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Veröffentlicht am 15.09.2016

Etwas vorhersehbar

Royal Passion
0

Royal Passion (1)

Autor: Geneva Lee
Genre: Erotik, Romantik
Freigabe: Ab 18!
Erschienen: 14.12.2015
Seiten: 448
Einband: eBook
Verlag: blanvalet
ISBN: 978-3-641-18200-7
Preis: 3,99€ (eBook) / 12,99€ (broschiert)

Rating: ...

Royal Passion (1)

Autor: Geneva Lee
Genre: Erotik, Romantik
Freigabe: Ab 18!
Erschienen: 14.12.2015
Seiten: 448
Einband: eBook
Verlag: blanvalet
ISBN: 978-3-641-18200-7
Preis: 3,99€ (eBook) / 12,99€ (broschiert)

Rating: ♥♥♥♥


Inhalt

"Auf ihrer Abschlussfeier an der Oxford University trifft Clara Bishop auf einen attraktiven Fremden. Ohne Vorwarnung zieht er sie an sich, küsst sie leidenschaftlich und verschwindet. Clara hat keine Ahnung, wer der Unbekannte ist – bis ein Bild von ihnen beiden in der Zeitung auftaucht: Ihr heißer Flirt ist Prinz Alexander von Cambridge, Thronfolger von England, königlicher Bad Boy … Dieser Mann ist gefährlich, in ihm lauern Abgründe, die Clara ins Verderben stürzen können. Ist Clara dieser magischen Anziehungskraft gewachsen?" - Quelle: Verlagsgruppe Random House


Cover ♥♥♥♥

Royal Passion hat ein schönes, schlichtes Cover ganz nach meinem Geschmack. Während der letzten Wochen bin ich mehrmals darüber gestolpert, wurde von seiner schlichten Schönheit wie magisch angezogen, bis ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe: Ich musste meine Neugierde stillen und wissen, welche Geschichte sich dahinter verbirgt. Sicher, man hätte gestaltungstechnisch sicherlich mehr herausholen können, aber alles in allem ist es doch die Wirkung, die zählt und die wurde bei mir sicher nicht verfehlt!


Charaktere ♥♥♥

Clara Bishop: Zugegeben, anders als bei anderen Büchern des Genres sind Claras Gefühle für Alexander durchaus nachvollziehbar. Ihre Beziehung zu ihm wurde zwar (unglaubwürdig) stürmisch eingefädelt, doch ihr Verlauf war meiner Meinung nach langsam und zumindest dergestalt glaubwürdig, dass ich mich gut in die beiden hineinversetzen konnte. Gleichzeitig ist Clara für mich eine der langweiligsten Protagonistinnen seit langem und bisher konnte ich noch nicht ausloten, ob es daran liegt, dass ich in dem Genre mit Protagonistinnen bereits gut bedient bin, oder daran, dass der Text sie einfach nicht gut darstellt. Wie ein Fähnchen im Wind gehorcht sie Alexander aufs Wort, lässt sich bedenkenlos naiv von ihm um den Finger wickeln, um dann festzustellen "Oh, er ist der Kronprinz. Der ist jetzt aber nicht so angenehm." Obwohl er sie vor den Konsequenzen gewarnt hat. Die paar Mal, in denen sie versucht, aus dieser unterwürfig-passiven Rolle auszubrechen, scheitert sie in meinen Augen kläglich, was sie in keinem besseren Licht darstellen lässt. Sie hat keine interessanten Hobbies außer zu shoppen, was sie, da sie aus einer wohlhabenden Familie kommt, mit ihrer Freundin auch gern mal mehrmals die Woche tut. Obwohl sie genug Geld auf ihrem Treuhandfond liegen hat, will sie nichts lieber, als für eine Menschenrechtsorganisation im Büro zu Arbeiten - ein Vorhaben, das ihr durchaus zuzuschreiben ist, dafür allerdings zu wenig thematisiert wird, um es wirklich als spannend zu empfinden. Stattdessen sitzt sie in einem Massenbüro in einer Bürobox und tippt irgendwelche Daten in den Computer - dann hätte man ihr auch gleich einen anderen Job zuschreiben können. Für eine Internetfirma vielleicht. Darüber und über die Tatsache, dass auch ihr "großes Geheimnis" bei mir keinerlei Gefühle auslöste und sich für mich in ihrem Verhalten eher unglaubwürdig präsentierte, war ich mehr als enttäuscht. Sie füllt sich flach und langweilig an, die paar Eckpunkte, die ihrem Charakter gegeben wurden, wurden nicht gut genug ausgearbeitet, um sie zu einer autonomen Figur zu formen und die Tatsache, dass sie sich wie ein Fähnchen im Wind bewegt und dabei keinerlei wirkliche Entwicklung durchmacht, haben das Leseerlebnis für mich stark eingeschränkt. Aus der Masse weiblicher Ich-Erzählerinnen im Kosmos der Eros-Romanzen sticht sie damit wohl kaum hervor. Schade.

Alexander von Cambridge: Wenn ich an Alexander denke, fällt mir nur eins ein: heiß! Und wie! Dunkle Haare, blaue Augen, eine gefährliche, tierische Art mit seiner Umgebung umzugehen, launisch, cholerisch, redegewandt und dabei auf seine ganz eigene, dezente Weise ein gutmütiger Kerl. Mit Geheimnissen. Und man muss der Autorin ganz klar lassen, dass sie es versteht, diese Geheimnisse so dezent zu verpacken, dass man als Leser(in) die ganze Zeit das Gefühl hat, man bekäme hungrig nur ein paar Brotkrümel gestreut. Sicher, wenn ich Clara wäre, wäre ich Alexander auch verfallen. An dieser Stelle muss ich beläufig erwähnen, dass ich 50 Shades of Grey nicht gelesen habe, der Vergleich zu Mr. Grey online allerdings beinahe einstimmig erfolgt. Auch Alexander hat einen äußerst ausgeprägten Kontrollzwang - man könnte es auch Trieb nennen - und hat dabei keine Hemmungen auch in die BDSM-Szene abzudriften. War mir neu. War interessant. Und hätte Alexander dabei bloß den Mund gehalten, wäre es sicherlich auch anregend gewesen. Denn neben 'sanfter Gewalt', wie sie nur beim Sex entstehen kann, hat er auch eine rege Vorliebe für Dirty Talk, der dabei weder gut noch besonders originell ist (was allerdings auch an der Übersetzung liegen könnte). Wiederholungen über Wiederholungen, Worte, die für mich alles andere als ansprechend, sondern eher abschreckend sind und das zu jedem möglichen Zeitpunkt. Am Anfang war es irritierend und neu, aufregend und irgendwie spannend. Gegen Ende hin ging mir sein Gerede beim und vor dem Sex so auf die Nerven, dass ich seine direkte Rede oft einfach übersprungen habe. Denn abgesehen davon sind seine Ideen, Claras Lust auf die Spitze zu treiben, abwechslungsreich und gut zu lesen. Wenn auch etwas zu schnell, zu oft und dadurch zu unglaubwürdig, um wahr zu sein. Alles in Allem trifft Alexander jedoch genau meinen Geschmack, wenn es darum geht, einen Mann zu verkörpern, den ich beim Lesen als sexy empfinden soll (bis auf das Problem mit dem vielen Reden vielleicht. Hihi!). Ich bin regelmäßig dahin geschmolzen und war am Ende sogar so weit in ihn verknallt, dass mir das Ende des ersten Bandes Herzschmerz bereitete. Hach...


