut, diese Geschichte nun endlich auf Deutsch lesen zu können, da ich mir aufgrund der recht ausgefallenen Idee des Buches nicht ganz sicher war, ob ich auf Englisch nicht aufgrund der personifizierten Emotionen zu schnell verwirrt werden würde. Dies ist nämlich ein wichtiger und kreativer Handlungszweig der Geschichte: die vielen verschiedenen Gefühle nehmen in diesem Buch Menschengestalt an.

Diese Grundidee hat mir richtig gut gefallen, denn sie war innovativ und neuartig. Gefühle, die zum Leben erwachen, sind mir bisher noch nicht begegnet. Leider hat die Autorin dieses großartige Potenzial etwas verschenkt, denn sie hat den Weltentwurf nicht ganz ausgearbeitet. Vieles wurde angeschnitten und nicht näher beleuchtet, was ich sehr schade fand, da ich gerne mehr über die Hintergründe erfahren hätte. Die Erklärungen zur Welt der Emotionen fehlten mir persönlich etwas bzw. es blieb zu ungenau und unklar. Schade, dass eine so ausgefallene, coole Idee so blass geblieben ist.

Auch empfand ich die Menge an traurigen Schicksalen, die die Protagonistin Elizabeth ereilt haben, als zu übertrieben. Sie war mit so vielen negativen Entwicklungen und Geschehnissen versehen, dass es für mich den Eindruck erweckt hat, als wolle die Autorin unbedingt alles schwere Schicksal der Welt auf Elizabeths Schultern bürden, damit der Leser auf jeden Fall Mitgefühl mit ihr empfindet. Realistisch war es für mich aber nicht, denn so viel Negatives, Trauriges auf einmal halte ich dann doch für sehr unwahrscheinlich.

Elizabeth betont zudem stets, dass sie nichts fühlt bzw. keinerlei Emotion verspürt, aber irgendwie konnte ich das angesichts der gerade erwähnten, traurigen Schicksale dann doch nicht so ganz glauben. Ich habe zwar selber für mich plausible Erklärungen erstellen können, aber aus dem Text ging nicht klar hervor, ob sie denn nun wirklich nichts fühlt oder dies nur als Schutzmechanismus behauptet, denn so wie es beim Lesen auf mich den Anschein hatte, hat Elizabeth schon das ein oder andere Mal etwas gefühlt (sodass es mir nicht ganz schlüssig und konsequent erschien).

Als positiv empfand ich das Ende, welches eine Überraschung bzw. einen interessanten Plot-Twist bereit hielt, der nicht abzusehen war. Es war auch nicht zu sehr Happy End, sodass es mich zufrieden gestellt hat und (abgesehen von den Erklärungen zum Weltentwurf) keine Fragen offen ließ. Gut fand ich auch, dass der männliche Protagonist, die Verkörperung des Gefühls Angst, seinen englischen Namen Fear beibehalten hat, denn es wäre doch etwas seltsam gewesen, wenn er „Angst“ geheißen hätte.

Fazit
Die Idee von „Winterseele – Kissed by Fear“ fand ich wirklich spannend und neuartig, denn Personifizierte Gefühle sind mir in einem Buch bisher noch nicht untergekommen. Allerdings hätte die Autorin diese Welt etwas genauer erklären und mehr Hintergrundinformationen geben können, denn so blieb es mir zu blass. Auch empfand ich all die traurigen Schicksale, die sich bei den wenigen Figuren gehäuft haben, übertrieben und zu viel. Was mir hingegen gefallen hat war das Ende, welches einen packenden Plot-Twist bereit hält und so nochmal die gesamte Geschichte über den Haufen wirft.
Knappe 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband