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blauer_Regen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2025

Schönes Einsteigerbuch

21 Dinge über deine Finanzen, die du wissen solltest
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Das Buch "21 Dinge über deine Finanzen, die du wissen solltest" stammt vom Autoren Matthias Kowalski und wird von der Stiftung Warentest im Januar 2025 veröffentlicht.
Dieses Buch versteht sich ...

Das Buch "21 Dinge über deine Finanzen, die du wissen solltest" stammt vom Autoren Matthias Kowalski und wird von der Stiftung Warentest im Januar 2025 veröffentlicht.
Dieses Buch versteht sich ganz klar als Einsteigerlektüre und dementsprechend ist sie auch aufgebaut: leicht verständlich werden in den ersten Kapiteln grundlegende Basics vermittelt. Hier werden wichtige Fachbegriffe kurz und bündig erläutert, die Notwendigkeit des Sparens skizziert, Versicherungen angesprochen und der Fokus so auf die eigenen Geldanlagen gelenkt. Danach kümmert sich das Buch darum, Möglichkeiten des Sparens zu vermitteln und wie man dabei systematisch vorgehen kann. An der ein oder anderen Stelle wird aber auch der Zeigefinger gehoben und vor zu hohen Risiken gewarnt. Gespikt sind die Kapitel zudem mit Verweisen auf Links, die zu weiterführenden, meist zahlungspflichtigen Untersuchungsergebnissen der Stiftung Warentest führen. Am Ende jedes Kapitels gibt es eine kurze Übersicht und am Ende des Buches ein Glossar mit gut verständlichen Definitionen der relevanten Finanzbegriffe.
Kurz um ist es meiner Meinung nach eine gute Einsteigerlektüre und ein gelungenes Nachschlagewerk für jedermann. Logisch: die Verweise auf ihre eigenen aktuellen (überwiegend zahlungspflichtigen) Untersuchungen der Stiftung dürfen auch hier nicht fehlen. Somit garantiert der Autor aber auch immer die neusten Erkenntnisse und das Buch bleibt somit lange Zeit auf dem aktuellsten Stand. Zudem verzichtet man im Buch auf konkrete Produktempfehlungen, was sicherlich für die Unabhängigkeit der Lektüre spricht.
Von mir bekommt das Buch daher eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.01.2025

Ein erstklassiger Roman

Eine Fingerkuppe Freiheit
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Der Roman "Eine Fingerkuppe Freiheit" stammt aus der Feder von Thomas Zwerina erscheint im Frühjahr 2024 und umfasst 192 Seiten.
In seinem historischen Roman nimmt uns Zwerina mit nach Frankreich, wo ...

Der Roman "Eine Fingerkuppe Freiheit" stammt aus der Feder von Thomas Zwerina erscheint im Frühjahr 2024 und umfasst 192 Seiten.
In seinem historischen Roman nimmt uns Zwerina mit nach Frankreich, wo wir Louis kennenlernen. Der kleine quirlige Bube ist der Augenschein seiner Eltern. Bei einem Unfall jedoch verliert er seine Augenlicht und es beginnt eine Odysee für ihn und seine Familie.
Geschickt verpackt der Autor das Leben und Wirken des berühmten Louis Braille in einen packenden Roman, der es versteht zu unterhalten. Man streift mit Louis ausgelassen über die Felder seiner Kindheit, leidet mit seiner Mutter unter dem nahenden Auszug des Sohnes in die ferne Pariser Großstandt und fiebert mit dem erwachsenen Louis dem Erfolg seiner bahnbrechenden Erfindung entgegen.
Für mich ich es immer sehr unterhaltsam, wenn historisches Geschehen in eine fiktive Geschichte eingebettet wird und genau dies wird hier eindrucksvoll gemacht. Unterhaltsam, kurzweilig und darüber hinaus lehrreich: was will man mehr von einem Buch? Lesegenuss pur! Daher gibt es von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.01.2025

Nachkriegsjahre

Als wir an Wunder glaubten
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Der Roman "Als wir an Wunder glaubten" stammt aus der Feder von Helga Bürster, umfasst 283 Seiten und erscheint im Herbst 2023 im Insel Verlag.
Der Nachkriegsroman spielt im kleinen Moordorf Unnenmoor ...

Der Roman "Als wir an Wunder glaubten" stammt aus der Feder von Helga Bürster, umfasst 283 Seiten und erscheint im Herbst 2023 im Insel Verlag.
Der Nachkriegsroman spielt im kleinen Moordorf Unnenmoor im Norddeutschen. Der 2. Weltkrieg ist vorüber und er hat auch im kleinen Dorf seine deutlichen Spuren hinterlassen. Viele Männer sind im Krieg geblieben, andere Rückkehrer, jedoch nur noch Schatten ihrer selbst. Während die Frauen Edith und Annie während des Krieges tapfere zusammenstanden, entzweien sie sich nach Kriegsende auf dramatische Art. In der Gegend herrscht große Armut, den Menschen fehlt es an Orientierung und Perspektiv. Da kommt ein Wanderprediger scheinbar gerade richtig, er schührt Angst und Aberglaube, verteufelt und sät Zwietracht unter der Bevölkerung, was für die Gemeinschaft dramatische Folgen hat.
Die Hauptpersonen im Roman sind treffen dargestellt, man kann ihre Entwicklung sehr gut nachvollziehen. Eine gewisse Dramatik ist für mich die Basis des gesamten Plots, die sich mit fortschreitender Erzählung weiter verdichtet. Die Zerrissenheit der Bewohner zwischen Halt suchen im Aberglaube und ihrem Blick in die hoffnungsvolle Zukunft weiß die Autorin plastisch darzustellen. Ein echter Lesegenuss, der eine klare Weiterempfehlung verdient.

Veröffentlicht am 26.01.2025

Der lange Weg der Integration

Dschomba
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"Dschomba" ist der aktuelle Roman der Autorin Karin Peschka, umfasst 380 Seiten und erscheint im Frühjahr 2023 im Otto Müller Verlag.
Der zeitgenössische Roman spielt in den 1970ern. Hauptfigur ist Dragan ...

"Dschomba" ist der aktuelle Roman der Autorin Karin Peschka, umfasst 380 Seiten und erscheint im Frühjahr 2023 im Otto Müller Verlag.
Der zeitgenössische Roman spielt in den 1970ern. Hauptfigur ist Dragan Dzomba, der 1954 im kleinen österreichischen Ort Eferdinger auftaucht. Auf dem Friedhof tanzend finden ihn die Bewohner und rufen den Dechant, der sich seiner annimmt. Dschomba bleibt, bezieht eine Hütte auf dem sogenannten "Serbenfriedhof". Doch sein Leben lang schwankt sein Verhältnis zur neuen Heimat und auch die Mitbewohner betrachten ihn nach 20 Jahren mal argwöhnisch bis feinlich oder mal freundlich. Und so bleibt Dschomba der Fremde, der nicht viel spricht und langsam altert. Im Wirtshaus treffen wir eine weitere wichtige Protagonistin: die kleine Wirtstocher wächst auf zwischen Frühschoppen und Schankstube. Hier lauscht sie am liebsten den Geschichten der Gäste und Dschomba wird ihr seine ganz persönliche Geschichte erzählen, die vom verlorenen Bruder, die nach einer langen Suche.
Geschickt verwebt die Autorin hier autobiografische Züge aus ihrem Leben als junge Wirtstochter und den historischen Fakten rund um ihren Heimatort. Der Roman besteht wesentlich aus kurzen, knackigen Sequenzen, die schnell aufeinander folgen und keine Langeweile aufkommen lassen. Der nüchtern beschreibende Erzählstil fügt sich hier prima ein. Die Autorin beschränkt sich auf´s Beschreiben und überlässt die Bewertung dem geneigten Leser. Kein Wunder, dass man in diesem Roman vergebens nach Schnörkeln sucht, sondern sich ganz der klaren Sprache widmen kann. Zugegeben, in den Sprachstil muss man sich wirklich erst einlesen, doch der Roman ist die Mühe wert. Daher bekommt er von mir eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.01.2025

Schuldgefühle

Vielleicht hat das Leben Besseres vor
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Der Roman "Vielleicht hat das Leben Besseres vor" stammt aus der Feder von Anne Gesthuysen, umfasst 400 Seiten und erscheint im Spätherbst 2024 bei Kiepenheuer & Witsch.
Im Mittelspunkt des Gegenwartsromans ...

Der Roman "Vielleicht hat das Leben Besseres vor" stammt aus der Feder von Anne Gesthuysen, umfasst 400 Seiten und erscheint im Spätherbst 2024 bei Kiepenheuer & Witsch.
Im Mittelspunkt des Gegenwartsromans stehen die kleine Gemeinde Alpen und deren Einwohner. Zentrale Figuren sind die Pastorin Anna, die nach längerer Zeit wieder zurück in ihre Heimat zieht und dort ihre durch einen Schicksalsschlag schwer gezeichnete Schulfreundin Heike wiedertrifft. Heike bangt um das Leben ihrer geistig beeinträchtigten Tochter Raffaela, die man schwer verletzt auf einem Waldweg gefunden hat. Keiner weiß, wie es zu dem Unfall kam und so nimmt die Gerüchteküche in der Gemeinde Fahrt auf. Zudem kämpft Heike mit schweren Schuldgefühlen, denn sie ist verantwortlich für den früheren Sturz ihrer Tochter und ihrer Beeinträchtigung. Neben Heike kämpft aber auch Anna an mehreren Fronten: sie bietet ihrem Neffen Sascha Halt, dessen Mutter gegen ihre Sucht kämpft und sieht sich den hartnäckigen Verkupplungsversuchen ihrer Mutter ausgesetzt, die Anna gerne verheiraten möchte.
Alles in allem ein typisches kleines Idyll, was bei näherem Hinsehen die üblichen Risse aufweist - wie in jeder kleinen Gemeinde.
Für mich war der Roman rundum gelungen, schlüssig in seiner Handlung, mit Charakteren, deren Tun und Denken man gut nachvollziehen kann und dazu gespickt mit einer guten Portion Wortwitz. Vielen Dank für dieses Lesevergnügen!