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Tallianna

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2016

Enttäuschend und langatmig

Die Kurtisane und der Samurai
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Während der Bürgerkrieg in Japan tobt und die Meiji-Ära eingeleitet wird muss Hana aus ihrem Zuhause fliehen, da ihr Mann auf der falschen Seite steht. Ihr bleibt nur die Flucht nach Yoshiwara, ein Vergnügungsviertel. ...

Während der Bürgerkrieg in Japan tobt und die Meiji-Ära eingeleitet wird muss Hana aus ihrem Zuhause fliehen, da ihr Mann auf der falschen Seite steht. Ihr bleibt nur die Flucht nach Yoshiwara, ein Vergnügungsviertel. Sie steigt rasch zur begehrtesten Kurtisane auf. Sie begegnet dem Samurai Yozo, der im Krieg ebenfalls zu den Verlierern gehörte, und beide fühlen sich sofort zueinander hingezogen. Doch eine Kurtisane darf sich nicht verlieben…

Das Buch ist großartig recherchiert, soweit ich das Beurteilen kann, und spiegelt die Verhältnisse zu dieser Zeit gut wieder. Der Schreibstil ist angenehm wortgewandt und schön zu lesen.
Allerdings wird dieses Buch als „Liebesroman“ geführt, die „Liebenden“ treffen sich allerdings erst nach etwa zwei Dritteln des Buches. Davor muss man seitenlange Beschreibungen von Landschaften, Kimonos und dem Krieg über sich ergehen lassen, die die Geschichte sehr langatmig wirken lassen. Ich habe dieses Buch mit der Erwartung gelesen, eine Liebesgeschichte zu bekommen und das ist es meiner Meinung nach nicht. Als Hana und Yozo sich endlich treffen, ist das Buch fast vorbei, bis überhaupt etwas passiert. Dann nimmt das Tempo der Erzählung rasend schnell zu und wenige Seiten später ist der Roman zu Ende.
Das Buch würde besser als historischer Roman mit romantischem Einschlag verkauft und nicht als Liebesroman, denn das weckt falsche Vorstellungen beim Leser. Ich bin wirklich etwas enttäuscht von diesem Buch.
Trotzdem drei Sterne, weil es gut recherchiert und sauber geschrieben ist.

Veröffentlicht am 11.10.2016

„Die entscheidendsten Kämpfe gewinnt man nicht durch Geschick.“ S. 307

Sturmbogen
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Noch immer fließt das Neatha durch Falcios Adern und seine Zeit wird knapp, während die sich die Lage in Tristia zuspitzt. Alle Zeichen stehen auf Bürgerkrieg. Falcio, Brasti und Kest versuchen zu retten, ...

Noch immer fließt das Neatha durch Falcios Adern und seine Zeit wird knapp, während die sich die Lage in Tristia zuspitzt. Alle Zeichen stehen auf Bürgerkrieg. Falcio, Brasti und Kest versuchen zu retten, was zu retten ist. Aber auch ihre Freundschaft wird einer harten Prüfung unterzogen …

„Sturmbogen“ ist der zweite Teil des zweiten englischen Bandes. Ich muss allerdings zugeben, dass die Bände so geschickt getrennt sind, dass man durchaus auch von eigenständigen Büchern sprechen kann.
Die Dramatik spitzt sich in diesem Band immer mehr zur. Man kann die Falcios Anstrengung am Leben zu bleiben förmlich spüren. Für mich ist dieser Band der bisher emotionalste gewesen und die Seiten flogen nur so dahin.
Hier stimmt einfach alles: die Charaktere, die Handlung, die Intrigen … Ich liebe die Personen, sie sind alle wunderschön ausgearbeitet und beschrieben. Sie wachsen einem ans Herz, wenn man sie nicht gerade von einer Klippe schmeißen möchte.

Nachdem ich ja panisch dachte, dass dies der letzte Band sei, wurde ich daran erinnert, dass es noch einen geben wird (oder auch zwei, je nachdem wie Piper es übersetzt). Ich bin wirklich froh, dass die Geschichte noch weitergeht, auch wenn ich noch kein Veröffentlichungsdatum kenn.

Veröffentlicht am 11.10.2016

Was ist Gerechtigkeit?

Hochverrat
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Verzweifelt versucht Falcio val Mond die dreizehnjährige Aline als Königin auf den Thron Tristias zu setzen. Doch durch seine Adern fließt noch immer das Neatha Gift und seine Tage scheinen gezählt zu ...

Verzweifelt versucht Falcio val Mond die dreizehnjährige Aline als Königin auf den Thron Tristias zu setzen. Doch durch seine Adern fließt noch immer das Neatha Gift und seine Tage scheinen gezählt zu sein. Zudem verläuft der Plan der Schneiderin nicht so, wie geplant, und Aline schwebt in großer Gefahr. Was hält die Zukunft für sie und die Greatcoats bereit?

