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Veröffentlicht am 24.02.2025

Powerfrau trifft auf Ebenbürtigen = Spice + spätere Liebe nicht ausgeschlossen

Only One Touch
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Die Handlung werde ich jetzt nicht zusammenfassen, sie ist ja hinlänglich bekannt.
Die Buchreihe kannte ich vorher nicht, man findet aber schnell in die Geschichte hinein. Auf die Pärchen aus den früheren ...

Die Handlung werde ich jetzt nicht zusammenfassen, sie ist ja hinlänglich bekannt.
Die Buchreihe kannte ich vorher nicht, man findet aber schnell in die Geschichte hinein. Auf die Pärchen aus den früheren Romanen trifft man hier auch nur am Rande.

Beide Hauptfiguren haben mir gut gefallen, auch wenn mir Becca ein wenig zu sehr „unerreichbare Superfrau“ war. So umwerfend schön, dass Männer mit offnem Mund stehen bleiben, umwerfend schlagfertig, umwerfend intelligent, umwerfend erfolgreich, loyal, humorvoll, und so weiter. Außerdem lebt sie in einem 10-Millionen-Dollar teuren Penthouse, trägt nur Designerkleidung und beginnt natürlich ihren Tag um 5 Uhr mit Sport auf dem Laufband. Puh, wie soll frau sich mit so einer Protagonistin identifizieren? Ist wohl nicht beabsichtigt.
Nico ist ähnlich toll: attraktiv, superreich etc.

Hier ist vielleicht der Reiz dieses Paares (im Gegensatz zu all den Romanen, in denen sich das arme Mäuschen in den reichen Chef verliebt o.ä.): Ein Mann und eine Frau begegnen sich auf Augenhöhe, sind beide erfolgreich und ehrgeizig, wollen sich beruflich beweisen (sie in einer Männerdomäne, er als unterschätzter reicher Sohn).
Das hat seinen ganz eigenen Reiz. Und dadurch haben beide Verständnis für die Situation des anderen und führen keine endlosen Diskussionen.
Dass er an ihr ihre Fachkompetenz, ihr Selbstbewusstsein und ihre Erfolge schätzt, macht ihn mir sympathisch. Schließlich sind sich die beiden ebenbürtig und er ist sich auch nicht zu schade, sie um Hilfe zu bitten. Das hat mir gut gefallen.
Ebenso, wie die beiden zusammenkommen. Hier schlägt mal nicht wie sonst beim ersten Treffen der Blitz ein, oder sie sind schon seit Jahren gute Freunde.
Nein, ihre Wege haben sich immer mal wieder beruflich gekreuzt, und erst bei einer Party in privatem Rahmen lernen sie einander näher keinen und fühlen sich zueinander hingezogen. Das fand ich überzeugend und auch mal „voll aus dem Leben“.
Die zunächst nur auf dem Körperlichen basierende Beziehung ist heiß und leidenschaftlich. Hat mir gut gefallen, spicy aber nicht zu viel (okay, manchmal dann doch „zu viel“, gleich fünfmal hintereinander…..wie realistisch)
Dass Nico ihr nichts vormacht, keine Spielchen spielt, ihr sagt, wenn er sie vermisst, gerne mehr Zeit mit ihr verbringen möchte, sobald er merkt, dass Gefühle ins Spiel kommen, fand ich schön und mal erfreulich reif. Er möchte es nicht mehr verheimlichen, einen Schritt weitergehen zu einer richtigen Beziehung hin - und dann diese für mich so gar nicht nachvollziehbare Entscheidung von ihm, die sie natürlich zutiefst verletzt und ganz viel Drama auslöst. Hätte ich ehrlich nicht gebraucht, hat auch so gar nicht zu Nicos sonst so offenem und ehrlichem Wesen gepasst, lässt sich auch im Nachhinein absolut nicht nachvollziehen. Hätte er doch einfach nur mit ihr geredet….
Nun ja, vermutlich wurde nochmal etwas Spannung und Drama gebraucht, hat mich aber nicht überzeugt.
Neben der Haupthandlung fand ich die Nebenhandlung mit all ihren Figuren sehr sympathisch, seien es die anderen Spieler und deren Frauen, die lustigen Assistentinnen, Beccas Beziehung zu ihren Brüdern - wirklich ein paar interessante und sympathische Charaktere, die entweder schon vorkamen oder vermutlich in weiteren Romanen der Reihe eine größere Rolle spielen werden.

