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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2019

Luft nach oben

Wenn Donner und Licht sich berühren
2

Jasmine – Jazz – ist 16 Jahre. Ihre Mutter hetzt sie von Vorstellungstermin zu Trainingsstunden zu Vorstellungstermin; und so fort. Die Tochter soll die Karriere der Mutter machen, die diese schmerzlich ...

Jasmine – Jazz – ist 16 Jahre. Ihre Mutter hetzt sie von Vorstellungstermin zu Trainingsstunden zu Vorstellungstermin; und so fort. Die Tochter soll die Karriere der Mutter machen, die diese schmerzlich ad acta gelegt hatte, als sie ein Kind bekam. Jazz ist wirklich nicht zu beneiden. Die Mutter ist einer der unsympathischten Charakter der letzten Lesemonate. Hier setzt bereits meine Kritik ein, denn die schwarz-weiß Beschreibungen sind vielfältig und ärgerlich in einer Geschichte, die durchaus auch gutes Figurenbuilding kann. Allerdings versagt die Autorin sowohl bei den „negativ“ besetzten Darstellern völlig – es gibt noch einen jungen Mann, der mobbt, schlägt, bedroht und mordet – als auch ganz allgemein bei der Plotstruktur und der Entwicklung der Darsteller. Aber der erste Abschnitt ist bis auf die genannten Bad-Figuren noch sehr schön zu lesen.

Jazz lernt den gleichaltrigen Elliot kennen und lieben. Ein netter, musikalisch begabter Aussenseiter. Einer der erst auf den zweiten Blick wirkt aber dann durch seine liebenswerte Art schnell das Herz erobert. Im Gegensatz zu Jazz hat er mit Schwester und liebevoller Mutter ein einigermaßen funktionierendes Zuhause und es scheint, als könnte er auch Jazz mit seiner Gelassenheit und Ruhe helfen. Dann passiere aber fast zeitgleich zwei Dinge. Jasmines Mutter zerrt die Tochter nach England um dort die Karriere anzufeuern und Elliot erleidet einen großen Schicksalsschlag und verändert sich total. Der Kontakt der beiden bricht ab.

Leider gibt es jetzt einen großen Zeitsprung und man erfährt nur schablonenhaft und eher lieblos, was die vergangenen Jahre passiert ist. Dadurch wird das Lesevergnügen tatsächlich sehr geschmälert. Am Ende finden die beiden wieder zueinander und die Autorin knüpft ein bisschen an die Stärken des ersten Abschnittes an. Aber Vorsicht, es wird auch ein bisschen sehr kitschig zu Schluss.

So schön Brittainy C. Cherry auch erzählen kann, so hätte ich mir doch mehr Glaubwürdigkeit bei einigen Geschehnissen gewünscht und vor allem die Mutter von Jazz war für mich total überzogen dargestellt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 15.03.2019

3,5 Sterne

Das gefälschte Siegel
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„Das gefälschte Siegel“ von Maja Ilisch besticht mit einem schönen Cover, wie die meisten Fantasywerke des Klett-Cotta-Verlages. Wie der Titel bereits preisgibt, geht es um ein altes Siegel auf einer Rolle. ...

„Das gefälschte Siegel“ von Maja Ilisch besticht mit einem schönen Cover, wie die meisten Fantasywerke des Klett-Cotta-Verlages. Wie der Titel bereits preisgibt, geht es um ein altes Siegel auf einer Rolle. In dieser wird durch das Siegel ein Dämon seit langer Zeit gebannt. Es scheint, als wäre das Siegel gebrochen und der Dämon vielleicht entkommen. So ganz genau weiß man es nicht und Prinz Tymur macht sich auf die Suche nach ein paar Helfern, um zu klären, was das Alles zu bedeuten hat.


Was mir gefallen hat:

- zu allererst mal die Ausgangslage, weil ich entflohene Dämonen eine interessante Sache finde,
- dann natürlich, dass die Autorin sich Zeit lässt bei der Einführung der Charaktere und Wert auf Genauigkeit und Grauzonen legt,
- und die Sprache gefällt mir auch, obwohl ich hier bereits die Einschränkung mache, dass die Dialoge manchmal etwas zu banal daherkommen.


Was mir nicht so gefallen hat:

- es dauert sehr lange, bis die Geschichte in Schwung kommt. Ich habe keine Ahnung auf wie viele Teile der Plot angelegt ist, aber etwas mehr Spannung hätte auch dem einführenden Band meiner Meinung nach gut getan,
- dafür, dass ja eine Frau das Buch geschrieben hat, fehlt es mir an starken Frauenrollen. Die Magierin ist eigentlich noch ziemlich jung und einfältig und ziemlich schnell verliebt. Ich hoffe mal, sie kriegt im zweiten Band noch die Kurve, denn schließlich ist es ja keine Liebesgeschichte sondern High Fantasy,
- der von den meisten Vorrezensenten schon bemängelte fiese Cliffhanger. Bei mir liegt es aber eher daran, dass vorher so wenig passiert und gerade als die Sache in Schwung kommt und die Spannungskurve ansteigt, da wird das Ganze auch schon abgewürgt. Und da noch kein Termin für einen zweiten Teil im Internet zu finden ist, rate ich dazu, dieses Buch erst zu lesen, wenn der nächste Band rausgekommen ist.


