Platzhalter für Profilbild

aoibheann

Lesejury Profi
offline

aoibheann ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit aoibheann über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2025

gelungene Neuerzählung

Medea
0

Medea, die Hexe von Kolchis. Eine sehr faszinierende Figur aus der griechischen Mythologie. Gleichzeitig eine der dunkelsten. Und vielleicht auch eine der am wenigsten verstandenen? Rosie Hewlett hat sich ...

Medea, die Hexe von Kolchis. Eine sehr faszinierende Figur aus der griechischen Mythologie. Gleichzeitig eine der dunkelsten. Und vielleicht auch eine der am wenigsten verstandenen? Rosie Hewlett hat sich daran gemacht und eine moderne Version von Medeas Geschichte geschrieben und ihr damit eine Stimme gegeben. Man begegnet Medea bereits als kleinem Mädchen, das bereits in jungen Jahren ihre Magie entdeckt und zugleich immer in Angst lebt. Angst vor dem gewalttätigen Vater und dem Bruder, der sich auch schon in jungen Jahren als Tyrann zeigt. Mit einer Mutter, die selbst aus Angst vor dem Vater nur gebeugt durchs Leben geht und nach Medeas Schilderungen ihr Lachen und ihr Strahlen verloren hat. Einer Schwester, die Medea zwar sehr liebt, aber sich auch stets vor ihr fürchtet und gleichzeitig ihren Schutz benötigt. Medea lernt also bereits sehr früh im Leben stark zu sein und ihre Emotionen vor der Welt zu verbergen.

Sie ist nach unseren Begriffen ein Teenager, als Jason und die Argonauten in Kolchis erscheinen um das sagenumwobene Goldene Vlies zu erbeuten. Medea sieht ihre Chance zur Flucht, in dem sie Jason hilft. Aber ihre Flucht endet in einer kolossalen Katastrophe. Und dort beginnt die blutige Spur, die sich fortan durch Medeas Leben ziehen wird.
In der griechischen Welt verschrien, versucht sie sich gemeinsam mit Jason ein neues Leben aufzubauen. Aber ihr Ruf als Mörderin und unheimliche Hexe eilt ihr immer voraus. Abscheu und Argwohn ihr gegenüber sind ihre ständigen Begleiter.
Wenn man sich die Beziehung zwischen Medea und Jason ansieht, würde man heute wohl sagen, sie führen eine absolut toxische Beziehung. Es ist soviel psychische Gewalt und Manipulation im Spiel - man möchte Medea am liebsten kräftig schütteln, um sie aufzuwecken. Von Beginn an merkt man, mal mehr und mal weniger unterschwellig, wie Jason die emotionale Not einer jungen Frau ausnutzt und für seine Zwecke benutzt. Womit er sich direkt auf die gleiche Stufe wie Medeas Vater stellen kann, denn beide beanspruchen Medeas Magie für ihre Zwecke, ihren Ruhm, als ihre Waffe. Man könnte sagen, Medea kommt vom Regen in die Traufe. Zwar kommen ihr immer mal wieder Zweifel, aber diese verdrängt sie konsequent. Sie will an Jason glauben, an seine Zuneigung zu ihr, seine Liebe. Sie erschafft sich eine Traumwelt, in der sie endlich auch Glück erfährt.

Es ist unglaublich interessant, Medeas Lebensweg und ihre Entscheidungen zu verfolgen. Ihre Sehnsucht nach Akzeptanz, Zuneigung und Zugehörigkeit sind durch die Seiten fast schon greifbar zu spüren und es tat auch mitunter im Herzen weh zu lesen, mit welcher Verachtung ihr begegnet wird. Im Verlauf war ich immer wieder hin und her gerissen. Opfer oder Täterin? Ja, sie ist ohne Zweifel ein Opfer, das geschlagen, gedemütigt und ausgenutzt wurde. Aber sie ist gleichzeitig auch Täterin. Denn zumindest der Mord an ihren Kindern erfolgt aus ihrem eigenen , wenn auch sehr verqueren, Entschluss. Die Autorin schildert dieses Geschehen sehr wertfrei und überlässt es dem Leser, sich eine Meinung zu bilden. Das ist aus meiner Sicht ein sehr geschickter Zug, die Handlung geht einem nicht mehr aus dem Kopf. Man dreht und wendet alle vorliegenden Fakten und Ereignisse.

Eine tolle und moderne Neuerzählung dieser alten Geschichte, die verschiedene Aspekte beleuchtet und auch nachdenkliche Züge hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.11.2025

Träumen von der Zukunft

In den Scherben das Licht
0

Hamburg ist ja meine persönliche Herzensstadt. Und für mich schreibt niemand so so schön über eine Stadt, seine Menschen und Geschichten wie Carmen Korn. Ich liebe ihre Art Geschichten zu erzählen. Ihr ...