Schreibstil ♥♥♥♥

Geneva Lee schreibt wirklich gut. Sehen wir von dem - für mich üblichen - Kritikpunkt einmal ab, dass die Sexszenen, die in diesem Buch wirklich WIRKLICH häufig vorkommen, stets mit den immer gleichen Begriffen und Worten beschrieben werden, die Frau immer schon nach zwei Minuten kommt und dabei regelmäßig multiple Orgasmen erlebt, wie es für das Genre eben üblich ist, kann ich eigentlich über nichts klagen. Lee schafft es, eine fiktive Welt des neueren Adels zu schaffen, in die ich mich vollkommen hineinversetzen konnte, deren Charaktere - bis auf Clara vielleicht - liebenswürdig (auf die ein oder andere Weise) und einzigartig hervortreten und in der ich mich einfach von vorne bis hinten wohlgefühlt habe. Die Dialoge sind scharfsinnig, wortgewandt und zum Teil erheiternd komisch, die Art, wie die Charaktere in ihrem Sozialgefüge funktionieren gibt dem Leser das Gefühl, sich in einem familiären Netz zu bewegen, so lange, bis man seine "Pappenheimer" eben kennt. Sie hat mich mitgerissen, fasziniert, in mir Emotionen ausgelöst und mich mit ihrem unwiderstehlichen Hauptcharakter so gefangen, dass ich bis zum Schluss dabei geblieben bin, nur um zu erfahren, wie sich seine Geschichte entwickelt (nicht etwa Claras...). Ein schöner, leichter Schreibstil mit hübschen Formulierungen und dem ein oder anderen Stilmittel, das mich stark an meinen eigenen Schreibstil erinnert hat. Schön! Für das nächste Mal würde ich mir mehr Abwechslung bei den Formulierungen sexueller Handlungen und ... ein bisschen weniger Sex im Allgemeinen wünschen. In diesem Fall zählt sicherlich: nur selten ist besonders.


Handlung ♥♥♥

Eine Bewertung der Handlung fällt mir schwer ... ich fühle mich zugegebenermaßen eher hin- und hergerissen. Einerseits habe ich mich zwar gut unterhalten gefühlt, besonders im Hinblick auf den Zwiespalt, in dem Alexander sich befindet, andererseits musste ich bis zum Schluss feststellen, dass an der Handlung nichts wirklich neu oder in gewisser Weise originell ist. Die beiden finden zusammen, es gibt einen Grund ihre Beziehung anzuzweifeln, es kommt zum Streit, sie finden erneut zusammen - und das Spiel geht so weiter. Das Schlimme ist, dass der Leser und die Hauptfiguren allesamt wissen und ahnen, was auf sie zukommt, sie sich aber trotzdem immer weiter hineinbegeben, um vielleicht doch irgendwie noch ihr Glück herauszufordern. Irgendwie ironisch. Diese Vorhersehbarkeit sei der Handlung jedoch verziehen. Wir befinden uns hier in einem Genre, dessen Möglichkeiten zur Neuerschaffung doch eher mau sind. So gesehen entspricht die Handlung eigentlich genau dem, was man von ihr erwartet. Liebe, Sex, Herzschmerz ... und eine Menge Probleme, die gelöst werden wollen. Aber müssen wirklich drei Bände sein? Drei? Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich die jetzige Handlung noch so weit strecken lässt, ohne redundant oder langweilig zu werden. Aber vielleicht kann mich der zweite Band ja etwas Besseren belehren.


Gesamtwertung ♥♥♥♥

Rückwirkend gesehen würde ich sagen, dass es sich bei Royal Passion um ein gutes, jedoch eher durchschnittliches Buch des Genres handelt. Die Autorin hat es geschafft, mich mit ihrem tollen Schreibstil, ihren schönen Ideen und ihrem heißen männlichen Protagonisten zu überzeugen, während mich die weibliche Hauptfigur eher gelangweilt hat und mich Alexanders Versuche, sexy Dirty Talk zu betreiben, eher abgeschreckt als angesprochen haben. Die Handlung ist zwar nichts besonderes, aber sie birgt ein stetes Maß an Spannung, sprachlicher Gewandtheit und zum Teil auch Wortwitz, sodass man sich sehr leicht sehr gut unterhalten lassen kann. Aber Achtung: hier wartet Sex, viel Sex. Und der ist mit Vorsicht zu genießen, wenn man einen leichten Hang zur Prüderie hat ;) . Alles in allem hat mir das Buch gut, aber nicht sehr gut gefallen und ich schaue dem zweiten Band sowohl mit Spannung, als auch mit der Angst entgegen, das er mich vielleicht enttäuschen könnte. Abwarten!


Spannung
♥♥♥
Romantik
♥♥♥♥♥
Humor
♥♥
Gewalt
♥♥♥
Action
♥♥


- Eure Bücherfüchsin

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Band zu viel!

Bad Romeo - Ich werde immer bei dir sein
0

Ich werde immer bei dir sein (2)

Autor: Leisa Rayven
Genre: Romantik, Slice of Life
Freigabe: Keine
Erschienen: 22.10.2015
Seiten: 416
Einband: Klappenbroschur
Verlag: Fischer Paperback
ISBN: 978-3-596-03323-2
Preis: ...

Ich werde immer bei dir sein (2)

Autor: Leisa Rayven
Genre: Romantik, Slice of Life
Freigabe: Keine
Erschienen: 22.10.2015
Seiten: 416
Einband: Klappenbroschur
Verlag: Fischer Paperback
ISBN: 978-3-596-03323-2
Preis: 14,99€ (D) / 15,50€ (A)

Rating: ♥♥♥♥


Inhalt

"Bad Romeo & Broken Juliet: Die atemberaubende Liebesgeschichte geht weiter. Aber wie viele zweite Chancen kann man bei seiner ersten großen Liebe bekommen?

„Ich würde dich gerne küssen.“ Ethan flüstert jetzt, und mir stockt der Atem. „Das denke ich fast jeden Tag. Es ist echt erbärmlich, wie oft ich es mir vorstelle. Ich dachte, ich wäre über dich hinweg. Aber das bin ich nicht.“

Ethan und Cassandra teilen den Traum vom ganz großen Broadway-Erfolg. Doch die Auswahlverfahren für die zu besetzenden Rollen werden für sie immer wieder zu schicksalhaften Begegnungen: Ihre Körper ziehen sich so sehr an, dass die Spannung auf der Bühne nahezu greifbar ist.
Hinter den Kulissen herrscht hingegen Krieg. Cassandra ist sich sicher: nie wieder Ethan! Doch jetzt steht er vor ihrer Tür und will für die wahre Liebe kämpfen." - Quelle: Verlag


Cover ♥♥♥

Das Cover von Ich werde immer bei dir sein gefällt mir aus den selben Gründen nicht, die ich schon beim ersten Teil Wohin du auch gehst schon angemerkt hatte: Es ist einfach too much. Zu viel Kitsch, zu viel Gold, zu viel Bling-Bling - und eigentlich habe ich auch nur zugegriffen, weil ich den ersten Teil kannte und liebte, sonst wäre dieses Buch womöglich vollkommen an mir vorbeigegangen. Ein blaues, zertrümmertes Herz aus Rosenblättern, das sich langsam wieder zusammensetzt, vor einem goldglänzenden Hintergrund. Es gibt auf dem Markt wahrscheinlich kein Cover, das mehr "herzerreißende Liebesschnulze mit Happy End!" schreit, als dieses. Es erregt allerdings auf alle Fälle Aufmerksamkeit, wenn man daran vorbeikommt, dass ist ja schließlich auch sein Job. Gefallen muss es mir deswegen aber nicht.


Charaktere ♥♥♥♥

Cassandra Taylor: Mit unserer Broken Juliet hatte ich auch im zweiten Teil der Geschichte so meine Probleme. Obwohl ich ihren Schmerz nach der Trennung und ihre Probleme, danach wieder auf die Beine zu kommen, sehr wohl nachfühlen konnte, kamen mir ihre Handlungen an manchen Stellen so merkwürdig und sinnlos vor, dass ich nur den Kopf schütteln konnte. Vielleicht kann ich es mir aber auch einfach nur nicht vorstellen, dass man seiner verflossenen Liebe auch drei Jahre nach dem Schlussstrich noch immer so hinterher trauert, als wäre die Trennung erst gestern gewesen. Vielleicht war ich aber auch noch nie so richtig verliebt. Nichtsdestotrotz habe ich ihre Entwicklung bis zum Schluss mit Begeisterung verfolgt, habe mit ihr gelitten, mit ihr geliebt, gehasst und getrauert, auch wenn ich regelmäßig dachte: "Mädchen, reiß dich zusammen!". Sie ist tatsächlich gebrochen, genau so, wie es der Untertitel der Reihe prophezeit - doch das heißt nicht, dass sie nicht in der Lage ist, sich Stück für Stück wieder zusammenzusetzen!

Ethan Holt: Ich gebe es zu: Ich bin absolut verliebt in Ethan. Gegenwartsethan, Vergangenheitsethan, ganz egal, wenn ich die Möglichkeit hätte, ihm persönlich zu begegnen, würde ich mit ihm Pferde stehlen. Obwohl er eigentlich überhaupt keine Ahnung hat, was er tut, schafft er es, nicht nur Cassies Herz, sondern auch das der Leserinnen reihenweise gefangen zu nehmen und rückt sie einfach nicht mehr heraus. Es ist unfassbar interessant zu beobachten, wie sich der misstrauische, beziehungsunfähige Junge sich letztlich zu einem starken und gefühlvollen Mann entwickelt und es aus eigener Kraft - aber mit ein bisschen Hilfe - schafft, seine ureigenen Ängste zu überwinden. Letztere waren zwar auch der Grund, warum ich das Buch regelmäßig frustriert in die Ecke pfeffern wollte, aber hey, vermutlich ging es ihm da nicht anders. Die ganze Zeit dachte ich "Junge, jetzt komm doch endlich mal klar!" und wollte nicht verstehen, warum er schon wieder Mist bauen muss. Andererseits wurde sein psychologischer Hintergrund im Verlauf der Geschichte so plausibel erklärt, dass ich ihm gar nicht lange böse sein konnte. Chapeau!


Schreibstil ♥♥♥♥

Leisa Rayvens Schreibstil ist eine bunte Mischung aus flüssig, humorvoll, romantisch, dramatisch, mitreißend und lebendig und hat mir damit unfassbar schöne Stunden und ein herrliches Lese-Erlebnis beschert. Selten litt ich unter einer Liebesgeschichte solche Stimmungsschwankungen, wie bei Bad Romeo & Broken Juliet. Besonders toll fand ich die Art und Weise, mit der sie die verschiedensten Textsorten dafür gebraucht hat, dem Leser die Zwickmühle der beiden Hauptcharaktere näher zu bringen - neben den normalen, erzählten Handlungen, die abwechselnd in der Vergangenheit und der Gegenwart stattfinden, finden wir nämlich auch noch dezent gestreut Tagebucheinträge und Flashbacks in diese Handlungen eingewoben. Damit fand ich nicht nur ein so heiß ersehnter Perspektivenwechsel statt, sondern dem Leser wurde gegen Ende hin immer deutlicher gemacht, dass die beiden Handlungsstränge - Vergangenheit und Gegenwart - gerade dabei sind, dezent ineinander überzugehen. Fasziniert habe ich beobachtet, wie ich besonders die Flashbacks zum Schluss einfach nur noch mit Begeisterung inhaliert habe, weil sie so sehr zur Spannung beigetragen haben. Einen gewichtigen Kritikpunkt habe ich aber dennoch: Obgleich mir die intimen Szenen zwischen Ethan und Cassie gut gefallen haben, wurden sie mit der Zeit trotzdem irgendwie redundant und vorhersehbar. Immer die selben Griffe, die selben Worte für die selben Beschreibungen und die selben übertrieben-aufgebauschten körperlichen Gefühlsregungen auf die kleinsten Berührungen. Alles schön und gut, alles schön und glaubhaft - aber bitte in Maßen. Ich sage nicht, dass man diese Szenen streichen sollte, es bloß gereicht sie nicht auf die immer wieder gleiche Weise zu beschreiben. Sonst wird es irgendwann langweilig!


Handlung ♥♥♥♥

Die Handlung von Bad Romeo & Broken Juliet ist ein einziges, symmetrisch-paralleles Gebilde von Annäherung und Abstoßung, Schmerz und Glückseligkeit, Misstrauen und Liebe. Bewegen sich die Charaktere in der Gegenwart aufeinander zu, tun sie es auch in der darauffolgenden Vergangenheits-Episode. Stoßen sie einander ab, geschieht es in beiden Handlungssträngen ebenfalls parallel. Ist zu Beginn der Geschichte (in Band 1) Ethan derjenige, der ein gravierendes Problem mit Vertrauen hat, ist es zum Schluss (in Band 2) Cassie, der es so geht. Und so weiter und sofort. Ich habe die Entwicklung der Handlung mit Begeisterung und Staunen verfolgt und habe mich gefragt, wie eine Autorin es schafft, einer solch gleichmäßigen Struktur zu folgen, ohne hin und wieder auszubrechen. Ein Problem hatte ich mit diesem 'System' schließlich doch, denn genau wie bei den immer wieder gleich beschriebenen Sexszenen, gab es auch im Großen und Ganzen immer wieder Dinge, die sich wieder und wieder wiederholt haben, Gespräche die so oder so ähnlich schon einmal stattgefunden haben oder Probleme, Gefühle und andere Dinge, die wir schon in Band 1 miterleben konnten. Für mich war es einfach zu viel - eine Pirouette zu viel, ein Theaterstück zu viel, ein Streit zu viel, einmal Sex zu viel, einmal zu viel Sturheit. Die Geschichte hätte sich schon viel früher zu einem guten Ende wenden können und hätte mir und Cassie damit viel Leid erspart. In meinen Augen wären keine zwei Bände nötig gewesen, um aus Ethan und Cassie eine tolle Liebesgeschichte zu machen, aber vielleicht bin ich da auch nur zu kritisch. Rein vom Aufbau her finde ich die Geschichte nämlich äußerst gut gelungen.