Mein Fazit:

Guter erster Teil mit jeder Menge Luft nach oben. 3,5 Sterne aufgerundet, wie ich das in der Schule gelernt habe.

Veröffentlicht am 20.07.2018

genretypisch unterhaltsam

Dream Maker - Sehnsucht (The Dream Maker 1)
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Parker Ellis ist der Dream Maker, der Boss einer Agentur, die damit wirbt, dass sie ihre Kundinnen glücklich machen wird, egal, welche Probleme die Ladies so haben. Ein hoher Anspruch, den er und seien ...

Parker Ellis ist der Dream Maker, der Boss einer Agentur, die damit wirbt, dass sie ihre Kundinnen glücklich machen wird, egal, welche Probleme die Ladies so haben. Ein hoher Anspruch, den er und seien zwei Partner da erfüllen müssen und wollen.

Von überall her kommen die Frauen mit ganz unterschiedlichen Wünschen und Sorgen.
Die drei Jungs versuchen mit Professionalität den Frauen finanzielle Vorschläge zu machen, deren Outfit zu optimieren und sie in Liebesdingen zu beraten. Das wird zwangläufig immer mal ziemlich persönlich. Und auch wenn es ihr Plan ist, so können weder die Kerle noch die Kundinnen immer ganz genau trennen, wo das Geschäftsverhältnis aufhört und das Private anfängt.

Die Vorgaben sind unterhaltsam und die Autorin hat einen lockeren Stil in dem sie vor allem Parker gut in Szene setzt. Die Damen sind leider oft etwas dümmlich und blond. Aber es gibt auch einen Lichtblick der zumindest Parker etwas durcheinander bringt.

Nette Schmonzette für zwischendurch. Genretypisch.

Veröffentlicht am 17.08.2017

Über Gott und das Leben

Und Marx stand still in Darwins Garten
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Ich hatte die Vermessung der Welt im Hinterkopf, als ich mich auf auf „Und Marx stand still in Darwins Garten“ beworben habe. Und meine Vorstellung wurde in weiten Teilen bestätigt. Auch hier handelt es ...

Ich hatte die Vermessung der Welt im Hinterkopf, als ich mich auf auf „Und Marx stand still in Darwins Garten“ beworben habe. Und meine Vorstellung wurde in weiten Teilen bestätigt. Auch hier handelt es sich um zwei Forscher und Entdecker, zwei Welteneroberer, zwei Weltenveränderer. Und wie all diese Männer sind sie leicht schrullig und verschroben, wie Humbold und Gauß wie Cook und Bell.

Um die beiden Männer einzufangen, erzählt die Autorin Ilona Jerger in Episoden abwechselnd von den beiden Akteuren. Darwin war mir der sympathischere, seine Weltanschauung ist der meinen näher als die des sperrigen Marx. Beide Männer sind schon im letzten Drittel ihres Lebens, krank und jeder auf seine Weise abgeklärt vom eigenen Erfolg oder auch vom Misserfolg.

Natürlich haben sie sich nie getroffen. Und es dauert auch, bis sie im Buch ein richtiges Gespräch führen. Es geht – nach ihren Forschungsgebieten nicht anders zu erwarten – um Gott und wie die beiden das menschliche Leben gesehen oder gesehen haben könnten.

Im Vordergrund stehen haben nicht diese Fragen sondern für mich trotz allem die Persönlichkeiten, denen man sich in diesem Buch auf menschlicher Ebene nähert. Ein ruhiges und gemächliches Buch, welches ohne Spannung und Hektik auskommt.

Veröffentlicht am 28.04.2023

nette Unterhaltung

30 Tage Dunkelheit
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Ich habe den Roman geschenkt bekommen. Die Schriftstellerin Hannah, die eigentlich sich für eine anspruchsvolle Autorin hält, versteigt sich durch eine Wortfecht zu der überheblichen Aussage, dass man ...

Ich habe den Roman geschenkt bekommen. Die Schriftstellerin Hannah, die eigentlich sich für eine anspruchsvolle Autorin hält, versteigt sich durch eine Wortfecht zu der überheblichen Aussage, dass man einen Krimi doch in 30 Tagen runterschreiben könnte. Nun muss sei das beweisen und sie landet dabei in einem isländischen Dorf, wo mit ihrer Ankunft ein Mord geschieht. Zum einen beginnt sie fast unfreiwillig zu ermitteln, zum andern zu schreiben.

Wie erwartet hat dieser Krimi eine sehr humorige Seite und ich bin ehrlich, das ist so gar nicht meines. Es war denn für mich auch kein wirklicher Krimi sondern mehr ein Unterhaltungsroman mit Krimi-Elementen.

Hannah ist eine ausgesprochen unsympathische Person. Ihre Überheblichkeit und Ignoranz ist grenzwertig und wären da nicht die netten Nebendarsteller wäre das Ganze für mich noch frustrierender gewesen.

Ich denke, der Roman hat einfach nicht meine Vorlieben getroffen. Nette Unterhaltung.