Hamburg ist ja meine persönliche Herzensstadt. Und für mich schreibt niemand so so schön über eine Stadt, seine Menschen und Geschichten wie Carmen Korn. Ich liebe ihre Art Geschichten zu erzählen. Ihr Stil ist klar und schnörkellos, wunderbar zu lesen, behutsam, feinfühlig, unterhaltsam aber dabei nie wertend und ich finde ihn sehr lebendig. Dadurch wirkt die Handlung auf mich authentisch und nah an der Realität.

Der 2. Weltkrieg ist beendet, die Alliierten versuchen Ordnung in das vom Krieg versehrte Hamburg zu bringen. Es ist der Beginn der Nachkriegsjahre und die Sorgen der Menschen drehen sich um das tägliche Überleben: Nahrung, Wohnen, Heizen. Jeder Tag ein Kamp, jeder überstandene Tag ist ein weiterer Schritt in Richtung Zukunft.
In diesen wirren Zeiten purzelt Gisela sprichwörtlich in den Keller, dem Gert seine Zuflucht gefunden hat. Freund oder Feind? Beide sind erstmal skeptisch, was sie von ihrem Gegenüber zu halten haben. Die Entscheidung, ob Gisela bleiben kann, liegt allerdings nicht bei Gert. Das letzte Wort liegt bei Friede, der das Haus gehört. Friede stimmt zu und schon bald bilden die drei eine Schicksalsgemeinschaft. Die beiden Kinder haben ihre Familien verloren, wissen nicht, ob noch jemand überlebt hat oder sie alleine sind. Friede ist eine ehemalige Theaterschauspielerin, deren Verlust der Jugend und der glanzvollen Zeiten sie besonders schmerzen. Die drei verbindet aber, dass sie Träume von der Zukunft haben. Und so wächst aus dieser ungewöhnlichen Gemeinschaft am Ende eine Familie der ganz besonderen Art, die im Verlauf der Geschichte um einige ebenso besondere Personen erweitert wird.

Ich muss gestehen, dass Friede sehr schnell mein Herz erobert hat. Ihre Art mag ein wenig unkonventionell sein, manchmal ist sie in ihrer Art auch ein wenig polterig und hängt etwas zu sehr an der glanzvollen Theaterzeit. Aber hinter dem harten Äußeren verbirgt sich ein Mensch mit viel Herz, der sich aus Mitgefühl auch schon mal übers Ohr hauen lässt. Die Sitzungen an ihrem Küchentisch haben für alle therapeutische Wirkung.
Gisela und Gert gehören in die Generation der Kinder, die sehr viel von den letzten Kriegsjahren erinnern und, im Falle von Gert, sogar zur letzten Verteidigung Deutschlands herangezogen wurden. Sie gehen teilweise ganz unterschiedlich mit ihren Erlebnissen um. Während Gert aktiv nach den Resten seiner Familie sucht, wiegelt Gisela hier zunächst ab. Ihr fehlendes Gedächtnis stellt eine zusätzliche Hürde da. Beide Figuren wachsen einem ebenso schnell ans Herz und man möchte aus dem Bauch heraus einfach, dass diesen beiden vom Leben gebeutelten Kindern nur noch das Beste passiert.

"In den Scherben das Licht" ist aber für mich auch die Geschichte einer Stadt und einer Gesellschaft, die sich wieder aufbauen, neu orientieren muss. Es sind die Zwischentöne in der Geschichte, die die Handlung für mich so fesselnd gemacht haben. Denn auch bei Carmen Korn sind nicht alle Menschen automatisch nur gut. Es gibt die Giselas und Gerts, die mit Mühe und Not überleben und Träume haben. Es gibt die Friedes, die von besseren Zeiten zehren und sich tief in ihrem Inneren den eigenen Schuldeingeständnissen stellen müssen. Es gibt die, die auf dem Schwarzmarkt zu großen Nummern werden und fast nahtlos an alte Geschäftserfolge anknüpfen können. Die Rückkehrer aus den Konzentrationslagern, die den Spagat zwischen Vergangenheit, erlittenem Unrecht und Zukunft schaffen müssen. Die späten Kriegsheimkehrer. Wir begleiten Figuren und Stadt über insgesamt zehn Jahre, vom Nachkriegsdeutschland bis ins Wirtschaftswunder. Man kann erleben, wie der schrittweise Aufschwung auch die Menschen verändert. Wie schon wenige Jahre nach dem Krieg eigentlich niemand mehr an Opfer, Verbrechen und Unrecht reden möchte, es aus dem Gedächtnis streichen möchte. Die Aufarbeitung steckt auch zehn Jahre nach dem Kriegsende noch in den Kinderschuhen. Der Umgang der Menschen damit ist sehr individuell und wird von Korn gut eingefangen.

