Profilbild von Skyline-of-books

Skyline-of-books

Lesejury Star
offline

Skyline-of-books ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Skyline-of-books über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2018

Ein aufwühlender, emotionaler Roman mit ruhiger Handlung

Skinned
0

Klappentext:
Lia Kahn ist reich, schön und beliebt – bis ein Unfall sie beinahe tötet. Im Krankenhaus wacht sie in einem perfekten, künstlichen Körper auf. Lia wird nie wieder Schmerz empfinden, sie wird ...

Klappentext:
Lia Kahn ist reich, schön und beliebt – bis ein Unfall sie beinahe tötet. Im Krankenhaus wacht sie in einem perfekten, künstlichen Körper auf. Lia wird nie wieder Schmerz empfinden, sie wird nicht altern und nicht sterben. Doch der Preis dafür ist hoch: Ihre Freunde misstrauen ihr, ihr Freund betrügt sie und alles, was ihr wichtig war, wandelt sich in einen Albtraum. Hin- und hergerissen zwischen dem Leben, das sie einmal kannte, und einer neuen, aufregenden Existenz, lernt Lia bald die bitterste Lektion: Niemand kann ihr die Entscheidung abnehmen, die sie treffen muss, um ihre Liebsten zu schützen.

Gestaltung:
Das Cover finde ich etwas nichtssagend. Vor allem ist mir überhaupt nicht klar geworden, was dieses Symbol in der Mitte bedeuten soll und inwieweit das mit der Handlung zusammen hängt. Ich konnte da nämlich keine Verbindungen zu Lias Geschichte ziehen… Die Handlung von „Skinned“ bietet doch so viel Potenzial für eine schöne Covergestaltung, schade, dass hier so ein schlichtes Cover gewählt wurde…

Meine Meinung:
„Skinned“ ist eine wirklich andersartige Dystopie auf dem Jugendbuchmarkt. Die Progtagonistin Lia ist ein MechHead, eine menschliche Seele/Gehirn im Körper einer Maschine. Ihre Geschichte geht beim Lesen wirklich unter die Haut, nicht nur, da der Leser alles in der Ich-Perspektive aus ihrer Sicht erfährt, sondern vor allem auch, weil man zu ihr eine emotionale Bindung aufbauen kann. Man spürt ihre Gefühle geradezu und kann sie nachvollziehen.

Besonders aufrührend fand ich, dass Lia durch ihr „neues Äußeres“ von ihren alten Freunden verstoßen wird. Sie war beliebt und hatte alles, was beim Beliebtsein dazugehört. Und mit einem Schlag ändert sich ihr ganzes Leben, alles was sie kannte und woran sie gewöhnt war, existiert auf einen Schlag nicht mehr. Hinzukommt, dass ihre Mitschüler nun anfangen, sie zu ärgern, auszugrenzen und zu mobben. In ihrer Isolation findet sie jedoch einen guten Freund, der den MechHeads gegenüber nicht abgeneigt zu sein scheint und sie nicht zu hassen scheint.

Sie findet auch „Freunde“, die so sind wie sie und die sich den Namen, MechHeads, ausgedacht haben. Lia jedoch ist diesen Jugendlichen gegenüber skeptisch, was für den Leser sehr nachvollziehbar ist, da die MechHeads lebensgefährliche Aktionen(unter anderem springen sie einen Wasserfall hinunter) durchziehen. Ihr Anführer, Jude, hat mir dabei besonders gut gefallen, da er so undurchschaubar ist. Man kann ihn nur ganz schwer einschätzen. Erst scheint er nett, doch im nächsten Moment ist er richtig gemein. Man kann sich auch nie sicher sein, wie er genau zu Lia steht, da es manchmal den Anschein hat, dass er sie mehr als nur mag… So ist man als Leser wirklich gespannt, wie sich die Beziehung dieser beiden weiter entwickelt.

Auch spannend gestaltet sind neben diesen ganzen zwischenmenschlichen Beziehungen, die Handlung und Lias Gedankenwelt. „Skinned“ ist keine leichte Kost, sondern wirft tiefgründige Fragen des Lebens auf. So wird der Leser dazu angeregt, über sein eigenes Leben und sein Verhalten anderen gegenüber nachzudenken. Auf diese Weise gelingt es dem Roman, dem Leser eine wichtige Botschaft zu vermitteln, man soll andere nicht, nur weil sie anders sind, verurteilen und zudem hat jedes Leben eine Bedeutung.

