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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2019

Faszinierend, blutig und sehr mystisch

Geopfert
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Mit dem Totenerwecker hat mich der Autor absolut begeistert und auf jeder erdenklichen Ebene überrascht.
Darum war klar, das ich auch seinen neuen Thriller unbedingt lesen musste. Denn keiner schafft es ...

Mit dem Totenerwecker hat mich der Autor absolut begeistert und auf jeder erdenklichen Ebene überrascht.
Darum war klar, das ich auch seinen neuen Thriller unbedingt lesen musste. Denn keiner schafft es so perfekt , so intensiv, Horror und Thriller miteinander zu verbinden. Bevor man mit “Geopfert” beginnt, sollte man den Totenerwecker vorher gelesen haben. Da diese Story in gewisser Weise damit in Zusammenhang steht und darauf aufbaut. Um das Ganze zu verstehen, sollte man daher etwas Vorkenntnisse haben.

Das Cover finde ich absolut perfekt und ausdrucksstark, weil es die Thematik sehr gut widerspiegelt.
Wrath James White schreibt auch hier immens packend , detailliert und bildhaft. Wenn man seine Bücher beginnt, kann man nicht loslassen und erst aufhören, wenn der Schlussgong verklungen ist.
Der Einstieg in dieses Werk gelang mir total leicht. Ich wurde von einem altbekannten Sog erfasst, der nichts anderes daneben mehr existieren ließ.
Man wird von einer mystischen, gefährlichen und düsteren Atmosphäre eingefangen , das sich die Härchen auf den Armen sofort aufstellen.
Man lernt Delilah kennen und fühlt Furcht, Faszination und Magie.
Macht, Präsenz und unglaublich große Intensität.
Ein Sturm an Emotionen, der sich in einem Schlag entlädt.
Eine Mischung die sehr angsteinflößend, aber auch unglaublich anziehend und zerstörerisch ist.
Und da kommt auch meine Kritik ins Spiel, denn gerade Delilahs Präsenz und Intensität war es, die das Ganze leider für mich etwas vorhersehbar gemacht haben.
Daneben lernt man noch die Ermittler Mohammed und John kennen, die mich mit ihrer Art unglaublich begeistert und mitgerissen haben. Menschen mit Ecken und Kanten, die absolut authentisch und greifbar sind. Besonders John hat mir manchmal ein Grinsen entlockt, was ich unglaublich toll fand.
John ist jemand , den man als allererstes um Hilfe bittet, weil er einerseits eine starke Schulter zum anlehnen hat und wirklich gut austeilen kann und daneben die Gerechtigkeit, nie aus den Augen verliert. Ein Fels in der Brandung.

Die Story selbst ist sehr komplex aufgebaut und man begleitet verschiedene Handlungsstränge. Wobei diese niemals wirr oder chaotisch erscheinen. Der rote Faden ist sofort ersichtlich und ich hatte schnell die losen Fäden miteinander verbunden.
Neben sehr ausdrucksstarken und tiefgründigen Charakteren stößt man auf eine Thematik, die jenseits von Gut und Böse liegt.
Man bewegt sich auf einer Ebene, wo die Grenzen zwischen Richtig und Falsch nur allzu leicht verschwimmen.
Mich hat das enorm beschäftigt, vor allem der Umstand, was mit den kleinen Mädchen geschah. Diese Bereitwilligkeit und das Fehlen jeglicher Schuldgefühle.
Was sagt das über uns Menschen und unsere Werte aus?
Ist der Mensch tatsächlich so egoistisch, das er nur an sich selbst denkt und keinen Gedanken mehr an sein eigen Fleisch und Blut verschwendet?
Mich hat das wirklich zutiefst schockiert und wütend gemacht. Ich fühlte so unglaublich mit diesen Mädchen mit, das es mir das Herz zerrissen hat.

Und daneben stößt man noch auf blutige und bestialische Morde, die grausam, aber auch faszinierend sind. Es geht so schnell, das man kaum Zeit hat Luft zu holen.
Aufgrund dessen das sie sehr detailliert und intensiv dargestellt werden, erlebt man das Grauen und die Hoffnungslosigkeit am eigenen Leib und ist so frustriert, verängstigt und wütend , weil man keinen Ausweg findet und gnadenlos kapitulieren muss.
Wrath James White schafft es auch hier auf der psychologischen Ebene zu punkten, denn jeder hat eine Geschichte zu erzählen, die sehr facettenreich und beängstigend sind.

John und Mohammed bilden die feste Komponente hier und ermitteln , was das Zeug hält und dabei kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf.
Sie stoßen schnell an ihre Grenzen und suchen verzweifelt nach einer Erklärung für die seltsamen Vorkommnisse.
Obwohl es wirklich vorhersehbar war,ist es zugleich unglaublich spannend und nervenzehrend.
Wie es Wrath James White gebührt lässt er das Ganze in einen explosiven und krassen Showdown münden, der zum einen sprachlos macht und zum anderen wieder neue Fragen entstehen lässt.
Ich bin so begeistert von seiner Genialität und Perfektion, das ich bereits nach dem nächsten Werk lechze. Er schreibt nicht nur brutale Horror-Thriller.
Es hat Tiefgang und erzählt sehr viel über Menschlichkeit und darüber, welche Abgründe in uns verborgen liegen.
Was enorm furchteinflößend ist und gleichzeitig immens in den Bann zieht.
Bei dieser Story fand ich vor allem die Perspektiven so unglaublich interessant und niederschmetternd.
Denn sie sind sehr unterschiedlich. Je nachdem, wer gerade im Zentrum des Geschehen liegt, dadurch fühlt man unglaublich mit und begreift , was diese Menschen antreibt und wer sie eigentlich sind.
Wie viel Verletzlichkeit und Stärke in ihnen steckt.

Ich bin jetzt schon mega gespannt, was uns als nächstes erwarten wird.

Fazit:
Mit “Geopfert” hat Wrath James White einen Horror-Thriller geschaffen, der jenseits von Gut und Böse liegt und das nackte Grauen offenbart.
Faszinierend, blutig und sehr mystisch.
Ich liebe den Autor für seine Genialität und Perfektion.
Er schreibt nicht nur brutale Horror-Thriller.
Es hat Tiefgang und erzählt sehr viel über Menschlichkeit und darüber, welche Abgründe in uns verborgen liegen.
Was enorm furchteinflößend ist und gleichzeitig immens in den Bann zieht.
Auch wenn ich diesen Roman sehr vorhersehbar empfand, so war er doch unglaublich spannend und entwicklungsreich.
Ein Thriller bei dem einem Hören und Sehen vergeht, der zugleich sehr viel Verletzlichkeit birgt und aufzeigt , dass niemand frei von Schuld ist.
Ich brauch unbedingt mehr von ihm.
Ein Meisterwerk, durch und durch.

Veröffentlicht am 27.08.2019

Mord, Erpressung und daneben unglaublich viel Herz, Verwundbarkeit und Humor

Tödliches Campen. Ostfrieslandkrimi
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Mit “Tödliches Campen ” geht es bei der Reihe Faber und Waatstedt bereits in die sechste Runde.
Ich mag diese kleinen gemütlichen, aber dennoch sehr spannenden Ostfrieslandkrimis unglaublich gerne.

Auch ...

Mit “Tödliches Campen ” geht es bei der Reihe Faber und Waatstedt bereits in die sechste Runde.
Ich mag diese kleinen gemütlichen, aber dennoch sehr spannenden Ostfrieslandkrimis unglaublich gerne.

Auch im neuen Fall konnten mich die Kommissare absolut begeistern. Besonders Rike und Richard ergänzen sich einfach perfekt. Richard wirkt manchmal etwas steif, was Rike mit ihrer burschikosen Art sofort wieder wett macht.
Besonders der Dialekt bei den Ostfriesen ist phänomenal, aber auch ich hab manchmal Probleme es zu verstehen, so daß man ganz genau aufpassen muss.
Ein besonderes Herzstück und Garant zum Wohlfühlen war für mich auch hier wieder Opa Knut.
Ganz ehrlich, ich wüsste gar nicht, was die Ermittler ohne ihn machen würden.
Er macht alles so viel wärmer, leichter und herzlicher.
Sein Wissen sorgt immer wieder für Erkenntnisse und ich finde ihn einfach so genial.
Des Weiteren lernt man noch weitere Charaktere kennen, die insbesondere für den Fall von Bedeutung sind und ich fand sie einfach sehr authentisch, greifbar und mit spürbaren Ecken und Kanten versehen.