Auf den ersten Blick "passiert" in der Geschichte gar nicht viel. Kein großes Familiendrama, kein Mord, kein großes Tamtam. Aber das täuscht. Es ist ein eher leises Buch. Ein Buch, dass die verschiedenen Grautöne der menschlichen Handlungen in den Vordergrund stellt. Für mich lebt die Geschichte von ihren lebendigen Figuren und von ihrer Entwicklung im Verlauf der Jahre. Der dezente Humor, den die Autorin in Form von Friedes markigen Sprüchen unterbringt, lockert das ganze Geschehen immer wieder auf und sorgt so dafür, dass es neben all dem Traurigen auch etwas zu Lächeln gibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.10.2025

Schönes Herbstfeeling

The Pumpkin Spice Latte Disaster
0

Das Buch ist genau zum richtigen Zeitpunkt bei mir eingezogen. Ungemütliches Wetter, dicke Socken, heiße Getränke und eine blöde Erkältung im Anmarsch. Was gibt es da besseres, als es sich mit einem Kuscheldecken-Feeling-Buch ...

Das Buch ist genau zum richtigen Zeitpunkt bei mir eingezogen. Ungemütliches Wetter, dicke Socken, heiße Getränke und eine blöde Erkältung im Anmarsch. Was gibt es da besseres, als es sich mit einem Kuscheldecken-Feeling-Buch einzuigeln. Und ich hatte wieder einmal Spaß mit Kyra Groh. Ich mag ihren fröhlichen Stil und auch wenn ich mich damit als angehend alt oute - als Millenial habe ich jeden einzelnen Millenial-Witz geliebt.
Jude ist extrem schlagfertig, manchmal schon etwas zu sehr. Mitunter ging sie mir damit auch ein wenig auf die Nerven und walzt dann über ihre Mitmenschen hinweg wie eine Dampfwalze. Aber hinter Judes lauter und manchmal ruppiger Fassade verbirgt sich eine Person mit einem großen Herzen und aufgrund ihrer Erfahrungen in der Vergangenheit jemand mit einer extrem hohen Schutzmauer. Es tat mir beim Lesen um den Teenager Jude wirklich leid, die so sehr von ihrem Umfeld abgelehnt wurde. James ist ein wenig grummelig und ihm tut eine ordentliche Portion Jude ziemlich gut. Ihre Annäherung aneinander ist ein wenig unkonventionell, aber sehr unterhaltsam zu lesen.
Das Kleinstadt-Feeling kommt für mich nicht ganz so gut rüber, es wird dafür zu wenig über den Ort erzählt. Aber es kommt trotzdem eine herbstlich schöne Stimmung auf.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.10.2025

Gut erzählt

Wir dachten, das Leben kommt noch
0

Wer Sandmanns erstes Buch „Porträt auf grüner Wandfarbe“ gelesen hat, dem werden einige Figuren in diesem Buch bekannt vorkommen. Denn Gwen man sich erneut auf die Suche einem Teil ihrer Familiengeschichte. ...

Wer Sandmanns erstes Buch „Porträt auf grüner Wandfarbe“ gelesen hat, dem werden einige Figuren in diesem Buch bekannt vorkommen. Denn Gwen man sich erneut auf die Suche einem Teil ihrer Familiengeschichte. Dieses Mal geht es um einen bestimmten Abschnitt im Leben ihrer Großmutter Ilsabé, die zu Zeiten des 2. Weltkriegs im von Deutschland besetzten Paris lebte. Gleichzeit erhält Gwen ein Angebot für ein äußerst interessantes Buchprojekt. Sie soll über die „SOE-Girls“ schreiben. Agentinnen im inoffiziellen Auftrag der britischen Regierung, die aus dem Untergrund heraus agierten. In Paris erfährt Gwen nicht nur erstaunliches über ihre Großmutter, sondern kann auch wichtige Informationen über die britischen Agentinnen sammeln. Und stellt Kontakt zu Pat her, einer Frau, die eine ganz außergewöhnliche Zeitzeugin ist.

