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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2016

Beste Spannungsunterhaltung mit Mehrwert!

Der Nostradamus-Coup
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Die Geschichte:
John Finch, der fliegende Haudegen ist wieder da! Auf einem kleinen Flugplatz im Wüstenniemandsland wird seine DC-3 von zwei unfreundlichen Zeitgenossen gekapert. Als er sie schließlich ...

Die Geschichte:
John Finch, der fliegende Haudegen ist wieder da! Auf einem kleinen Flugplatz im Wüstenniemandsland wird seine DC-3 von zwei unfreundlichen Zeitgenossen gekapert. Als er sie schließlich wieder los ist, bleibt ein unscheinbares Notizbuch zurück. Doch dessen Brisanz wird John bald klar, als er sich zwischen zahlreichen Fronten wiederfindet: alle möglichen Geheimdienste, Geheimbünde und sogar der IS sind plötzlich hinter ihm her.
Eine atemlose Jagd quer durch Afrika und Europa beginnt, bei der John glücklicherweise wieder tatkräftige Unterstützung von seinen alten Freunden erhält, die – wie er – noch lange nicht in Rente gehen wollen …

Meine Meinung:
Gerd Schilddorfer ist ein ganz besonderer Autor, bei dem man auf jeder Seite seiner Bücher spürt, dass er sie nicht des schnöden Mammons wegen schreibt, sondern weil er tatsächlich ein Erzähler aus purer Leidenschaft ist. Es steckt immer so viel Herzblut und Recherchearbeit in seinen Werken, dass man zwangsläufig Lust bekommt, seine Spuren weiter zu verfolgen: die Bildersuche im Internet ist auf jeden Fall immer hilfreich.
Er nimmt den Leser nämlich immer mit zu ganz besonderen, reellen Orten, wie in diesem Fall zu Klöstern, einem riesigen Stift und vielen anderen historischen Bauwerken und in wunderschöne Städte. Man bekommt durch seine lebendigen Schauplatzbeschreibungen schon immer einen sehr guten Eindruck, aber eine illustrierte Ausgabe der Bücher wäre die Krönung.

Der Autor ist ein begnadeter Geschichtenerzähler, dessen Schreibstil absolut fesselt. Dazu kommen noch seine sympathischen Charaktere, die man einfach mögen muss. John und seine Freunde sind ja nicht mehr die Jüngsten und so ist es wohl auch ihre Lebenserfahrung, die sie oft so besonnen handeln lässt. Wenn es nötig ist, können sie immer noch kräftig zuschlagen, aber durch Unterstützung von geheimdienstlicher Seite können sie auch immer auf allerlei technische Spielereien zurückgreifen.

Die “John Finch”-Reihe ist die perfekte Mischung aus Spannungsliteratur, Geschichtslehrstunde und Reiseführer. Man liest einen fesselnden Thriller, reist um die halbe Welt und nebenbei erfährt man noch viel Historisches. Noch lebendiger wird das alles dank der verschiedenen Zeitebenen: wir reisen für manche Kapitel weit in die Vergangenheit, in anderen dürfen wir wiederum an Erlebnissen während des Zweiten Weltkriegs teilhaben.
Trotz der vielen beteiligten (oft reellen) Personen bzw. Gruppierungen verliert man niemals den roten Faden aus den Augen und immer wieder fallen Puzzlesteinchen an ihren Platz. Am Ende löst sich alles sehr stimmig auf – und man hat nebenbei wirklich etwas dazugelernt, worauf der Autor im Nachwort noch einmal eingeht.

Für zartbesaitete Leser ist dieser Thriller durchaus auch noch sehr empfehlenswert. Es wird zwar reihenweise gestorben in diesem Buch, aber der Autor zelebriert diese Szenen nicht unnötig oder zieht sie in die Länge. Es ist also noch im Rahmen des Erträglichen.

Fazit:
Actionreicher, atmosphärischer, vielschichtiger Thriller mit sympathischen Hauptdarstellern und ganz viel Wissen als Zugabe. Kann ich jedem Spannungsfan nur wärmstens empfehlen!

