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Veröffentlicht am 31.07.2017

Kann ein Schicksal so böse sein?

Jana / Liebe ist Schicksal
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In Nikki Deeds Buch "Gib niemals auf" geht es um das junge Mädchen Jana. Sie durchlebt viele schlimme Schicksalsschläge, sonst dreht sich alles um ihre Eislaufkarriere und ihre ungewöhnliche Liebe zu einem ...

In Nikki Deeds Buch "Gib niemals auf" geht es um das junge Mädchen Jana. Sie durchlebt viele schlimme Schicksalsschläge, sonst dreht sich alles um ihre Eislaufkarriere und ihre ungewöhnliche Liebe zu einem ihrer Lehrer.

Über dieses Buch bin ich geteilter Meinung. Zum einen habe ich mitgefiebert und vorallem nach den ersten Kapiteln hat mich die Geschichte sehr angesprochen. Die Handlung war abwechslungsreich und glaubhaft und ich habe den Drang verspürt immer weiter zu lesen.

Zum anderen häufen sich aber leider auch unnatürlich oft gewaltige Schicksalsschläge, die für mich ab einem gewissen Punkt zu viel des Guten waren und die Glaubhaftigkeit der Geschicht in meinen Augen durch Wiederholungen eingeschränkt hat.

Dazu kam die Tatsache das ich nicht mit so ausgeprägter Gewaltbeschreibung gerechnet hatte. Ich lese viele Krimis und bin Gewalt an sich gewöhnt aber für diese detaillierte seitenlange Beschreibung war meine Schmerzgrenze nicht hoch genug. Eine Idee meinerseits wäre es, diese Gewalt im Klappentext deutlicher hervorzuheben, da sie bis jetzt nur in einem Wort erwähnt wird.

Und auch den Cliffhänger am Ende fand ich schade, da das Buch an sich schon lang ist, und ich mir am Ende eine Art "Erlösung" gewünscht hätte, aber vielleicht bin ich da auch zu harmoniebedürftig.

Zusammenfassend lässt sich sagen das Buch hatte für mich einige gute Ansätze, aber beim Fortschreiten der Handlung hat sich die Geschichte für mich persönlich verfälscht, durch die vermutlich der Spannungssteigerung dienenden Schicksalsschläge. Für mich gilt "weniger ist mehr".
Ich würde das Buch jemanden empfehlen der sowohl eine hohe Schmerzgrenze hat und sich für Schicksal begeistern kann.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Ein ungewöhnliches Gespräch

Ich habe sie geliebt
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Ein typisches Anna Gavalda-Buch, das mir mal wieder gezeigt hat, warum ich ihre Bücher so sehr zu schätzen weiß.

Die Geschichte dreht sich um die gerade verlassene Chloé und ihren Schwiegervater Pierre, ...

Ein typisches Anna Gavalda-Buch, das mir mal wieder gezeigt hat, warum ich ihre Bücher so sehr zu schätzen weiß.

Die Geschichte dreht sich um die gerade verlassene Chloé und ihren Schwiegervater Pierre, der im Alltag so gut wie nie Gefühle erahnen lässt.
Die beiden kommen in einem alten Landhaus zwischen Kindern, gutem Essen und viel Wein in ein Gespräch. Ein Gespräch das ihre Sichtweisen verändern wird?

Wie ich schon erwähnt habe, bin ich ein großer Fan von der Art und Weise wie Anna Gavalda schreibt und auch hier mochte ich ihre Art Dinge nicht immer auszusprechen, sondern sie durch Satzbrüche und Absätze zwischen den Zeilen deutlich zu machen. Ich halte ihre Bücher für psychologisch wertvoll. Dieses Buch schafft es wunderbar den Konflikt des Ehebruchs und der Sitzengelassenen aus Perspektiven zu beleuchten, die mir bis dato unbekannt waren oder ich in dieser Tiefe nicht so sehen konnte. Und auch sprachlich gibt es so viele wundervoll wertvolle Stellen. Stellen an denen ich die Luft angehalten sind, weil sie in so einfache Sätze verpackt sind aber so viel dahinter erahnen lassen. So schafft sie es, ein ganzes Leben und eine Situation in ein Buch zu packen und dem Leser nah zu bringen.

Für mich ist es ein Buch mit Tiefgang, und keins zum luftig leichten reinschmökern. Wer aber schonmal in ein Anna Gavalda-Buch reingelesen hat und mit dem Schreibstil zurecht kommt und nebenbei ein wenig über das Leben nachgrübeln will, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Nicht vergleichbar

Vom Ende an
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Ich kenne kein vergleichbares Buch. Für mich war es eine der ersten Novellen die mir beim Lesen gefallen haben. "Vom Ende an" ist ein mitreißendes Buch, dass vor allem durch seine, in Gedankenstücken verfasste, ...

Ich kenne kein vergleichbares Buch. Für mich war es eine der ersten Novellen die mir beim Lesen gefallen haben. "Vom Ende an" ist ein mitreißendes Buch, dass vor allem durch seine, in Gedankenstücken verfasste, Schreibweise viel Platz für eigene Interpretationsgedanken lässt und dabei auch noch die Eleganz eines Gedichtes aufbringt.

Die Handlung dreht sich um eine schwangere Frau, die gleichzeitig mit einer krassen Naturkatastrophe zu kämpfen hat. Der Leser wird mitgenommen, bis in ihre tiefsten Gedanken und kann ihre Gefühlslagen hautnah miterleben.