Gesamtwertung ♥♥♥♥

Alles in Allem hat mir die Geschichte um die beiden Jungschauspieler und ihre Unfähigkeit, eine rechte Beziehung zu führen, sehr gut gefallen. Trotz der Meinungsverschiedenheiten, die ich manchmal mit Cassie hatte, konnte ich gut mit ihr fühlen, mit ihr leiden und lieben und war Ethan dabei mit Haut und Haar verfallen. Genau deswegen wollte ich einfach, dass die beiden endlich zusammen finden, endlich glücklich werden und ihre dämlichen Kindereien endlich hinter sich lassen. Zwei Bände mit über 400 Seiten hat es dazu gebraucht. Das wäre wirklich nicht nötig gewesen! Nichtsdestotrotz bin ich glücklich über den Ausgang der Geschichte und die positive Botschaft, die sie mit sich bringt und ich kann nur von Glück sagen, dass ich damals, trotz meiner offensichtlichen Geschmacksverirrung das Cover betreffend, trotzdem zugegriffen hatte. Denn trotz aller Meckereien, die ich anzumerken hatte, hat sich Bad Romeo & Broken Juliet zu einer meiner allerliebsten Lieblingsgeschichten hochgearbeitet. Die letzte Seite zu lesen fühlte sich an, als würde ich einer neu gewonnenen Familie den Rücken zukehren. Ich vermisse Ethan und Cassie jetzt schon.


Spannung
♥♥♥♥
Romantik
♥♥♥♥♥
Humor
♥♥♥
Gewalt

Action


- Eure Bücherfüchsin

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Band zu viel!

Bad Romeo - Ich werde immer bei dir sein
1

Ich werde immer bei dir sein (2)

Autor: Leisa Rayven
Genre: Romantik, Slice of Life
Freigabe: Keine
Erschienen: 22.10.2015
Seiten: 416
Einband: Klappenbroschur
Verlag: Fischer Paperback
ISBN: 978-3-596-03323-2
Preis: ...

Ich werde immer bei dir sein (2)

Autor: Leisa Rayven
Genre: Romantik, Slice of Life
Freigabe: Keine
Erschienen: 22.10.2015
Seiten: 416
Einband: Klappenbroschur
Verlag: Fischer Paperback
ISBN: 978-3-596-03323-2
Preis: 14,99€ (D) / 15,50€ (A)

Rating: ♥♥♥♥


Inhalt

"Bad Romeo & Broken Juliet: Die atemberaubende Liebesgeschichte geht weiter. Aber wie viele zweite Chancen kann man bei seiner ersten großen Liebe bekommen?

„Ich würde dich gerne küssen.“ Ethan flüstert jetzt, und mir stockt der Atem. „Das denke ich fast jeden Tag. Es ist echt erbärmlich, wie oft ich es mir vorstelle. Ich dachte, ich wäre über dich hinweg. Aber das bin ich nicht.“

Ethan und Cassandra teilen den Traum vom ganz großen Broadway-Erfolg. Doch die Auswahlverfahren für die zu besetzenden Rollen werden für sie immer wieder zu schicksalhaften Begegnungen: Ihre Körper ziehen sich so sehr an, dass die Spannung auf der Bühne nahezu greifbar ist.
Hinter den Kulissen herrscht hingegen Krieg. Cassandra ist sich sicher: nie wieder Ethan! Doch jetzt steht er vor ihrer Tür und will für die wahre Liebe kämpfen." - Quelle: Verlag


Cover ♥♥♥

Das Cover von Ich werde immer bei dir sein gefällt mir aus den selben Gründen nicht, die ich schon beim ersten Teil Wohin du auch gehst schon angemerkt hatte: Es ist einfach too much. Zu viel Kitsch, zu viel Gold, zu viel Bling-Bling - und eigentlich habe ich auch nur zugegriffen, weil ich den ersten Teil kannte und liebte, sonst wäre dieses Buch womöglich vollkommen an mir vorbeigegangen. Ein blaues, zertrümmertes Herz aus Rosenblättern, das sich langsam wieder zusammensetzt, vor einem goldglänzenden Hintergrund. Es gibt auf dem Markt wahrscheinlich kein Cover, das mehr "herzerreißende Liebesschnulze mit Happy End!" schreit, als dieses. Es erregt allerdings auf alle Fälle Aufmerksamkeit, wenn man daran vorbeikommt, dass ist ja schließlich auch sein Job. Gefallen muss es mir deswegen aber nicht.


Charaktere ♥♥♥♥

Cassandra Taylor: Mit unserer Broken Juliet hatte ich auch im zweiten Teil der Geschichte so meine Probleme. Obwohl ich ihren Schmerz nach der Trennung und ihre Probleme, danach wieder auf die Beine zu kommen, sehr wohl nachfühlen konnte, kamen mir ihre Handlungen an manchen Stellen so merkwürdig und sinnlos vor, dass ich nur den Kopf schütteln konnte. Vielleicht kann ich es mir aber auch einfach nur nicht vorstellen, dass man seiner verflossenen Liebe auch drei Jahre nach dem Schlussstrich noch immer so hinterher trauert, als wäre die Trennung erst gestern gewesen. Vielleicht war ich aber auch noch nie so richtig verliebt. Nichtsdestotrotz habe ich ihre Entwicklung bis zum Schluss mit Begeisterung verfolgt, habe mit ihr gelitten, mit ihr geliebt, gehasst und getrauert, auch wenn ich regelmäßig dachte: "Mädchen, reiß dich zusammen!". Sie ist tatsächlich gebrochen, genau so, wie es der Untertitel der Reihe prophezeit - doch das heißt nicht, dass sie nicht in der Lage ist, sich Stück für Stück wieder zusammenzusetzen!

Ethan Holt: Ich gebe es zu: Ich bin absolut verliebt in Ethan. Gegenwartsethan, Vergangenheitsethan, ganz egal, wenn ich die Möglichkeit hätte, ihm persönlich zu begegnen, würde ich mit ihm Pferde stehlen. Obwohl er eigentlich überhaupt keine Ahnung hat, was er tut, schafft er es, nicht nur Cassies Herz, sondern auch das der Leserinnen reihenweise gefangen zu nehmen und rückt sie einfach nicht mehr heraus. Es ist unfassbar interessant zu beobachten, wie sich der misstrauische, beziehungsunfähige Junge sich letztlich zu einem starken und gefühlvollen Mann entwickelt und es aus eigener Kraft - aber mit ein bisschen Hilfe - schafft, seine ureigenen Ängste zu überwinden. Letztere waren zwar auch der Grund, warum ich das Buch regelmäßig frustriert in die Ecke pfeffern wollte, aber hey, vermutlich ging es ihm da nicht anders. Die ganze Zeit dachte ich "Junge, jetzt komm doch endlich mal klar!" und wollte nicht verstehen, warum er schon wieder Mist bauen muss. Andererseits wurde sein psychologischer Hintergrund im Verlauf der Geschichte so plausibel erklärt, dass ich ihm gar nicht lange böse sein konnte. Chapeau!


