Queer. Sapphic. Intesectional
The Lesbiana's Guide to Catholic SchoolDie Geschichte hat mich auf jeden Fall abgeholt! Die verfassende Person schafft es doch recht schwere Themen in einer kurzweiligen Geschichte zu verpacken, denen die Lesenden gut folgen können. Dabei zeigt ...
Die Geschichte hat mich auf jeden Fall abgeholt! Die verfassende Person schafft es doch recht schwere Themen in einer kurzweiligen Geschichte zu verpacken, denen die Lesenden gut folgen können. Dabei zeigt sie die verschiedenen Dimensionen von Marginalisierung auf, mit denen die Protagonistin Yamilet also queere weibliche BIPoC konfrontiert wird. Dieser Umstand wird dadurch, dass Yami zu Beginn der Geschichte auf eine katholische Schule wechselt, noch auf die Spitze getrieben.
Das, was Yami und ihre Familie und Freundinnen im Verlauf der Handlung erleben, mag für nicht Betroffene an der ein oder anderen Stelle „übertrieben“ oder „überzeichnet“ vorkommen („2025 sollte das doch normal sein“), aber ich glaube ein Blick in die USA zeigt, dass das nicht der Fall ist. Im Gegenteil, das könnte erst der Anfang sein.
Aber zurück zum Thema. Ich finde, dass die Autorin inhaltlich mit der Darstellung einen ganz fantastischen Job gemacht hat. Kritisieren würde ich lediglich die Summe an Szenen, die in dieser Geschichte verarbeitet wurde. Zum einen wirkte die Handlung für mich dadurch etwas gerusht. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass nicht genug Zeit blieb die einzelnen Situationen richtig zu verarbeiten, auch nicht für die einzelnen Figuren. Ich glaube, dass es der Geschichte ganz und gar nicht geschadet hätte, hier etwas Zündstoff aus der Handlung zu nehmen. Aber wer weiß, vielleicht war genau das auch von der verfassenden Person intendiert. Um aufzuzeigen, dass mehrfach marginalisierte Menschen gar keine Zeit für Atempausen haben, weil diese Themen immer präsent sind.
So oder so würde ich sagen, dass gerade die Fülle an Handlung Menschen abholen dürfte, die ein Fan von „fast-paced-stories“ sind.
Abgesehen davon bin ich begeistert von dem Buch. Die Charaktere waren jeder auf die eigene Art liebenswert, die Dialoge haben mir gut gefallen und der Humor hat genau meinen Geschmack getroffen.
Ich bin froh, dass das Buch auf Deutsch übersetzt wurde und würde vor allem weißen nicht-queeren Menschen empfehlen mal einen Blick hineinzuwerfen und sich auf Yamilets Perspektive einzulassen.