Profilbild von aly53

aly53

Lesejury Star
offline

aly53 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit aly53 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2019

Ein spannender Thriller in dem zwei Frauen ihren Mann stehen und mich dabei sehr beeindruckt haben

Cop Town - Stadt der Angst
0

Als ich den Klappentext dieses Buches gelesen habe, hatte ich mich auf etwas völlig anderes eingestellt, als mich letztendlich erwartete.
Im Vorgergrund hierbei stehen die beiden Polizistinnen Kate Murphy ...

Als ich den Klappentext dieses Buches gelesen habe, hatte ich mich auf etwas völlig anderes eingestellt, als mich letztendlich erwartete.
Im Vorgergrund hierbei stehen die beiden Polizistinnen Kate Murphy und Maggie Lawson.
Zwei Frauen, die mich doch sehr beeindruckt haben.
Die Zeiten damals waren nicht einfach. Frauen waren nicht mehr wert, als der Dreck unter den Sohlen. Doch ich denke, das trifft es recht gut.
Als erstes habe ich furchtbar mit Maggie mitgelitten. In ihrer Familie ist sie selbst nichts wert. Bei ihrer Mutter frag ich mich ernsthaft, ob man sie überhaupt so nennen kann. Iher Onkel Terry und ihr Bruder Jimmy sind ebenfalls bei der Polizei. Von Terry wird sie regelrecht terrorisiert und auch schonmal aufs heftigste geschlagen. Er ist sehr jähzornig und am besten, man kommt ihm gar nicht erst unter die Augen. Maggie ist eine gute Polizistin, aber in ihrem Umfeld wird das nicht anerkannt. Es heißt immer nur, such dir einen anderen Job. Am Anfang mochte ich sie nicht besonders, doch das änderte sich im Laufe der Zeit. Sie versucht immer ihren Mann zu stehen und muss dafür Erfahrungen sammeln, die sie prägen.
Kate kommt frisch zur Polizei. Sie hat nie einen Job lange behalten können und vor zwei Jahren ihren Mann verloren.
Aber ist der Beruf als Polizistin das richtige für sie?
Ich mochte Kate von Anfang an. Sie lässt sich nichts aufs Brot schmieren, wirkt aber anfänglich noch etwas naiv und gutgläubig. Doch auch sie muss Erfahrungen machen, die sie immer mehr verändern.
Aber möchte Kate der Person in die Augen sehen, die sie dann erblickt?
In diesem Thriller ist ordinäre Sprache sowie ein arg rauher Umgangston gang und gäbe, einerseits musste ich mich erst daran gewöhnen, aber andererseits hat es auch gut zur Story gepasst.
Obwohl dieser Thriller 1974 spielt, könnte man meinen , man wäre in einer komplett anderen Zeit gelandet. Mich haben die Zustände und Ansichten der damaligen Zeit ziemlich geschockt.
Im Fokus dieses Thrillers steht der Shooter. Er ist ein Polizistenmörder.
Aber worin liegt das Motiv?
Tötet er wahllos oder hat alles eine Bedeutung?
Ist es ein Polizistenhasser oder kommt er womöglich aus den eigenen Reihen?
Der Prolog machte recht deutlich wie ernst und bestialisch das Ganze ist.
Durch die wirklichen vielen Erklärungen wird das Buch doch schnell langatmig. Man erfährt viel aus dem Leben der beiden Polizistinnen. Das hat mir insofern gefallen, da man dadurch tiefer in ihre Seele blicken konnte und sie immer mehr verstehen lernte.
Leider aber mindert das auch etwas die Spannung. Was ich doch sehr schade finde. Ein bisschen mehr Nervenkitzel und Adrenalin, sowie Action hätte dem ganzen mehr Auftrieb gegeben.
Dennoch schafft es die Autorin sehr gut ,uns das Ganze Szenario und ihre Auswirkungen vor Augen zu führen.
Dadurch das wir auch immer wieder durch die Augen des Täters sehen und somit begreifen wie er tickt, wird uns die Ernsthaftigkeit der Situation bewusst.
Man fiebert und zittert mit jeder Zeile mit. Und fühlt sich auf seltsame Art und Weise den beiden Hauptprotagonisten verbunden.
Mir haben ihre Scharfzüngigkeit, ihr Sarkasmus und ihre Ernittlungsmethoden sehr gut gefallen. Dabei spürt man auch recht deutlich, das sie nie wussten, wem sie vertrauen können.
Sie sind verbissen und zu allem bereit.
Gegen Ende jedoch gewann das Ganze nochmal richtig an Auftrieb und plötzlich kam Action und Adrenalin ins Spiel und die Emotionen brachen ihren Bahn.
Das Ende des Buches hat mir recht gut gefallen.
Hierbei muss ich auch anmerken, es ist ein Buch, das erst nachhaltig beeindruckt und seine ganze Komplexität offenbart.

