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Veröffentlicht am 15.09.2016

Große Literatur

Der weite Raum der Zeit
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Nach Howard Jakobsons Shylock ist nun der zweite Roman zum Hogarth Shakespeare Projekt erschienen. Der weite Raum der Zeit von Janette Winterson ist ebenfalls bei Knaus erschienen. übersetzt von Sabine ...

Nach Howard Jakobsons Shylock ist nun der zweite Roman zum Hogarth Shakespeare Projekt erschienen. Der weite Raum der Zeit von Janette Winterson ist ebenfalls bei Knaus erschienen. übersetzt von Sabine Schwenk umfasst es 288 Seiten und erzählt Shakespeares Wintermärchen neu.
Leo ist davon überzeugt, dass seine hochschwangere Frau Mimi ihn betrügt. Noch dazu mit seinem besten Freunden, mit dem er selbst eine emotionale Vergangenheit teilt. Als die Lage eskaliert, kommt es zur Frühgeburt. Leo nutzt einen unbeobachteten Moment und lässt das Baby Perdita außer Landes schaffen, zum vermeintlichen Vater, er selbst will mit seinem Sohn ebenfalls das Land verlassen. Doch alles geht schief. Jahre später trifft Perdita, die von einem Witwer großgezogen wurde, auf einen jungen Mann und verliebt sich. Der ist aber ausgerechnet der Sohn von Leos damaligem besten Freund. Zusammen machen sie sich auf, herauszufinden, wo Perdita herkommt und was mit ihren Eltern geschehen ist.
Janettes Wintersons Sprache ist wundervoll. Sie lässt den Leser eintauchen in die Geschichte und widmet sich den Figuren sorgfältig. Sehr gut gefallen hat mir die emotionale Hintergrundgeschichte. Die Päckchen, Schuldgefühle, Antriebe, werden so nicht nur in die moderne Zeit geholt, sondern erfahren auch eine neue Tiefe und Stärke. Die Fäden, die sich zwischen den Figuren spannen, die Feinheiten, die der Geschichte wirklich viel geben, haben mich sehr fasziniert.
Interessant fand ich auch, wie Perdita mit dem Aspekt ihrer ungewissen Herkunft umgeht. Sie such nicht etwa ihre Eltern, sondern versteht in ihrem Ziehvater ihren Vater, sondern den Teil ihrer Identität, der ihr von Geburt aus gegeben war. Die Verbindungen zwischen ihr und ihren Eltern, die bestehen, bevor Perdita um sie weiß, finde ich sehr schön gezeigt. Gerade die Affinität zur Musik, die bei Mutter und Tochter vorhanden ist, wird geradezu motivisch verwendet.
Das große Drama der Geschichte passiert etwa zu der Hälfte. Dass das Buch dann nicht aufhört, sondern sich mit dem danach beschäftigt, ist eine Besonderheit, die Shakespeare auch vielen heutigen Autoren immer noch voraushat. Die Spannungsspitze nicht als Ultimo sehen und dann strikt zum Ende kommen, sondern Raum für die Auflösung lassen.
Raum hat in dem Buch nicht nur die Zeit, die Leitmotiv ist und auf mehreren Ebenen, nicht zuletzt durch die zeitlichen Sprünge in der Handlung, essentiell ist, sondern auch Engel und ihre Flügel. Die Frage, wer fliegt, wer fällt und wer am Boden bleiben muss, zieht sich durch die Charaktere, die stetig umeinanderkreisen. Eine wundervolle Umsetzung, die die großartige Vorlage weiterführt, ihr Tiefe gibt und Handlung sowie Figuren mehr Raum lässt.
Dieses Buch sollte auf eure Wunschliste. Es ist große Literatur mit Gefühl und Realitätssinn. Eifersucht, Rache, Vergebung, Sehnsucht, Trauer, Hoffnung, Liebe. Alles zwischen zwei Buchdeckel und selten habe ich diese Elemente in so einer stimmungsvollen Komposition gesehen. Lesen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Buch über Ent-Täuschung und eine Liebe, die dem Alltag Raum lässt

Das Herz von Paris
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Guillaume ist Fremdenführer und schreibt an einem Roman über Voltaire. Er hat einen Sohn und trauert noch der Beziehung zu dessen Mutter hinterher, die bereits seit Jahren beendet ist. Da verliebt er sich ...