Der erste Band hatte mich schon absolut überzeugt und dieser hat dem keinen Abbruch getan. „Hochverrat“ ist die erste Hälfte des zweiten Bandes, da das Manuskript zu umfangreich war und meines Wissens auch im englischen in zwei Teile geteilt wurde. Allerdings finde ich nicht, dass das Ende abrupt einsetzt oder dieser erste Teil ohne Spannung war, diesen Meinungen muss ich klar widersprechen.
Der Schreibstil bleibt auf dem gewohnt hohen Niveau, ohne jedoch zu gekünstelt zu wirken. Die Handlung wird dabei vor meinem inneren Auge lebendig und die Situationskomik hat mich des Öfteren zum Lachen gebracht. Auch die Charaktere bleiben sich treu und handeln von der ersten bis zur letzten Seite glaubwürdig und nachvollziehbar.
Ein Schnörkel waren für mich wieder die brillant erzählten Kampfszenen, die zugegebenermaßen nicht jedermanns Sache sind. Mir gefallen sie jedoch sehr.

Der zweite Teil schürt weiterhin die Sorge um unsere drei Helden, Falcio, Brasti und Kest, und lässt einen wieder ungeduldig auf den nächsten Teil warten. Eine Fortsetzung, die Hunger auf mehr macht!

Veröffentlicht am 11.10.2016

„Die Welt sollte ein gerechterer Ort sein, findest du nicht.“ (S. 392)

Blutrecht
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Sie sind die Greatcoats des Königs, reisende Magister, die den Menschen die Gesetze schenken und über sie richten sollen. Aber ihr König wurde von den Herzögen ermordet, da er ihre Macht beschnitt. Nun ...

Sie sind die Greatcoats des Königs, reisende Magister, die den Menschen die Gesetze schenken und über sie richten sollen. Aber ihr König wurde von den Herzögen ermordet, da er ihre Macht beschnitt. Nun sind sie Geächtete, werde vom Volk verachtet und die Herzöge versuchen, sie zu töten. Falcio, der erste Kantor der Greatcoats, versucht verzweifelt ihn und seine beiden Kameraden durchzubringen, als er in einen Strudel der Intrigen hineingezogen wird. Kann er den letzten Willen seines Königs erfüllen? Oder ist er dazu verdammt, an seiner Mission zu scheitern?

„Blutrecht“ ist der Auftakt einer Reihe, und nach diesem ersten Band verspreche ich mir sehr viel von ihr. In der Tat ist dieses Buch eines der besten Fantasybücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Gerade auch dadurch, dass man als Leser direkt angesprochen wird, wird man sofort in die Geschehnisse des Buches hineingezogen.
Falcios Charakter gefällt mir sehr gut; ich mag es, dass er so zynisch sein kann. Insgesamt sind die Greatcoats keine typischen Fantasyhelden. Sie laufen davon, werden gehasst und beleidigt, und herausgefordert. Trotz aller Widrigkeiten bleibt Falcio seinen Idealen immer treu und kämpft weiter, um die Mission zu erfüllen, die sein König ihm gegeben hat. Auch seine beiden Begleiter finde ich schön ausgearbeitet, auch wenn man naturgemäß nicht so viel über ihren Hintergrund erfährt.
Man bekommt den Eindruck, dass die Welt, in der die Geschichte spielt, sorgfältig ausgearbeitet wurde, auch wenn z. B. die Götterwelt für die Charaktere überhaupt nicht so wichtig ist. Insofern bekommt man natürlich nur mit, was die Charaktere einen auch wissen lassen. So bleibt man neugierig, denn auf einem Silberteller werden die Informationen nicht präsentiert.
Der Autor ist Kampf-Choreograph und das merkt man. Ich habe, glaube ich, noch nie ein Buch gelesen, dass so detaillierte Kampfszenen hat, wie dieses. Mich hat das nicht gestört, für mich war es eine Bereicherung.

Veröffentlicht am 11.10.2016

Zum Nicht-aus-der-Hand-legen

City of Glass
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Clary versucht immer noch verzweifelt ihre Mutter aus ihrem Koma zu erwecken. Ihr Weg führt sie nach Idris, wo sie noch tiefer in den Kampf zwischen den Shadowhuntern und Valentin verstrickt wird. Auch ...

Clary versucht immer noch verzweifelt ihre Mutter aus ihrem Koma zu erwecken. Ihr Weg führt sie nach Idris, wo sie noch tiefer in den Kampf zwischen den Shadowhuntern und Valentin verstrickt wird. Auch ihr bester Freund Simon ist mit von der Partie. Doch als wäre Clarys Familiengeschichte nicht schon kompliziert genug, taucht auf einmal ein weiteres Mitglied ihrer Familie auf.

Der dritte Band hat wieder deutlich an Tempo zugelegt und ich konnte ihn kaum aus der Hand legen. Die Autorin ist wirklich einer Meisterin der Cliffhanger, und so manches Kapitel habe ich fast übersprungen, nur weil ich wissen wollte, wie der vorige Handlungsstrang weitergeführt wird.
Bis zu diesem Punkt ist die Serie eine der besten, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Die richtige Mischung zwischen Spannung und Romantik. Nicht zu übertrieben, sondern glaubwürdig. Die Charaktere sind schön herausgearbeitet und stimmig, ebenso wie ihre Beziehungen untereinander.
Eigentlich könnte man denken, die Geschichte wäre zu Ende, aber es gibt ja noch zwei weitere Bücher und ich frage mich wirklich, was in denen wohl passieren wird. Eine Ahnung habe ich ja schon.