Die Charaktere sind recht authentisch und klar gezeichnet, dabei berührt jeder auf seine ganz eigene Art und Weise.
Die Autorin bringt hier auch sehr geschickt Themen wie Homosexualität und Rassismus zur Sprache und was dieses für Auswirkungen hatte.
Vor allem geht es hier weniger um den Mordfall, als um die Zeit damals und wie sich zwei Frauen lernen durchzusetzen.
Die Handlung an sich ist gut durchdacht,lenkt jedoch immer wieder vom eigentlichen Thema ab. Es wird durch einige Längen schnell langatmig. Einige Wendungen bringen jedoch immer wieder Auftrieb rein. Das Ende wirkt recht schlüssig.
Ich liebe die Bücher der Autorin, dieser Thriller ist jedoch nicht vergleichbar mit allen anderen von ihr.

Hierbei erfahren wir die Perspektiven von Kate, Maggie und dem Täter. Was Ihnen besonders viel Raum und Tiefe verschafft. Man kann ihre Handlungen und Gedankengänge stets gut nachempfinden.
Die einzelnen Kapitel sind normal bis lang gehalten.
Die Autorin hat einen gewohnten flüssigen und stark einnehmenden Schreibstil, der sehr mitreißend und bildgewaltig ist.
Das Cover und der Titel verdeutlichen den Inhalt des Buches recht gut.

Fazit:
Ein spannender Thriller in dem zwei Frauen ihren Mann stehen und mich dabei sehr beeindruckt haben. Den eigentlichen Mordfall nahm ich eher zweitrangig war.
Dennoch hat mich dieser Thriller doch beeindruckt, wenn auch erst nachhaltig.
Wer keine Angst vor ein paar Längen hat, sollte sich diesen auf keinen Fall entgehen lassen.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Für mich eines der besten Bücher der Autorin

Pretty Girls
0

Da ich ein großer Fan der Autorin bin, war es unabdingbar für mich ihr neuestes Werk zu lesen.
Alles beginnt damit das am 4.März 1991 die 16jährige Julia spurlos verschwindet, diese Tat wurde nie aufgeklärt.
24 ...