Fazit:
„Skinned“ ist ein tiefgründiger, spannender und aufwühlender Roman, der interessante Charaktere, dramatische Wendungen der Handlung und eine wichtige Botschaft aufweist. Jedoch gibt es nicht viel Action. Der Fokus wird wirklich auf die tiefgründigen Fragen, die Reflexionen und den gesellschaftlichen Umgang mit dem Anderssein gelegt.
4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 10.02.2018

Kurzweilige Lektüre für zwischendurch mit leichten Schwächen

Sirenenfluch
0

Klappentext
„Ein neuer Sommer beginnt in Shelter Bay. Das Küstenstädtchen füllt sich mit Touristen und Leben, doch Will kann den Trubel nicht genießen. Noch immer belastet ihn der schreckliche Tod seines ...

Klappentext
„Ein neuer Sommer beginnt in Shelter Bay. Das Küstenstädtchen füllt sich mit Touristen und Leben, doch Will kann den Trubel nicht genießen. Noch immer belastet ihn der schreckliche Tod seines Bruders Tim, der vor einem Jahr im Meer ertrunken ist.
Eines Tages jedoch taucht ein wunderschönes Mädchen namens Asia Marin in der Stadt auf, das Will auf der Stelle verzaubert. Wills beste Freundin Zoe traut der Fremden nicht. Doch Will ist fasziniert von Asia und möchte mehr über sie erfahren.
Dabei stößt er auf den uralten Mythos von den Sirenen, die Seemänner in den Tod locken. Als wieder jemand ertrinkt, wächst ein schrecklicher Verdacht in Will. Und dennoch fühlt er sich von Asia magisch angezogen …“

Gestaltung
Das Cover wirkt sehr mystisch und mythisch, allerdings ist mir der Zusammenhang einer Lilie und einer Seerose nicht ganz bewusst. Die Seerose passt ja noch zu Sirenen, aber die Lilie? Vor allem ist gerade die Lilie ja größer dargestellt, als die Seerose. Aber die Farbwahl gefällt mir dafür sehr. Die dunklen Grün- sowie Blautöne des Hintergrundes heben den rosa Titel sowie die rosa Blumen sehr schön hervor. Das Gesicht im Hintergrund guckt dafür aber ziemlich grimmig drein.

Meine Meinung
Die Geschichte wird abwechselnd aus Wills und Zoes Sicht erzählt, wobei sich diese beiden Perspektiven schon voneinander abheben und man als Leser auch erkennen kann, wer gerade erzählt, ohne dass Namen fallen. Auch der Schreibstil der Autorin ist flüssig und schnell zu lesen, sodass man „Sirenenfluch“ schnell lesen kann und es zu einer kurzweiligen Lektüre für Zwischendurch wird.

Allerdings bleiben die Figuren ansonsten eher flach und langweilig, da der Leser sie wirklich kaum richtig kennen lernt. Natürlich erfährt man etwas über die Vergangenheit und Hintergründe der Protagonisten Will und Zoe, aber das war es dann auch schon. Besondere Charaktereigenschaften oder die Auslösung von Berührung oder anderen Emotionen bleiben einfach aus. Die einzige Figur, die etwas Besonderes an sich hatte, weil sie sehr mysteriös war, war Asia.

Die Handlung war über größere Strecken wirklich langweilig und hat sich unnötig in die Länge gezogen. Es ist erst im letzten Drittel etwas Spannendes passiert, zuvor war alles nur ein großes „miteinander reden, flirten, ausgehen und nichts tun“. Die Handlung kam einfach nicht voran, weil nichts Ereignisreiches passiert ist. Die ersten Zwei Drittel des Buches beschäftigen sich nur mit dem Alltag der Protagonisten, gewürzt mit ein paar Rätseln um Asia, aber ansonsten fehlte der Handlung einfach der Geschmack. Action kam erst auf den letzten Seiten ein wenig rein. Das Ende ist meiner Meinung nach nicht ganz offen, aber auch nicht richtig abgeschlossen, sondern lässt die Neugierde auf den zweiten Teil wachsen. Aber das hätte eigentlich das gesamte Buch schaffen müssen und nicht nur das Ende.