Wer jetzt eine Liebesgeschichte im Eishockey-Umfeld erwartet hat, wird, so wie ich, etwas enttäuscht sein. Eishockey wird wirklich nur am Rande gestreift, Spiele kommen fast gar nicht vor, eher das Drumrum. Andererseits fand ich es erstaunlich interessant, mal Einblicke in die breitgefächerte Arbeitsweise einer Sportagentin (und ihrer Kollegen/Brüder) zu bekommen. Habe mir zuvor nicht viele Gedanken darüber gemacht, was alles im Hintergrund an Verhandlungen, Verträgen, Spielerberatung usw. stattfindet.

Alles in allem hat mir die Liebesgeschichte der beiden Protagonisten gut gefallen, ihre Entwicklung von einer bloßen Affäre hin zu einer richtigen Beziehung, ihre gegenseitige Achtung und der Respekt füreinander und den Beruf des anderen - das war schön zu lesen. Der Spice kommt auch nicht zu kurz, ich mag das. Das Drama wirkte etwas gekünstelt, aber die netten Nebenfiguren haben das wieder wettgemacht.

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Veröffentlicht am 03.12.2024

Licht und Schatten

Pleasure and Pain - Fessle mein Herz
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Ich habe den Roman innerhalb von zwei Abenden gut „so weglesen“ können, da der Schreibstil flüssig ist und man der Handlung gut folgen kann.

Es ist nicht mein erster Roman, der im Milieu eines BDSM-Clubs ...

Ich habe den Roman innerhalb von zwei Abenden gut „so weglesen“ können, da der Schreibstil flüssig ist und man der Handlung gut folgen kann.

Es ist nicht mein erster Roman, der im Milieu eines BDSM-Clubs spielt, daher gab es in dem Bereich für mich nicht viel Neues. Pikant vielleicht doch die Tatsache, dass dieser Club mal nicht von einer Gruppe von ähnlich veranlagten Freunden geleitet wird sondern von Geschwistern (drei Brüder und eine Schwester). Aufgrund ihrer doch sehr unterschiedlichen Charaktere und Temperamente waren diese Nebenfiguren interessant und bieten vermutlich den Stoff für die noch kommenden Romane dieser Reihe. Das könnte spannend werden…

In der Geschichte von Violet und Elijah hatte ich so meine Probleme mit der weiblichen Protagonistin. Die Verletzung, die zu dem Vertrauensbruch und dem Ende ihrer Beziehung mit Elijah geführt hat, wird ja zunächst nicht näher erläutert und kommt nur so nach und nach heraus.
Trotzdem konnte ich nicht nachvollziehen, wie sie nach sieben (!) Jahren auf Elijah reagiert hat. Sie ist eine selbstbewusste Frau, nicht mehr blutjung und unerfahren, mit einem Job und einem „Leben danach“. Die damals erfahrene Verletzung ist nach so langer Zeit ganz sicher nicht mehr frisch. Trotzdem ist sie völlig überfordert, gar kopflos, weint wie ein unreifes Mädchen, lässt sich küssen, stößt ihn dann wieder von sich, betont immer wieder ihr gebrochenes Herz und dass sie ihm nie wieder vertrauen kann, sagt dann aber ganz zu Beginn im Club, als sie Zeugin eines öffentlichen Spankings wird, dass sie sich dies nir mit Elijah vorstellen könne. Wie bitte??? Das war so unlogisch und für mich gar nicht nachvollziehbar, dass es mich sehr gestört hat. Immerhin hat es zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei Aussprache zwischen den beiden gegeben, was Elijahs Handlung damals hätte erklären bzw. entschuldigen können.
Später hat mich ihre Naivität auch sehr gestört, als sie nämlich ihre unsympathische Chefin weiterhin mit Insiderinformationen über den Club und dessen Mitglieder versorgt hat, gleichzeitig aber wieder eine ernsthafte Beziehung mit Elijah führt. Wie kann sie sich seine Bekenntnisse und Erklärungen, all seine ernst gemeinten Gefühle anhören, ihm sowohl körperlich als auch emotional wieder nah kommen, ihm sogar den zurückliegenden Vertrauensverlust verzeihen, und ihn doch gleichzeitig so hintergehen? Dass sie nicht reinen Tisch macht, weil sie sich Elijah, den Angestellten des von ihr doch so geliebten Clubs und dessen Mitgliedern gegenüber moralisch verpflichtet fühlt, hat sie mir sehr unsympathisch gemacht.