Da ich ein großer Fan der Autorin bin, war es unabdingbar für mich ihr neuestes Werk zu lesen.
Alles beginnt damit das am 4.März 1991 die 16jährige Julia spurlos verschwindet, diese Tat wurde nie aufgeklärt.
24 Jahre später verschwindet erneut ein Mädchen.
Der Beginn einer komplexen Story die an Grauen und Abgründigkeit nicht zu toppen ist.
Der Einstieg gelang mir auch ohne Probleme.
Am Anfang wusste ich noch nicht so recht wie alles zusammenhängen sollte.
Denn zunächst lernt man Claire kennen, die ihren Mann verliert.
Ich fand dieses Erlebnis unglaublich ergreifend und grauenvoll. Denn der Schmerz den Claire dabei empfand konnte man nur allzu sehr spüren, es ging quasi in mich über. Fast hatte ich das Gefühl, ich würde mich an Claires Stelle befinden.
In diesen Zeilen spürt man schon wie sehr sie Paul liebt und sein Verlust für sie kaum zu ertragen ist.
Aber man bemerkt auch eine gewisse Abhängigkeit. Denn Paul hat Claire immer alles abgenommen. Was also soll nun werden, wenn er nicht mehr da ist?
Ich hab mich natürlich schon gefragt, wie gesund so eine Beziehung ist. Auf einer Seite wirkt sie sehr harmonisch, was alleine die vielen Liebesbekundungen zeigen. Aber auf der anderen Seite, kann das natürlich auch sehr kontrollierend wirken.
Claire selbst war mir sympathisch, dennoch war ich der Meinung sie ist zu weich, sie brauch mehr Selbstbewusstsein und mehr Eigenständigkeit. Es wirkte auf mich so, als hätte sie sich nicht vollständig abgenabelt.
Zu Paul selbst fand ich zunächst keinen Zugang, er wirkte sehr selbstsicher und liebevoll um Claire bemüht.
Als nächstes lernt man Lydia kennen. Sie erschien mir anfangs etwas verschroben, erst nach und nach hab ich erkannt wieviel Liebe und Tragik hinter ihrer Person steckt. Sie empfand ich als sehr facettenreiche Persönlichkeit, in der noch einiges steckt, als es zunächst den Anschein hat.
Aktuell schwebt ein Vermisstenfall über der ganzen Sache, der allen Beteiligten keine Ruhe lässt.
Nach dem Raubüberfall auf Claire und Paul , findet ein Einbruch in ihrem hochgesicherten Haus statt.
Und das ist der Punkt wo die Geschichte das erste Mal Auftrieb erhält.
Claire muss in langsamen und quälenden Zügen erkennen, das sie Paul nie kannte.
Man muss sich das mal vorstellen, sie hat mit Paul fast 20 Jahre zusammengelebt und plötzlich muss sie erkennen wer er wirklich war.
Ein Umstand der ihr Leben völlig aus den Angeln hebt und alles bis dahin dagewesene komplett auf den Kopf stellt.
Das ganze Ausmaß begereift sie erst nach und nach.
Es ist bestialisch, es ist abgründig und kaum zu fassen.
Claire versucht herauszufinden, wer Paul wirklich war.
Dabei muss sie erkennen, daß sie niemandem trauen darf.
Doch was steckt hinter alledem?
Ein Komplott?
Ein riesiges Netzwerk?
Und was geschah damals wirklich mit ihrer Schwester Julia, die spurlos verschwand?
Man spürt zwischendrin immer wieder wie sehr das Verschwinden von Julia an den Nerven der Familie zehrt. Es zeigt was es eigentlich angerichtet hat und wie sehr die Ungewissheit quält.
Auf ihrer Suche nach der Wahrheit kommt sie mitunter selbst an ihre eigenen Grenzen, sie wächst aber auch dabei über sich hinaus.
Sie erfährt schockierendes,es trifft sie emotional, es offenbart ihr völlig neue Sichtweisen.
Es zieht sich ein Strudel durch Manipulation, Macht und Abgründigkeit durch das Buch.
Mir hat besonders zu schaffen gemacht, was zwischen den Zeilen stand. Es zehrt an den Nerven, es dehnt das Grauen unsagbar aus. Und in jeder Zeile fühlt man unsagbar mit den Beteiligten mit.
Dabei schafft es Karin Slaughter auch durch gezielte Beschreibungen , uns die Umgebung nahe zu bringen. Man konnte sich alles sehr gut vorstellen.
Die eigene Phantasie hat das eigentliche grauenhafte Szenario hervorgebracht. Denn es ist wirklich unglaublich und schwer zu ertragen was man hier erfährt.
Es hat in mir Wut, Trauer, Verzweiflung, aber auch Ängste ausgelöst.
Es ist ein Buch das mitten ins Herz trifft und den Schmerz dort nochmal ausweitet.
Durch gezielte Wendungen an verschiedenen Stellen schafft es die Autorin der Geschichte immer wieder Auftrieb zu verschaffen. Die Spannung war dabei in jeder Zeile spürbar.
Der Abschluss war nochmal sehr exoplosiv und emotionsgeladen.