Interessant gemacht war allerdings, dass es zu jedem Kapitelanfang einen mal längeren, mal kürzeren Zeitungsartikel(ausschnitt) aus der regionalen Zeitung des Ortes, in dem die Protagonisten leben, gab. Dieser Zeitungsartikel deutete jeweils immer schon ein wenig voraus oder an, was noch passieren wird oder schon passiert ist. So konnte man wenigstens ein wenig mitraten, was wohl als nächstes auf die Protagonisten und den Leser zukommt. Diese Artikel haben sich zudem ein wenig mit mysteriösen Todesfällen beschäftigt, die der Leser aufgrund des Titels „Sirenenfluch“ sofort mit Sirenen in Verbindung setzt, sodass neben dem Alltagsleben der Protagonisten im ersten Teil des Buches, auch ein wenig Mystery-Spannung aufkam.

Fazit
Interessante Kapitelanfänge und ein angenehmer Schreibstil sorgen dafür, dass man „Sirenenfluch“ wirklich schnell lesen kann, sodass es zu einer guten Lektüre für zwischendurch wird. Die Figuren sind dabei allerdings eher flach und langweilig, genauso wie die Handlung, die erst im letzten Drittel richtig Fahrt aufnimmt. Zuvor ging es größtenteils wirklich nur um das Alltagsleben der Protagonisten und nicht um Fantasy oder Mystery Elemente. Das Ende lässt allerdings darauf hoffen, dass im Folgeband der Fokus ein wenig mehr auf solche Aspekte gelegt wird.
Ganz knappe 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Sirenenfluch
2. Furienlied

Veröffentlicht am 10.02.2018

Von der Abenteuerlust gepackt? Meine Empfehlung: taucht ein in „Silfur“

Silfur - Die Nacht der silbernen Augen
0

Klappentext
„Sommerferien in Island, einem Land, in dem die Menschen sich am Lagerfeuer Geschichten über Elfenwesen und Wiedergänger erzählen. Doch handelt es sich dabei wirklich nur um Geschichten? Die ...

Klappentext
„Sommerferien in Island, einem Land, in dem die Menschen sich am Lagerfeuer Geschichten über Elfenwesen und Wiedergänger erzählen. Doch handelt es sich dabei wirklich nur um Geschichten? Die Brüder Fabio und Tom sind sich da zunehmend unsicher. Gemeinsam mit Elín, dem wilden isländischen Mädchen, das ihnen nicht nur die Hauptstadt Reykjavík zeigt, sondern sie auch mit zu einem Reiterhof in der Nähe der berühmten Hraunfossar-Wasserfälle nimmt, stoßen sie auf eine geheimnisvolle Welt im Verborgenen …“

Gestaltung
Das Motiv des Covers ist verziert mit Libellenflügeln, die golden funkeln. Da sie den Titel umrahmen, sticht dieser sehr gut hervor. Mir gefällt das Motiv ganz gut, aber noch viel schöner fand ich eigentlich, dass das Buch unter dem Schutzumschlag metallicgolden glitzert. Das macht es wirklich zu etwas Besonderem.

Meine Meinung
Nach „Lillesang“ ist „Silfur“ nun das zweite Kinderbuch, das ich von Nina Blazon, einer meiner Lieblingsautorinnen, lese. Bereits „Lillesang“ hatte mir sehr gut gefallen, aber „Silfur“ hat mir sogar noch eine Spur besser gefallen. Auch wenn dieses Buch für Leser ab 10 Jahren bestimmt ist, werden auch (junge) Erwachsene ihren Spaß an der Geschichte haben. Wer auf der Suche nach Abenteuern ist, der sollte schnell gemeinsam mit den Protagonisten Fabio, Tom und Elín nach Island aufbrechen und sich von „Silfur“ verzaubern lassen.

