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Veröffentlicht am 15.09.2016

Humorvolle Erzählung für nebenbei, die allerdings erst nach den ersten Seiten Fahrt aufnimmt...

My dear Krauts
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Der Times-Mitarbeiter Roger Boyes beschreibt als Ich-Erzähler die Erlebnisse als britischer Berlin- und Deutschland Korrespondent. Er reiht verschiedene Erlebnisse von der Hauptstadt bis zur Provinz aneinander, ...

Der Times-Mitarbeiter Roger Boyes beschreibt als Ich-Erzähler die Erlebnisse als britischer Berlin- und Deutschland Korrespondent. Er reiht verschiedene Erlebnisse von der Hauptstadt bis zur Provinz aneinander, die Klammer bilden die Sorge des Korrespondenten, in welcher Form er sich um seinen verwitweten Vater am besten zu kümmern habe, sowie seine allgemeinen Geldsorgen.


Und hier liegt das Problem, das ich mit diesem Buch hatte: (erst) nach der knappen Hälfte fing ich an, dieses Buch zu Ende lesen zu wollen. Ich hatte das Buch geliehen bekommen und begonnen, weil ich interkulturelle Themen mag und doch zumindest ein leises Schmunzeln erhoffte durch den distanzierteren Blick „von außen“. Jedoch fand ich mich zu Beginn mehrheitlich wieder in Schilderungen, die mich eher an den Humor von Fernsehshows der 50er Jahre mit vorher einstudierten Pointen erinnerten – mit Situationen, die vermutlich auch einfach nicht mehr hergaben wie beim Besuch eines ehemaligen Kellners, der Hitler bedient hatte, oder beim Speeddating.


Amüsant wurde es für mich erst danach: der Autor, auf der Suche nach einer (möglichst ärmeren) Ehefrau primär zur steuerlichen Besserstellung, findet sich plötzlich immerhin zwischen zwei Frauen wieder, die ihn durchaus ernsthaft interessieren, und schafft er es sogar, die Geschichte Fahrt aufnehmen zu lassen.
Schade, dass diese Ansätze nicht im Anfang des Buches weiter ausgearbeitet wurden.
Wäre das möglich, erhielte der Beginn von mir 2 Sterne, der Rest 3-4 – bei einer Einteilung als „humorvolle Erzählung“.
Mich würde interessieren, was das Finanzamt Berlin-Wilmersdorf von der Widmung hielt?

Veröffentlicht am 15.09.2016

In der Kürze weniger Würze...

Ostfriesenfete
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Wer die „Ostfriesen“-Reihe kennt, kennt Rupert. Wer nicht, kann dieses Buch trotzdem lesen, allerdings entzieht sich dann dem Leser ein Teil des Hintergrundes, man sollte nämlich wissen, dass Rupert ganz ...

Wer die „Ostfriesen“-Reihe kennt, kennt Rupert. Wer nicht, kann dieses Buch trotzdem lesen, allerdings entzieht sich dann dem Leser ein Teil des Hintergrundes, man sollte nämlich wissen, dass Rupert ganz definitiv „der Größte“ ist, und dass seine Schlussfolgerungen immer eine ganz besondere Note haben…

So wundert es Rupert nicht, dass er in diesem Kurzkrimi (knapp 100 Seiten) von einer früheren Mitschülerin, für die er durchaus geschwärmt hatte („die schärfste Schnitte der Schule“), zu einer von ihr so genannten „Loserparty“ eingeladen wird: hier soll der größte Loser unter den Gästen gewinnen, in verschiedenen Kategorien.

Typisch Rupert, fragt er sich natürlich „Was würde Bruce Willis tun?“ S. 5 und folgert, als ihm klar wird, nur als „Ersatzspieler“ eingeladen zu sein, natürlich messerscharf: „Hat man bei einer Verliererparty nicht schon von vornherein gewonnen, wenn man sogar bei der Einladung vergessen wird?“ S. 10.
Dummerweise liegt da nach der Nacht in Nadjas Wohnung auf Langeoog eine Leiche im Bett. Die Mördersuche wird dann in der klassischen Manier eines Kammerspiels durchgeführt: der Täter kann nur jemand sein, der auch die Nacht in der Wohnung verbracht hat.
Leider hat diese Geschichte – naturgemäß - eine recht überschaubare Seiten- und Personenzahl mit etwas vorhersehbarem Ende, der Stil der „Lang-Romane“ bleibt aber erhalten. Mehr davon jederzeit wieder gerne!

