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Veröffentlicht am 01.02.2018

Die schöne Insel

Die schöne Insel
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Die russischstämmige Anastassia wächst gemeinsam mit ihrem Halbbruder, ihrem Vater und ihrer Stiefmutter in Shanghai auf. Nach dem Tod des Vaters kehrt ihre restliche Familie in ihre Heimat zurück, aber ...

Die russischstämmige Anastassia wächst gemeinsam mit ihrem Halbbruder, ihrem Vater und ihrer Stiefmutter in Shanghai auf. Nach dem Tod des Vaters kehrt ihre restliche Familie in ihre Heimat zurück, aber Anastassia wird zurückgelassen. Ana beginnt bei Felix Hoffmann, einem deutschen Geschäftsmann in Shanghai, zu arbeiten. Bald darauf lernt sie Clio, eine Chinesin, welche aus einem Bordell geflohen ist, kennen und sie freunden sich an. Da Clio einen Verlobten in Formosa hat reisen die zwei Frauen auf die Insel und beginnen dort als Lehrerinnen der Missionare zu arbeiten. Doch die Insel hält nicht nur ihre wunderschönen Seiten sondern auch einige Gefahren für die beiden Frauen parat.

Tereza Vanek ist es erneut mit ihrem fesselnden und flüssigen Schreibstil gelungen einen wirklich lesenswerten historischen Roman zu verfassen. Die Handlung ist gut durchdacht und sehr logisch. Die bildliche Schreibweise von Tereza Vanek ermöglicht es dem Leser komplett in die Handlung einzutauchen, wodurch großes Kopfkino entsteht.

Die einzelnen Kapitel sind logisch aufgebaut, wodurch unnötige Längen und Wiederholungen vermieden werden können. Es wird gleich zu Beginn Spannung aufgebaut weshalb es einem schwer fällt das Buch wegzulegen.

Die Charaktere sind sehr authentisch und bildlich beschrieben. Als Leser kann man sich schnell ein Bild machen und Sympathie oder Antipathie entwickeln. Tereza Vanek geht sehr gelungen auf die Emotionen der einzelnen Protagonisten ein und als Leser beginnt man schnell mit den einzelnen Charakteren mitzuleiden oder sich zu freuen.

„Die schöne Insel“ wirkt geschichtlich sehr gut recherchiert! Der Leser merkt sofort, dass sich Tereza Vanek unglaublich gut mit der Geschichte Formosas und der Besetzung durch die Japaner befasst hat. Als Leser fällt einem auf, dass alles Geschichtliche im Buch Hand und Fuß hat. Zudem lässt Tereza Vanek immer wieder geschichtliche Fakten zur Kultur und Gesellschaft einfließen, welche die Handlung besonders authentisch gestalten (beispielsweise Clios Lotusfüße). Auch ohne geschichtliches Vorwissen zum asiatischen Raum im 20. Jahrhundert kann man ohne Probleme in die Handlung einsteigen und ihr folgen.

„Die Schöne Insel“ ist bereits der dritte Teil der Chinareihe. Für das Verständnis des aktuellen Bandes ist es allerdings nicht nötig die Vorgänger zu kennen. Ich empfehle aber trotzdem jedem auch die Vorgänger zu lesen, da Tereza Vanek mit ausnahmslos jedem Buch begeistern kann!

Tereza Vanek ist bereits seit längerem meine absolute Lieblingsautorin im Genre historische Romane. Auch mit dem aktuellen Band konnte sie mich erneut begeistern und fesseln. Ich freue mich bereits jetzt auf ihr nächstes Werk und hoffe auf eine Fortsetzung rund um Ana und Clio.

FAZIT:

„Die schöne Insel“ ist erneut ein Meisterwerk meiner Lieblingsautorin. Im Buch passt einfach alles: Spannung, liebenswerte Charaktere und gut recherchierte geschichtliche Fakten. Ich empfehle jedem dieses Buch zu lesen und vergebe 5 Sterne!

Veröffentlicht am 01.02.2018

Winterkartoffelknödel

Winterkartoffelknödel
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Der Polizist Franz Oberhofer wird in sein Heimatdorf Niederkaltenkirchen in Bayern strafversetzt. Er erwartet einen langweiligen Dienst und ein absitzen seiner Arbeitszeit, doch es kommt anders. Die Männer ...