Die Story begann sofort sehr spannend und man wird direkt mit verschiedenen Erpressungen konfrontiert, die sofort gefangen nehmen.
Dabei geht die Autorin sehr detailliert vor, so daß man sich ein gutes Bild über das ganze Ausmaß machen kann.
Doch damit ist es nicht getan, denn kurz darauf kommt ein Mord ins Spiel und unwiderruflich fragt man sich, ob nicht womöglich beides zusammenhängt.
Auch hier kann man wieder die Ermittlungen sehr schön begleiten und auch wenn es auf dem Land spielt, wo man weniger Verbrechen vermutet. So ist doch da die Chance sehr hoch, ebenso brillieren hier die Ermittler mit Scharfsinn und ihrem Können. Auch wenn sie so manches Mal ein kleines Brett vor dem Kopf haben. Aber manchmal sieht man schlichtweg den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Darüber hinaus punkten sie auch mit Humor und einer ordentlichen Prise Charme.
Einfach Menschen, die herrlich normal sind, sich aber mit den schlimmsten Abgründen konfrontiert sehen.
Während man in die schlimmsten Abgründe eintaucht und erfährt wie sich Macht gezielt einsetzen lässt, gibt es auch Momente die absolut unter die Haut gehen.

Unschuld,Zwischenmenschlichkeit, Verzweiflung, Angst und Wut dominieren diesen Roman und zeigen wozu man in der Lage ist, wenn man sich am Abgrund wähnt.
Denn nicht nur der Fall der immer höhere Wellen schlägt und einiges zutage fördert , bringt an die Grenzen und darüber hinaus.
Gewalt, der Wunsch nach Harmonie und Frieden.
Ein Stückchen Himmel und doch ist die Hölle so viel näher.
Elke Nansen zeigt deutlich auf, das es manchmal nicht reicht zu kämpfen. Manchmal muss man einen Schritt weitergehen.
Mich hat dieser hochemotionale Teil dieser Story wirklich sehr beschäftigt und bewegt.
Denn es gibt so viel, was man nicht in Worte fassen kann, geschweige denn verstehen.
Oft sagen Emotionen mehr als Worte es je könnten.
Eine Story die einfach großartig begann und am Ende in Finsternis versank.
So viele Wendungen, so viele Überraschungen und ich konnte nur ein Bruchteil dessen vorhersehen.

Eine wirklich vielschichtige und facettenreiche Story, die sich auf nur 200 Seiten darbietet. Ein solches Spektrum hätte ich nie erwartet und bin wirklich begeistert. Nicht nur von der Fülle, sondern auch, weil man sich in Land und Leute wirklich gut hineinversetzen kann und es darüber hinaus wirklich tiefgründig und facettenreich ausgearbeitet wurde.

Fazit:
Im 6.Band rund um Faber und Waatstedt geht es hoch her und schlägt ziemliche Wellen.
Mord, Erpressung und daneben unglaublich viel Herz, Verwundbarkeit und Humor.
Ein Ostfrieslandkrimi der mich auf ganzer Ebene mitreißen konnte und mit einem vielschichtigen Fall punktet, der absolut überrascht und in Atem hält.
Bitte mehr davon.

Veröffentlicht am 27.08.2019

Es wird sehr emotional, begleitet von einer unheilvollen Ruhe, die wirklich bis ins Mark erschüttert

Profiling Murder – Fall 4
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Endlich geht es weiter in der Reihe um Laurie Walsh.
Dieser Band ist eher ruhiger Natur, von unterschwelliger Spannung behaftet.
Seit Band 1 schwebt das Verschwinden von Lauries Schwester Sam im Raum. ...