Guillaume ist Fremdenführer und schreibt an einem Roman über Voltaire. Er hat einen Sohn und trauert noch der Beziehung zu dessen Mutter hinterher, die bereits seit Jahren beendet ist. Da verliebt er sich von einem auf den anderen Tag in seine beste Freundin Edie und ist völlig überwältigt. Er stolpert durch die gemeinsamen Treffen. Noch dazu dreht die gemeinsame Chefin durch, das Reisebüro steht kurz vor dem aus. Edie hat eine Idee und Guillaume muss sich zusammenreisen, denn mehr als nur sein Herz steht auf dem Spiel.
Der Plot klingt ziemlich einfach und ist es auch. Die großen Überraschungen bleiben aus. Mit einem realistischen Hang manövriert Guillaume als Erzähler durch seine Geschichte. Er ist verliebt und seine Welt steht Kopf, verändert sich aber nicht sofort. Noch immer genießt er die Zeit mit seinem Sohn, hadert mit seinem Manuskript, will seinen Beruf nicht aufgeben. Die Einbettung der Liebesgeschichte in das Leben hat mir gut gefallen. Es gibt Schmetterlinge, aber alle bleiben mehr oder weniger am Boden.
Keine großen Überraschungen heißt aber auch, dass die Spannung verhalten ist. Es werden kleinere Schwankungen eingebaut, die Reiz schaffen sollen. Aber keine großen Umwürfe. Das macht die Geschichte irgendwie authentisch, weniger melodramatisch, als ich kurz befürchtet hatte. Es gefällt mir. Kurz gestockt habe ich da lediglich am Ende. Da wird die Handlung ins Zeitgeschehen eingebettet und ich habe mich gefragt, ob die Alltäglichkeit der Geschichte wirklich Raum finden darf in einem weltbewegenden Ereignis.
Der Stil ist auf jeden Fall toll. Eine leichte Sprache, der die Schwere anhängt. Wie bei einem guten Wein, der erst sanft auf der Zunge weilt und dann seine Tiefe zeigt. Die Tiefe des Romans ist die zwischen Schein und Sein zu stehen. Die Enttäuschung des Fabelhaften im Alltäglichen. Das Erkennen des Wunderbaren in der Langeweile. Es ist eine Mischung aus Überdruss und Sehnsucht. Das Paris-Snyndrom des Buche, der alle befällt die mit der Wirklichkeit konfrontiert werden statt mit einem romantischen Film-Paris. Es dehnt sich aus auf die Geschichte. Die Liebe in der Wirklichkeit, statt auf Wolke sieben. Und das hat mir wirklich gefallen.
Das Herz von Paris ist darum ein leichtes Buch. Die Gefühle sind leicht und luftig, holen einen dennoch auf den Boden. Der Stil flaniert ein bisschen, der Erzähler schweift manchmal ab. Und am Ende zeigt sich doch, dass alles zusammenhängt und pulsiert. Ein Buch, das nicht nur nach Paris entführt, sondern in eine Welt der Ent-Täuschung. Und das vor dem Hintergrund, dass der Erzähler sich als Autor gibt, wo das Buch doch von einer Autorin verfasst ist. Kleinigkeiten vielleicht, aber hier sind es eben Kleinigkeiten, die Größe zeigen.
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Veröffentlicht am 15.09.2016

Goethe war auch nur ein Mensch

Warum ein Leben ohne Goethe sinnlos ist
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Stefan Bollmann erzählt anekdotenreich und mit Liebe zum Detail aus Goethes Leben und Schaffen. Von Goetz und Werther bis hin zu den Wahlverwandtschaften und Faust II. Er durchstreift in seinem imaginellen ...