Der Polizist Franz Oberhofer wird in sein Heimatdorf Niederkaltenkirchen in Bayern strafversetzt. Er erwartet einen langweiligen Dienst und ein absitzen seiner Arbeitszeit, doch es kommt anders. Die Männer in der Familie Neuhofer kommen auf seltsame Weise innerhalb kürzester Zeit ums Leben. Obwohl der Richter Moratschek der Meinung ist, dass es sich bei den Todesfällen nur um tragische Unfälle handelt, beginnt Franz Eberhofer zu ermitteln. Bald stellt sich heraus, dass die Toten nicht verunglückt sondern ermordet wurden.

Ria Falks Schreibstil ist sowohl fesselnd als auch sehr humorvoll. Die Autorin brachte mich mehrfach zum Schmunzeln und auch immer wieder zum Lachen. Dies liegt aber auch an Christian Tramitz, der die Handlung sehr gelungen und humorvoll vorliest.

Ich konnte von Anfang an in das Hörbuch einsteigen und der Handlung ohne Probleme bis zum Ende folgen. Es ist nicht erforderlich sich komplett auf die Handlung zu konzentrieren, da man ihr trotzdem folgen kann. Rita Falks Hörbuch hat keine unnötigen Längen oder Wiederholungen, was das Hörbuch äußerst kurzweilig erscheinen lässt.

Die einzelnen Protagonisten und Szenen sind sehr authentisch und bildlich beschrieben, wodurch sich der Zuhörer schnell ein Bild machen kann und viele lustige Bilder im Kopf entstehen.

„Winterkartoffelknödel“ ist der erste Teil rund um den sympathischen Polizisten Franz Eberhofer und sein Heimatdorf Niederkaltenkirchen. Ich kenne bisher beinahe alle Bücher der Reihe und finde, dass der erste Band mit der lustigste und gelungenste ist. Um die anderen Teile verstehen zu können, ist es allerdings nicht zwingend notwendig „Winterkartoffelknödel“ zu kennen.

Ich persönlich bevorzuge bei der Franz Eberhofer Reihe die Hörbücher, da Christian Tramitz die Sprecherrolle sehr authentisch und humorvoll übernimmt. Er ist meiner Meinung nach die perfekte Besetzung und verleiht jedem Protagonisten seinen eigenen unverkennbaren Charakter.

FAZIT:
„Winterkartoffelknödel“ ist kurzweilig und sehr humorvoll. Ich hatte viel zu lachen, was nicht zuletzt an Christian Tramitz und seiner äußerst gelungenen Erzählweise liegt. Dieser Teil gehört zu meinen Favoriten in der Franz Eberhofer Reihe, daher vergebe ich 5 Sterne!

Veröffentlicht am 01.02.2018

Love like blood

Love like Blood
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In einem Londoner Wohnviertel wird eine Lehrerin in ihrem eigenen Haus brutal mit Säure übergossen und anschließend ermordet. Da dieser Angriff scheinbar grundlos geschah und die Lehrerin keine Feinde ...

In einem Londoner Wohnviertel wird eine Lehrerin in ihrem eigenen Haus brutal mit Säure übergossen und anschließend ermordet. Da dieser Angriff scheinbar grundlos geschah und die Lehrerin keine Feinde hatte erhärtet sich schnell der Verdacht, dass der Angriff ihrer Lebensgefährtin galt und die beiden Frauen von den Tätern verwechselt wurden. Die Lebensgefährtin der Toten ist Polizistin und ermittelt im Fall einiger vermeintlicher Ehrenmorde. Als kurz darauf zwei Jugendliche verschwinden und ein paar Tage später die junge muslimische Frau ermordet aufgefunden wird stellt sich die Frage, ob auch dieser eine Ehrenmord ist und mit dem Tod der Lehrerin zusammenhängt.

Das Hörbuch ist sehr fesselnd und spannend. Mark Billingham kann sofort zu Beginn Spannung aufbauen und diese bis zum Ende durchgehend aufrecht erhaltenn. Zudem überzeugt er mit einem wirklich überraschenden Ende. Ich konnte gleich zu Beginn in das Hörbuch einsteigen und der Handlung ohne Probleme bis zum Ende folgen.