Veröffentlicht am 01.11.2016

Stille wäre manchmal schön gewesen ...

Die Stille vor dem Tod
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Die Geschichte:
Nach einigen Jahren Wartezeit ist Smoky Barrett endlich zurück: hochschwanger und als Chefin einer neuen Spezialtruppe. Als in einer eigentlich sehr beschaulichen Wohnsiedlung gleich drei ...

Die Geschichte:
Nach einigen Jahren Wartezeit ist Smoky Barrett endlich zurück: hochschwanger und als Chefin einer neuen Spezialtruppe. Als in einer eigentlich sehr beschaulichen Wohnsiedlung gleich drei Familien in einer Nacht auf bestialische Weise ermordet werden, ruft man Smoky und ihr Team an die Tatorte. Dort wurde nämlich eine persönliche Botschaft für Smoky hinterlassen, geschrieben mit dem Blut der Toten.
Wird Smoky die schwierigen Ermittlungen durchstehen? Es wird immer deutlicher, dass es ein schier übermächtiger Gegner auf sie abgesehen hat und es dauert auch nicht lange, bis sie in größter Gefahr schwebt …

Meine Meinung:
Wie wohl alle Fans von Cody McFadyen habe ich ungeduldig auf eine Fortsetzung der “Smoky Barrett”-Reihe gewartet. Umso größer war die Freude, als ich das Buch endlich in der Hand halten durfte.
Leider muss ich an dieser Stelle schon sagen, dass die Freude nicht lange anhielt. Schon in den ersten Kapiteln passiert so viel Unglaubwürdiges und der Fall nimmt so monströse Ausmaße an, dass ich eigentlich nur noch den Kopf schütteln konnte. Ok, ein Thriller darf auch mal etwas übertrieben sein, aber wenn man sich beim Lesen nur noch permanent Gedanken drüber macht, wie der Autor dies und jenes am Ende noch irgendwie ein bisschen plausibel erklären will, dann nervt das einfach.
Apropos “nerven”: Smoky ist ja anfangs schwanger und das wurde mir mit allerlei unnötigen Details viel zu sehr thematisiert. Das Thema “Urin” in allen möglichen Formen wurde bald mindestens so lästig wie Smokys ständige Gedankengänge, an denen uns der Autor verschwenderisch teilhaben lässt. Und als wäre das noch nicht genug, gibt es auch noch seitenweise Träume von Smoky zu lesen. Da hat es mich auch nicht mehr gewundert, dass es darin selten um fallrelevante Dinge geht … der Autor nutzt sie viel mehr, um möglichst eklige Folter- und Mordszenen an den Leser zu bringen. Diese Unsitte zieht sich leider durch das ganze Buch und es wirkte auf mich bald nur noch effektheischend und hat sicher nicht zu spannender Stimmung beigetragen.
Die Spannung fehlte mir ohnehin fast gänzlich, wenn es nicht am Ende einiger Kapitel geschickte Cliffhanger gegeben hätte. In weiten Teilen konnte man das Buch sogar großzügig überfliegen, ohne Wichtiges zu verpassen, denn es wimmelt von Wiederholungen und Szenen, in denen viel zu viel “geschwafelt” wird. Dazu noch die Traumszenen und einige Zeitungsartikel, die wichtige Ereignisse der Handlung einfach im Nachhinein in Kurzform an den Leser bringen sollen. Das erschien mir alles irgendwie lieblos und nicht gut durchdacht.
Die Ermittlungen kommen allgemein viel zu kurz und wichtige Erkenntnisse werden scheinbar aus dem sprichwörtlichen Hut gezaubert.
Am Ende erhofft man sich natürlich Aufklärung über so vieles, worüber man sich während des Lesens ungläubige Gedanken gemacht hat. Und was bekommt man? Kaum Erhellendes, viele Verschwörungstheorien und so viele offene Fragen, dass klar ist, man müsste den Folgeband lesen, um vielleicht noch mehr zu erfahren. Momentan weiß ich allerdings nicht, ob ich das wirklich will …

Fazit:
Zu viel unnötige Ekelszenen, zu viele Gedanken, Träume und persönliche Unpässlichkeiten von Smoky, zu viele langatmige Passagen, zu viele Übertreibungen – und am Ende zu wenig Aufklärung! Das war leider nichts für mich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Handlung
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 01.11.2016

Sehr stimmungsvoll ...

Das Weihnachtsdorf
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Die Geschichte:
Therese ist von ihrer Krebserkrankung genesen und wieder zurück in ihrem geliebten, kleinen Maierhofen. Die Weihnachtszeit steht vor der Tür und sie freut sich auf Stunden der Zweisamkeit ...

Die Geschichte:
Therese ist von ihrer Krebserkrankung genesen und wieder zurück in ihrem geliebten, kleinen Maierhofen. Die Weihnachtszeit steht vor der Tür und sie freut sich auf Stunden der Zweisamkeit mit ihrem Sam. Doch zunächst steht noch ein besonderes Event an: der erste Weihnachtsmarkt im Genießerdorf. Es werden Buden gezimmert, alles urig geschmückt und Greta ist wieder ganz vorn dabei, wenn es um die Auswahl der Stände und angebotenen Waren geht: kein billiger Kitsch, sondern nur Natürliches und Hausgemachtes.
Leider kann nicht jeder die weihnachtliche Vorfreude teilen: Christine wurde von ihrem Mann verlassen und ihr graut vor dem Fest. Und auch bei Rosi und Edy kriselt es irgendwie …

Meine Meinung:
Weihnachten steht schon fast wieder vor der Tür und wer noch nicht in der richtigen Stimmung ist, der ist es nach diesem Buch bestimmt.
Petra Durst-Benning hat wieder eine wundervolle Atmosphäre erschaffen, die den Leser sofort in ihren Bann schlägt. Das kleine Maierhofen mit seinen Genießerläden, die Landschaft drumherum und die bereits liebgewonnenen Bewohner sorgen dafür, dass man sich gleich wie zu Hause fühlt. Wer das erste Buch noch nicht kennt, dem würde ich auf jeden Fall raten, es zuerst zu lesen.
Im Fokus der Geschichte stehen wieder einige starke Frauen: Therese, die Wirtin, die gerade eine schwere Krankheit überstanden hat, die ihr bewusst gemacht hat, dass Arbeit nicht alles ist im Leben. Greta, die Werbefrau, die sich dem Stress der Stadt entzogen hat und in Maierhofen ihr Paradies gefunden hat. Christine, die Ex-Frau eines Geschäftsmannes, die erstmals alleine klarkommen muss und niemanden mehr zum verwöhnen hat. Rosi, die Kartoffelbäuerin, die sich um ihre schwierigen Eltern kümmern muss und nebenbei noch ein Geschäft aufbauen möchte.
Sie alle haben es nicht leicht, aber sie boxen sich durch und sie halten vor allem zusammen, immer nach dem Motto “Gemeinsam sind wir stark!”.
Das Zwischenmenschliche und die emotionalen Momente (ohne jedoch jemals kitschig zu werden) ergeben in Kombination mit dem ursprünglichen, genießerischen und ländlichen Ambiente eine so gelungene Gesamtkomposition, dass man das Buch gar nicht mehr weglegen möchte. Da es nicht unbedingt dick geraten ist, kann man es auch bestens in einem Rutsch lesen.
Am Ende finden sich wieder tolle Rezepte und Tipps der Hauptcharaktere, die es ermöglichen, dass man sich noch stärker mit ihnen verbunden fühlt. Einfach nachbacken oder -kochen bzw. dekorieren und Weihnachten kann kommen! Schade, dass wir nicht wirklich den Maierhofener Weihnachtsmarkt besuchen können …

Fazit:
Besinnliche, stimmungsvolle kleine Geschichte über Freundschaften, Liebe, Zusammenhalt und den ganz normalen Weihnachtswahnsinn … Eine tolle Fortsetzung von “Kräuter der Provinz”!

