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Veröffentlicht am 20.11.2020

Zwei und doch eins

LARANDIA
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Der Auftakt der Reihe LARANDIA mit dem ersten Buch "Das Bündnis der zehn" berichtet in der phantastischen Welt Larandia von magisch und kämpferisch begabten Kreaturen. Dazu kommen Zwerge, Elfen, Krieger, ...

Der Auftakt der Reihe LARANDIA mit dem ersten Buch "Das Bündnis der zehn" berichtet in der phantastischen Welt Larandia von magisch und kämpferisch begabten Kreaturen. Dazu kommen Zwerge, Elfen, Krieger, Gestaltwandler und begabte Menschen zusammen. Sie rüsten sich gegen das erstarken der bösen Macht. Dieses kann nur durch den Schutz des königlichen Prinzen gerettet werden.

Die Macht des Bösen bleibt zunächst sehr im Unklaren, wird eher durch mysteriöse Kämpfer angedeutet, die sehr schwer zu besiegen sind. Die 5 Gefährten der Larandia-Welt kommen jedenfalls schwer an ihre Grenzen.

Parallel erzählt uns die Autorin von einem Mädchen, die großes Leid und Veränderung durchmacht. Doch dabei entdeckt sie nicht nur sich selbst neu, sondern auch noch andere Menschen in ihrem Umfeld, die mehr haben, als sie bislang zeigten. Die junge Frau ist in ihrem Gefühlsleben - nicht nur durch ihre Umstände - noch nicht gefestigt. Die deutliche Verwirrung nimmt sie sehr mit, so dass sie erst langsam begreift, was um sie herum geschieht. Dem Leser ist das deutlicher vor Augen, da die Geschehnisse aus Larandia dies andeuten. Und schließlich verbinden sich die beiden Welten. Eine wirklich kluge Idee!


Wer in der Fantasy-Welt schon einige Klassiker gelesen hat, wird sich auf den ersten 40 Seiten in vielen Punkten an "Der Herr der Ringe" erinnert fühlen. Die Zwerge, Elfen, Magier und königliche Kämpfer erinnern schon stark an "Die Gefährten". Doch dann kommt der Wechsel in die reale Welt und manch eine Neuerung. Die Verquickung beider Lebensräume ist dann wiederum durch Portale wie bei "Narnia" zu denken. Doch auch hier gibt es Abweichungen. Zudem wird noch die "grow up" Story der Hauptcharaktere mit ihren emotionalen Umschwüngen mit eingewoben, die zwischen "Himmel-hoch-jauchzend-zu-Tode-betrübt" das Gefühlsleben eines jungen Erwachsenen thematisiert. Also ein Genre-Mix aus Fantasy und Liebesroman.

Die Ideen sind wirklich gut umgesetzt und es gibt wenige logische Fehler oder Ungereimtheiten, die der Autorin nicht nachzutragen sind.

Ich finde das Buch jedenfalls gut gelungen. Es hat einen durchgehendes Erzähltempo, meist klar gezeichnete Charaktere und einen guten Aufbau. Der Spannungsfaden ist durchgehend vorhanden. Der Cliffhanger am Ende deutet darauf hin, dass dies der Auftakt einer sehr heftigen Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse sein wird. Sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 20.11.2020

Spannung bis zum Schluss

Operation Thule
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Peter Hohmanns "Operation Thule" ist ein gut recherchierter Kriegsroman mit fantastischen Einschüben. Er hangelt sich anhand eines mystischen Kultes im NS-Regime, welches unter Himmler entstand. Für diesen ...

Peter Hohmanns "Operation Thule" ist ein gut recherchierter Kriegsroman mit fantastischen Einschüben. Er hangelt sich anhand eines mystischen Kultes im NS-Regime, welches unter Himmler entstand. Für diesen jagten Archäologen nordischen Sagen und Kulten hinterher.

Im Mittelpunkt der Handlung stehen skrupellose Artefaktesammler, die das NS-Regime mit ihrer Forschung stützen möchten. Dem stehen mutige und ehrbare Kämpfer entgegen, die sich für das Freundschaft und Gutes einsetzen.

In der Story gibt es viele Details aus dem Leben der Gebirgsjäger der Wehrmacht. Einige Kämpfe, viele Tote und die Grausamkeit des 2.WK werden nicht ausgeklammert.

Der Spannungsfaden ist dicht gewebt und lässt kaum nach. Die Hintergründe der Geschichte sind - leider - gar nicht so weit hergeholt. Die Schrecken der NS-Zeit werden nicht verherrlicht, sondern abgelehnt.

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich mit Mystik, Krieg oder spannenden Abenteuerromanen auseinandersetzt. Es ist nichts für zarte Gemüter, die Wohlfühlkino und Romantik erwarten.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Mehr als zweigleisig

Lügenpfad
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Der Wahrheit auf der Spur ...
Mehr als zwanzig Jahre ist es her, seit das amerikanische Militär sein Munitionslager im Wald nahe Vielbrunn aufgegeben hat. Mehr als zwanzig Jahre, seitdem die letzten Friedensaktivisten ...

Der Wahrheit auf der Spur ...


Mehr als zwanzig Jahre ist es her, seit das amerikanische Militär sein Munitionslager im Wald nahe Vielbrunn aufgegeben hat. Mehr als zwanzig Jahre, seitdem die letzten Friedensaktivisten vor dem Zaun demonstrierten.

Als Frank Liebknecht aus reiner Neugier Fragen stellt, reißt er nichtsahnend alte Wunden auf und bringt dadurch seinen besten Freund in Gefahr. Erst spät beschleicht ihn eine Ahnung, wie alles zusammenhängen könnte ...

Die Story
Der fünfte Fall von Frank Liebknecht hat es in sich. Eigentlich will er seinem Freund nur eine spannende Geburtstagsüberraschung vorbereiten, doch dadurch kommt er einem ungeklärten Vermisstenfall auf die Spur. Als er diesem genauer auf den Zahn fühlt überschlagen sich die Ereignisse. Denn plötzlich fehlt nicht nur eine Person in der Vergangenheit.

Im Lokalkolorit seines Dienstortes kommt einiges zusammen. Die Stammtischrunde mischt kräftig mit und bringt nicht nur Ordnung in die Zusammenhänge.

Eigentlich hatte Frank ja so schon genug um die Ohren, denn sein Umzug, seine Renovierung und einige lebensverändernden Entscheidungen beschäftigen ihn sehr.


Meine Meinung
Brigitte Pons entfaltet einen vielseitg angelegten Fall im hessischen Odenwald. Er ist verknüpft mit realen historischen RAF Vorgängen und entwirrt sich letzlich nicht vollständig. Einige Fäden bleiben im luftleeren Raum hängen, während der Hauptfaden sich allmählich entwirrt. Der eine oder andere Nebenschauplatz der Story verwirrte mich nicht nur, sondern schien mir auch gänzlich überflüssig. Der Erzählfluss hat mir an sich gefallen (Sprünge zwischen den Zeiten, worin Historie und Fall sich gleichsam entwickeln), doch mir erschien es, dass er nicht stringend zuende erzählt wurde.

Die anderen Fälle von Frank Liebknecht sollen wohl strigenter gelöst worden sein, so dass ich durchaus geneigt bin ihnen eine Chance zu bieten.

Empfehlung
Ich empfehle den Krimi für alle Lokalkrimifans, Interessierte an der RAF Geschichte Deutschlands und Freunde skurriler Charaktere - denn in dem Krimi gibt es nur Orginale dieser Art zu finden.

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