Schreibstil ♥♥♥♥

Leisa Rayvens Schreibstil ist eine bunte Mischung aus flüssig, humorvoll, romantisch, dramatisch, mitreißend und lebendig und hat mir damit unfassbar schöne Stunden und ein herrliches Lese-Erlebnis beschert. Selten litt ich unter einer Liebesgeschichte solche Stimmungsschwankungen, wie bei Bad Romeo & Broken Juliet. Besonders toll fand ich die Art und Weise, mit der sie die verschiedensten Textsorten dafür gebraucht hat, dem Leser die Zwickmühle der beiden Hauptcharaktere näher zu bringen - neben den normalen, erzählten Handlungen, die abwechselnd in der Vergangenheit und der Gegenwart stattfinden, finden wir nämlich auch noch dezent gestreut Tagebucheinträge und Flashbacks in diese Handlungen eingewoben. Damit fand ich nicht nur ein so heiß ersehnter Perspektivenwechsel statt, sondern dem Leser wurde gegen Ende hin immer deutlicher gemacht, dass die beiden Handlungsstränge - Vergangenheit und Gegenwart - gerade dabei sind, dezent ineinander überzugehen. Fasziniert habe ich beobachtet, wie ich besonders die Flashbacks zum Schluss einfach nur noch mit Begeisterung inhaliert habe, weil sie so sehr zur Spannung beigetragen haben. Einen gewichtigen Kritikpunkt habe ich aber dennoch: Obgleich mir die intimen Szenen zwischen Ethan und Cassie gut gefallen haben, wurden sie mit der Zeit trotzdem irgendwie redundant und vorhersehbar. Immer die selben Griffe, die selben Worte für die selben Beschreibungen und die selben übertrieben-aufgebauschten körperlichen Gefühlsregungen auf die kleinsten Berührungen. Alles schön und gut, alles schön und glaubhaft - aber bitte in Maßen. Ich sage nicht, dass man diese Szenen streichen sollte, es bloß gereicht sie nicht auf die immer wieder gleiche Weise zu beschreiben. Sonst wird es irgendwann langweilig!


Handlung ♥♥♥♥

Die Handlung von Bad Romeo & Broken Juliet ist ein einziges, symmetrisch-paralleles Gebilde von Annäherung und Abstoßung, Schmerz und Glückseligkeit, Misstrauen und Liebe. Bewegen sich die Charaktere in der Gegenwart aufeinander zu, tun sie es auch in der darauffolgenden Vergangenheits-Episode. Stoßen sie einander ab, geschieht es in beiden Handlungssträngen ebenfalls parallel. Ist zu Beginn der Geschichte (in Band 1) Ethan derjenige, der ein gravierendes Problem mit Vertrauen hat, ist es zum Schluss (in Band 2) Cassie, der es so geht. Und so weiter und sofort. Ich habe die Entwicklung der Handlung mit Begeisterung und Staunen verfolgt und habe mich gefragt, wie eine Autorin es schafft, einer solch gleichmäßigen Struktur zu folgen, ohne hin und wieder auszubrechen. Ein Problem hatte ich mit diesem 'System' schließlich doch, denn genau wie bei den immer wieder gleich beschriebenen Sexszenen, gab es auch im Großen und Ganzen immer wieder Dinge, die sich wieder und wieder wiederholt haben, Gespräche die so oder so ähnlich schon einmal stattgefunden haben oder Probleme, Gefühle und andere Dinge, die wir schon in Band 1 miterleben konnten. Für mich war es einfach zu viel - eine Pirouette zu viel, ein Theaterstück zu viel, ein Streit zu viel, einmal Sex zu viel, einmal zu viel Sturheit. Die Geschichte hätte sich schon viel früher zu einem guten Ende wenden können und hätte mir und Cassie damit viel Leid erspart. In meinen Augen wären keine zwei Bände nötig gewesen, um aus Ethan und Cassie eine tolle Liebesgeschichte zu machen, aber vielleicht bin ich da auch nur zu kritisch. Rein vom Aufbau her finde ich die Geschichte nämlich äußerst gut gelungen.


Gesamtwertung ♥♥♥♥

Alles in Allem hat mir die Geschichte um die beiden Jungschauspieler und ihre Unfähigkeit, eine rechte Beziehung zu führen, sehr gut gefallen. Trotz der Meinungsverschiedenheiten, die ich manchmal mit Cassie hatte, konnte ich gut mit ihr fühlen, mit ihr leiden und lieben und war Ethan dabei mit Haut und Haar verfallen. Genau deswegen wollte ich einfach, dass die beiden endlich zusammen finden, endlich glücklich werden und ihre dämlichen Kindereien endlich hinter sich lassen. Zwei Bände mit über 400 Seiten hat es dazu gebraucht. Das wäre wirklich nicht nötig gewesen! Nichtsdestotrotz bin ich glücklich über den Ausgang der Geschichte und die positive Botschaft, die sie mit sich bringt und ich kann nur von Glück sagen, dass ich damals, trotz meiner offensichtlichen Geschmacksverirrung das Cover betreffend, trotzdem zugegriffen hatte. Denn trotz aller Meckereien, die ich anzumerken hatte, hat sich Bad Romeo & Broken Juliet zu einer meiner allerliebsten Lieblingsgeschichten hochgearbeitet. Die letzte Seite zu lesen fühlte sich an, als würde ich einer neu gewonnenen Familie den Rücken zukehren. Ich vermisse Ethan und Cassie jetzt schon.


Spannung
♥♥♥♥
Romantik
♥♥♥♥♥
Humor
♥♥♥
Gewalt

Action


- Eure Bücherfüchsin

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unglaublich gut!

Ein Sommer am See
0

Ein Sommer am See

Autor: Mariko Tamaki
Illustrationen: Jillian Tamaki
Kategorie: Graphic Novel
Genre: Slice of Life, Coming of Age
Erschienen: 16.07.2015
Bände: 1/1
Seiten: 320
Verlag: Reprodukt
ISBN: ...

Ein Sommer am See

Autor: Mariko Tamaki
Illustrationen: Jillian Tamaki
Kategorie: Graphic Novel
Genre: Slice of Life, Coming of Age
Erschienen: 16.07.2015
Bände: 1/1
Seiten: 320
Verlag: Reprodukt
ISBN: 978-3-95640-025-4
Preis: 29€

Rating: ♥♥♥♥♥


Inhalt

"Jeden Sommer verbringt Rose mit ihren Eltern die Ferien im selben Haus am See. Dort trifft sie ihre Sommerfreundin Windy. Sie ist für Rose die kleine Schwester, die sie nie hatte. Doch in diesem Sommer ist alles anders. Roses Eltern hören nicht auf, sich zu streiten, und auch zwischen Rose und Windy hat sich etwas verändert. Rose kann den kindlichen Spielen von früher nicht mehr viel abgewinnen, vielmehr beobachtet sie fasziniert und verstört zugleich die älteren Teenager, die schon erste sexuelle Erfahrungen machen.

