Licht und Schatten auf dem Montmatre
Montmartre - Licht und SchattenParis, 1866. Elise Lambert und Valérie Dumas werden am selben Tag geboren. Beide haben die gleiche Hebamme, die die Mädchen auf die Welt holt. Ansonsten verbindet die beiden nicht viel, denn Elise wächst ...
Paris, 1866. Elise Lambert und Valérie Dumas werden am selben Tag geboren. Beide haben die gleiche Hebamme, die die Mädchen auf die Welt holt. Ansonsten verbindet die beiden nicht viel, denn Elise wächst in ärmlichen Verhältnissen auf. Der Vater ist dem Modegetränk Absinth verfallen, die Mutter hält die Familie mit einem Job als Wäscherin über Wasser. Valérie dagegen wurde in einen goldenen Käfig geboren. Der Vater ist Kunsthändler und auch Valérie findet Gefallen am malen und zeichnen, scheint dafür sogar ein gewisses Talent zu haben. Doch ihre Mutter, die seit Valéries Geburt immer verbitterter wird, hält nichts von den Flausen ihrer Tochter.
Die Tage vergeben und während die eine von einem Studium an einer Kunstakademie träumt, möchte die andere Tänzerin im berühmtesten Varieté von Montmarte, dem Moulin Rouge, werden. Werden beide Frauen ihr Glück finden?
Marie Lacrosse entführte mich in ein Paris im Umbruch. Moulin Rouge wurde gerade gegründet und erlebt seine Blütezeit, denn die Leute sind ausgehungert und wollen endlich wieder das Leben in vollen Zügen genießen. Zeitgleich baut ein Verrückter einen sehr großen Stahlturm, der die Weltausstellung krönen soll. Auch Sacre Cour ist noch eine Baustelle, auf die Autorin mich gedanklich mitgenommen hat.
In all diesem Trubel findet sich die Geschichte zweier Mädchen und kurz darauf junger Frauen wieder, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen wollen, um wenigsten ein bisschen Glück erleben zu können.
Mit Elise und ihrer fraglichen Freundin strich ich durch die Gassen von Montmatre, lernte das Arbeiterviertel kennen, spürte die Angst, aber auch das Verlangen nach Leben in jeder Zeile. Elise versucht, als Tänzerin Fuß zu fassen, Spart und knausert, arbeitet hart für ihren Traum.
Mit einem Perspektivenwechsel schaute ich dann Valérie über die Schulter, die mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurde. Dem Mädchen fehlt es augenscheinlich an nichts, doch ein Blick hinter die Fassade zeigt, dass Valérie unglücklich ist.
Sehr einfühlsam erzählt die Autorin die Geschichte der beiden Mädchen, nimmt dabei kein Blatt vor den Mund und verankert das Buch dabei fest in Montmatre.
Was mir auch noch sehr gut gefallen hat, ich durfte nicht nur am Leben der Mädchen teilhaben, ich konnte auch Einblicke in die verschiedenen Berufe jener Zeit gewinnen, traf auf historische Persönlichkeiten und konnte mich dank der bildhaften Beschreibung umsehen.
Fazit:
Eine sehr spannende, emotionale, teils auch erschreckende Geschichte, die mich gefangen nahm, eintauchen lies und die auch ihre Spuren hinterlassen hat. Auch nach Beendigung des Buches schweife ich immer noch ab zu Elise und Valérie und der berühmten Melodie des CanCan