Stefan Bollmann erzählt anekdotenreich und mit Liebe zum Detail aus Goethes Leben und Schaffen. Von Goetz und Werther bis hin zu den Wahlverwandtschaften und Faust II. Er durchstreift in seinem imaginellen Goethe-Park Sturm und Drang, Klassik, schaut auch bei der Romantik vorbei. Goethes Leben ist sein Wanderweg, aber er blickt vor und zurück. Zeitgeschehen der Goethezeit werden betrachtet und doch schafft es der Autor immer wieder, Verweise zur Gegenwart und ihrer Literatur zu ziehen.
Dabei geht es gar nicht darum den großen Goethe, unerreichbar, dazu gemacht, bereits Schulkinder mit „höherer Literatur“ zu konfrontieren. Es zeigt einen Lebensentwurf, der einem heutigen sehr ähnlich ist. Ein Mann, der vor allen anderen Dingen, er selbst sein will. Einer, der sich weder durch seine Eltern, noch seinen Stand, seine Arbeit oder seine Umwelt in Schubladen pressen will und dann den Rest seines Lebens Erwartungen erfüllen muss. Die einzigen Erwartungen, die Goethe wichtig sind, sind seine eigenen.
Sehr angenehm finde ich dabei, dass Bollmann Goethe nicht verklärt. Er ist ein Mensch, mit Fehlern, dessen Handlungen durchaus berechenbar sind. Relationen und Zusammenhänge werden so einfach gezeigt, Goethes Entwicklung, seine Entscheidungen, unter dem Licht eines normalen Lebens betrachtet und nicht als Dichterverehrung. Die Abwege sind es, die mir besonders gut gefallen haben. Goethe irrte, Goethe haderte, Goethe ließ sich von der Arbeit verführen und schrieb zeitweise wenig, jahrelang an den Werken, die dafür heute noch gelesen werden.
In diesem Buch, das ich nicht Biografie nennen will, obwohl es nahe an eine herankommt, sondern viel mehr Lebensmomentbetrachtung bezeichne, wird Goethe auch nicht zum Wüstling bemacht, der jedem Rock hinterherrannte. Natürlich spielen seine Beziehungen eine Rolle, aber weit weniger dominant, als in vielen anderen Biografien. Tatsächlich ist in Warum ein Leben ohne Goethe sinnlos ist, vor allem seine Beziehung zu seiner späteren Frau Christiane von Bedeutung.
Die Sprache ist leicht, aber nicht versimpelt und macht einfach Spaß, gelesen zu werden. Manchmal fokussiert sich Stefan Bollmann so sehr auf ein Detail, dass es mehr wird, als eine Nebensache. Oft sogar. Und auch das macht Spaß, zeigt es doch die vielen Nuancen und Ansätze. Die Abwege eines Parks, die kleinen Besonderheiten, wenn der Besucher den Blick hinaus schweifen lässt. Und es zeigt, warum gerade Goethe sich als Ausgangspunkt für diese Blicke anbietet. Stefan Bollmann zeigt in Warum ein Leben ohne Goethe sinnlos nicht nur, wie wichtig Goethe war, sondern auch wie einfach. Er zeigt, warum unser Leben in so vielen Bereichen ohne Goethe nicht das gleiche wäre. Und dass Goethe lohnt, besonders in diesem Buch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Starke Protagonistin, Spannungstief in der Mitte

Lana - Schattenbilder
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Lana steht kurz vor dem Schulabschluss am Eliteinternat, auf das ihr Onkel sie nach dem Tod ihrer Eltern geschickt hat, als Tristan in ihr Leben tritt. Die beiden verbindet auf Anhieb ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. ...