Gäste:
•Nadja, Ex-Mitschülerin von Rupert, geschieden von einem Architekten, leitete ein kirchliches Seniorenheim, schreibt Erotikromane unter Pseudonym
•Fee, ehemalige Klassensprecherin, in Trennung von Sinklär. Hatte auch einmal was mit Ingo
•Ingo Kuklinski, Fernsehkommissar
•Johannes Sinklär, Sanierer, hatte ein Filmprojekt von Ingo finanziert. Wer da wen in das Projekt gebracht hat, ist nicht ganz klar
•Gina Saathoff, Altenpflegerin, war bei Nadja beschäftigt gewesen

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mir fehlt ein wenig die Stringenz...

Der Nordseespuk
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Hinweis(e):
1. Am ENDE des Buches gibt es ein Personenverzeichnis – dort zuerst hinzusehen ist durchaus sinnvoll. So um Seite 30 hatte ich selbst damit begonnen, eines anzulegen – und dafür nochmals am ...

Hinweis(e):
1. Am ENDE des Buches gibt es ein Personenverzeichnis – dort zuerst hinzusehen ist durchaus sinnvoll. So um Seite 30 hatte ich selbst damit begonnen, eines anzulegen – und dafür nochmals am Anfang angefangen – teils scheinen nur die Funktionen der Personen relevant zu sein (z.B. der Polizist, der Bürgermeister) – es wird aber teils der Name, teils die Funktion beim späteren Erscheinen genannt. Andere (Anna ab S. 21, Lena ab S. 43, der zunächst namenlose Fischer Sörensen) werden über ihre Funktion eingeführt, sind aber persönlich relevant.
2. Darüber hinaus zeigt das Deckblatt des Buches eine (Land-)Karte, die die Lage Husums in der Region zeigt – inklusive der für die Handlung wichtigen Pohnshallig und Nordstrand, mit damaligen Grenzen und Verwaltungsbezirken. Darüber hinaus hatte ich irgendwann auch Straßennamen notiert und empfehle dem Leser die Lokalisierung auf einer geeigneten Seite im Internet (Routenoptionen mit mehreren Haltepunkten) – z.B. für: Süderstraße, Großstraße, Hafen, Schloß, Hohle Gasse, Neustadt, Zingel,…

Hm. Üblicherweise schreibe ich bei der Lektüre ein paar Zitate heraus, mache mir Notizen für die spätere Rezension. Hier hatte ich mehr Notizen als sonst, weil es mir einfach schwerfiel, ansatzweise wichtige Information von unwichtiger zu trennen. Wenn ich bei etwa der Hälfte der Lektüre in anderen Rezensionen nachsehe, bedeutet dass, das ich vom Buch verwirrt bin. Bin ich.
Beim Klappentext dachte ich zunächst, der Name „Theodor Storm“, Anwalt, sei eine zufällige Koinzidenz mit dem Dichter und Autor des „Schimmelreiter“. Nein, eben dieser ist gemeint.
https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Storm - eine Vorab-Lektüre schadet nicht.
Er WAR Anwalt und aus Husum. Die im Buch handelnde Cousine Constanze ist ebenso real wie seine vorkommenden Eltern. Die im Buch beschriebene Periode entspricht der Zeit vor seiner ersten Ehe mit erster Anwaltstätigkeit, seinem „Brotberuf“. Ja, natürlich kennen wir die genauen Dialoge nicht.
Die Historizität gilt auch für weitere Teile der Handlung, was im Nachwort ab S. 252 noch erwähnt wird: die Mystikerin Antoinette de Bourignon ist historisch belegt, ebenso ihre Anhänger in Husum, speziell die Brüder Marten und Wolbert Andresen. Für den Neffen hat der Autor den Namen geändert vom mit dem Onkel, wohl der Pate, gleichlautenden „Marten“ zu Sönke, um Verwechslungen auszuschließen – sehr nachvollziehbar - sowie den nicht genannten Namen für den dritten Bruder, Hauke, ergänzt. Soweit alles gut.