Dass ihr am Ende alle verzeihen, geht auch mir zu schnell und ist unglaubwürdig. Schließlich hat sie nicht nur die Liebe ihres Lebens wiederholt hintergangen sondern auch Existenzen bedroht. Und dass sie sich gleichzeitig wünscht, in einem sicheren Raum wie diesem Club ihre Vorlieben ohne Angst und Vorurteile ausleben zu können, sie andererseits alles für einen nicht mal sehr gemochten Job verrät, setzt dem Ganzen die Krone auf.

Was mich mit dem Roman jedoch versöhnt und mir richtig gut gefallen hat, war das Plädoyer für Toleranz und Akzeptanz des „Andersseins“. Es mag so manche sexuelle Vorliebe auf Außenstehende „pervers“ wirken (ein Wort,, das ich nicht mag), und auch ich empfinde viele sexuelle Praktiken so gar nicht als antörnend, solange es jedoch für zwei (oder mehr) Menschen einvernehmlich funktioniert und es sie glücklich macht, sollte man sich mit Verurteilungen zurückhalten. Wenn das die Aussage der ganzen Geschichte ist, bin ich am Ende damit fein.

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Veröffentlicht am 03.09.2024

Liebesgeschichte mit etwas Spice und einer Prise Spannung

Guide Me
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Die Phoenix-Club-Reihe kannte ich zumindest aus zwei Vorgängerromanen und fand es schön, dass es hier und da in der Nebenhandlung ein Wiedersehen mit einigen Personen gab. Der Handlung kann man aber auch ...

Die Phoenix-Club-Reihe kannte ich zumindest aus zwei Vorgängerromanen und fand es schön, dass es hier und da in der Nebenhandlung ein Wiedersehen mit einigen Personen gab. Der Handlung kann man aber auch so problemlos folgen.

Beide Hauptfiguren fand ich sympathisch und größtenteils authentisch. Dass beide mit einem Trauma zu kämpfen haben, bestimmt natürlich die Entwicklung der Beziehung der beiden. Bei Ronan ist es eine andere Art von Trauma und liegt auch deutlich länger zurück, so dass er sich als einfühlsamer und verständnisvoller Partner an Nessas Seite beweisen kann. Therapiehund Dex ist ein kleines Highlight in der Geschichte.
Die Art, wie Ronan sich um Nessa kümmert, finde ich sehr schön, denn er bietet ihr Nähe an ohne sie zu bedrängen. Dass daraus mit der Zeit mehr entsteht, war überzeugend beschrieben, zumal beide Protagonisten bereits vor dem Vorfall, der Nessa traumatisierte, Interesse aneinander hatten und sich sehr zueinander hingezogen fühlten.

Etwas unglaubwürdig erschien mir dann Ronans Angebot, Nessa könne doch mit ihm an einer erotischen Show im berühmt- berüchtigten Phönix-Club teilnehmen. Dass sie sich nach anfänglichen Zweifeln darauf einlässt, konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Nessa ist weder extrovertiert noch führen sie und Ronan zu dem Zeitpunkt eine lange, tiefgehende Beziehung. Beides wären aus meiner Sicht aber die Voraussetzungen, die die traumatisierte Nessa dazu hätten bewegen können. Aber gut, das ist meine persönliche Meinung. Vielleicht habe ich auch zu viel Tiefgang erwartet, den ein Roman dieser Länge eher weniger bietet.

Der Phoenix-Club selbst kommt diesmal nur am Rande vor, das hat mir in den anderen Romanen der Reihe besser gefallen. Auch fand ich diesmal die Inszenierung der Show etwas albern (antike Götterwelt inklusive Verkleidungen?!), aber auch das ist Geschmacksache. Das hatte in früheren Romanen mehr Spice und hat mich von den Inszenierungen und Beschreibungen her deutlich mehr angesprochen.

Alles in allem eine schöne Liebesgeschichte, ein wenig Spice, mehr Gefühl, ein klein wenig Spannung und sympathische Hauptfiguren, die mir ein paar schöne Lesestunden beschert haben.

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Veröffentlicht am 29.07.2024

Ein Auf und Ab der Gefühle

Loving Dr. Hopeless
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Eine schöne Second-Chance-Liebesgeschichte mit weitgehend überzeugenden Charakteren.

Die männliche Hauptfigur ist hier einmal nicht arrogant und überheblich, sondern sehr sympathisch und einfühlsam. ...

Eine schöne Second-Chance-Liebesgeschichte mit weitgehend überzeugenden Charakteren.

Die männliche Hauptfigur ist hier einmal nicht arrogant und überheblich, sondern sehr sympathisch und einfühlsam. Für das, was er mit Seph erlebt hat, finde ich ihn sogar sehr verständnisvoll und recht früh verzeihend. Etwas unglaubwürdig fand ich die Tatsache, dass er in all den Jahren keine Frau außer Persephone hatte. Er war ein junger, unreifer Mann, zum ersten Mal verliebt, geht dann seinem Traumberuf nach, studiert jahrelang, ist ein hervorragender und äußerst gut aussehender Arzt - und soll in mehr als zehn Jahren nie eine Freundin oder Affäre gehabt haben? Das hat mich nicht überzeugt. Es hätte seiner Glaubwürdigkeit auch gar nicht geschadet, wenn er die eine oder andere unglückliche, kurze Beziehung gehabt hätte, denn auch so hätte er seine wahre Liebe erkennen können.

Die weibliche Hauptfigur ist meist glaubwürdig in ihren Ängsten und Unsicherheiten aufgrund ihrer Erfahrungen. Manchmal erschien sie mir jedoch sehr unreif und aus ihren Fehlern der Vergangenheit nichts gelernt zu haben.

Der Spice kommt mir etwas zu kurz, auch sind die Szenen sprachlich sehr ähnlich, die Schilderungen variieren sprachlich kaum. Das hat mich nicht sehr mitgerissen, ist aber eine total persönliche Einschätzung und soll nicht in die Wertung miteinfließen.

Dass Persephones Pflegeeltern ihr so übel mitgespielt haben, sie regelrecht traumatisiert haben und daraus am Ende nichts gemacht wird - ihr also keine Gerechtigkeit oder Wiedergutmachung widerfährt, stört mich ein wenig. Da fehlt meiner Meinung nach etwas.

Trotzdem fühlt man mit den beiden und wünscht ihnen, dass sie alle Hindernisse überwinden, am Geschehenen wachsen und reifen, eine Entwicklung durchmachen, die sie am Ende zueinander führt und eine gesunde Beziehung führen lässt. Insofern war ich mit dem Ende im Großen und Ganzen versöhnt und habe mich mit den beiden gefreut.

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Veröffentlicht am 29.07.2024

Robinsonade zum Schmunzeln und Nachdenken

Vorstandssitzung im Paradies
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Dass der Roman schon ein wenig älter ist und nun erneut herausgegeben wurde, merkt man nur an einigen Stellen. Das Miteinander von Männern und Frauen würde heute sicherlich etwas anders ablaufen, auch ...

Dass der Roman schon ein wenig älter ist und nun erneut herausgegeben wurde, merkt man nur an einigen Stellen. Das Miteinander von Männern und Frauen würde heute sicherlich etwas anders ablaufen, auch wäre die Gleichberechtigung heute viel eher ein Thema.

Davon aber einmal abgesehen, ist dies ein sehr kluger Roman. Gesellschaftsroman, Abenteuerroman - da könnte ich mich nicht festlegen, so vielschichtig ist diese Erzählung, und sie wirkt noch eine ganze Weile nach.

Die Sprache des Ich-Erzählers kam mir erst etwas lakonisch und unbeteiligt vor, doch dann fand ich seinen eher beschreibenden und nicht wertenden Stil überzeugend. Er schildert es wie der Journalist, der er ist, ein Beobachter, der dabei ist, am Rand steht und doch einer der anderen ist.
Wahnsinnig ideenreiche Versuche der Gestrandeten, sich ein Leben mit den Gegebenheiten einzurichten werden ebenso geschildert wie Misserfolge und Spannungen in der Gruppe. Das war sehr authentisch, und man konnte gut mitfühlen.

Und man kommt am Ende ins Grübeln: Wie würde ich mich in dieser Situation verhalten, was wäre mir wichtig, was könnte ich zur Gemeinschaft beitragen, wie würde ich Konflikte lösen, was bliebe nach der „Rettung“?

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