Der Autor beschreibt verschiedene Handlungsstränge. Mit der Zeit verbindet er diese äußerst gelungen und schafft es dadurch einen wirklich gelungenen Thriller zu verfassen, der mich komplett fesseln konnte. Der Autor verzichtet komplett auf unnötige Längen und Wiederhollungen, wodurch sich das Hörbuch sehr schnell hören lässt.

Die einzelnen Protagonisten sind sehr authentisch beschrieben und als Hörer beginnt man schnell mit ihnen mitzufiebern und mitzuleiden. Uve Teschner schafft es zudem jedem einzelnen Protagonisten seinen eigenen Charakter zu verleihen. Dadurch wird die Handlung besonders authentisch und glaubwürdig.

Besonders gut gefiel mir, dass der Autor es geschafft hat eine kulturelle Problematik wirklich glaubhaft darzustellen. Die Handlung hat mich sehr nachdenklich gestimmt, da das Thema der Ehrenmorde durch Familienmitglieder immer wieder aktuell und für mich unvorstellbar und nicht nachvollziehbar ist. Der Autor schafft es dieses sehr ernste Thema geschickt in eine fesselnde Handlung einzubauen. Ich werde noch länger über das Hörbuch nachdenken.

Ich kenne bereits mehrere Hörbücher in denen Uve Teschner die Sprecherrolle übernimmt. Auch in „love like blood“ kann er wirklich überzeugen. Die einzelnen Szenen und Protagonisten wirken äußerst lebendig und authentisch.

FAZIT:

„Love like blood“ verbindet Spannung und ein ernstes Thema sehr gelungen. Uve Teschner ist die perfekte Besetzung für die Sprecherrolle. Ich empfehle jedem Thrillerfan dieses Hörbuch anzuhören. Daher vergebe ich 5 Sterne!

Veröffentlicht am 01.02.2018

Schloss aus Glas

Schloss aus Glas (Filmausgabe)
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Jeannette wächst gemeinsam mit drei Geschwistern in den USA auf. Ihr Vater ist alkoholkrank und die Mutter hat eine psychische Erkrankung. Gemeinsam sind sie nicht in der Lage sich ausreichend um ihre ...

Jeannette wächst gemeinsam mit drei Geschwistern in den USA auf. Ihr Vater ist alkoholkrank und die Mutter hat eine psychische Erkrankung. Gemeinsam sind sie nicht in der Lage sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern, wodurch diese verwahrlosen und schon früh auf sich selbst gestellt sind. Dennoch versuchen die Eltern immer wieder für ihre Kinder da zu sein und sind bemüht ihre Elternrolle gut zu meistern. Dies ist allerdings schwer, wenn es weder Essen noch Spielsachen gibt und regelmäßig in einer Nacht und Nebel Aktion der Wohnort gewechselt werden muss.


Jeannette Walls erzählt sehr ausführlich von ihren frühesten Kindheitserinnerungen (ab circa ihrem dritten Lebensjahr) bis zu ihrer Selbstständigkeit und Abnabelung von den Eltern. Die Ereignisse sind bildlich und ergreifend beschrieben und sie schafft es ihre Angehörigen lebendig und authentisch zu beschreiben. Als Leser kann man sich die Szenen bildlich vorstellen und ist umso schockierter, dass diese auf einer wahren Begebenheit basieren.


Jeannette Walls erzählt sehr berührend wie sie ihre Kindheit mit einem alkoholkranken Vater und einer psychisch kranken Mutter verbracht hat. Einerseits zeigt sie die fürsorglichen und liebevollen Seiten ihrer Eltern auf, andererseits waren sie aufgrund ihrer Erkrankungen nicht oft in der Lage diese zu zeigen und haben ihre Kinder stark vernachlässigt (sowohl körperlich als auch seelisch).


Jeannette Walls verdient den größten Respekt, dass sie ihre Geschichte aufgeschrieben und auch schockierende Details und traumatische Ereignisse nicht ausgelassen hat. Besonders berührt hat mich, dass Jeannette und zwei ihrer Geschwister einen Weg für sich gefunden haben mit ihrer schweren und traumatischen Vergangenheit umzugehen, wohingegen die jüngste Schwester scheinbar daran zerbrochen ist.


Das „Schloss aus Glas“ wird mich noch länger beschäftigen und ich werde noch öfter über den Inhalt nachdenken. Obwohl die Kinder Hunger, Obdachlosigkeit, sexuellen Missbrauch, schwer kranke Eltern, keine stabilen Beziehungen oder Freundschaften,… erlebt haben, hat man beim Lesen doch den Eindruck, dass Jeannette im Großen und Ganzen ihre Kindheit als glücklich empfindet und ihre Eltern trotz allem liebt.


FAZIT:


„Schloss aus Glas“ ist literarisch kein Meisterwerk, konnte mich allerdings so stark berühren, wie es selten ein Buch schafft. Ich vergebe daher 5 Sterne und freue mich auf den Film!

Veröffentlicht am 01.02.2018

Tot überm Zaun

Tot überm Zaun
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In einer Schrebergartenanlage wird eine Leiche gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass der Kleingärtner vergiftet wurde. In dem auf den ersten Blick sehr idyllisch wirkenden Gartenverein finden sich ...

In einer Schrebergartenanlage wird eine Leiche gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass der Kleingärtner vergiftet wurde. In dem auf den ersten Blick sehr idyllisch wirkenden Gartenverein finden sich schnell einige Verdächtige und Motive. Doch die Ermittlerin Paula Pongs kann sich nicht hundertprozentig auf die Lösung des Falls konzentrieren, da ihre Mutter Cosma und deren Mitbewohner auf eigene Faust ermitteln und dadurch wichtige Beweise zerstören und die polizeilichen Ermittlungen deutlich behindern.

Ella Dälkens Schreibstil ist sehr flüssig und einfach zu lesen, wodurch ein kurzweiliger Kriminalroman entsteht. Es wird gleich zu Beginn Spannung aufgebaut und geschickt mit einer Menge Humor kombiniert. Vor allem der Showdown ist sehr fesselnd und äußerst gelungen. Die Autorin beschreibt die Ermittlungen von Cosma und ihren Mitbewohnern sehr bildlich, wodurch sich viele amüsante Szenen im Buch finden.

Die einzelnen Kapitel sind eher kurz und gut durchdacht. Dies hat zur Folge, dass unnötige Längen und Wiederholungen vermieden werden können. Durch die Kapiteleinteilung lässt sich das Buch schnell lesen und erfordert beim Lesen nicht die volle Konzentration. Es wechseln sich immer wieder Kapitel rund um Paula und Cosma ab. Um wessen Sichtweise es sich gerade handelt wird allerdings vor Beginn jedes Kapitels deutlich gekennzeichnet, wodurch der Leser der Handlung ohne Probleme folgen kann.

Die Charaktere sind äußerst authentisch beschrieben. So sprechen einzelne Protagonisten beispielsweise immer wieder im Dialekt, was allerdings den Lesefluss und das Verständnis nicht beeinflusst. Der Leser kann sich schnell ein Bild der einzelnen Protagonisten bilden und Sympathie oder Antipathie entwickeln. Allerdings waren mir Cosma, die anderen Bewohner der AutorenWG und deren Erlebnisse zum Teil etwas zu übertrieben und unrealistisch beschrieben. Zudem haben ihre Ermittlungen häufig Überhand gewonnen, wodurch der eigentliche Fall etwas in den Hintergrund geraten ist.

„Tot überm Zaun“ ist mein erstes Buch von Ella Dälken. Die Mischung aus Humor und Spannung ist wirklich gelungen und es macht Spaß das Buch zu lesen. Ich werde auch in Zukunft zu Bühern dieser Autorin greifen.

FAZIT:

„Tot überm Zaun“ verbindet sehr gelungen Krimielemente mit Humor. Allerdings geraten die eigentlichen Ermittlungen immer wieder in den Hintergrund, da zu sehr auf Cosma und ihre Mitbewohner eingegangen wird, welche mir zum Teil zu übertrieben dargestellt waren. Daher vergebe ich 4 Sterne!