Eine flirrend leichte Sommergeschichte über die Zeit zwischen der Kindheit und dem Erwachsenwerden – voller Geheimnisse, Sorgen und Erwartungen. Bereits “Skim”, das preisgekrönte erste Buch der kanadischen Cousinen Mariko und Jillian Tamaki, erregte 2008 Aufmerksamkeit weit über die Grenzen des Comics hinaus." - Quelle: Verlag


Cover ♥♥♥♥♥

Gestoßen bin ich auf Ein Sommer am See auf der diesjährigen Buchmesse in Wien, auf der der Reprodukt-Verlag (unter einigen anderen deutschen Comic- und Graphic Novel Verlagen) ungewöhnlich, aber erfreulich stark vertreten war. Gerade die unscheinbare Aufmachung des Covers fachte bei jedem meiner Besuche immer wieder aufs Neue meine Neugier an, das immerhin 320 Seiten schwere 'Buch' in die Hand zu nehmen und aufzuschlagen, um herauszufinden, was sich hinter diesem schlichten, aber unglaublich schönen Cover verbirgt. Schon auf den ersten Blick habe ich mich in die blaustichigen, melancholisch-düsteren Zeichnungen verliebt, die sich - angefangen beim Cover - durch die ganze Graphic Novel ziehen. Besonders die verträumte Darstellung der beiden Hauptcharaktere, Windy (nur zur Hälfte) und Rose, die sich, allein in der Abgeschiedenheit des weiten, weißen Himmels, gerade mitten im Sprung befinden, um gleich in das kühle Nass des Sees zu tauchen, spiegelt die Stimmung der Graphic Novel unerwartet gut wieder. Sehr schönes Cover!


Charaktere ♥♥♥♥♥

Rose: Rose befindet sich gerade in einer sehr wichtigen Phase ihres Lebens - sie steht an der Schwelle zur Pubertät. Als sie in diesem Jahr mit ihren Eltern zu ihrem alljährlichen Sommerurlaub an den See fährt, trifft sie dort ihre Freundin Windy wieder, von der sie verwundert feststellt, wie kindisch sie sich - in ihren Augen - eigentlich verhält. Beim Lesen musste ich immer wieder bewundernd feststellen, wie stark die einzelnen Stimmungen des jungen, pubertierenden Mädchens (so wie ich es selbst noch in Erinnerung hatte) von Autorin und Illustratorin eingefangen und wiedergespiegelt wurden. Ich fühlte mich immer wieder wie in Rose hineinversetzt und wurde von der jeweiligen Stimmung angesteckt, die sie gerade empfand: war sie melancholisch-verträumt, erwischte ich mich ebenfalls dabei, war sie glücklich und tollte mit Windy herum, zauberte es mir ein Lächeln auf die Lippen. Zwar war ich mit ihren Handlungen nicht immer ganz einverstanden, aber das musste ich auch nicht sein. Rose ist ein authentischer, lebhafter Charakter, der Fehler begeht, tief im Gefühlschaos steckt und dabei Dinge sagt und tut, die wir alle nur allzu gut kennen, auch wenn wir - aus der Sicht unseres jetzigen, viel älteren Ichs - keinen Bezug mehr zu diesen, unseren, früheren Entscheidungen haben. Es ist verrückt, wie die beiden Tamaki-Cousinen einen Charakter schaffen, der genau dieses Gefühl wiederzugeben versteht.

Windy: Bei Windy ist es in etwa das Gleiche. Anders als ihre langjährige Freundin Rose, hat sie den letzten Schritt in die Phase der Pubertät noch nicht gemacht und versteht es schon deswegen, ihr Leben leichter und mit kindlichem Irrsinn zu leben. Als Adoptivtochter einer ehemaligen Hippie-Dame mit veganem Lebensstil versteht sie es trotzdem - auf ihre eigene Weise -, was es heißt, ein Rebell zu sein. Sie lacht viel und ausgelassen, spielt gern Streiche, ist witzig und hat ein großes Mundwerk, aber ein dafür viel zu kleines Selbstbewusstsein, wie an manchen Stellen deutlich wird. Auch wenn sie gerne großspurig über 'Erwachsenenkram' redet und so tut, als wüsste sie, wovon sie spricht, und sich mit masochistischem Vergnügen immer wieder Horrorfilme ab 18 anschaut, merkt man doch gerade in solchen Momenten, dass sie für diese Themen noch längst nicht reif genug ist, auch wenn sie es gerne wäre. Gerade deswegen macht es sie rasend, dass sie das Gefühl hat, mit Rose nicht mehr, wie noch im Jahr zuvor, auf einer Wellenlänge zu sein und fühlt sich von deren Gefühls- und Gedankenwelt mehr und mehr ausgeschlossen. Während Rose fasziniert eine Gruppe Jugendlicher beobachtet, zieht sich Windy zusehends davor zurück und möchte eigentlich gar nichts mit ihnen zu tun haben. Auch hier zeigt sich wieder die grandiose Beobachtungsgabe der beiden Autorinnen, die es schaffen, dem Leser die Psyche dieser beiden Mädchen so detailverliebt darzulegen. Windy war mein Highlight!


Zeichenstil ♥♥♥♥♥

Die Zeichnerin Jillian Tamaki, die mit ihrer Cousine gemeinsam das Projekt Ein Sommer am See vollendete, ist Nordamerikanerin mit - wie ihr Nachname sagt - japanischen Wurzeln. Vielleicht habe ich gerade deswegen so beherzt zugegriffen, als ich die Graphic Novel das erste Mal in die Finger bekam, denn mit japanischen Zeichenstilen kenne ich mich aus. Das faszinierende an diesem hier ist, dass Jillian Tamaki eine perfekte Mischung aus amerikanischem und japanischem Stil geschaffen hat, die sich in klaren, dicken Outlines, runden Gesichtern, simplen Artworks und ausdrucksstarken Gesichtern niederschlägt. Die wiedergegebenen Emotionen sind viel tiefer und realistischer, als sie ein Manga je darstellen könnte, dafür hat die japanische, schlichte Schönheit ihren ganz eigenen, faszinierenden Reiz. Ich habe mich immer wieder dabei erwischt, wie ich minutenlang ein und das selbe Bild angestarrt habe, um die Stimmung in mich aufzusaugen, die Emotionen herauszufiltern und die Schönheit der Bilder auf mich wirken zu lassen. Besonders gut gefallen mir die natürlichen Körperproportionen der Charaktere, die jedem einzelnen einzigartige Eigenschaften zuordnet: mal groß und dürr, klein und rund, klein und knochig, groß und untersetzt, kurvig, faltig, sportlich, klapprig. Es gab keine Stereotypen, keine unrealistischen, dürren, keine übertrieben schönen Charaktere. Jeder hat seine Fehler, seine Ecken und Kanten, Momente, die sie schön oder hässlich erscheinen lassen. Das, was Jillian Tamaki hier geschaffen hat, ist für mich Kunst.


Handlung ♥♥♥♥♥

Wer hier eine aufregende Handlungen voller Plottwists und actiongeladenen Szenen erwartet, der ist ganz falsch. Ein Sommer am See fühlte sich für mich an wie ein Kurzurlaub in die Psyche zweier Mädchen, die noch nicht recht wissen, wie sie dem Leben begegnen sollen - und weg von Bildschirm, Medien und einer Welt voller Lügen und falscher Schönheitsideale. Wir folgen Rose in den Urlaub an den See, sehen, was sie sieht, fühlen, was sie fühlt und finden, mitten in einer Identitätskrise heraus, dass ihre Eltern nicht mehr glücklich miteinander sind. Wir spüren ihre Angst vor einer - nie ausgesprochenen - Scheidung und die Kälte, mit der ihre Mutter ihr und ihrem Vater plötzlich begegnet. Wir beobachten mit ihren Augen fasziniert, angewidert und neugierig zugleich, wie eine Gruppe Jugendlicher in Sex (ohne explizite Szenen), Alkohol und Drogen versinkt und fürchten uns vor dieser, ihrer Zukunftsvision. Der Fokus der Graphic Novel liegt hier nicht auf der Handlung, er liegt auf den Worten, der Stimmung und vor allem: auf der Entwicklung der einzelnen Charaktere und ihrer Beziehung untereinander. Ein unglaublich schönes, verträumtes Werk, dass es wert ist, immer und immer wieder in die Hand genommen zu werden - und wenn es nur ist, um in den wundervollen Zeichnungen zu versinken.