Endlich geht es weiter in der Reihe um Laurie Walsh.
Dieser Band ist eher ruhiger Natur, von unterschwelliger Spannung behaftet.
Seit Band 1 schwebt das Verschwinden von Lauries Schwester Sam im Raum. Es ist wie ein Schatten, der nicht weichen will.
Ein Schatten, der weh tut und Laurie stetig begleitet und nicht loslassen will.
Elf lange Jahre, in der Laurie ihre Schwester vermisst und um sie bangt.
Nachdem sie in der Vergangenheit ein Video entdeckt haben, in dem sie noch lebt.
Laurie kann es kaum fassen und noch größer ist die Erleichterung, das Sam endlich gefunden wird.
Doch das Ganze hat einen bitteren Beigeschmack.
Denn Sam hat ihre Identität verdrängt und glaubt , sie ist Meghan und will David nicht verlassen.
Wird Laurie es schaffen, das Sam ihre Erinnerung wiedererlangt und David für seine Verbrechen bestrafen können?

Dania Dicken hat eine absolute fesselnde und packende Art zu schreiben, daher war ich auch mit diesem Band wieder allzu schnell durch.
Endlich lernt man Sam kennen und meine Freude war riesig.
Größtenteils erzählt hier tatsächlich Sam, immer wieder begleitet von Rückblenden aus ihrer eigenen Vergangenheit.
Stück für Stück werden die einzelnen Stränge entwirrt und heraus kommt ein Schicksal, das bis ins Mark erschüttert und in Atem hält.
Mir hat dieser Band unglaublich gut gefallen, auch wenn er nicht so actionreich und gewaltig war, wie gewohnt.
Dania Dicken erzählt mit sehr viel Tragik und gebrochener Stimme , Sams Geschichte und geht dabei wirklich an die Grenzen der Belastbarkeit.
Sams Geschichte ist nicht einfach.
Sie ist schwer, drückend und geht wirklich unter die Haut.
Was sie erlebt und zu erdulden hatte, ist kein Einzelfall. Sie erzählt es mit so unheilvoller Ruhe und Gelassenheit, das es wirklich beschäftigt.
Sam ist zwar frei, aber wie frei ist sie tatsächlich?
Wird sie sich von den Fesseln befreien können und wieder in die normale Welt zurückkehren können?

Hierbei geraten die Ermittler eher in den Hintergrund und Sam in den Fokus.
Sams Charakter ist dabei wirklich sehr schön ausgearbeitet, sie ist greifbar , authentisch und schafft es unter die Haut zu gegen.
David bleibt zu meinem Leidwesen etwas im Hintergrund und zu blass. In dem Punkt hätte man noch mehr herausholen und es auch intensivieren können.
Damit man das Leid, die Angst und Verzweiflung in der Sam sich befand, noch eindringlicher hätte wahrnehmen können.
Überraschungen gab es hinsichtlich Sams Gefangenschaft. Da kommen die Abgründe Davids Natur sehr gut hervor.
Es wird aber auch klar, wie berechnend und perfide er agiert hat und wie sicher er sich fühlte.
Das er keine Mühen gescheut hat, um Sam zu manipulieren und umzukrempeln.
Besonders auf der psychologischen Ebene hat es mir wirklich gut gefallen. Gerade weil man erlebt, welcher Umbruch der Persönlichkeit bei Sam stattfindet.
Da schwebt so viel Trauer und Hoffnungslosigkeit im Raum, das es wirklich mitreißt und ein Stück nachdenklich stimmt.
Ein stetiger Kampf ums nackte Überleben, das sich immer mehr herauskristallisiert.

Alles in allem hat es für mich einen guten Ausgang gefunden. Auch wenn ich fand, das teilweise zu schnell vorgeprescht wurde. Es gab ganz besonders am Anfang eine Szene, in der ich mit der Glaubwürdigkeit dessen zu kämpfen hatte.
Es ging zu schnell, zu abrupt , zu nahtlos.
Und doch bin ich wirklich zufrieden , das auch dieses Kapitel jetzt abgeschlossen werden konnte und bin sehr gespannt darauf, wie es mit Laurie und Sam weitergehen wird.

Fazit:
Lauries vierter Fall beschäftigt sich mit dem Verschwinden ihrer Schwester Sam.
Ein Band der unglaublich viel Dunkelheit offenbart und in die Tiefe reißt.
Wunden werden aufgerissen, das Erlebte wird hervorgeholt und analysiert.
Es wird sehr emotional, begleitet von einer unheilvollen Ruhe, die wirklich bis ins Mark erschüttert.
Mit kleinen Abstrichen ein sehr gelungener Band und ich bin gespannt darauf, wie es jetzt mit Laurie und Sam weitergehen wird.
Wer die anderen Bände mochte, dem wird auch dieser gefallen. Er ist besonders auf der psychologischen Ebene gut ausgebaut und glänzt weniger durch Gewalt und Brutalität. Auch wenn dies immer wieder unterschwellig hervorschimmert.

