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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2025

Der perfekte Schein

Ein ungezähmtes Tier
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In einer noblem Gegend bei Genf führen Sophie und Arpad Braun ein luxuriöses und scheinbar glückliches Leben. Beide sind gutaussehend, beruflich erfolgreich, haben ein wunderschönes Haus und zwei nette ...

In einer noblem Gegend bei Genf führen Sophie und Arpad Braun ein luxuriöses und scheinbar glückliches Leben. Beide sind gutaussehend, beruflich erfolgreich, haben ein wunderschönes Haus und zwei nette Kinder. Das mit ihnen befreundete Ehepaar Greg und Karine wohnt zwar in der Nähe, aber in einer bei weitem nicht so schicken Doppelhaushälfte und kommt sich selbst gar nicht glamourös vor. Die beiden bewundern jeder für sich die Brauns und beneiden sie um ihr Aussehen, Prestige und selbstsicheres Verhalten. Doch nach und nach stellt es sich heraus, dass das perfekt wirkende Paar große Probleme hat und dass Manches nur eine schöne Fassade ist...

Ich bin ein großer Fan von Joël Dicker und habe mich sehr auf sein neues Buch gefreut. Ich wurde nicht enttäuscht. Der Autor hat es wieder geschafft: Er hat einen Pageturner geschrieben, der mich von der ersten Seite an gepackt hat. Es ist fast alles dabei: Ein guter Plot, interessante Charaktere, viel Spannung und überraschende Wendungen. Was mir persönlich diesmal fehlte, war ein sympathischer Charakter, in den ich mich hineinversetzen bzw. mit dem ich hätte mitfühlen können. Auch wirkte die Story für meinen Geschmack etwas zu konstruiert. Nicht desto trotz bietet „Ein ungezähmtes Tier“ eine grandiose Unterhaltung und ich habe die Lektüre sehr genossen.

Fazit: Großartig geschrieben und fesselnd, von mir eine klare Leseempfehlung!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.03.2025

Gaslighting vom Feinsten

Don't Let Her Stay
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Joannes Leben könnte kaum perfekter sein: Sie ist glücklich verheiratet, hat einen tollen Ehemann und ein bezauberndes Baby und wohnt in einem wunderschönen Haus. Doch eines Tages kommt ihre zwanzigjährige ...

Joannes Leben könnte kaum perfekter sein: Sie ist glücklich verheiratet, hat einen tollen Ehemann und ein bezauberndes Baby und wohnt in einem wunderschönen Haus. Doch eines Tages kommt ihre zwanzigjährige Stieftochter Chloe zu Besuch, die Joanne noch nicht kennt. Diese hat den Kontakt zu Richard, Joannes Ehemann, abgebrochen, da sie die Eheschließung der beiden nicht akzeptieren wollte. Nun möchte sie offenbar eine Versöhnung und ihre kleine Halbschwester kennenlernen. Joanne freut sich zunächst über die willkommene Abwechslung, muss aber schnell feststellen, dass Chloe zwei Gesichter hat: Nett und freundlich in Anwesenheit ihres Vaters, gemein und manipulativ Joanne gegenüber. Schon bald wünscht sich diese, ihre Stieftochter wäre nie gekommen...

Nicola Sanders hat einen spannenden Psychothriller geschrieben, der mich persönlich überzeugt hat. Die Geschichte - auch wenn der Plot an sich nicht wirklich raffiniert ist - hat mich von Anfang an gepackt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ich konnte mich wunderbar in die sypathische Hauptprotagonistin hineinversetzen und Joannes Gefühle (von anfänglicher Freude über Verunsicherung und Bestürzung bis zur Angst und wachsender Verzweiflung) sehr gut nachvollziehen. Sie tat mir auch leid: Chloes Methoden sind perfide, sie kränkt Joanne nicht nur, sie bringt ihre Stiefmutter geschickt immer mehr durcheinander. Irgendwann ging es mir wie ihr und ich wusste selber nicht, wem noch zu trauen ist... Die Spannung stieg kontinuierlich und das Ende hat mich tatsächlich überrascht. Ich wurde gut unterhalten und freue mich schon auf die weiteren Romane von Nicola Sanders!

Fazit: Gut geschrieben, fesselnd und mit überraschenden Twists; ein Buch, bei dem die Psychothriller-Fans auf ihre Kosten kommen werden!