Gesamtwertung ♥♥♥♥♥

Ein Sommer am See ist für mich ein absoluter Glückgriff und ein richtiger Schatz. Als ich die Graphic Novel das erste Mal sah, wusste ich nicht, ob ich mich auf ein solches Experiment einlassen wollte - weg von Büchern und klassischen Mangas, wie ich sie sonst lese, und hin zu den in simple Zeichenkunst verpackten, literarischen Geschichten. Ich muss sagen, dass ich einen Kauf noch nie weniger bereut habe als jetzt. Ein Sommer am See ist unglaublich schön und fordert den Leser mit einer unscheinbaren Intelligenz heraus, sich Stimmungen hinzugeben, Kontroversen zu überdenken und sich in die Welt eines anderen hineinzuversetzen, um ihn zu verstehen. Die noch dazu besonders ausdrucksstarken Zeichnungen von schlichter Schönheit haben mich absolut fasziniert und überzeugt, dass sich hinter dem Wort Graphic Novel eine feingliedrige Kunstform verbirgt. Einfach toll!


- Eure Bücherfüchsin

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kunterbuntes Abenteuer <3

Rubinsplitter
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Rubinsplitter - Funkenschlag (1)

Autor: Julia Dessalles
Genre: Fantasy, Phantastik, Magie
Freigabe: keine
Erschienen: 20.08.2015
Seiten: 406
Einband: Taschenbuch
Verlag: CreateSpace Independent Publishing ...

Rubinsplitter - Funkenschlag (1)

Autor: Julia Dessalles
Genre: Fantasy, Phantastik, Magie
Freigabe: keine
Erschienen: 20.08.2015
Seiten: 406
Einband: Taschenbuch
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
ISBN: 978-1516869015
Preis: 3,99€ (eBook) / 10,70€ (broschiert)

Rating: ♥♥♥♥


Inhalt

"Das Überleben von Salvya, einer magischen Welt voll ungezügelter Phantasie, liegt in Rubys Hand. Ausgerechnet sie, Miss Unsichtbar, soll die Prinzessin aus der Prophezeiung sein und die finstere Herrscherin Thyra vernichten. Wäre da nicht Rockstar Kai mit seinen verdammten Kusslippen, hätte sie längst aufgegeben. Doch auf einmal überschlagen sich die fürchterlichen Ereignisse und die Rettung Salvyas wird für Ruby zur Herzensangelegenheit. Wird es ihr gelingen, den Funken zu zünden, der Salvyas Schicksal besiegelt?" - Quelle: Drachenmond Verlag


Cover ♥♥♥♥♥

Aufmerksam wurde ich auf Rubinsplitter - Funkenschlag gerade wegen seines unglaublich tollen Covers, das mir beim Scrollen durch Facebook direkt ins Auge gesprungen ist. Einmal gesehen, war meine Neugierde für die fantastische Geschichte sofort geweckt und ich setzte - nach einigen Nachforschungen wo und wie - "alle Hebel in Bewegung", dieses Buch so schnell wie möglich in meinen Händen zu halten. Die kunstvolle Gestaltung des Mädchengesichts, das - durch Rauch gezeichnet - in zwei chinesische Glücksdrachen übergeht, hat meinen Nerv für das Element Feuer und die asiatische Kultur genau getroffen und sieht, egal wie man es dreht und wendet, einfach atemberaubend aus. Am liebsten würde ich Rubinsplitter einfach den lieben langen Tag anstarren! - Schon allein deswegen hat das Cover 5/5 Punkten verdient.


Charaktere ♥♥♥♥

Ruby: Unsere Protagonistin Ruby macht im Verlauf der Handlung eine unglaubliche Entwicklung durch. Während ich am Anfang irgendwie nicht so richtig warm mit ihr wurde, weil sie mir farblos, blass und charakterlos vorkam, verwandelte sie sich direkt vor meinen Augen in eine bunte, emotionsgeladene Knutschkugel, mit der ich mich einfach wunderbar identifizieren konnte. Wie überrascht ich im Nachhinein war, dass mein Empfinden, Ruby sei ein blasser Charakter, absolut gewollt war und im Laufe der Geschichte aufgeklärt werden konnte, kann ich gar nicht so richtig beschreiben. Ich empfand es als eine großartige erzählerische Leistung, sie - als Protagonistin - für den Leser genauso zu zeichnen und auszuformen, wie sie auch von den anderen Charakteren drumherum wahrgenommen wird! Als ich endlich dahinter kam, konnte ich mich besonders gut in sie hineinversetzen und die Geschichte aus nächster Nähe erleben. Denn wer stolpert nicht gern in eine fremde, bunt-fantastische Welt und stellt dann fest, dass es genau dieser Ort ist, nach dem man sein ganzes Leben lang gesucht hat? Das Einzige, was mich daran ein bisschen gestört hat, war die Tatsache, dass Ruby tatsächlich nicht ein einziges Mal darüber nachdenkt, in ihre bisherige Welt zurückzukehren. Dass sie kein Heimweh hat ist - in Anbetracht ihrer 'Herkunft' durchaus erklärlich -, aber dass ein Teenager nicht ein einziges Mal an seine Eltern denkt, wenn er mit zwei 'betrunkenen' Rocker-Drachen in eine völlig fremde Welt gerät und dort, trotz der Tatsache, dass sie sich die meiste Zeit schlecht behandelt fühlt, bereitwillig mehrere Tage zubringt, ohne auch nur an Zuhause zu denken, das kam mir ein bisschen unnatürlich vor. Ansonsten habe ich Ruby als Charakter sehr genossen!

Kai: Ach Kai! Meine Gefühle für ihn waren etwa so zwiegespalten, wie die Zunge einer salvyanischen Zuckerschlange. Zu Anfang der Geschichte hätte ich ihn für sein unverschämtes Verhalten ständig Ohrfeigen können! Einerseits führt er sich einfach auf wie das letzte Kind auf Erden, schmollt und tobt, ist kindisch und leidet an einer chronischen Gummibärchensucht - andererseits ist er ein verdammter Badboy mit tollen Sprüchen und einer so lässigen Art, die mich einfach wünschen lässt, ich wäre Ruby. Und so ging es unserer Protagonistin sicherlich auch die ganze Zeit, bloß, dass sie sich von Kai - aus unerklärlichen Gründen - ganz schön viele Gemeinheiten gefallen lassen muss. Aus einem Grund, den er selber noch nicht einmal nennen kann, empfindet Kai für Ruby nämlich von Anfang an eine ungewöhnliche Hassliebe, die ihn dazu bringt, sie von sich stoßen zu wollen, sie auf der anderen Seite aber am liebsten nie wieder gehen lassen würde. Zu allem Überfluss hat der Junge mit den giftgrünen Haaren noch ganz andere Probleme wegzustecken, die nicht zuletzt mit seiner schlimmen Vergangenheit und seinen magischen Kräften zu tun haben. Im Grunde habe ich Kai das eine Drittel der Geschichte gehasst, das zweite Drittel habe ich ihn vergöttert und das dritte und letzte Drittel habe ich ihn bemitleidet - bloß nicht genau in dieser Reihenfolge. Ob und wie ihr Kai findet, das müsst ihr natürlich selbst herausfinden - ich kann sagen, dass er mehr als nur eine Emotion in mir gereizt hat und dafür kann ich ihn eigentlich nur bewundern!