In Nina Blazons neustem Werk geht es um das Brüderpaar Fabio und Tom. Fabio ist ein besonderer kleiner Junge, da er anders ist als andere Jungs in seinem Alter. Tom hingegen ist sehr sportlich und er passt immer auf Fabio auf. Die beiden Jungen verbringen einen 3wöchigen Urlaub mit ihren Eltern in Island. Dabei erleben sie das bisher größte Abenteuer ihres Lebens, bei dem sie auf die kleine Elín treffen und bei dem vor allem Fabio über sich hinauswächst.

In der von der Autorin besonders zauberhaft umschriebenen Kulisse Islands müssen sich die jungen Helden einer Reihe von Mythen und Legenden stellen. Geheime Elfenvölker, rätselhafte Begegnungen…all dies erscheint durch die detailliert beschriebenen Orte und Umgebungen für den Leser sehr realistisch. Manchmal hatte ich wirklich den Eindruck, ich würde den isländischen Wind auf meiner Haut spüren oder selber mit Fabio durch das Land streifen. In „Silfur“ lernt der Leser so einiges über das Land, die Mythen und den (Aber-)Glauben an magische Wesen. Nina Blazon schafft es in ihrem Buch Informationen mit einem spannenden Leseabenteuer zu verbinden, sodass ich nicht nur gut unterhalten wurde, sondern auch etwas gelernt habe beim Lesen!

Die Figuren, allen voran Fabio, waren sehr gut ausgearbeitet und haben sich auch für ihr Alter entsprechend verhalten, was mir besonders wichtig war. Wenn ich ein Kinderbuch lese, dann sollten auch die Protagonisten für Kinder ansprechend gestaltet sein. Sie lieben Star Wars und reden auch so wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Fabio, Tom und Elín treffen genau meine Erwartungen für hervorragende Kinderbuch-Helden. Vor allem die Beziehung der beiden Brüder war sehr authentisch und entsprach meiner Vorstellung von einer realistischen Geschwisterbeziehung.

Während des Handlungsverlaufes kam auch kein einziges Mal Langeweile auf, denn ständig passierte irgendetwas oder es gab etwas zu entdecken. Schön fand ich auch, wie bei mir manchen Figuren gegenüber eine gewisse Skepsis geweckt wurde, sodass ich immer am Rätseln war, ob man der jeweiligen Figur trauen kann oder ob mehr dahinter steckt. Auch hinsichtlich Elín gibt es das ein oder andere Rätsel, durch das man Vermutungen aufstellt und mitten in der Geschichte ist.

Nachdem ich „Silfur“ beendet hatte, war ich sehr zufrieden! Insgesamt hat mich die ganze Geschichte mit einem sanften Lächeln auf den Lippen zurückgelassen. Aber gerade das Ende war wirklich toll. Man konnte sehen, dass Fabio sich entwickelt hatte und es war alles sehr rund und stimmig. Ich hatte das Gefühl, mit der Geschichte abschließen zu können, da schlussendlich alles passte.

Fazit
„Silfur“ hat für mich alles, was man sich von einem guten Kinderbuch wünscht: Spannung, Rätsel, altersgerechte Protagonisten, Humor und einen Hauch Fantasie. Neben der hochgradigen Unterhaltung ist auch ein kleiner Lerneffekt versteckt, da Leser des Buches die isländischen Mythen und das Land kennen lernen. Mit diesem Buch hat Nina Blazon mich ein weiteres Mal absolut begeistert und wieder einmal bewiesen, dass sie ein unglaubliches Schreibtalent besitzt!
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband


Veröffentlicht am 10.02.2018

Die Actionszenen gehen auf Kosten der Liebesbeziehung leider unter

Showdown im Zombieland
0

Klappentext
„Während Ali endlich ihre Beziehung mit Cole genießen kann, braut sich neues Unheil zusammen: Anima Industries überfällt die jungen Zombiejäger, vier der Freunde sterben. Eine klare Kriegserklärung ...

Klappentext
„Während Ali endlich ihre Beziehung mit Cole genießen kann, braut sich neues Unheil zusammen: Anima Industries überfällt die jungen Zombiejäger, vier der Freunde sterben. Eine klare Kriegserklärung - bis Ali bei der nächsten Attacke entdeckt, dass sie Untote kontrollieren und Schwerverletzte heilen kann. Eine sehr nützliche Gabe im alles entscheidenden Showdown, und doch ein zweischneidiges Schwert: Die überaus seltene Fähigkeit kann nämlich nur vererbt werden - und beweist, dass Ali mit der verräterischen Jägerin verwandt sein muss, die Coles Mutter zum Zombie machte. Wie soll ihre Liebe diesen Schlag verkraften?“

Gestaltung
Ich finde es super, dass die Originalcover übernommen wurden, da ich mir für diese Reihe einfach keine anderen Cover vorstellen kann. Die Cover sind in gewisser Weise gruselig und passen so perfekt zum Zombiethema. Durch die Farbwahl von schwarz und grau als Hintergrundfarben, kommen die bunten Farben (in diesem Fall pink) sehr gut zur Geltung und wirken richtig knallig. Mein Highlight auf allen Covern ist immer das weiße Kaninchen, das den Buchrücken ziert. Dass man dieses Mal nur den Oberkörper und nicht den gesamten Körper samt Kleid des Mädchens sieht, finde ich auch eine erfrischende Abwechslung. Ein cooles, düsteres Cover trotz Vogelnestfrisur! Sehr schön.

Meine Meinung
„Showdown im Zombieland“ ist der dritte Band von Gena Showalters White Rabbit-Reihe. Es ist schon eine Weile her, dass ich den Vorgängerband gelesen habe, aber nach den ersten Seiten des dritten Bandes kamen die Erinnerungen nach und nach wieder, obwohl keine großartigen Wiederholungen der Geschehnisse des Vorgängers gemacht wurden. Die Erinnerungen kamen einfach wie von selber, was vermutlich an Gena Showalters Art zu Schreiben und der von ihr konzipierten Welt liegt. Ich musste nur wenige Dialoge zwischen den Figuren verfolgen und war direkt wieder in der Welt der Zombies gefangen.

Ali und Cole haben wieder zusammengefunden und führen nun ihre Beziehung auf ihre ihnen ganz eigene Art und Weise. Doch ein überraschender Angriff von Anima Industries auf Ali und die Zombiejäger hat zur Folge, dass viele von ihnen verletzt und einige sogar getötet werden. Dieser Angriff hat mir wirklich den Atem stocken lassen. Er war brutal und die Autorin scheut nicht, auch von uns Lesern liebgewonnene Charaktere sterben zu lassen. Ich trauere immer noch sehr um den Tod einer von mir sehr gemochten Figur. Diese Szenen waren auch wieder voll mit der von mir geliebten Action und Rasanz, sodass ich an dieser Stelle sehr zufrieden auf das Buch blicken kann.

Allerdings waren solche Szenen in „Showdown im Zombieland“ eher seltener als noch zuvor in „Rückkehr ins Zombieland“. Gena Showalter legt den Fokus ziemlich stark auf Ali, Cole und ihre Liebesbeziehung. Ich habe ziemlich lange auf die von mir erwartete Action warten müssen. Dabei habe ich mich auch manchmal dabei erwischt, wie ich mich gedanklich gefragt habe, wann die Zombiejäger denn endlich wieder Zombiejäger sind und solche jagen/töten. Immerhin sind es die spannenden Abschnitte über die Kämpfe mit den Zombies, die diese Reihe sehr rasant gestalten. Und da ich ein großer Fan von Rasanz und Action bin, war ich hier ein wenig betrübt darüber, dass ich nur wenig davon bekommen habe.

Die Ich-Erzählerin Ali beschäftigt sich in diesem Band sehr häufig und eindringlich mit ihrem Wunsch, ihr „erstes Mal“ mit Cole zu verbringen. Ich hatte den Eindruck, dass sie nichts anderes im Kopf hat als nur dieses Thema und Cole. Der Untergang der Welt, ihre Freunde, die Zombies, Anima Industries waren alles nur nebensächlich in Alis Gedanken. Ich habe mir beim Lesen wirklich gewünscht, dass die Autorin eine ausgewogenere Balance gefunden hätte, da vieles auf Kosten der Liebesbeziehung leider etwas untergegangen ist.

Doch trotz dieses einen Kritikpunktes haben mich die actiongeladenen Szenen (als sie dann endlich kamen) wieder voll mitgerissen. Auch wenn es hitzige Wortgefechte gab, habe ich mich wieder sehr amüsieren können. „Showdown im Zombieland“ hat wieder für gute Unterhaltung gesorgt und mich vor allem dadurch überrascht, dass Gena Showalter vor nichts zurückschreckt. Ich konnte wieder voll mit den Figuren mitfiebern und wirklich aufregenden (Kampf-)Szenen beiwohnen.