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Veröffentlicht am 06.01.2025

Ordnung macht glücklich!

Ordnung für immer
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Ich habe schon immer Menschen beneidet, die ein aufgeräumtes Zuhause haben. Wohnungen und Häuser, die nicht mit unzähligen, oft unnötigen Gegenständen verstopft sind, voller Licht und Luft, Räume, die ...

Ich habe schon immer Menschen beneidet, die ein aufgeräumtes Zuhause haben. Wohnungen und Häuser, die nicht mit unzähligen, oft unnötigen Gegenständen verstopft sind, voller Licht und Luft, Räume, die man betreten kann, ohne über etwas zu stolpern, die wunderbare Harmonie, die dort herrscht und die sich auf den Bewohner bzw. Besucher überträgt – genau das wünsche ich mir seit langem. Ich weiß, so ein Zuhause würde mir gut tun. Doch leider ist das Aufräumen nicht meine Stärke und so war Ordnung machen für mich bisher ein schwieriges Thema. Wie die meisten Menschen habe auch ich zu viele Sachen, zu wenig Zeit... Meinem Mann geht es ähnlich. Unsere Kinder sind jung, leben noch daheim und haben natürlich auch jede Menge Gegenstände, die sie oft im ganzen Haus verteilen. Der Hund haart ohne Ende und bei schlechtem Wetter müsste ich nach jedem Gassigehen den Flur wischen – es ist zum Heulen! Was würde ich manchmal für einige Heinzelmännchen geben... Vielleicht geht es aber auch ohne? Nur wie? Der Ratgeber von Gunda Borgeest kam genau richtig und war für mich eine kleine Offenbarung.

Die Autorin ist beruflich als Ordnungsexpertin tätig und lässt den Leser von ihrem Wissen und ihrer Erfahrung profitieren, indem sie das Phänomen „Ordnung“ in seinen verschiedenen Aspekten beleuchtet und den Weg zu einem aufgeräumten Leben aufzeigt. Sie geht davon aus, dass es grundsätzlich für jeden möglich ist, Ordnung zu schaffen und diese dauerhaft zu erhalten. In ihrem Buch gibt sie zahlreiche Tipps, wie dies zu bewerkstelligen sei und ergänzt sie mit Übungen und Checklisten, die das Aufräumen erleichtern. All das klingt klar, logisch und … tatsächlich machbar! Mich persönlich hat Frau Borgeest überzeugt. Zwar war mir Einiges davon, was sie beschreibt, bereits bekannt und Manches sagte mir mein Bauchgefühl, trotzdem habe ich immer noch genug neue, wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Besonders spannend fand ich das Kapitel über die Psychologie der Ordnung, in dem die Autorin u.a. die Zusammenhänge zwischen der äußeren und inneren Ordnung erklärt. Faszinierend! Nun bin ich noch motivierter und freue mich sogar richtig darauf, mein Zuhause endlich so richtig aufzuräumen. Denn auch ich glaube fest daran, dass sich so leichter, gesunder und glücklicher lebt. Ich bin mir sicher, dass mich dieses Buch auf meinem Weg unterstützen wird – manche der der vorgeschlagenen Strategien und Rituale praktiziere ich bereits und bin begeistert von der positiven Wirkung! Und ja, langsam denke ich tatsächlich, dass aufgeräumtes Leben möglich ist und dass auch ich es schaffen kann

Fazit: Ein gut geschriebener, kluger Ratgeber, der mich sowohl mit seiner Form (angenehme, verständliche Sprache, keineswegs trocken, klar strukturiert und übersichtlich) als auch dem Inhalt absolut überzeugt hat. Bitte lesen und unbedingt ausprobieren – es lohnt sich

Veröffentlicht am 20.12.2024

Spannend und temporeich

Schwesterherz
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Von einem Tag auf den anderen gerät das Leben von dem Stockholmer Anwalt Martin Benner aus den Fugen. In seinem Büro taucht ein verzweifelter Mann auf, der ihn bittet, einen ganz besonderen Fall zu übernehmen. ...

