Bunt, witzig, wortverspielt – und ein kleiner Holperer im Versmaß
Ete Petete & Tohu Wabohu - Gegensätze ziehen sich anMeine 5-jährige Tochter hat das Buch bei uns entdeckt und musste es sofort lesen – die Vorfreude war riesig. Der Papa durfte als Erster vorlesen und war positiv überrascht: von der charmanten Geschichte, ...
Meine 5-jährige Tochter hat das Buch bei uns entdeckt und musste es sofort lesen – die Vorfreude war riesig. Der Papa durfte als Erster vorlesen und war positiv überrascht: von der charmanten Geschichte, den Figuren und dem Vorlesespaß.
Die Illustrationen sind ein Fest: herrlich bunt, detailverliebt und voller kleiner Gags. Großartig ist, wie Etes Mimik sich wandelt – vom streng-hochnäsigen Blick zur gelösten, zerzausten Freude. Die Farbcodes (Ete Lila/Grün, Tohu Orange/Grün) und die sprechenden Namen sitzen, inklusive der tierischen Sidekicks Pico Bello und Ramba Zamba, die die Charaktere spiegeln.
Der Text liest sich überwiegend flüssig und bildhaft; mit Stimmen zu spielen macht richtig Spaß – „Diese Unordnung – ich bekomm Allergie!“ sorgt zuverlässig für Kicherer. Ja, das Versmaß holpert an ein paar Stellen, bremst kurz den Flow, ist den Kindern aber kaum wichtig. Sprachspielerisch glänzt das Buch mit Redewendungen und Wortwitz; ganz nebenbei wandern neue Begriffe in den Wortschatz.
Inhaltlich gefällt uns die warmherzige Botschaft: Gegensätze können sich ergänzen, wenn man neugierig bleibt und die Komfortzone verlässt. Ein Kritikpunkt bleibt: Die Annäherung nach dem „Buddelloch“-Moment kommt recht abrupt. 1–2 Doppelseiten mehr – ein kleines Retten, Reden, Geben-und-Nehmen – hätten die Freundschaft noch greifbarer gemacht (und gezeigt, dass auch Tohu Rücksicht lernen kann). Das stört Erwachsene eher als Kinder: Unsere Tochter liebt vor allem das bunte Chaos, die Farben und die witzigen Details.
Fazit: Ein farbenfrohes, kluges Vorlesevergnügen mit Herz und Humor – kleine Reimholperer und der schnelle Friede inklusive.