Lana steht kurz vor dem Schulabschluss am Eliteinternat, auf das ihr Onkel sie nach dem Tod ihrer Eltern geschickt hat, als Tristan in ihr Leben tritt. Die beiden verbindet auf Anhieb ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Als Lana mehrmals von einem Unsichtbaren angegriffen wird, erklärt Tristan, dass er sie aus einer Parallelwelt kennt, die sie wegen einer schweren Krankheit verlassen musste. Doch ein anderes Wesen aus dieser Welt trachtet nach Lanas Blut, denn nur so kann der dunkle Magier befreit werden. Tristan will Lana beschützen, aber nur Lana kann den Kampf endgültig beenden.
Ich fand den Stil sehr schön. Mysteriös und weich, aber nicht zu verkitscht. Gerade Lanas anfängliche Neugierde für Tristan ist toll beschrieben. Auch ist ihre Liebe per se erst einmal nicht verboten oder gefährlich, erst die äußeren Umstände sorgen für den Nervenkitzel. Da Tristan Lana zwar aus ihrem alten Leben kennt, sie aber durch ihre Erfahrungen nicht mehr die Alte ist, geht die Entdeckung und Gefühlsregung von beiden aus, was mir gut gefallen hat. Sowohl Lana als auch Tristan müssen sich erst (wieder) kennenlernen.
Hierbei zeigt sich durchaus eine Differenz, da Tristan gemeinsame Erinnerungen hat, die Lana verwehrt bleiben. Die Frage, ob es nicht doch irgendwann zur Enttäuschung kommt, da Lana nicht mit der Person gleich ist, die Tristan einmal geliebt hat, steht für mich permanent im Raum, wenn auch im Hintergrund. Die Autorin kommt hier aber auch ein gutes Maß und lässt die Geschichte in sich glaubhaft sein.
Gut fand ich auch, dass Lana keine Außenseiterin ist. Sie hat viele Freundinnen und Freunde und hatte auch schon Beziehungen. Erfahrung und Lebensnähe machen sie zu einem plausiblen Charakter. Sie besteht etwas darauf, die Schule fertig zu machen und taucht nicht etwa ohne nachzudenken in das fantastische Abenteuer ab.
Etwas schwierig fand ich dagegen das starke Abflachen der Spannung in der Mitte. Im Grunde werden zwei Geschichten erzählt. Wie Tristan Lana in der realen Welt finden, ihr Kampf, dann eine Pause und dann Lanas Eintreten in die fantastische Welt. Da die Bedrohung miteinander verknüpft ist besteht ein starker Zusammenhang, die Überlegung, die beiden „Teile“ zu trennen, wäre aber durchaus angebracht gewesen – vor allem da es ja noch Nachfolgeteile gibt, die bisher im Selbstverlag erschienen sind.
Auch die Nebenfiguren schwächeln noch etwas. Während Lana und auch Tristan genug Raum haben, sich zu entfalten, treten Lanas Freunde aus der realen Welt schnell in den Hintergrund und ihre neuen Freunde aus der fantastischen Welt kommen zu spät auf den Plan. Da die Geschichte als Reihe angesetzt ist, bleibt abzuwarten, ob in den späteren Büchern diese Figuren mehr Kontur bekommen.
Schön fand ich, dass Lana keine passive Figur ist. Schnell wird sie zur Kämpferin, wenn auch eher mental, als physisch. Hier wird nichts überdreht. Sie versucht zwar, kämpfen zu lernen, erkennt aber ihre körperlichen Grenzen. Gerade dadurch sieht sie aber auch ihre Stärken und setzt sie ein. Für diese Selbstbestimmung geht sie auch in den Konflikt mit Tristan und setzt sich durch. Eine starke Frauenfigur also, die dennoch emotional ist. Das hat mir gut gefallen

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schöne Geschichte

STRIKE - oder die Unwahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen zu werden und die große Liebe zu finden
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Sophie steht kurz vor den Sommerferien, nach denen sie dem Abitur entgegentreten wird. Da lernt sie Strike kennen. Punk, obdachlos, süchtig. Und dennoch freundlich, rücksichtsvoll und zum Anbeißen. Sophie ...