Die Charaktere wirken klar und geradeheraus und vollkommen authentisch. Besonders Lydia und Claire gewinnen immer mehr an Seele und Leben.
Einige Personen blieben auch etwas blass, das machte die Gesamtstory aber nicht weniger spannend.
Ganz im Gegenteil, die Spannung erhöht sich dadurch nochmal.
Man konnte ihre Handlungen und Gedanken stets gut nachempfinden.
Die Handlung an sich ist gut durchstrukturiert und glänzt vor allem durch die Spannungshäppchen die uns immer wieder zugeworfen werden. Das abgründige hinter dieser Story ist einfach nicht zu überbieten und trifft den Leser bis ins Mark.
Zu keiner Zeit ist es irgendwie vorhersehbar, eine Überraschung jagte quasi die nächste.

Hierbei erfahren wir die Perspektiven von Lydia und Claire, was den beiden besonders viel Raum und Tiefe verschafft. Man fühlt sich ihnen nah und nimmt dadurch ihre Gefühle umso mehr wahr.
Hin und wieder erfährt man auch etwas über Tagebucheinträge, es ist jedoch nie ganz klar, von wem diese stammen.
Die einzelnen Kapitel sind normal gehalten.
Der Schreibstil der Autorin ist fließend und stark einnehmend , aber auch bildgewaltig und mitreißend gestaltet.
Das Cover und der Titel passen gut zum Buch.
Zusätzlich gibt es auch noch ein Vorgeschichte. “Tote Blumen” erzählt vom Verschwinden Julias.

Fazit:
Ein Thriller der mich bis ins Mark getroffen hat und vor allem dadurch schockiert, in dem was zwischen den Zeilen steht.
Eine tiefgründige Story, eine große Brisanz und interessante Charaktere machen dieses Buch zu einem echten Highlight.
Für mich eines der besten Bücher der Autorin.
Eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Ganz im Stil von ihren früheren Bänden

Schwarze Wut
0

Im neuen Thriller um Will Trent und Sara Linton spielen die Personen die größten Rollen, die ich am meisten mag.
Ja und endlich gibt es ein Wiedersehen mit Lena Adams.
Lena ist ja schon etwas speziell, ...

Im neuen Thriller um Will Trent und Sara Linton spielen die Personen die größten Rollen, die ich am meisten mag.
Ja und endlich gibt es ein Wiedersehen mit Lena Adams.
Lena ist ja schon etwas speziell, aber ich mag sie unheimlich gern. Was vielleicht daran liegt, daß sie über sehr viele Ecken und Kanten verfügt.
Sie ist tough, hat bereits viel Leid ertragen müssen und trotz allem, gibt sie einfach niemals auf.
Aber ich muss auch zugeben, Jeffrey Tolliver vermisse ich noch immer sehr.
Denn hier kommt er oft zur Sprache.
Lena, Sara und auch ich, haben Jeffreys Tod vor fünf Jahren nie vergessen können.
Man hat immernoch das Gefühl, es wäre erst soeben passiert.
Das sind Wunden die einfach nicht heilen.
Ein kleines Stück ist dieses Buch auch eine Reise in die Vergangenheit.
Als Lena und ihr Mann Jard anfangs von 2 Männern in ihrem Haus überfallen wurden, hat es mir wirklich den Hals zugeschnürt. In diesen Zeilen hab ich so unendlich mit Lena mitgezittert.
Umso wütender wurde ich, als ich natürlich wieder einmal,so wie eigentlich immer bemerkte. Das alles mal wieder Lenas Schuld sein sollte.
Doch was steckt wirklich dahinter?
Nach und nach erfährt man verschiedene Handlungsstränge. Sei es Wochen zuvor oder im Jetzt.
Doch es bildet sich noch kein konkretes Szenario. Erst nach und nach erblickt man, was sich da für Abgründe auftun.
Alles läuft auf einen Mann hinaus, der wir ein Geist ist.
Doch wie fängt man einen Mann, der quasi unsichtbar ist?
Die Wendungen die in dieses Buch eingewoben wurden, sind wirklich extrem gut gelungen.
Und ich war immer wieder aufs neue entsetzt und völlig fassungslos.
Was sich da herauskristallisiert ist wirklich extrem abgründig und hat mir mehrere kalte Schauer über den Rücken rieseln lassen.
Einzelne Handlungsstränge finden allmählich zusammen und ehrlich , ich hätte nie damit gerechnet.
Worauf alles hinauszielt.
Was es offenbarte.
Wirklich starker Tobak, den man erstmal verarbeiten muss und vor allem verstehen.
Will, Sara und Lena spielen hierbei eine sehr wichtige Rolle. Es geht auch viel um ihr Privatleben.
Aber immer so, das der eigentliche Fall mit eingewoben wird.
Man erfährt viel über die Vergangenheit und die Emotionen der drei.
Was sie sehr viel tiefgründiger macht.
Man leidet und zittert einfach komplett mit Ihnen mit.
Dabei kommt auch die Zwischenmenschlichkeit nicht zu kurz, was das ganze für mich auch authentischer und lebendiger gemacht hat.
Doch man merkt auch, daß sie sich verändert haben.
Ob zum guten, das liegt im Auge des Betrachters.
Man kann auch die ganze Zeit bei dem Fall sehr gut mitermitteln, das hat mir mit am meisten gefallen.
Doch egal wie ich es drehte und wendete, ich kam einfach auf keinen Nenner.
Was auch daran liegt, daß man nicht weiß, wem man vertrauen kann.
Daher war es umso grauenvoller bei der Auflösung.
Die Autorin hat hier wieder einen Thriller zu Papier gebracht der mir wahnsinnig unter die Haut ging. Sie hat dabei wichtige Themen aufgegriffen, die einfach an die Nieren gehen. Aber was wirklich gut ist, es ist voller Wendungen und man kommt dabei zu keiner Zeit irgendwie auch nur zum Luft holen.
Es ist förmlich elektrisch aufgeladen, so spannend empfand ich es.
Man konnte die Emotionen der Charaktere richtig gut spüren.
Man verfällt in Verzweiflung, Angst und auch immenser Wut.
Ein Thriller voller Leben und Seele.
Wieder mal ein richtiges Highlight für mich.

Hierbei erfahren wir die Perspektiven von Will, Sara und Lena, was ihnen mehr Raum und Tiefe verschafft.
Auch die Nebencharaktere sind gut gezeichnet und nehmen für sich ein.
Ihre Handlungen und Gedankengänge sind stets gut nachvollziehbar gestaltet.
Die einzelnen Kapitel sind normal gehalten.
Der Schreibstil der Autorin ist fließend und stark einnehmend, aber auch mitreißend und bildgewaltig gehalten.
Das Cover und der Titel passen gut zum Buch.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Es ist wie ein frischer Sommerregen, den man einfach nur genießt

Der talentierte Liebhaber
0

Annikas beste Freundinnen wollen ihr zum 25. Geburtstag einen unvergesslichen Abend bescheren und bereiten ihr ein Geschenk, dass es wahrlich in sich hat.
Annika hat jedoch von diesem Arrangement keine ...

Annikas beste Freundinnen wollen ihr zum 25. Geburtstag einen unvergesslichen Abend bescheren und bereiten ihr ein Geschenk, dass es wahrlich in sich hat.
Annika hat jedoch von diesem Arrangement keine Ahnung und verbringt einen Abend den sie nie vergessen wird.
Ein paar Jahre später trifft sie zufällig Felix wieder und die Funken sprühen.
Doch die Vergangenheit kann man nicht ändern und so nimmt unweigerlich das Schicksal seinen Lauf.
Kann es überhaupt eine Chance für die beiden geben?

Dieser Liebesroman ließ sich recht schön lesen.
Bereits ab der ersten Zeile, war man mitten im Geschehen.
Annika war sofort sympathisch etwas unsicher, aber auch selbstbewusst. Sie hat nur einen Wunsch für ihr Leben, endlich mal Glück bei allem haben.
Auch Felix gefiel mir recht gut, ein bisschen Ecken und Kanten hätten ihm jedoch gutgetan.
Die Geschichte an sich fesselt sofort, man bleibt am Ball, weil man unbedingt wissen möchte wie es mit den beiden weitergeht.
Ein bisschen mehr Nervenkitzel und Spannung hätte mir jedoch gut gefallen.
In Annikas Situation konnte man sich recht gut reinfühlen, ihre Taten und Gedanken wirkten authentisch auf mich.
Die Geschichte war ansich sehr vorhersehbar, was ich aber jetzt nicht schlecht finde.
Der erotische Teil dieses Buches hält sich in Maßen, was ich sehr begrüße.
Aber da waren mir oftmals die Beschreibungen zu blumig.
Der Autorin ist es jedoch toll gelungen, den Zauber dieser Momente einzufangen und sie auf den Leser zu übertragen. Kalt lässt das auf keinen Fall.
Der Abschluss fiel wie erwartet aus und gab der Geschichte einen runden Abschluss.
Ich höre ja immer in die Geschichte rein und dieses Buch hat mir erzählt, dass die Schicksalswege oft unergründlich sind.
In Annikas Fall hat eine einzige Begegnung ihr ganzes Leben verändert.
Ob zum positiven oder zum negativen, müsst ihr nun selbst herausfinden.
Aber auch Freundschaft wird hier großgeschrieben und was sie eigentlich bedeutet.
Man konnte hier auch sehr gut Emotionen entwickeln, ich musste desöfteren mal schmunzeln.
Das hat das ganze noch mal aufgelockert.
Aber ich konnte auch mitfiebern und mitleiden, da ein wenig Dramatik hier auch mitspielt.
Die Charaktere fand ich sehr gut dargestellt, sie wirkten glaubhaft auf mich.
Da es sich ja aber hier um einen sehr kurzen Roman handelt, liegt das Augenmerk auf den Hauptpersonen, demzufolge erfährt man auch nicht viel Hintergrundwissen, was ich doch etwas schade finde. Das hätte diesem Roman einfach mehr Tiefe gegeben.
Aber auch so verstehen die Personen zu bezaubern. Es geht aber nicht einzig und allein um eine Liebesgeschichte.
Auch eine weitere wichtige Thematik wird hier zur Sprache gebracht. Das hat mir gut gefallen.
Wir erfahren hier alles aus Annikas und Felix´ Sicht, hat mir sehr gut gefallen, dass wir beide Perspektiven erfahren, so kann man sich besser in jeden von ihnen reinversetzen.
Es ließ sich leicht und fließend lesen und die Kapitel haben eine normale Länge.
Das Cover sowie auch der Titel passen gut zum Buch.

Fazit:
Ein lockerleichter Liebesroman für zwischendurch der mit einigen prickelnden Szenen aufwartet.
Es ist wie ein frischer Sommerregen, den man einfach nur genießt.
Wer Liebesromane liebt, sollte sich das neue Buch von Leocardia Sommer nicht entgehen lassen.
Ihr werdet es genießen und lieben.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen, weil mir einfach mehr Ecken und Kanten gefehlt haben.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Ein Blick, eine Entscheidung und es verändert das Leben aller, über Generationen hinweg

Bella Germania
0

Daniel Speck hat hier eine wundervolle italienisch-deutsche Familiengeschichte auf das Papier gebracht, wie ich es so noch nicht gelesen habe.
Das ganze beginnt in den 50er Jahren und reicht bis in die ...

Daniel Speck hat hier eine wundervolle italienisch-deutsche Familiengeschichte auf das Papier gebracht, wie ich es so noch nicht gelesen habe.
Das ganze beginnt in den 50er Jahren und reicht bis in die Gegenwart.
Da begegnen sich Giulietta und Vincent. Eine Begegnung die ihr Leben und das ihrer Nachfahren ändern soll.
Liebe. Gibt es sie oder ist es ein Trugbild?
Ist es besser mit dem Kopf oder dem Herzen zu entscheiden?
Vor dieser Frage stehen tagtäglich viele Menschen und viele treffen für sich die richtige Entscheidung.
Es beginnt so traumhaft und leidenschaftlich, das man meint man müsste den Atem anhalten.
Ein erster Blick, eine Verbindung und man möchte nie mehr ohne den anderen sein.
Doch dann passieren unvorhergesehene Dinge und zwingen uns zum Handeln.
Doch trifft man die richtige Entscheidung?
Kann man ermessen, was das für Konsequenzen nach sich zieht?
Giuletta war mir anfangs etwas unnahbar, doch ihre Geschichte hat mich fasziniert. Sie ist sympathisch, leidenschaftlich in dem was sie tut und sie tut alles für ihre Lieben. Notfalls auch ohne auf sich selbst Rücksicht zu nehmen.
Ich muss ganz ehrlich sagen, hier werden uns verschiedene Schicksale erzählt, die wirklich unheimlich interessant sind. Das ganze erstreckt sich dabei über 3 Generationen.
Ich hab mich anfangs immer schwer damit getan, mich auf die Personen einzulassen. Der erste Eindruck war stets sehr unterkühlt und unnahbar. Doch je mehr ich sie und ihre Geschichten kennenlernte, umso mehr zogen sie mich in den Bann.
Dabei kann ich gar nicht sagen welche mich am meisten berührt hat.
Aber was sehr deutlich hervorsticht, jedes Schicksal ist von viel Traurigkeit und Sehnsucht durchzogen.
Es hat mir jedes einzelne Mal das Herz zugeschnürt, als ich an ihren Leben anteilnahm.
Ich hätte so oft gerne eingegriffen, einfach weil es mich so geschmerzt hat zu erleben, was sie durchmachen mussten.
Dabei habe ich mich jedesmal gefragt, warum ,wieso und weshalb.
Es sind verschlungene Wege die sich hier kreuzen und auf verhängnisvolle Weise aufeinandertreffen.
Eine Entscheidung, ein klitzekleiner Augenblick und schon sind alle Karten neu gemischt.
Gut oder schlecht?
Das musste ich herausfinden.
Was ich traf war Traurigkeit, Liebe, Vertrauen und eine Verbindung die über Generationen hinweg existierte.
Was mir unheimlich gut gefallen hat, war die italienische und die deutsche Kultur. Sie wurde so lebendig eingebracht, das man dachte, man würde es leibhaftig erleben.
Autos und Mode spielen hier eine sehr goße Rolle. Ebenso geht es auch darum seine Träume zu verwirklichen und einfach zu leben und sich selbst nicht aufzugeben.
Ob das auch gelingt, bleibt abzuwarten.
Aber es geht auch darum, daß nie etwas so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Träume die so leicht platzen können, verpasste Chancen und Gelegenheiten und Entscheidungen, die unsere Entwicklung auf dramatische Art und Weise ineine andere Richtung lenken.
Vor allem die Entwicklung der Charaktere habe ich dabei verfolgt, die mir wirklich gut gefallen hat.
Aber uns wird hier auch sehr gut aufgezeigt, wie schwer es für ausländische war, hier Fuß zu fassen und das auf sehr eindringliche und gefühlvolle Art und Weise.
Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, auch wenn sich mitunter ein paar Längen eingeschlichen haben.
Teilweise empfand ich ihn als etwas drückend und einfach unheimlich emotional, was aber sehr gut zum Gesamtgeschehen passt.
Er berührt einfach auf eine sehr eindringliche Art und Weise und ja , er lässt auch über das eigene Leben nachdenken.
Ein Roman voller Facetten des Lebens und der Charaktere und Wendungen , die mich wirklich überrascht haben.
Wirklich ein ganz besonderer Roman voler Tiefe und Details und sehr authentischen Charakteren.

Hierbei erfahren wir verschiedene Perspektiven, je nachdem wer gerade im Zentrum des Geschehen liegt. Z.b. die von Vinzenco, Giovanni und Giuletta.
Alle Charaktere sind sehr tiefgründig, ausdrucksstark und sehr authentisch gehalten.
Ihre Handlungen und Gedankengänge sind gut nachvollziehbar gestaltet.
Das Buch ist in 3 Teile gegliedert, die einzelnen Kapitel sind normal bis lang gehalten.
Der Schreibstil ist fließend und mitreißend gehalten.
Das Cover und der Titel passen gut zum Inhalt des Buches.

Fazit:
Hier wurde eine deutsch-italienische Familiengeschichte geschrieben, wie sie nur das Leben selbst schreiben kann.
Ein Blick, eine Entscheidung und es verändert das Leben aller, über Generationen hinweg.
Lebendig, emotional und sehr tiefgründig.
Traurig, facettenreich und voller Wendungen.
Ein Roman der durch seine Art unheimlich berührend ist.
Wer Familengeschichten mag, sollte hier unbedingt zugreifen.
Ich empfehle es gern weiter.