Befremdlicherweise war diese historische Korrektheit für mich eher überraschend, da ich schon an der – frei erfundenen – Detektiv-Spielerei Storms hängen geblieben war: Einige Mit-Rezensenten beurteilten den Untertitel als „Theodor-Storm-Krimi“ als Mogelpackung. Nun, ja, die Handlung wird aus der Sicht von Söt als Ich-Erzähler beschrieben. Ja, Söt ermittelt. Storm aber auch. Für mich besteht die „Mogelpackung“ weniger daraus, Storm statt Söts zu nennen (da eben beide ermitteln) – sondern vielmehr daraus, Storm überhaupt zum Hobby-Detektiv zu machen, wenn man doch sonst Wert auf die genannte Historizität legt: Söt allein ermitteln zu lassen und diesem als Schreiber vom historischen Dichter-Anwalt Storm ein Gehalt zu geben – Storm aber ansonsten nicht zu einer Hauptfigur zu machen, meinetwegen soll er gerne gelegentlich Kontakte herstellen oder Anekdoten zur Klärung von sich geben – hätte für mich weniger mentalen Spagat bedeutet. Dass Storm involviert ist, wirkt auf mich zu gewollt. Im historischen Frankfurt-Krimi „Die Farbe von Kristall“ von Nikola Hahn fand ich solche Themen bedeutend besser gelöst, dort gibt es zum Beispiel einen „Auftritt“ der historischen Person Dr. Alzheimer zu seinem Fachgebiet – das passt so. Auch merkt man dem letzteren Roman eher das zeitliche und lokale Kolorit an – mit breiter hessischer Mundart bei den einfacheren Leuten und Beschreibungen vom Aufwand des damaligen Waschtags, der Einschränkungen für Frauen usw. Storm und Söt würden wohl auch heute bei den auf einer Husum-Karte sichtbar kurzen Wegen kein Auto nutzen; provokativ könnte man sagen, zur Jetzt-Zeit fehlt ihnen fast nur das Smartphone (nein, die oft beschriebene Beleuchtung allein machte es für mich nicht). Einem Agatha-Christie-Roman aus den Zwanzigern merkt man die zeitliche Zuordnung deutlicher an. Gerade die sich quasi aufdrängenden Fakten, dass Söt nicht aus der Gegend ist oder dass zu damaliger Zeit wohl auch jemand katholischen Glaubens in der Region einen schweren Stand gehabt hätte, geschweige denn eine Sekte, werden nicht genutzt für eine weitere Ausarbeitung. Auch hätte ich gerne noch mehr Informationen zu damaligen politischen Situation mit Dänemark im Text gehabt, was speziell ein Politikum für den historischen Storm war, aber man kann das ja an anderer Stelle nachlesen.

Ein weiterer Kritikpunkt war für mich die Informationsdichte. Bei der Übersicht meiner vielen vielen Notizen stelle ich fest, dass sie vom Ende des Buches aus gesehen fast alle wichtig sind das Verständnis: die verbrühte Hand Söts durch Katharina, seine unglückliche Liebe zu Botilla, jeder einzelne Rückblick zu Antoinette, Lenas Geschichten, ihre Mutter im Nebenzimmer, der Fischer, der die Leiche meldet,…und das stammt nur aus dem Abschnitt bis Seite 50. Jedoch nützt keine der Informationen dem Leser auch nur im Ansatz, um mitermitteln zu können, der Theorie nach ein üblicher Grundzug des Genres.

Einige Teile der Handlung waren mir dann auch zu viel des Guten, so der „Biowaffen-Anschlag“, die geheime Botschaft – ein wenig à la „Da-Vinci-Code“ – und immer noch ein weiteres Geheimnis.

Positiv fand ich Cousine Charlotte, auch die Sprache war flüssig zu lesen (sobald ich nicht mehr an der Vielzahl von Informationen und Namen hakte). Insgesamt nichts, was man lesen muss oder was ich ein zweites Mal lesen würde. Allerdings scheint der Vorgänger deutlich besser bewertet zu sein. Wer ein spannendes Buch für einen Nordseeurlaub haben oder verschenken möchte, dem würde ich vielmehr zur Ostfriesen-Reihe von Klaus-Peter Wolf raten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein "Muss" für Fans, aber etwas zu viele Personen und Verwicklungen

Schneewittchen muss sterben (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 4)
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Schneewittchen muss sterben“ ist der vierte Band der Reihe von Nele Neuhaus um Kriminalhauptkommissar Oliver von Bodenstein und seine Mitarbeiterin Pia Kirchhoff. Generell kann man die Bücher auch einzeln ...

Schneewittchen muss sterben“ ist der vierte Band der Reihe von Nele Neuhaus um Kriminalhauptkommissar Oliver von Bodenstein und seine Mitarbeiterin Pia Kirchhoff. Generell kann man die Bücher auch einzeln lesen.
Tobias Sartorius wird nach zehn Jahren aus dem Gefängnis entlassen und kehrt in sein Dorf Altenhain zurück. Er wurde kurz nach dem Abitur in einem Indizienprozess wegen Mordes an zwei Ex-Freundinnen aus dem Dorf verurteilt, die Leichen wurden nie gefunden, er kann sich an nichts erinnern. Das Dorf hat während seiner Haft seine Eltern quasi mit in Sippenhaft genommen, in dem kleinen Ort kennt jeder den anderen und weiß über die meisten Geheimnisse.

Zunächst aber stellt die Autorin zu Beginn des Krimis in für sie typischer Art einige Handlungsstränge in den Raum, die so noch nicht wirklich viel Sinn ergeben und die scheinbar unabhängig voneinander stehen.
Dabei soll es aber nicht bleiben: Glaubhaft baut die Autorin die Atmosphäre einer Dorfgemeinschaft auf, deren Stärke und Schwäche der unbedingte Zusammenhalt ist, in dem fein unterschieden wird zwischen denen, die dazugehören und anderen. Eine eifersüchtige Jugendliche erstellte Flugblätter mit dem Text „Schneewittchen muss sterben“ und die Kommissare bekommen Konkurrenz durch eine rebellische Teenagerin.
Grandios, wie Neuhaus hier immer noch eins draufsetzt: hielt ich einiges für vorhersehbar, was dann auch so eintrat, toppte die Autorin dieses mit immer noch einer weiteren Verkettung.
Als etwas problematisch empfand ich die doch sehr große Anzahl von Personen in diesem Buch

Veröffentlicht am 15.09.2016

Alles nur eine Frage der Kugel. Im Weltraum, im Leben, beim Boule (Buch-Zitat)

Tod in der Provence
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„Der blanke Kopf aus poliertem Edelstahl blitzte im Mondschein hell auf, als der Mann mit der langstieligen Axt weit ausholte und sie in Richtung des Balkens niedersausen ließ.
Es krachte laut. Ein abscheuliches ...

„Der blanke Kopf aus poliertem Edelstahl blitzte im Mondschein hell auf, als der Mann mit der langstieligen Axt weit ausholte und sie in Richtung des Balkens niedersausen ließ.
Es krachte laut. Ein abscheuliches Geräusch. Einen Moment später breitete sich eine rote Pfütze aus.“ S. 24 und 25
Im zweiten Teil ist es nur Bolognese, aber im ersten Satz leider nicht: In den letzten sechs Jahren sind rund um Avignon acht junge Frauen verschwunden, alle rothaarig. Bislang hatte man keine Leichen gefunden. Der letzte Fall von Albin Leclerc als Polizist. Der eine Fall, den er nie aufklären konnte, bei dem er sich fragte, worum es ging. Der Fall, bei dem ihm als erstem aufgefallen war, dass es da ein Schema gab, mit den roten Haaren bei allen Frauen, und dass es mehr als eine Frau war, die da spurlos verschwand.
Aber Leclerc musste ihn Rente gehen, den Mops Tyson – nach dem Boxer benannt – schenkten ihm seine Kollegen noch.
Und jetzt? „Endlich…haben wir ein Opfer und Spuren. Endlich wissen wir, was er tut und wie er es tut. Er sammelt Körperteile. Als Trophäen, oder weil er sie benötigt.“ S. 54
Gleichzeitig zieht ein junges deutsches Paar in die Nähe, weil der Ehemann von seinem verstorbenen Onkel ein Anwesen geerbt hat. Die Ehefrau hat rote Haare…

Mir hat Albin Leclerc sehr gut gefallen, weil er so eine schnodderige Art hat. So liefert er die beste Taktik zur Anmache, die ich je erlebt habe:
„Véronique schmunzelte. ‚Was willst du wirklich, Albin?‘
Albin löste die Hände aus der Verschränkung und schob ein loses Blatt auf dem Tisch hin und her. Er zuckte mit den Achseln und meinte: ‚Ich gehe abends manchmal essen.‘
‚Ach, tatsächlich.‘
‚Ich dachte, vielleicht gehst du auch abends manchmal essen.‘
‚Nein, ich koche meist.‘
‚Also…Falls du einmal eine Ausnahme machen und doch essen gehen möchtest…‘
‚Wird das jetzt eine Einladung zu einem Rendezvous?‘
Albin ließ das Blatt los, blickte hoch und sagt: ‚Nicht direkt. Also, wenn man so will, je nachdem…Ich dachte nur an ein Abendessen. Es gibt da ein schickes
Restaurant…‘ “ S. 167f.
Und natürlich ist Mops Tyson klasse, mit dem Albin sich irgendwann zu „unterhalten“ beginnt, den er aber auch zielgerichtet einsetzt, so als Ausrede, um an bestimmten Orten unterwegs zu sein – alternativ drückt er jemandem auch einfach die Leine in die Hand, den er irgendwo blockieren möchte.

Was mein Problem mit dem Buch ist: ich hatte gerade schon Provence, Remy Eyssen, Schwarzer Lavendel. Auch das eigentlich ein deutscher Autor. Ich frage mich dabei schon, ob es Franzosen gibt, die Krimis schreiben, die im Westerwald spielen.

Jetzt drückt mich schon seit Beginn der Lektüre folgender Schuh: Herr Lagrange ist ja nicht „Schuld“ daran, dass ich ihn als zweite Lektüre vor mir habe. In beiden Büchern gelingt irgendwann der Pétanque-„Golden Goal“ (Verzeihung, ich habe weder von Fußball noch von Boule einen Hauch von Schimmer). Beide Mörder haben eine gehörige Macke, zumindest ähnlich geartet, ähnlich ausgelöst.

Also: Lagranges Ermittler ist irgendwie kauzig-knorziger und gefällt mir dadurch besser.
Eyssen war zuerst auf den Zug aufgesprungen, der „Schwarze Lavendel“ ist schon seine zweite Veröffentlichung. Bei Eyssen hatte ich irgendwie mehr Lust, in die Provence zu fahren, man schmeckte das Essen und den Wein stärker.
Spoiler-Alarm: Bei Lagrange hatte ich mich viel früher auf den Mörder eingeschossen – hatte mir aber doch kurz vor der Bestätigung noch einmal vom Autor Zweifel einpflanzen lassen.

Fazit: im direkten Vergleich gewinnt bei mir hauchdünn Eyssen (wer zuerst kommt, …). Ich werde aber zumindest noch in den zweiten Band bei Lagrange reinlesen (Leseprobe war im Anhang) – und dann vielleicht einen zweiten Vergleich laufen lassen. Die Leseprobe klingt wieder schön kauzig und mopsig, die Tat klingt nicht so kalkuliert gestört.