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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Neongrüne Angst" von Klaus-Peter Wolf

Neongrüne Angst
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Inhalt:

"Du hättest zur Brücke kommen sollen heute Nacht, Johanna. Dann wäre das alles nicht passiert. All diese unschuldigen Opfer - ein Jammer! Aber wir können es ja noch einmal versuchen... Johanna!?"

Der ...

Inhalt:

"Du hättest zur Brücke kommen sollen heute Nacht, Johanna. Dann wäre das alles nicht passiert. All diese unschuldigen Opfer - ein Jammer! Aber wir können es ja noch einmal versuchen... Johanna!?"

Der mysteriöse Anrufer hatte Schlimmes angekündigt, falls Johanna seinen Forderungen nicht nachkäme. Da glaubte sie aber noch an einen dummen Scherz eines Klassenkameraden. Doch am nächsten Morgen ist es die Top-Schlagzeile: Verheerender Unfall mit mehreren Toten unter der Havenbrücke. Da wußte sie, dass der nächtliche Anruf kein böser Traum gewesen war. Das war die Realität. Doch was will er von ihr? Gemeinsam mit ihrem Freund Leon versucht Johanna, dem anonymen Anrufer auf die Spur zu kommen.

Eindruck:

"Neongrüne Angst ist ein leichter, solider Jugendthriller. Von der ersten Seite an spannend und rätselhaft. Der Geschichte handelt nicht von blutrünstigen Morden und psychopathischen Killern,
sondern geht gezielt an die Psyche. Ein obsessiver "Verehrer" setzt sein Opfer unter Druck, indem er sie wie eine Marionette Dinge tun lässt, die absolut gegen ihre Natur gehen. Er fordert diese als eine Art "Liebesbeweise" um sie in die völlige Isolation zu treiben, in der es nur noch ihn für sie gibt.
Erschreckend, und dennoch funktioniert dies vermutlich in der Realität häufiger als man es sich vorstellen kann.

Fazit:

Die Nebenschauplätze haben mich ein klein wenig gestört, weil sich mir der Sinn für den Plot an sich nicht wirklich erschlossen hat. Ansonsten ein spannender solider Thriller, der sich sehr gut
und flüssig lesen lasst.

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" von Rachel Joyce

Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry
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Inhalt:

Eigentlich will Harold Fry nur einen Brief einwerfen an seine frühere Kollegin Queenie Hennessy, die im Sterben liegt. Doch dann läuft er am Briefkasten vorbei und auch am Postamt, aus der Stadt ...

Inhalt:

Eigentlich will Harold Fry nur einen Brief einwerfen an seine frühere Kollegin Queenie Hennessy, die im Sterben liegt. Doch dann läuft er am Briefkasten vorbei und auch am Postamt, aus der Stadt hinaus und immer weiter, 87 Tage, 1000 Kilometer. Zu Fuß von Südengland bis an die schottische Grenze zu Queenies Hospiz. Eine Reise, die er jeden Tag neu beginnen mus. Für Queenie. Für seine Frau Maureen. Für seinen Sohn David. Für sich selbst. Und für uns alle.

Eindruck:

"Ich werde laufen. Die Wanderung, das ist der Sinn."

1000 km zu Fuß, ist ein Weg zu sich selbst, seinen eigenen Grenzen und das Aufarbeiten und Wertschätzen des Lebens mit allen Höhen und Tiefen. Alte nicht verarbeitete Wunden reißen wieder auf.
Nicht ausgesprochene und unerledigte Dinge, die im Untergrund brodeln, sprudeln an die Oberfläche.

Ich muß zugeben, dass ich einige Zeit gebraucht habe um in die Geschichte hinein zu kommen und dass es sich auch sehr zieht. Eigentlich passiert nicht viel - außer das Harold läuft. Und einiges
scheint mir auch wirklich sehr "unwahrscheinlich", aber so etwas soll es ja schon gegeben haben.
Für meinen Geschmack wurde seine Pilgerreise - die ja ein klares Ziel hatte - sehr gestört, dadurch dass die "Mitpilger" aufgetaucht sind, was ich sehr schade fand. Harold's selbstgewählte Mission wurde
missbraucht um sich selbst zu vermarkten und Profit aus der ganzen Sache zu schlagen.

Harolds Begegnung mit Queenie war klar geprägt von der Verunsicherung und dem Schock, einen Krebspatienten im Endstadium zu sehen, darauf sind wir einfach nicht vorbereitet und uns wird vor Augen gehalten wie wenig Kontrolle wir letztendlich über unseren eigenen Körper und das Leben haben. Dennoch war sein Besuch für Queenie der Pol den sie brauchte um in Frieden gehen zu können. Wunderschön !
Und letztendlich haben auch Harold und seine Frau wieder einen Weg gefunden miteinander umzugehen und weiter zu machen.

Fazit:

"Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" ist eine Geschichte, auf die man sich schon sehr einlassen muss um die Schönheit dahinter zu sehen. Die aber, wenn man bereit ist Harold auf seinen 1000 Kilometern zu begleiten, aufzeigt dass es sich lohnt Durststrecken im Leben zu überwinden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Aprikosensommer" von Deniz Selek

Aprikosensommer
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Inhalt:

Eve fliegt mit ihrer Mutter nach Istanbul, um ihren Vater zu suchen. Fünfzehn Jahre lang hat ihre Mutter alle Fragen nach ihm abgeblockt. Als er dann endlich vor ihr steht, kann sie ihr Glück ...

Inhalt:

Eve fliegt mit ihrer Mutter nach Istanbul, um ihren Vater zu suchen. Fünfzehn Jahre lang hat ihre Mutter alle Fragen nach ihm abgeblockt. Als er dann endlich vor ihr steht, kann sie ihr Glück nicht fassen. Ein Teil von ihr kommt aus dieser Welt, die sich noch nicht kannte, aber immer in sich gespürt hatte. Und sie unterliegt nicht nur dem magischen Zauber Istanbuls, sondern auch dem Lächeln ihres Dolmetschers Sinan, in den sie sich Hals über Kopf verliebt...

"Das Herz schlug mir bis zum Hals, meine Knie bebten. Ich würde wiederkommen. In ein paar Wochen schon. Wenn die Aprikosen reif waren, wenn ich sie mit Sinan vom Baum pflücken und sonnenwarm essen konnte."

Eindruck:

Die Geschichte über die Suche nach seinen Wurzeln und damit nach sich selbst, die erste enttäuschte Liebe und was danach kommen kann. "Aprikosensommer" ist einfühlsam, emotional und sensibel erzählt. Mit einer guten Portion Humor und Selbstironie bringt Deniz Selek ihre Protagonistin zu ihrem Ursprung.

Dazu die wunderschönen Beschreibungen Istanbuls als pulsierende Stadt zwischen Modernität und Nostalgie machen diese Suche interessant. Mehr als einmal habe ich mich während des Lesens an
die Seite von Eve gewünscht, um mit ihr in dieser Stadt nach ihrem Vater zu suchen und sie durch die Höhen und Tiefen der Gefühle zu begleiten.

Der Duft von türkischem Tee, Simit und Gewürzen lagen beim Lesen auf der Zunge und in der Nase und das Treiben auf dem Basar ließen ein wenig das Gefühl von "Tausend und eine Nacht" aufkommen.

Fazit:

Ein tolles Jugendbuch nicht nur für junge sondern auch jung gebliebene Leser, die die Leichtigkeit und den sehr feinfühligen Schreibstil von Deniz Selek lieben. Zum träumen, lachen und weinen zu empfehlen.
Nach "Die Frauen vom Meer" ein weiteres Buch, dass mich auf keinen Fall wieder verlassen wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Kismet - Oliven bei Vollmond" von Deniz Selek

Kismet – Oliven bei Vollmond
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Inhalt:

Jannah ist heimlich verliebt. Er heißt Ken, geht in die Klasse über ihr und würdigt sie keines Blickes. Dann beschließt Jannahs Mutter, mit ihrem neuen Freund zusammenzuziehen. Kens Vater! Jannah ...

Inhalt:

Jannah ist heimlich verliebt. Er heißt Ken, geht in die Klasse über ihr und würdigt sie keines Blickes. Dann beschließt Jannahs Mutter, mit ihrem neuen Freund zusammenzuziehen. Kens Vater! Jannah stirbt tausend Tode. Kann man überhaut noch für jemanden schwärmen, den man Tag für Tag sieht? Für Jannah ist das Leben ein Wechselbad der Gefühle!