Veröffentlicht am 24.08.2019

ein gelungener Auftakt, bei dem noch Luft nach oben ist

Golden Dynasty - Größer als Verlangen
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Kein Werk der Autorin hat mich wohl je so herausgefordert, wie der erste Band der de Vincent Reihe.
Dabei war ich wahnsinnig gespannt darauf und freute mich auf Intrigen, Skandale und heiße Szenen.
In ...

Kein Werk der Autorin hat mich wohl je so herausgefordert, wie der erste Band der de Vincent Reihe.
Dabei war ich wahnsinnig gespannt darauf und freute mich auf Intrigen, Skandale und heiße Szenen.
In der Tat bekommt man das alles, dennoch hat mich dieser Band herausgefordert von einer Emotion in die nächste gejagt.

Jennifer L. Armentrout kann schreiben ohne Frage. Nicht umsonst verschlinge ich jedes ihrer Bücher.
Sie schafft es, das ich mich fallen lassen und den Alltag vollkommen ausblenden kann. Hier gelang ihr das dennoch nur bedingt.
Es gab immer wieder Momente, in denen ich das Buch zur Seite legen musste. Weil es sich etwas zog und gleichzeitig zuviel war.
Dabei schreibt sie auch hier sehr packend und kraftvoll. Sie erweckt die Emotionen zum Leben, so daß man sie wirklich spürt.
Lucian de Vincent ist ein Mann, der das verkörpert, was seine Welt ausmacht. Seine anfängliche Arroganz hat mich fast zur Weißglut getrieben und mich wirklich Nerven gekostet.
Aber ihm werden so viele Facetten verliehen, das man ihn irgendwann einfach lieben muss.
Doch die Frage steht im Raum: Wer ist Lucian wirklich?
Julia stolpert in sein Leben und passt so gar nicht da rein. Viel zu sanft, zu sensibel, zu verletzlich.
Ihre Vergangenheit hat Blessuren hinterlassen, die sich nicht so einfach wegwischen lassen. Was Julias Unsicherheit aber auch erklärt.
Julia hat mir unglaublich gut gefallen und ich hab sie im Bruchteil einer Sekunde ins Herz geschlossen.
Sie könnte Heilung bedeuten , sie könnte so viel mehr sein, als allen klar ist.
Ich war verblüfft, wirklich verblüfft wie Stärke und Mut aus ihr herauskamen und Julia stetig wachsen ließen.
Julia steht vor einer Herausforderung und nimmt sie erhobenen Hauptes an.
Doch wer wird am Ende mit gebrochenem Herzen da stehen ?

Wer meint , es geht hier nur um heiße Szenen und ganz viel Liebe, der täuscht sich gewaltig.
Denn im Endeffekt wurde hier eine richtig geniale und komplexe Story aufgebaut, dessen Ausgang man in keinster Weise vorhersehen kann.
Man taucht ein in diese Welt und erblickt Reichtum und Macht. Man erblickt aber auch Dunkelheit , Kalkül und Perfidität.
Wo Geld ist, sind Feinde nicht weit, was der Einstieg sehr gut beweist. Und dennoch fand ich diesen “Unglücksfall” unbedeutend, da er einfach in der ganzen Story untergegangen ist.
Der Fokus liegt hier vor allem auf Lucian und Julia.
Eine seltsame Verbindung , die sehr faszinierend zu beobachten war.
Lucians Art hat mich immer wieder zum lachen gebracht. Besonders bei den Dialogen mit seinen Brüdern.
Im Laufe der Zeit erhält man auch Einblicke auf die Hintergründe der Familie, was ich wirklich total spannend und interessant fand.
Eine Familie die niemals frei sein kann. Niemals frei sein wird.
Ihnen allen wurden Fesseln auf Lebenszeit angelegt.
Es gibt Schmerz, Verlust, Trauer, Angst.
Es gibt Geheimnisse, Intrigen und Skandale.
Und dazwischen gibt es Menschen, die sich nicht in die Karten schauen lassen.