Amygdala: Amy ist für Kai so etwas wie ein Mutterersatz und gleichzeitig eine gute Freundin, denn sie hat sich lange Zeit um ihn und seinen besten Kumpel Ali gekümmert. Die Fünfunddreißigjährige mit der Fähigkeit, ihr Alter nach Belieben zu verändern, ist ein unglaublich heiterer, sympathischer Charakter, der im Laufe des ersten Bandes leider viel zu wenig vorkommt. Sie ist diejenige, die Ruby findet, sie erkennt und dazu bringt, in ein magisches Auto zu steigen, das sie an den Ort bringen soll, an den sie rechtmäßig gehört. Alles, was ich von Amygdala im ersten Teil der Buchreihe gelernt habe ist, dass sie von allen Charakteren der witzigste und phantasievollste ist. Immer habe ich gehofft, dass sie Ruby jederzeit als gutherzige Erklärbärin zur Seite steht, aber leider kam doch dann alles ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe. Ich wünsche mir mehr Amygdala! Jetzt!


Schreibstil ♥♥♥♥

Der Schreibstil von Autorin Julia Dessalles ist anders, anders jedoch im positiven Sinne: Sie schreibt unglaublich fantasievoll und bunt - man könnte fast meinen quietsch-bunt - und schafft neue Welten, neue Wesen und neue Ideen wie aus der hohlen Hand, sodass ich mir eigentlich nur zu gern einen Blick in ihren Kopf wünsche, um zu sehen, welche Schätze sie dort noch verborgen hält. Hinzu kommt eine entzückende Prise Humor, die mir jede noch so langweilige U-Bahn-Fahrt zur Arbeit gezuckert und versüßt hat. Während ich mich regelmäßig beim Schmunzeln, ja sogar Grinsen, erwischt habe, weiß ich auch, dass ihr Humor möglicherweise nicht für jeden gleichermaßen zugänglich ist. Wenn man nicht selbst eine quietsch-bunte, kindlich-fantasievolle und hoffnungslos-romantische Seite oder ein inneres Kind hat, das ab und zu mal Ausgang braucht, könnte man mit Julia Dessalles Humor oder ihrer Art zu schreiben anecken, ja, sie vielleicht als zu 'kindisch' oder nicht ernst genug verstehen. Auch zeichnet sich ihr Schreibstil durch ein rasantes, manchmal gehetztes Erzähltempo aus, was immer wieder mal dazu geführt hat, dass ich das Gefühl hatte, mir würden wichtige Informationen fehlen, die mir dabei helfen könnten, das Geschehen detailgenauer vor meinem inneren Auge erscheinen zu lassen. Dieser fehlende Detailgrad kann einerseits störend, andererseits herausfordernd sein, je nach dem wie fantasievoll man selbst ist. Mehr als einmal fiel es mir schwer, dem Geschehen zu folgen, während andere Stellen ganze Kinofilme in meinem Kopf verursachten. Ich würde mir für die Zukunft ein bisschen weniger Tempo und ein bisschen mehr Detailgrad wünschen, um noch tiefer in die Geschichte eintauchen zu können!


Handlung ♥♥♥♥

'Bunt' und 'ausgefallen' sind die ersten Adjektive, die mir zur Rubinsplitters Handlung einfallen. Ruby, die etwas molligere (wobei man nie wirklich erfährt ob sie nun wirklich mollig ist oder nur glaubt, mollig zu sein), an Selbstbewusstsein kränkelnde Schülerin, die für beinahe jeden in ihrem Umfeld unsichtbar ist, findet sich eines Tages als Security auf einem Rockkonzert wieder, wird von einer verrückten alten Frau im Minirock entführt und ... ach was sage ich, lest es selbst! Die Geschichte strotzt vor verrückten Ideen und einem verschmitzten Augenzwinkern, ist spannend, romantisch und witzig zugleich. Der Fokus liegt dabei sehr stark auf der stets wechselnden Beziehung zwischen Kai und Ruby, die einerseits nicht mit, andererseits aber auch nicht ohne einander auskommen. Die action-geladenen Szenen (bis auf die epische Endszene) waren mir persönlich manchmal ein bisschen zu schnell vorbei, sodass ich, was Spannung angeht, nicht richtig in Fahrt gekommen bin. Das ist allerdings verzeihlich, denn, wenn man eine neue Welt erschafft, dann will diese erstmal richtig vorgestellt und eingeführt werden. Für den nächsten Band würde ich mir vielleicht einen Almanach der Salvyanischen Wesenheiten und vielleicht eine Karte wünschen, um noch mehr dieses 'Fantasy-Feeling' zu bekommen und richtig in Salvya eintauchen zu können. Dahingehend hat sich der erste Teil der (insgesamt vierteiligen?) Reihe wie eine langsame Einführung in die eigentliche Geschichte angefühlt. Ich bin gespannt, was noch kommt!


Gesamtwertung ♥♥♥♥

Wie eben schon gesagt, hatte der Auftakt der Rubinsplitter-Reihe den Charakter einer - zugegeben rasanten - Einleitung in etwas viel Größeres. Charaktere, Kreaturen und Orte werden eingeführt, das System der speziellen 'Magie', die in Salvya herrscht werden dem Leser verständlich gemacht, der genau wie Ruby erst lernen muss, was es heißt, Teil von Salvya zu sein. Besonders gut hat mir die Entwicklung der Hauptperson gefallen, die im Laufe der Geschichte nicht nur zu sich selbst, sondern auch zu ihren Ursprüngen zurückfindet, was ihr ungemein an Kraft gegeben hat. Rubinsplitter hat mich beim Lesen einfach ungemein glücklich gemacht, mir stetig ein Lächeln entlockt, hat sich aber Alles in Allem ein wenig zu schnell und zu wenig fassbar angefühlt. Bisher habe ich das Gefühl, die magische Welt nur an der Oberfläche gekratzt zu haben und eigentlich noch nicht so recht zu wissen, wo die Reise eigentlich hinführt - das eher 'abgehackte' Ende unterstützt das ein bisschen. Andererseits kann ich es auch kaum erwarten, nach Salvya zurück zu kehren, mehr zu erfahren, die liebenswürdigen Charaktere wiederzutreffen und meine eigene Fantasie tatkräftig beim Lesen mit in die Geschichte einfließen zu lassen. Ich bin mehr als gespannt auf das, was noch kommt und glaube, es wird sogar noch besser, als das, was Rubinsplitter - Funkenschlag und hier schon liefert!


Spannung
♥♥♥♥
Romantik
♥♥♥
Humor
♥♥♥♥
Gewalt
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Action
♥♥♥♥


- Eure Bücherfüchsin