Eindruck:

Er liebt mich?
Ja ! Nein ! Vielleicht!

Oh wie fand ich früher die Frage nach dem "Willst Du mit mir gehen? Ja, Nein, Vielleicht?" bescheuert. Die einzige Antwort die mir darauf einfiel, war nur: Wohin? Und damit war dann eigentlich alles
geklärt.

Eine türkisch-afrikanisch-deutsche Patchwork-Familie, ist die explosive und skurile Mischung dieser Kismet Reihe von Deniz Selek. Und hier ist natürlich einiges so gar nicht geklärt.
Mit urkomischen Dialogen wird der Leser durch diese schon sehr ungewöhnliche Zusammenstellung und den Teenager-Alltag geführt und erlebt die kleinen und größeren Problemchen hautnah mit und fragt sich das eine um das andere Mal - oh mein Gott - war das früher bei uns auch so...

Jaaaaa, war es. Man hat es nur vergessen oder besser gesagt verdrängt. Der erste große Liebeskummer, die heimliche Schwärmerei für einen aus der höheren Klasse und die Peinlichkeiten
wenn man unbedingt cool rüberkommen wollte und es gründlich daneben ging. Die verzweifelten Versuche sich besonders hipp zu schminken. Stichwort: "Das sind keine Smokie Eyes, dass ist Panda-Look" - looool. Ich habe mich weggeschmissen vor lachen.

Und natürlich wieder, wie ich es schon in vorigen Büchern genossen habe, diese Reise der Sinne durch die türkischen Köstlichkeiten - leeeeecker.

Fazit:

Ein toller turbulenter 1. Teil und ich muss unbedingt wissen, wie es mit allen weitergeht und was aus Jannah und Ken wird. Also den 2. Teil schnell zur Hand genommen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Kismet - Köfte in Flipflops" vom Deniz Selek

Kismet – Köfte in Flipflops
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Inhalt:

Jannah fliegt mit ihrer Patchworkfamilie in die Türkei. In der Ferienanlage lernt sie einen Jungen kennen, der alles hat, was einen coolen Typen ausmacht. Er sieht gut aus, ist total nett, sportlich, ...

Inhalt:

Jannah fliegt mit ihrer Patchworkfamilie in die Türkei. In der Ferienanlage lernt sie einen Jungen kennen, der alles hat, was einen coolen Typen ausmacht. Er sieht gut aus, ist total nett, sportlich, und
schnell fängt es zwischen Jannah und ihm an zu knistern. Das passt ihrem Stiefbruder Ken nun aber überhaupt nicht. Eifersüchtig lässt er Jannah und ihren Neuen nicht mehr aus den Augen.

Bis zur Abschiedsparty am Strand ...

Eindruck:

Super toller zweiter Teil der Trilogie. Hier ist alles enthalten, was perfekte Ferien ausmacht. Eine chaotische, stressige und leicht angemaulte Abreise und ein Blödmann im Flugzeug. Dafür kommt
dann die Entschädigung doppelt und dreifach. Ein tolles Haus, weißer Strand, blaues Meer und Sonne und ein mega cooler Motorrad Trip nach Pamukkale.
Wird Jannah ihre Verliebtheit zu Ken vergessen, der ja in ein anderes Mädchen verliebt ist und kann aus Sayan und ihr mehr werden, als nur eine Ferienromanze. Oder entdeckt Ken doch mehr Gefühle für Jannah als er sich eigentlich eingestehen will.

Deniz Selek hat einen so leichten, frechen und verzaubernden Schreibstil und schafft es durch ihre Beschreibungen des Landes, der Landschaften, des Essens und der Charaktere, den Leser immer
ein klein wenig in die türkische Kultur und Sprache mitzunehmen, so dass man sich wie zu Hause fühlt.

Fazit:

"Köfte in Flip Flops" - ein super Lesevergnügen, dass nicht nur das Fernweh in einem weckt, sondern auch alte Zeiten wieder hervor holt und schmunzeln lässt. Dieser zweite Teil hat mir noch besser
gefallen als der erste - vermutlich weil er in der Türkei spielt. Ich muß unbedingt wissen, wie es mit Ken und Jannah weitergeht...