Ein Roman der mich immer von neuem gepackt , aber dann wieder zu Boden fallen ließ.
Im Nebenstrang geht es auch um familiäre Belange. Was für mich hätte mehr in den Fokus gerückt sein können. Leider wurde für mich das Potential hier nicht richtig ausgeschöpft.
Diese Story war für mich ok. Auch wenn ich mir mehr erhofft hatte. Der Umbruch kam erst später.
Denn Frau Armentrout schaffte es auch hier Wendungen einzubauen, die ich in keinster Weise erwartet hatte.
Die mich schockiert und sprachlos gemacht haben.
Die dem ganzen einen neuen Blickwinkel gaben.
Und die wirklich überaus interessant eingebaut wurden.
Richtig toll fand ich, das man Julias und Lucians Perspektiven erfährt. Denn dadurch kann man sich viel besser auf sie einlassen und sie ergründen.
Auch Lucians Brüder sind sehr interessant. Auch wenn ich Dev überhaupt nicht mag, so verfügt er dich über eine Präsenz, der man sich nicht entziehen kann. Gabe dagegen ist für mich völlig undurchschaubar.
Alles in allem wirklich sehr greifbare Charaktere, in die man sich gut hineinversetzen kann.

Jetzt bin ich sehr gespannt auf Gabes Story. Und hoffe mehr über seinen Hintergrund zu erfahren.
Auch blieben hier noch einige Fragen offen, worauf ich mir Antworten erhoffe.
Schade finde ich das ein Aspekt in Julias Leben nicht ganz ausgeführt wurde, da hatte ich mir noch mehr Drama und Erkenntnis erhofft.

Alles in allem ein Roman , der wirklich gut unterhält, mich jedoch erst zum Ende hin so richtig packen und begeistern konnte.

Fazit:
eichtum, Intrigen und Skandale.
Das ist die Welt des de Vincent Clans.
Band 1 ist überaus interessant und facettenreich ausgearbeitet. Schaffte es jedoch nicht, mich komplett zu überwältigen.
Julias und Lucians Story ist emotional, tiefgründig und komplex. Ein Roman, der zeigt das nicht alles Gold ist, was glänzt.
Ich bin sehr gespannt auf den weiteren Verlauf. Denn die Reihe hat etwas an sich, das ich nicht loslassen kann. Für mich ein gelungener Auftakt, bei dem noch Luft nach oben ist.

Veröffentlicht am 24.08.2019

Ein Schicksal , das mir wahnsinnig ans Herz ging und mitten aus dem Leben gegriffen ist

Wenn das Schicksal einzieht
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Von Teresa Wagenbach habe ich noch gar nichts gelesen, aber dieser Roman erweckte sofort mein Interesse. Weniger durch das Cover, als vielmehr durch den Klappentext.

Teresa Wagenbachs Schreibstil ist ...

Von Teresa Wagenbach habe ich noch gar nichts gelesen, aber dieser Roman erweckte sofort mein Interesse. Weniger durch das Cover, als vielmehr durch den Klappentext.

Teresa Wagenbachs Schreibstil ist sehr einnehmend, ergreifend und bildhaft. Durch ihre leichte und dennoch packende Art hat sie mich vollends in die Geschichte gezogen und ich konnte dieses Buch einfach nicht mehr zur Seite legen.
So zerbrechlich, so erschütternd und intensiv. Jede Zeile gleicht einem neuen Kraftakt und ich war einfach vollends von dieser melancholischen und traurigen Atmosphäre gefangen.