Sophie steht kurz vor den Sommerferien, nach denen sie dem Abitur entgegentreten wird. Da lernt sie Strike kennen. Punk, obdachlos, süchtig. Und dennoch freundlich, rücksichtsvoll und zum Anbeißen. Sophie erkennt sich selbst nicht mehr wieder, als sie mit ihm kurzerhand nach Frankreich aufbricht, um seinen Vater zu finden. Dass die beiden sich dabei nicht nur näherkommen, sondern auch allerlei Hürden überwinden müssen, lässt die Mischung aus Liebesroman, „Roadtrip“ und Adoleszensgeschichte wirklich gut werden.
Die ersten Kapitel haben es mir schwergemacht. Sophie eine eher blasse Figur, der Stil musste, wie ich, erst in die Geschichte finden. Im Nachhinein war zumindest Sophies Oberflächlichkeit sogar wichtig. Sie entwickelt sich enorm im Roman, gewinnt Kontur, lernt dazu und findet zu sich selbst. Da der Roman aus ihrer Perspektive geschrieben ist, erklärt das auch, warum der Stil anfangs noch etwas schwankt. Sobald Sophie und Strike aber zusammentreffen und die Handlung Fahrt aufnimmt, war ich mittendrin, der Stil nicht verkitscht, sondern amüsant und trotzdem tief, Sophie auf dem Weg zu sich selbst.
Katharina Wolf nutzt hier als Autorin das Spiel mit der Spannung. Immer wieder gibt es kleine psychische wie physische Hürden, die Sophie und Strike überwinden müssen. Jede könnte sie zum Scheitern bringen. Das nicht zuletzt auch mit der Erwartung des Ziels gespielt wird und das Ende dadurch so nicht vorherzusehen ist, hat mir besonders gut gefallen. Gerade Liebesromane funktionieren schnell nach Schema. Dieser nicht, weil er eben nicht nur Liebesroman ist.
Ein großes Thema im Buch sind Drogen und die Sucht. Auch hier versteht es der Roman gut, unterschiedliche Perspektiven aufzuzeigen. Sophies Auseinandersetzung mit Strikes Sucht verläuft über mehrere Etappen und findet im Höhepunkt des Romans ihre Entscheidung. Sehr gut gefällt mir, dass die Beziehung der beiden Strike zwar hilft, aber allein nicht auf Dauer reicht. Hier wird der Roman sehr realistisch.
Ein Manko für mich bleibt das Gefälle zwischen Sophie und Strike was Materielles angeht. Sophie hat immer mal wieder das Gefühl, ihm helfen zu müssen, weil er ein hartes Leben hatte und auf der Straße lebt. Mitunter wirft das für mich die Frage auf, wie viel ihrer Gefühle für ihn von ihrem Helferkomplex herstammen. Entkräftet wird diese Kritik zumindest zweitweise, denn solange Strike und Sophie zusammen sind, herrscht zwischen ihnen Augenhöhe und sie lernen voneinander, helfen sich gegenseitig. Sophies Blick von oben herab existiert vor allem am Anfang und dann, wenn sie nicht bei ihm ist, sondern über ihm nachdenkt. Eine Aussprache hierzu hätte ich mir durch die Figuren durchaus gewünscht – sie bleibt aber aus.
Im Ganzen ist Strike oder die Unwahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen zu werden ein Liebesroman, der mich erstaunt, überrascht und begeistert hat. Die Figuren sind lebensnah und entwickeln sich durch die Handlung hindurch. Die Mischung aus Reise durch Frankreich, Liebesgeschichte und Erwachsenwerden fand ich sehr gelungen und kann den Roman darum empfehlen, auch und gerade für alle, die nicht auf klassische Schnulzen stehen.