Fazit
Ich habe ein wenig die sonst von dieser Reihe so gewohnte rasante Action vermisst, da „Showdown im Zombieland“ eher auf die Liebesbeziehung zwischen Ali und Cole fokussiert. Dass Ali immer nur an Cole (und ihr erstes Mal) denkt, wurde mir einfach zu viel. Froh war ich, als es dann endlich wieder mit Zombiekämpfen und dem im Klappentext angekündigten Angriff von Anima Industries losging, denn damit kam auch die Aufregung wieder in die Handlung zurück. Auch wenn ich immer noch traurig über den Verlust einer liebgewonnenen Figur bin, fand ich diesen Schritt der Autorin dennoch sehr passend für die Geschichte.
4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 10.02.2018

Spannende Charaktere und Handlung trotz einiger Längen

Seelen
0

Klappentext
„Planet Erde, irgendwann in der Zukunft. Fast die gesamte Menschheit ist von sogenannten Seelen besetzt. Diese nisten sich in die menschlichen Körper ein und übernehmen sie vollständig - nur ...

Klappentext
„Planet Erde, irgendwann in der Zukunft. Fast die gesamte Menschheit ist von sogenannten Seelen besetzt. Diese nisten sich in die menschlichen Körper ein und übernehmen sie vollständig - nur wenige Menschen leisten noch Widerstand und überleben in den Bergen, Wüsten und Wäldern.
Eine von ihnen ist Melanie. Als sie schließlich doch gefasst wird, wehrt sie sich mit aller Kraft dagegen, aus ihrem Körper verdrängt zu werden und teilt ihn fortan notgedrungen mit der Seele Wanda. Verzweifelt kämpft sie darum, ihren Geliebten Jared wiederzufinden, der sich mit anderen Rebellen in der Wüste versteckt hält - und im Bann von Melanies leidenschaftlichen Gefühlen und Erinnerungen sehnt sich auch Wanda mehr und mehr nach Jared, den sie nie getroffen hat ...
Der ungewöhnliche Kampf zweier Frauen, die sich einen Körper teilen müssen, eine hinreißende Liebesgeschichte und die wohl erste Dreiecksgeschichte mit nur zwei Körpern.“

Gestaltung
An diesem Cover gefällt mir besonders gut die Beziehung zum Inhalt. Man sieht das Auge eines Mädchens und auf der gebundenen Ausgabe schimmert/glitzert es leicht. Wenn ein Mensch von einer Seele besetzt ist, verändert sich ja auch die Augenfarbe. Dass dieser Aspekt auf dem Cover aufgegriffen wurde, gefällt mir sehr gut.

Meine Meinung
„Seelen“ ist eins dieser Bücher, von denen man erst nicht viel erwartet und dann vollkommen überrascht wird. Von Stephenie Meyer kannte ich nur den ersten Band der „Biss“-Reihe, welchen ich jedoch nur halb gelesen hatte, da es mir etwas zu langweilig war, weil es fast ausschließlich um die Liebesgeschichte ging. Dennoch wollte ich „Seelen“ lesen, weil der Klappentext nach etwas Neuem klang und der anstehende Film meine Neugier geweckt hat. Ich habe dann über die Hälfte des Buches gelesen, bevor ich den Film gesehen habe und dann leider den Fehler gemacht, den Film zu schauen. So habe ich das Buch nie zu Ende gelesen (obwohl mir das Buch gut gefiel). Aus dem Grund habe ich kürzlich nochmals zum Buch gegriffen und es dann auch komplett durchgelesen. Und ich bin froh, dass ich das Buch bis zum Ende gelesen habe, denn es hat mir genauso gut gefallen, wie auch der Film!