Im Zentrum stehen Nick und Lola.
Zwei Menschen die so grundverschieden sind, dessen Schicksale sich jedoch immer wieder kreuzen.
Nick der so ein wundervoller Charakter ist und mein Herz zum erblühen brachte. Der so viel durchmachen musste und dessen Vergangenheit ihn stark gebeutelt hat. Im Laufe des Geschehen erfährt man immer mehr über sein Hintergrund, der so schmerzlich, so ungerecht war. Ein junger Mann der niemals ausbrechen, sich niemals entfalten konnte.
Und dann trifft er plötzlich wieder auf die junge Frau, die einst sein Leben bestimmte.
Auch Lola hat mein Herz sofort erobert.
Lola ist aus gutem Hause und doch heißt das nicht, dass sie automatisch glücklich ist. Durch einen Unfall ist sie an dem Rollstuhl gefesselt und die einst lebenslustige junge Frau sieht sich mit einer Dunkelheit konfrontiert, die alles zerstören könnte.
So vieles hat ihr Herz bluten lassen und sie verändert.
Es hat mir das Herz gebrochen, es mit ansehen und nicht eingreifen zu können.
Könnte Nick ihre Heilung sein?
Daneben lernt man noch unglaublich tolle Charaktere kennen. Besonders Frau Preuß und Herr Kaiser mochte ich wahnsinnig gern, sie brachten Freude und Wärme mit ins Spiel. Etwas, was diesen Roman so viel weicher und runder macht.
Alle sind sie überaus authentisch und greifbar.
Ganz besonders in Nick und Lola konnte man sich sehr gut hineinversetzen. Was mit daran liegt, das man ihre Perspektiven erfährt. Sie erhalten dadurch sehr viel Tiefe und man spürt einfach was sie fühlen und was sie ausmacht.

Der Einstieg in die Story gelang mir ungeheuer leicht und doch wusste ich sogleich, ich bin rettungslos verloren.
Dieser Roman wird mir das Herz brechen, mit jedem Atemzug etwas mehr.
Es ist so viel, so intensiv. Ein verzweifelter Schrei der niemals verklingt und immer mehr fordert.
Mehr als man ertragen kann.
Die Autorin hat hier nicht nur eine wunderschöne Liebesgeschichte zu Papier gebracht.
Sie zeigt welch seltsame Wege das Schicksal manchmal geht , damit man begreift und versteht.
Mit sehr viel Schmerz,Angst und Wut verbunden.
Mit Hoffnung, Liebe und Vertrauen.
Sie bindet dabei Themen ein, die mich wirklich berührt , aber auch erschüttert haben.
Besonders die Einblicke in die Vergangenheit haben mir unglaublich gut gefallen. Sie brachten so viel Zärtlichkeit und Lebenslust zu Vorschein.

Dieser Roman, hat mich so zum lachen, zittern und schluchzen gebracht, das es mich absolut erschüttert hat.
Eine Liebesgeschichte, die so groß und gewaltig ist, das es mir den Hals zugeschnürt hat.
Eine Geschichte, die von der Vergangenheit geprägt ist und so viel Leid, so viel Hoffnungslosigkeit mitbringt.
Klassenunterschiede die keine Rolle spielen, denn letztendlich entscheidet das Herz.
Ich dachte nicht, das mich etwas überraschen könnte und doch hat mich das letzte Drittel des Buches einfach komplett sprachlos gemacht.
Ein Meer aus Tränen und Angst.
Ein Moment, der alles verändert und die Dunkelheit wieder hervorholt. Ich hätte Lola so gern in den Arm genommen und ihr zugeflüstert: Du bist nicht allein. Du schaffst das.
Ich hab so gezittert und konnte einfach nichts dagegen tun. So hilflos, so machtlos.
Ein Schicksal , das mir wahnsinnig ans Herz ging und mitten aus dem Leben gegriffen ist.
Ein Umstand, der es letztendlich auch so erschütternd und emotional für mich machte.
Ich bin total hin und weg und muss mir noch etwas die Tränen abwischen.
Ein absolutes Highlight.

Fazit:
“Wenn das Schicksal einzieht” ist ein Roman, der mich so unglaublich bewegt, erschüttert und zum schluchzen gebracht hat.
So traurig, so melancholisch, so bahnbrechend.
Nicks und Lolas Story ist wahnsinnig emotional und hat mich immer wieder zum lachen , zittern und sinnieren gebracht.
Dieser Roman hat mir das Herz gebrochen und doch gleichzeitig gezeigt, dass das Leben manchmal seltsame Wege geht und man niemals aufhören sollte zu leben.
Ein absolutes Highlight. Es ist nicht nur eine wunderschöne Liebesgeschichte. Darüber hinaus werden Themen eingewoben, die mich tief erschüttert und nachdenklich gemacht haben.
Bitte mehr davon.
Ein Buch das mehr Aufmerksamkeit verdient, weil es so großartig und so wichtig ist.