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Veröffentlicht am 15.09.2016

Hatte mir mehr erhofft!

Forbidden
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Ich lese gerne auch mal Bücher, die sich mit außergewöhnlichen oder schwierigen Themen auseinander setzen – aber Forbidden hat mich leider nicht überzeugen können.

Schon auf den ersten Seiten musste ich ...

Ich lese gerne auch mal Bücher, die sich mit außergewöhnlichen oder schwierigen Themen auseinander setzen – aber Forbidden hat mich leider nicht überzeugen können.

Schon auf den ersten Seiten musste ich aufseufzen. Stichwort: Problemfamilie! Warum? Warum muss es eine Problemfamilie sein, wo so viel verkehrt läuft, wie überhaupt nur möglich. Da ist die Mutter nie da, sondern bei ihrem tollen Liebhaber. Kümmert sich nicht um die Kinder. Ist Alkoholikerin. Maya und Lochan kümmern sich um ihre jüngeren Geschwister. Haben Geldsorgen. Der Vater ist schon vor Jahren abgehauen. Da hat die Autorin wirklich alle Register gezogen! Aber warum? Können sich nicht auch Geschwister aus normalen Familien ineinander verlieben? Ist das so abwegig?

Naja gut. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Lochan und Maya, so dass wir immer einen Einblick in ihre Gedankenwelt haben.

Mit Lochan wurde ich überhaupt nicht warm. Auch bei ihm hat die Autorin dick aufgetragen. Er ist total unsicher, weinerlich und hat eine ganz schlimme Sozialphobie. Die einzigen Menschen, mit denen er überhaupt redet, sind seine Geschwister und seine Mutter. Er hat die Vaterrolle übernommen, als der Vater die Familie damals verlassen hat und kümmert sich seitdem um die Geschwister, die Organisation und die Finanzen. Ganz schön viel für einen Jungen, der aber natürlich noch exzellente Noten schreibt und deren schweigsame Art von den Lehrern einfach akzeptiert wird.

Maya unterstützt Lochan bei den täglichen Pflichten und die beiden sind seit frühester Kindheit ein Team und wie sie sagen eher beste Freunde, als Geschwister. Sie gefiel mir ein bisschen besser, wirkte teilweise reifer und nicht so „kaputt“, aber dafür ist sie öfter mal ziemlich naiv.

Die Geschichte zwischen den Beiden an sich, ist gut gelungen. Die Zweifel, die Angst, die Unsicherheit kommen sehr gut rüber. Aber auch hier: ein bisschen weniger – hätte nicht geschadet. Was mir dabei ziemlich sauer aufgestoßen ist, ist die Abhängigkeit der Beiden voneinander. Lochan geht sogar so weit, dass er meint, wenn Maya nur nicht neben ihm steht, dass er gar keine Identität hat, ein Nichts ist – im Ernst? Muss man es immer so übertreiben?

Schade finde ich bei dem Ganzen aber vor allem, dass so viele verschiedene Themen und Probleme angesprochen werden, aber keines wirklich tiefergehend bearbeitet oder sogar gelöst wird.

Das Ende war dann zwar keine Überraschung für mich, trotzdem gefiel es mir überhaupt nicht. Im Gegenteil, ich fand es ganz schrecklich, an den Haaren herbeigezogen und wurde echt ein bisschen sauer.

Fazit:

Jaaaa ich weiß, ich habe jetzt ganz schön viel gemeckert, aber trotzdem ist die Geschichte nicht unbedingt schlecht. Sie ist nur, meiner Meinung nach, etwas zuuuu dramatisch. Hätte die Autorin ein paar Probleme eingespart und ihren Charakteren ein bisschen mehr Persönlichkeit zugesprochen, hätte die Geschichte echt was Besonderes werden können. Darüber nachdenken, tut man aber jetzt schon – ob positiv oder negativ, muss jeder für sich selbst entscheiden. 2.5/5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ich wurde positiv überrascht!

Wen der Rabe ruft
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Lange habe ich dieses Buch vor mir hergeschoben. Nachdem mich „Nach dem Sommer“ von Maggie Stiefvater eher enttäuscht hat und ich es auch furchtbar kitschig fand, war ich mir sicher, dass mir „Wen der ...

Lange habe ich dieses Buch vor mir hergeschoben. Nachdem mich „Nach dem Sommer“ von Maggie Stiefvater eher enttäuscht hat und ich es auch furchtbar kitschig fand, war ich mir sicher, dass mir „Wen der Rabe ruft“ wahrscheinlich auch nicht gefallen wird.

Doch ich wurde positiv überrascht!

Am Anfang kam ich aber nicht wirklich in die Geschichte rein. Das liegt vor allem daran, dass die Thematik, wie sie im Klappentext beschrieben steht, so (noch) nicht wirklich drankommt.
Klar, es geht schon darum, dass Blue von klein auf mit der Weissagung, ihre wahre Liebe mit einem Kuss zu töten, lebt. Und es geht auch darum, dass sie den Geist von Gansey auf dem Kirchhof sieht und dies bedeutet, dass sie der Grund für seinen Tod sein wird.
Aber schon nach ein paar Seiten, nimmt die Geschichte eine ganz anderen Lauf, so dass ich mir vorstellen kann, dass die im Klappentext angedeuteten Ereignisse, wohl erst im letzten Band wieder aufgenommen werden. ;)

Denn stattdessen geht es hauptsächlich um Ley-Linien (Ihr wisst nicht, was das ist? Willkommen im Club! :D) und um einen König, der nicht wirklich tot sein soll, sondern wie Dornröschen schlummert und den jemand finden und somit aufwecken soll, weil es anscheinend seine Bestimmung ist, dies zu tun. Doch natürlich ist das alles nicht so einfach. Und dann ist da ja noch die Sache mit Gansey’s Tod. Und der Liebe und dem Kuss. Oder auch nicht? Ja, was ist denn nun damit?

So! Und genau diese Thematik, fand ich anfangs so unglaublich langweilig und es war überhaupt nicht so, wie ich mir das alles vorgestellt hatte.

Doch ich weiß nicht wie, aber Frau Stiefvater hat es trotzdem nach ein paar Kapiteln geschafft mich dermaßen an das Buch zu fesseln, dass ich manchmal vor Spannung fast wahnsinnig geworden wäre! Auf einmal passieren so viele Überraschungen und Wendungen, mit denen ich einfach nicht gerechnet hätte, dass mir gar nichts anderes übrig blieb, als mit Blue, Gansey und Co. mitzufiebern und das Buch zu mögen!

Ganz wichtig zu erwähnen finde ich ist, dass die Geschichte komplett anders als das besagte „Nach dem Sommer“ ist. Es gibt keinen Kitsch, mehr Action als Liebe und vor allem mehr Story. Deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass Fans der Mercy Falls - Reihe ein bisschen enttäuscht sein könnten von „Wen der Rabe ruft“. Aber auch, dass Leuten denen „Nach dem Sommer“ nicht gefallen hat, dieses Buch sehr mögen können. So wie ich! :)


Zu den Charakteren und dem Schreibstil kann ich an dieser Stelle nur sagen, dass Frau Stiefvater da einen sehr guten Job macht. Die Charaktere sind so unterschiedlich und toll ausgearbeitet. Blue und ihre Familie sind einfach so verrückt und zum knutschen, ich habe sie richtig ins Herz geschlossen. Dasselbe gilt für die Jungs und Gansey und – hach - einfach alle sind so toll! Der Schreibstil ist wunderbar jugendlich und leicht und lässt einen durch die Seiten fliegen.

Fazit:

Maggie Stiefvater hat es also geschafft, mich doch noch von ihren Büchern zu überzeugen und ich bin richtig froh, ihren Büchern bzw. vor allem dieser Reihe doch noch eine Chance gegeben zu haben. Ich werde die Reihe (es sind 4 Bände geplant) auf jeden Fall weiterverfolgen und empfehle sie einfach jedem, der jetzt neugierig geworden ist. Macht euch selbst ein Bild von dieser tollen Geschichte! 4/5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wem kannst du noch trauen?

Die fünfte Welle
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Oh man… dieses Buch hat es in sich. Es bietet ein absolutes Albtraumszenario, eine hinreißende Protagonistin, einen wundervollen Schreibstil, mehrere „Waaaaaas?“- Momente und last but not least - eine ...

Oh man… dieses Buch hat es in sich. Es bietet ein absolutes Albtraumszenario, eine hinreißende Protagonistin, einen wundervollen Schreibstil, mehrere „Waaaaaas?“- Momente und last but not least - eine dicke Portion Witz & Sarkasmus!!

Die Geschichte, bzw. dieses Szenario, dass uns sog. "Außerirdische", heimsuchen und die Erde beschlagnahmen wollen, ist natürlich nicht neu. Aber WIE das Ganze umgesetzt wurde und WAS das überhaupt bedeutet und WER diese Außerirdischen / die Anderen sind, ist unfassbar originell.
Vergesst kleine grünen Männchen oder E.T., und lasst euch auf was gaaaanz anderes ein und werdet überrascht. Rick Yancey hat für mich, ein absolut erschreckendes Szenario geschaffen, dass ich mir absolut sicher bin, dass wenn uns das wirklich mal so passieren sollte… wir total am A** sind. :D


Die Protagonistin Cassie (Cassie von Cassiopeia - im Ernst Herr Yancey?!), aus deren Sicht wir (unter anderem) dieses furchtbare Szenario hautnah miterleben, ist mir richtig ans Herz gewachsen. Sie ist schon diese typische weibliche-Heldin-Figur wie man sie aus zahlreichen anderen Büchern kennt, aber eben auch nicht. Sie ist trotzdem besonders. Witzig, stark und unfassbar sarkastisch – ich hätte mich ein paar Mal mehr echt am Boden kringeln können. Ich konnte mich richtig gut mit ihr identifizieren und auch mit dem größten Teil ihrer Handlungen und bin manchmal fast kirre geworden vor Spannung.

Doch Cassie ist nicht die Einzige, die wir auf ihrem Weg verfolgen. Es gibt insgesamt vier Perspektivenwechsel, wovon aber nur zwei dauerhaft sind. Und auch diese zweite Sicht gefiel mir unfassbar gut – sie unterscheidet sich stark von Cassie's - es passiert vor allem viel mehr, so dass ich diesen Teil der Geschichte auch fast schon lieber gelesen habe. Und dieser Teil war es auch, der mir den einen oder anderen Schockmoment entlockt hat. Zum Charakter selbst möchte ich an dieser Stelle nichts sagen, da es schon ein Spoiler wäre auch nur den Namen zu erwähnen und ihr diesen „Überraschungseffekt“ selbst erleben sollt. :)

Natürlich gab es auch ein paar Geschehnisse im Buch, die mir nicht gepasst haben (ich glaube es gibt echt kaum ein Buch, wo man mit allem zufrieden ist). Manches ging mir zu schnell. Manches - Stichwort „Liebe“ - war schon wieder zu vorhersehbar – ausgelutscht… und am Ende kam mein Vorstellungsvermögen irgendwie nicht mehr richtig mit – aber all das ist egal, denn im Gesamtpaket hat mich diese Welle einfach überrollt (hihi) und begeistert.

Nur seid gewarnt: Das Ende ist mega fies! Hoffen wir mal der 2. Teil lässt nicht all zu lange auf sich warten. :D

Fazit:
Ein wahnsinnig spannender Auftakt zu einer, für mich jetzt schon, ganz besonderen Reihe. Ich kann sie jedem Dystopie – Science Fiction – Jugendbuch – Fan nur ans Herz legen und warte ganz gespannt auf die Fortsetzung. 5/5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Packender Jugendthriller - mit der richtigen Portion Romantik - aber kleinen Schwächen.

Krähenmann
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Krähenmann startet mit einem kurzen, aber spannenden Prolog, der mich direkt gepackt hat. Somit war ich von der ersten Seite an, an das Buch gefesselt. Es hat mir Spaß gemacht, mit der Protagonistin mitzurätseln, ...

Krähenmann startet mit einem kurzen, aber spannenden Prolog, der mich direkt gepackt hat. Somit war ich von der ersten Seite an, an das Buch gefesselt. Es hat mir Spaß gemacht, mit der Protagonistin mitzurätseln, zu verdächtigen und zu erforschen und ich tappte auch (fast) bis zum Schluss im Dunkeln (vor allem was das Motiv anging).

Der Schreibstil ist locker leicht mit kurzen Sätzen und gut zu lesen - typisch Jugendbuch eben. Die Charaktere sind allesamt liebevoll ausgearbeitet, aber sehr geheimnisvoll… um nicht zu sagen blass. Doch das ist ja irgendwie auch so gewollt, damit man zum Schluss jeden einmal verdächtigt hatte und überhaupt nicht mehr weiß was los ist.
Die Protagonistin Clara hat es mir aber besonders angetan (ok von ihr erfährt man auch am meisten). Sie war mir von Anfang an richtig sympathisch und bis auf ein paar unlogische Handlungen, konnte ich sehr gut mit ihr mitfühlen.

Was mir allerdings nicht so gefallen hat, war, dass im Laufe der Geschichte immer wieder gute Ansätze oder Beweise/Fährten auftauchten, dann später aber nicht mehr aufgegriffen wurden. So überkam mich beim Lesen hin und wieder dieses Gefühl, etwas überlesen oder vergessen zu haben. Es spuckte dann öfter mal ein „war da nicht noch was?“ in meinem Kopf herum. Das war sehr schade, weil wirklich gute Ansätze dabei waren. Die Auflösung ging mir dann auch irgendwie zu einfach. Was genau daran einfach war, kann ich jetzt natürlich nicht erklären, sonst würde ich total spoilern. Das Motiv fand ich aber wiederum sehr gelungen und gut durchdacht.

Nichtsdestotrotz hat das Buch natürlich nicht mit Grausamkeiten gespart, war aber trotzdem nicht zu übertrieben für einen Jugendthriller. Denn auch Romantiker kommen auf ihre Kosten - aber keine Panik, die Liebesgeschichte nimmt keine allzu große Rolle ein und wirkt auch nicht aufgesetzt oder übertrieben. Ich fand sie genau passend, vor allem wenn man mal die Umstände bedenkt!

Allerdings ist auch dieses Buch kein Einzelband. Zwar ist die Geschichte an sich schon abgeschlossen, nur gibt es da eine Kleinigkeit, die nicht aufgeklärt wird. Mimimi das fand ich blöd und werde die Fortsetzung wohl unbedingt lesen müssen! ;D


Fazit:

Krähenmann ist ein packender Jugendthriller mit einer spannenden und wichtigen Thematik, der einen, von der ersten Seiten an, zum miträtseln animiert. Ich wurde sehr gut unterhalten, deshalb auch eine klare Leseempfehlung an alle (Jugend)thriller- Fans. 4/5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überraschend tiefgründig und emotional. Ein Roman über Trauer, Betrug, Liebe und das Leben. Geht unter die Haut!

Frostgras
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Ich muss sagen, Frostgras hat mich richtig überrascht. Ursprünglich hatte ich das Buch gewählt, weil ich Lust auf eine nette kurze Geschichte für zwischendurch hatte und dachte es ginge halt um ein Rätsel ...

Ich muss sagen, Frostgras hat mich richtig überrascht. Ursprünglich hatte ich das Buch gewählt, weil ich Lust auf eine nette kurze Geschichte für zwischendurch hatte und dachte es ginge halt um ein Rätsel / ein Familiengeheimnis und eine typische Dreiecksbeziehung. Doch, weit gefehlt! Die Geschichte nahm ab der Mitte eine starke Wendung und wurde so emotional und tiefgründig, dass ich öfter mal schlucken musste. Und das bei gerade mal 240 Seiten!

Julia ist ein liebenswerter Charakter, auch wenn ich mich nicht ganz mit ihr identifizieren konnte. Das Verhältnis mit ihrer Mutter ging mir auch oft total gegen den Strich und als Julia dann dieses Tagebuch findet, waren ihre Handlungen für mich nicht nachvollziehbar. Ich kann einfach nicht verstehen, warum die Menschen, nicht miteinander reden? Dann wäre einiges so viel einfacher… aber warum einfach - wenn es auch schwer geht? Getreu diesem Motto, macht Julia sich auf die Suche nach Mr. Tagebuchführer, was sich als gar nicht so leicht herausstellt. Aber je tiefer sie gräbt, desto deutlicher wird ihr klar, dass hinter diesem Tagebuch mehr steckt, als es den Anschein hat.

Der Schreibstil ließ sich leicht und flüssig lesen. Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, was mir immer besonders gut gefällt. Leider steht bei den Kapiteln aber nicht dabei, in welcher Perspektive wir uns gerade befinden, so dass ich am Anfang leicht verwirrt war. Nach ein paar Kapiteln kam ich dann aber gut damit klar.


Fazit:

Frostgras hat mich überzeugt! Am Anfang zeigte die Geschichte zwar noch leichte Schwächen und eine Protagonistin, die nicht weiß was sie will, aber dann kam die Wendung und Auflösung des Rätsels und diese ließ mich begeistert und ein wenig traurig zurück.

Wer also Lust auf eine ruhige emotionale Geschichte über Trauer, Liebe, Betrug und Geheimnisse hat, der macht mit Frostgras absolut nichts falsch. Mich hat die Geschichte jedenfalls begeistert, allerdings hätten ein paar Seiten mehr auch nicht geschadet. 4,5/5 Sterne.