Von einem Tag auf den anderen gerät das Leben von dem Stockholmer Anwalt Martin Benner aus den Fugen. In seinem Büro taucht ein verzweifelter Mann auf, der ihn bittet, einen ganz besonderen Fall zu übernehmen. Es geht um seine Schwester, bekannt als Sara Texas, die fünf Morde gestanden und sich danach das Leben genommen hat. Benner soll Saras Unschuld beweisen und ihren verschwundenen Sohn Mio ausfindig machen. Zuerst will Benner mit der ganzen Sache nichts zu tun haben, doch seine Neugier ist stärker. Er entdeckt tatsächlich Ungereimtheiten. Seine Nachforschungen haben aber schwerwiegende Konsequenzen: Benner gerät in einen Strudel aus Gewalt und Korruption und muss bald um das bangen, was ihm im Leben am wichtigsten ist...

Normalerweise sind schwedische Thriller nicht wirklich meins, aber dieser hat mich gepackt und das obwohl ich bei dem Hauptprotagonisten etwas zwiegespalten bin, ob ich ihn mag oder nicht. Kristina Ohlsson hat einen rasanten Thriller geschrieben, der durchgehend spannend ist und mit einigen Überraschungen aufwartet. Martin Benner als Ermittler ist eine interessante Figur mit Ecken und Kanten und hätte die Autorin nicht immer wieder seine Sexbesessenheit thematisiert hätte ich ihn recht sympathisch gefunden. Die Tatsache, dass er von den Ereignissen aus seiner Perspektive erzählt kommt dem Buch zugute: die Geschichte wird dadurch lebendiger und persönlicher und man nimmt als Leser mehr Anteil am Schicksal der Protagonisten. Mich hat Kristina Ohlsson schnell in ihren Bann gezogen und ich fieberte mit bis zum Schluss, den ich so tatsächlich nicht erwartet habe...

Fazit: Actionreiche Unterhaltung mit Kopfkino-Effekt, für Fans von etwas härteren Thrillern durchaus empfehlenswert.

Veröffentlicht am 14.12.2024

Packend, düster und raffiniert

Believe Me - Spiel Dein Spiel. Ich spiel es besser.
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Die 25-jährige Britin Claire Wright träumt davon, eine berühmte Schauspielerin zu werden. Um sich das Studium an einer angesehen New Yorker Schauspielschule zu finanzieren übt sie einen besonderen Job ...

Die 25-jährige Britin Claire Wright träumt davon, eine berühmte Schauspielerin zu werden. Um sich das Studium an einer angesehen New Yorker Schauspielschule zu finanzieren übt sie einen besonderen Job aus: Von mißtrauischen Ehefrauen beauftragt, stellt sie die Treue deren Männer auf Probe, indem sie diese zu verführen versucht. Das Geschäft läuft gut, bis Claire Patrick Fogler begegnet. Der kultivierte und sympathische Mann passt gar nicht in das übliche Schema und ist auch der erste, der auf Claires Annäherungsversuche negativ reagiert. Doch zur Claires Verblüffung ist Patricks Frau keineswegs erleichtert, sondern wirkt ängstlich und verzweifelt. Am Morgen danach ist Stella Fogler tot. Die Polizei verdächtigt den Ehemann, braucht aber handfeste Beweise und bittet deswegen Claire um Hilfe. Sie soll sich Patrick erneut nähern und ihm seine dunklen Geheimnisse entlocken...

Ich habe vor einer Weile das Buch „Du gehörst uns“ von J P Delaney gelesen, das mich gefesselt und begeistert hat. Bei „Believe me“ hoffte ich folglich auf ähnlich gute Unterhaltung und wurde nicht enttäuscht. Auch diesen Psychothriller konnte ich kaum aus der Hand legen. Der Autor weiß, wie man Spannung aufbaut, eine besondere Atmosphäre erzeugt und lebendige, facettenreiche Charaktere erschafft (das beste Beispiel ist Claire, deren verborgene Seiten man erst nach und nach entdeckt). Zudem vermag er den Leser immer wieder zu überraschen, ja zu verwirren und vermittelt ihm das beunruhigende Gefühl, dass nichts ist wie es scheint... So tappt man bis zum Schluss im Dunkeln und es kommt keine Langeweile auf. Für mich war es ein Buch ganz nach meinem Geschmack und ich freue mich schon auf die weiteren Romane aus der Feder von J P Delaney.

Fazit: Packend, düster und raffiniert. Ein Pageturner, bei dem die Fans des Genres auf ihre Kosten kommen werden!