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Veröffentlicht am 08.05.2020

Guter Start, schwaches Ende

Konfetti im Herz
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Worum geht’s?
Anne ist fassungslos. Ihr Mann Alex lädt sie ins angesagteste Restaurant ein und verkündet ihr dort, dass er seit Monaten eine Affäre hat und sich scheiden lassen will, da seine neue Freundin ...

Worum geht’s?
Anne ist fassungslos. Ihr Mann Alex lädt sie ins angesagteste Restaurant ein und verkündet ihr dort, dass er seit Monaten eine Affäre hat und sich scheiden lassen will, da seine neue Freundin schwanger ist. Anne ist stinksauer und muss nun Job, Kinder und Wohnungssuche unter einen Hut kriegen. Ihre Mutter ist der Meinung, dass Anne Schuld am Scheitern ihrer Ehe hat, und versucht dann, ihr möglichst schnell einen angemessenen neuen Partner aufzudrängen. Dass der junge Referendar Hannes mit ihr flirtet, findet Anne ebenso schmeichelhaft wie verwirrend und dann ist da auch noch Tom, ihr neuer Nachbar...

Meine Meinung
„Konfetti im Herz“ ist der dritte Roman der Autorin Christina Beuther, die für mich jedoch bislang unbekannt war.

Die Hauptperson des Buches ist die Ich-Erzählerin Anne. Sie ist verheiratet, Mutter von drei Kindern, arbeitet als Lehrerin und ist, wenn man von ihrer schwierigen Mutter mal absieht, ganz zufrieden mit ihrem Leben. Deshalb trifft es sie wie aus heiterem Himmel, als ihr Mann Alex ihr verkündet, dass er sich von ihr scheiden lassen will und ihr im selben Atemzug eröffnet, dass er seit Monaten eine Freundin hat, die nun schwanger ist. Verständlich, dass ihr Gefühlsleben nun mächtig durcheinander gerät.

Dadurch, dass Anne selbst ihre Geschichte erzählt, wirkt sie auf den Leser schon bald wie eine Freundin oder gute Bekannte. Der Schreibstil ist flüssig, so dass man förmlich durch die Zeilen fliegt und in die Geschichte hineingezogen wird. Ihr Alltag wirkt sehr lebensnah, gerade die Szenen aus ihrem Berufsleben oder auch die Tatsache, dass es bei ihr manchmal etwas chaotisch zugeht und sie eben nicht als die perfekte Mutter, die immer alles im Griff hat, dargestellt wird.

Die ersten Kapitel habe ich mit viel Freude gelesen, doch dann kippte bei mir die Stimmung ein wenig. Die Idee eines Flirts (oder mehr?) mit dem jüngeren Referendar fand ich originell und dass dann noch ein anderer Mann auftaucht, der ihr Gefühlsleben durcheinander bringt, hätte auch noch ins Konzept gepasst, wäre da nicht die Umsetzung... Mit dem einen flirtet sie auf Teufel komm raus und präsentiert sich als starke Frau, bei dem andern mutiert sie zum Teenager, der sich vor jeder Begegnung etwas aufbrezelt und tausend Dinge in irgendwelche Aussagen hineininterpretiert statt einfach mal vernünftig mit ihm zu reden – wobei man anmerken muss, dass sein Benehmen in dem Fall auch nicht viel besser ist. Ich kann mir zwar vorstellen, wieso es so von der Autorin beabsichtigt wurde, aber ich fand Annes Verhalten irgendwann einfach albern, was mir ein wenig den Spaß an der Geschichte genommen hat.

Fazit
Im Großen und Ganzen eine unterhaltsame Geschichte, auch wenn sie für mich nicht bis zum Ende das gehalten hat, was sie mir am Anfang versprochen hat.

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