Dieser Roman ist mit gut 900 Seiten wirklich dick und sicherlich kann man auch die ein oder andere Stelle erheblich kürzen, aber die Figuren sind einfach atemberaubend gestaltet und wachsen einem als Leser sofort ans Herz. Mir haben die etwas langatmigen Momente daher, entgegen meiner sonstigen Skepsis gegenüber Langatmigkeit, dieses Mal nichts so viel aus. Mir gefiel besonders die Atmosphäre der heißen Wüste, da ich die Hitze geradezu auf meiner Haut gespürt habe und dass ich beim Lesen die Bilder des Films vor Augen hatte. Aber ganz besonders ans Herz gewachsen sind mir die Figuren.

Allen voran ist da die Protagonistin Melanie bzw. die Seele Wanda. Der anfängliche Konflikt zwischen den beiden wird so anschaulich und greifbar dargestellt, dass man ein wirklich beklemmendes Gefühl bekommt und sich wünscht, niemals selber von einer Seele besetzt zu werden. Doch die Entwicklung, die sich dann zwischen diesen beiden Figuren vollzieht hat mich wirklich tief berührt. Aus den Feindinnen werden soetwas wie Freundinnen. Wanda beginnt Mel zu verstehen und sie beginnt zu fühlen sowie wirklich zu lieben. So bedeuten ihr Mels Geliebter Jared und Mels kleiner Bruder wirklich etwas. Und als sie dann Ian treffen, scheint Wanda das erste Mal selbstständig Gefühle zu entwickeln.

Wandas Entwicklung von einer Außerirdischen, die keinerlei Gefühle kennt, aber schon viele Leben hinter sich hat, zu so etwas wie einem menschlichen Wesen, das sich verliebt und Freunde findet, war wirklich spannend zu verfolgen und von Frau Meyer wunderbar gestaltet. Aber auch Melanies Gegenwehr, ihr Mut und der Wille, ihre Lieben zu beschützen waren sehr ergreifend. Jedoch ist sie für mich im Vergleich zu Wanda immer nicht ganz so hervorgestochen. Erst am Ende des Buches lernte man noch mehr über Mel und ihr großes Herz.

Genauso interessant war es auch Jareds Reaktionen auf Wanda/Mel zu verfolgen, da er zunächst immer nur Wanda sieht und erst durch Mels kleinen Bruder zu zweifeln beginnt. Auch Ian, der in Wanda mehr sieht als nur eine Außerirdische und sie versucht kennen zu lernen, ist eine wirklich spannende Figur. Ich konnte mich gar nicht zwischen diesen beiden jungen Männern entscheiden, weil ich beide sehr gerne mochte.

Zudem gibt es in „Seelen“ aber auch wirklich spannende Momente. So bleibt die ein oder andere Verfolgungsjagd nicht aus. Ebenso gibt es auch kleinere Kämpfe und vieles mehr. Auch wenn es manchmal eine Zeitlang recht langatmige Passagen gab, so wurden diese für mich dann irgendwann auch wieder durch unterschiedliche Überraschungen wieder wettgemacht.

Gut gefallen hat mir auch, dass man bei Mel/Wanda immer wusste, wer von beiden gerade die Erzählerin war, denn der Roman wird vorrangig aus der Perspektive der Protagonistin erzählt. Da diese sich den Körper mit Wanda teilt, ist es nicht verwunderlich, dass immer wieder mal Wanda und dann wieder Mel in das Erzählgeschehen eingreifen. Durch ihren Schreibstil konnte die Autorin dabei für mich stets deutlich hervorstellen, welches der beiden Mädchen gerade die Erzählerin war. Die kleinen Einblicke in Mels Vergangenheit, durch die Wanda eigentlich erst beginnt, sich zu verändern, waren auch gut als solche erkennbar (sie waren vom sonstigen Text durch extra Absätze abgehoben) und haben sich von der eigentlichen Handlung abgehoben.

Fazit
Ein wirklich spannender und vor allem berührender Roman, trotz einiger langatmiger Passagen, die man hätte kürzen können. Vor allem die vielschichtig gestalteten Charaktere, die mir sofort ans Herz wuchsen und die (jeder für sich) unterschiedliche Entwicklungen durchmachen, haben „Seelen“ für mich zu einem spannenden Buch gemacht. Zudem war diese „Alieninvasion“ sogar recht realistisch gestaltet, vor allem hinsichtlich des Zusammenlebens der Menschen untereinander und deren Handlungen nach einer solchen Invasion.
4 von 5 Sternen