Veröffentlicht am 30.10.2016

Glasauge, sei wachsam!

Mord in der Mangle Street
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Die Geschichte:
In den Kriegswirren des Jahres 1941 blickt March Middleton auf ihr bewegtes Leben zurück. Sie beginnt ihre Erzählung mit ihrem Umzug nach London: 1882 nach dem Tod ihres Vaters reist sie ...

Die Geschichte:
In den Kriegswirren des Jahres 1941 blickt March Middleton auf ihr bewegtes Leben zurück. Sie beginnt ihre Erzählung mit ihrem Umzug nach London: 1882 nach dem Tod ihres Vaters reist sie als 21-Jährige zu ihrem Patenonkel Sidney Grice in die Gower Street. Dieser verdient sein Geld als persönlicher Ermittler und hat sich damit schon einen besonderen Ruf erarbeitet.
Sein aktueller Fall dreht sich um den Mord an einer jungen Frau, der sehr rätselhaft ist. Der Ehemann der Toten hat das Verbrechen selbst gemeldet, aber er ist auch der einzige Verdächtige. March glaubt allerdings nicht an die Schuld des Mannes, ganz im Gegensatz zu Sidney – ein regelrechtes Duell entspinnt sich zwischen den beiden. Wer kann zuerst stichhaltige Beweise vorlegen, die die jeweilige Theorie unterstützen?

Meine Meinung:
Zunächst hat mich alles etwas zu sehr an Sherlock Holmes erinnert, auch die Tatsache, dass uns quasi die ganze Story aus Sicht von March im Rückblick erzählt wird. Aber mit der Zeit konnte ich mich mit dem Gedanken immer mehr anfreunden, denn Sidney Grice ist zwar ebenfalls ein meisterhafter Detektiv, aber in seinem Verhalten doch irgendwie ganz anders als Sherlock.
Sidney ist ein mürrischer und eher grob wirkender Kerl, dessen weicher Kern nur selten hervorblitzt. Doch wenn man weiß, wie man mit ihm umgehen muss, dann ist er durchaus erträglich. Dieses Kunststück gelingt March ziemlich schnell und auch Molly, sein Dienstmädchen, hält seine Launen mit stoischer Ruhe aus.

Nicht nur die Dialoge sind oftmals mit viel Ironie und Humor gewürzt, so dass das Lesen wirklich zum Vergnügen wird. Dazu trägt auch die lebendige Beschreibung der selten schönen Schauplätze und Szenerien bei, in denen sich die Figuren bewegen. Manchmal möchte man sich beinahe kratzen, wenn man liest, wie viel Ungeziefer im alten London unterwegs war. Sehr eindrücklich und auch recht blutig schildert der Autor uns auch die Tat- bzw. Fundorte der nicht wenigen Leichen. Trotzdem wirkt das Ganze vergleichsweise harmlos und kann auch von Lesern mit schwächerem Magen gut konsumiert werden.

Die vielen Wirrungen und falschen Spuren während der Ermittlungen sorgen immer wieder für Überraschungen, und das bis zum klärenden Epilog. Sehr gut fand ich auch, dass Sidney immer brav mit der Polizei zusammenarbeitet und der zuständige Inspektor trägt mit seinem Team auch zu einigen humorvollen Situationen bei.

Auch interessant und abwechslungsreich sind die immer wieder eingestreuten Informationen über die Vergangenheit von March Middleton, die zum Beispiel mit ihrem Vater im Krieg beeindruckende Dienste im Lazarett leistete.

Da dies der Auftakt zu einer neuen Reihe ist, dürfen wir uns bestimmt bald auf eine Fortsetzung freuen. Diese werde ich auf jeden Fall wieder lesen, da ich inzwischen den verschrobenen Sidney, die toughe March und einige andere Charaktere schon sehr in mein Leserherz geschlossen habe.

Fazit:
Sehr gut durchdacht und fesselnd erzählt – beste Krimiunterhaltung mit einem tollen Ermittler-Duo, das sich gern verbale Schlagabtausche liefert, die den Leser zum Schmunzeln bringen! Kann ich nur empfehlen!

Veröffentlicht am 30.10.2016

Kein Krieg mehr, aber auch kein Frieden ...

Wintergewitter
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Die Geschichte:
Kommissär Sebastian Reitmeyer ermittelt wieder, was allerdings im noch immer kriegsgeschädigten München des Jahres 1920 nicht immer einfach ist. Die hungernde, unzufriedene Bevölkerung ...

Die Geschichte:
Kommissär Sebastian Reitmeyer ermittelt wieder, was allerdings im noch immer kriegsgeschädigten München des Jahres 1920 nicht immer einfach ist. Die hungernde, unzufriedene Bevölkerung ist gespalten und die Parolen der rechtsextremen Gruppierungen werden immer lauter … die Vorboten des Zweiten Weltkriegs sind bereits deutlich spürbar. Sebastian will den Tod einer jungen Frau aufklären, die im Filmmilieu unterwegs war. Dabei werden ihm allerdings von seinem Vorgesetzten alle möglichen Steine in den Weg gelegt, denn offensichtlich verkehrte das Opfer in Kreisen, die besonderen Schutz genießen.
Mit diversen Einbrüchen und Diebstahlsdelikten soll er von seinen unerwünschten Nachforschungen abgehalten werden. Doch Sebastian kann sehr hartnäckig sein, wenn er Ungerechtigkeit wittert und einige seiner Kollegen sind glücklicherweise auf seiner Seite.
Bei seinen Ermittlungen stößt er bald auf Gerti Blumfeld, eine Bekannte der Toten. Ohne es zu ahnen, befindet sich diese bereits ebenfalls in größten Schwierigkeiten. Und auch Sebastian legt sich mit den falschen Leuten an und muss einiges einstecken …

Meine Meinung:
Auf diese Fortsetzung habe ich mich schon sehr gefreut, denn mit Sebastian Reitmeyer und einigen seiner Kollegen würde ich auch gerne zusammenarbeiten. Eine tolle Truppe, die auf der richtigen Seite steht, die zusammenhält und die mutig genug ist, um sich auch abseits des regulären Dienstweges zu bewegen. Polizeischüler Rattler ist auch wieder mit von der Partie: ein echt pfiffiger junger Kerl, der immer tolle Ideen hat und die Ermittlungen oft entscheidend voranbringt.
Sebastian leidet noch immer unter seinen Kriegserlebnissen, das lässt die Autorin gekonnt in die Handlung einfließen und er wirkt dadurch noch lebendiger und authentischer. Auch die anderen Charaktere sind gut gezeichnet und haben die nötige Tiefe, um mit ihnen mitzufiebern.

Die konfliktgeladene Atmosphäre des kriegsgeschädigten Landes ist auf jeder Seite des Buches deutlich spürbar. Der tägliche Umgang miteinander ist von Misstrauen und Angst geprägt, die Inflation, Wohnungsnot und die schlechte Nahrungsmittelversorgung tun ihr Übriges.
Angelika Felenda hat ihre Krimihandlung geschickt mit interessanten Informationen und persönlichen Schicksalsgeschichten verknüpft, so dass wir am Ende eine vielschichtige Story genießen dürfen, die den Leser zu fesseln weiß.
An Spannung fehlt es auch nicht, denn es wird zuweilen brenzlig für Sebastian. Außerdem sorgen überraschende Wendungen für die richtige Krimiunterhaltung. Am Ende löst sich alles stimmig auf und nur wenige Fragen bleiben unbeantwortet. Hoffentlich dürfen wir uns bald über eine Fortsetzung der Reihe freuen.

Fazit:
Ein spannender Krimi mit einem wirklich sympathischen Ermittler und einem hohen Maß an Authentizität, der den Leser direkt die erschreckende Nachkriegsatmosphäre der Zwanzigerjahre entführt. Sehr empfehlenswert!