Mir persönlich hat das Buch zugesagt, da ich nicht aufhören konnte zu lesen und der Text an vielen Stellen zum Nachdenken anregt. Gefallen hat mir auch die Kürze der genutzten Sätze, die trotzdem einen poetischen Tiefgang bei mir ausgelöst haben. Die Story war für mich nachvollziehbar konstruiert und die Handlungen waren in meinen Augen ebenfalls schlüssig. Die Sprache war sehr ausgewählt und exquisit und ich war andauernd am Markieren von besonders schönen Satzkonstellationen.



Eine Sache die ich nicht unbedingt gebraucht hätte, waren die kursiv gedruckten Ursprungsgedanken, die ab und zu in den Text eingefügt wurden, für mich den Effekt des Textes aber nicht verstärkten oder veränderten durch ihr Dasein.



Wer Wert auf klanghafte und poetische Sprache legt und bereit ist sich mit einer dramatischen Ausnahmesituation zu befassen, dem ich kann ich das Buch nur weiterempfehlen. Allerdings kann ich mir auch vorstellen das es nicht für jedermann etwas ist und würde deshalb empfehlen vor dem Kauf einen Blick in die Leseprobe zu werfen.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Über Steine und andere Verbrechen

Unterland Krimis / Wenn ich tot bin, werd' ich Diamant
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"Wenn ich tot bin, werd`ich Diamant" ist ein weiterer Teil der Unterland-Krimi-Reihe. Ich habe dieses Buch gelesen ohne den vorherigen Teil zu kennen und das hat sehr gut geklappt. Daumen hoch.
Es geht ...

"Wenn ich tot bin, werd`ich Diamant" ist ein weiterer Teil der Unterland-Krimi-Reihe. Ich habe dieses Buch gelesen ohne den vorherigen Teil zu kennen und das hat sehr gut geklappt. Daumen hoch.
Es geht um die Hobby-Ermittlerin Sigrid, die vor allem in Österreich nach der Lösung für eine Reihe von Verbrechen sucht. Von diesen Verbrechen ist auch die zweite Hauptperson eine junge Abiturientin mit dem Namen Lena betroffen, aber mehr dazu im Buch...
Es wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven berichtet, sowie mit großen Zeitabständen, sodass sich die Handlung über ein Jahr hinwegzieht.

Mich persönlich hat das Buch angesprochen, der Spannungsbogen war gut getaktet und unerwartete Handlungen haben mich oftmals kalt erwischt. Anders als bei anderen Krimis hatte ich bis kurz vorm Schluss keine Ahnung wer der Haupttäter sein sollte. Und auch innerhalb des Buches gab es mehrere Wendepunkte, an denen ich erstaunt war über das Fortlaufen der Handlung.
Ein schönes Extra, welches dem Buch für mich den besonderen Hauch verlieh, war die Einführung in die Thematik von Gedenkdiamanten. Dadurch war das Buch nicht länger nur Krimi, sondern auch ein Text mit interessanten Sachinformationen zu einem Thema das mir bis dahin noch nicht bekannt war.
Auch die Sprache, die mit gekonnten Bildern versetzt war hat mich angesprochen.
Genauso wie die Funktion des Prologes, nicht immer empfinde ich einen Prolog als sinnvoll. Hier hat er jedoch gute Bezüge zur Handlung des Buches gehabt und gleichzeitig dem Leser direkt zu Beginn eine Grundhaltung vermittelt.

Negative Punkte waren für mich an manchen Stellen die mangelnde Rechtschreibung, aber das sollte sich ja relativ leicht beheben lassen, und die doch sehr lang gezogene Trauerverarbeitung von der jungen Lena. Das ist Geschmackssache, war für mich aber an manchen Stellen einfach nicht mehr nachvollziehbar, durch die groben Gegensätze die ihren Charakter kennzeichneten.

Für mich hat sich das Lesen gelohnt und alles in allem würde ich das Buch jedem Krimileser empfehlen, der auch mal ein neues Konzept ausprobieren will und beim Krimi lesen seinen Horizont erweitern möchte.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Ein Tag, ein Buch

Im Durcheinanderland der Liebe
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Die Geschichte um den verlorenen Inuit, der sich seinen Weg durch die westliche Kultur und ein völlig anderes Kulturverständnis sucht. Mit allem was dazugehört, Liebschaften, Verwirrung, Missverständnissen ...

Die Geschichte um den verlorenen Inuit, der sich seinen Weg durch die westliche Kultur und ein völlig anderes Kulturverständnis sucht. Mit allem was dazugehört, Liebschaften, Verwirrung, Missverständnissen und ganz viel Komik.
Mich persönliches hat dieses Buch sehr berührt, die Art und Weise Dinge und Handlungen zu betrachten und das Talent des Autors diese authentisch wiederzugeben.
Für jeden Leser, der auch bereit ist unsere heutige westliche Lebensweise einmal von einem anderen Standpunkt zu sehen und vielleicht auch ein kleines Stückchen zu hinterfragen, für den ist das genau das richtige Buch.
Die Seitenanzahl ist mit etwas über 200 überschaulich und in die Geschichte ist man schnell komplett eingetaucht.
Daumen hoch für dieses Buch und die Beschreibung eines Lebens.