Ich finde es grundsätzlich eine schöne Idee, Gwens Familiengeschichte und auch schob bekannte Figuren mit einzubeziehen. Das macht die Geschichte noch ein bisschen persönliches. Allerdings ist mir manchmal der Bogen von Ilsabés Geschichte zu Pats Geschichte doch etwas zu weit geschlagen. Gut gefallen haben mir dafür die Rückblenden auf Pats Leben in den 1940ern und wie sie sich viele Jahre später an diese Zeit zurückerinnert. Es wird deutlich, wie sehr sie in den direkten Nachkriegsjahren und auch noch später darunter gelitten hat, mit so gut wie niemandem über diese Themen reden konnte. Das engt den Kreis der Personen, die sie verstehen und ihre Gefühle nachvollziehen können, sehr stark ein. Es hat mich auch traurig gemacht zu lesen, wie Pat sich über die Jahre von vielen Menschen zurückgezogen hat.

Die Geschichte von Gwens Großmutter war gut in das Setting eingebaut. An der einen oder anderen Stelle war es mir ein kleines bisschen zu dick aufgetragen, passte aber insgesamt zur Dramatik der Handlung.
Sandmanns Stil ist leicht und trotzdem einfühlsam. Es ist für mich eine solide Geschichte über ein außergewöhnliches Thema, dass einen Anstoß zu weiterer Literatur hierzu gibt. Absolut herausragend empfand ich das Buch letztlich aber nicht, dafür wiederum steht mir Gwens Familiengeschichte dann doch zu sehr im Fokus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.10.2025

Durchschnittliche (Liebes-)Geschichte

Die drei Leben der Cate Kay
0

Anne Marie und Amanda sind nicht nur einfach beste Freundinnen, sie sind unzertrennlich. Wie ein Mond um seinen Fixstern umkreisen sie einander. Und sie haben auch einen gemeinsamen Traum. Raus aus der ...

Anne Marie und Amanda sind nicht nur einfach beste Freundinnen, sie sind unzertrennlich. Wie ein Mond um seinen Fixstern umkreisen sie einander. Und sie haben auch einen gemeinsamen Traum. Raus aus der Kleinstadt, Schauspielerinnen wollen sie werden. Nichts weniger als Hollywood ist ihr Ziel. Doch nach einem Vorfall, der beide aus der Bahn wirft, verändern sich ihrer beider Leben. Anne Marie beschließt ihr Leben neu zu starten. Unter anderem Namen und ohne Amanda.

Die Grundidee finde ich gut und die sich daraus ergebenden Fragen könnten kaum philosophischer sein. Ein Buch, über das man richtig gut diskutieren könnte. Leider hat die Autorin für meinen Geschmack hier sehr viel Potential verschenkt. Mir hat es zunächst gefallen, dass die Handlung aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Wahrnehmung und Erinnerungen sind immer subjektiv, eine Begebenheit wird manchmal von zwei Menschen unterschiedlich erinnert. Die Kapitel, die sich um Anne Marie und Amanda direkt drehen, waren für mich noch die besseren. Sie erzählen von einer tiefen Freundschaft, aus der sich eine lebenslange Verbindung entwickelt. Die Kapitel, in denen Amanda von ihrem Leben „danach“ erzählt, fand ich ebenfalls gut und zum Nachdenken anregend. Der Rest ist leider eher mittelmäßig. Viele Kapitel drehen sich um eine Hollywood-Schauspielerin, die Probleme hat ihren Platz in der Welt zu finden und letztlich feststellt, dass der Glanz von Hollywood ziemlich schnell verblasst, wenn man selbst erst einmal darin lebt. Auch wenn sie eine wichtige Person für die spätere Cass ist – viele Passagen wirken wie Lückenfüller, weil die eigentlich Handlung schon recht dünn ist.
Mir fehlt der rote Faden, die Orientierung. Sie springt ohne richtiges Konzept zwischen Figuren und Zeitebenen hin und her. Dazu bleibt alles, jeder Dialog, jede Handlung, jede Emotion, sehr sehr oberflächlich. Keine der Figuren hat auch nur annähernd eine Art von Tiefe. Dafür werden Gesten wie das Heben einer Augenbraue oder die Haltung einer Hand ausgiebigst analysiert. Mir kam es vor, als würde jede der Figuren eine Rolle innerhalb einer Geschichte spielen. Dadurch kam von den beschriebenen Emotionen leider kaum etwas mir an.

Für mich ergibt sich der Eindruck, dass hier vielleicht zu viel gewollt wurde. Würde der Fokus auf den beiden Freundinnen liegen, mit allen Aspekten – es hätte ein unglaublich gutes Buch werden können. So bleibt es für mich eine allerhöchstens durchschnittliche (Liebes-)Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere