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Veröffentlicht am 16.05.2025

Licht und Schatten auf dem Montmatre

Montmartre - Licht und Schatten
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Paris, 1866. Elise Lambert und Valérie Dumas werden am selben Tag geboren. Beide haben die gleiche Hebamme, die die Mädchen auf die Welt holt. Ansonsten verbindet die beiden nicht viel, denn Elise wächst ...

Paris, 1866. Elise Lambert und Valérie Dumas werden am selben Tag geboren. Beide haben die gleiche Hebamme, die die Mädchen auf die Welt holt. Ansonsten verbindet die beiden nicht viel, denn Elise wächst in ärmlichen Verhältnissen auf. Der Vater ist dem Modegetränk Absinth verfallen, die Mutter hält die Familie mit einem Job als Wäscherin über Wasser. Valérie dagegen wurde in einen goldenen Käfig geboren. Der Vater ist Kunsthändler und auch Valérie findet Gefallen am malen und zeichnen, scheint dafür sogar ein gewisses Talent zu haben. Doch ihre Mutter, die seit Valéries Geburt immer verbitterter wird, hält nichts von den Flausen ihrer Tochter.

Die Tage vergeben und während die eine von einem Studium an einer Kunstakademie träumt, möchte die andere Tänzerin im berühmtesten Varieté von Montmarte, dem Moulin Rouge, werden. Werden beide Frauen ihr Glück finden?

Marie Lacrosse entführte mich in ein Paris im Umbruch. Moulin Rouge wurde gerade gegründet und erlebt seine Blütezeit, denn die Leute sind ausgehungert und wollen endlich wieder das Leben in vollen Zügen genießen. Zeitgleich baut ein Verrückter einen sehr großen Stahlturm, der die Weltausstellung krönen soll. Auch Sacre Cour ist noch eine Baustelle, auf die Autorin mich gedanklich mitgenommen hat.

In all diesem Trubel findet sich die Geschichte zweier Mädchen und kurz darauf junger Frauen wieder, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen wollen, um wenigsten ein bisschen Glück erleben zu können.

Mit Elise und ihrer fraglichen Freundin strich ich durch die Gassen von Montmatre, lernte das Arbeiterviertel kennen, spürte die Angst, aber auch das Verlangen nach Leben in jeder Zeile. Elise versucht, als Tänzerin Fuß zu fassen, Spart und knausert, arbeitet hart für ihren Traum.

Mit einem Perspektivenwechsel schaute ich dann Valérie über die Schulter, die mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurde. Dem Mädchen fehlt es augenscheinlich an nichts, doch ein Blick hinter die Fassade zeigt, dass Valérie unglücklich ist.

Sehr einfühlsam erzählt die Autorin die Geschichte der beiden Mädchen, nimmt dabei kein Blatt vor den Mund und verankert das Buch dabei fest in Montmatre.

Was mir auch noch sehr gut gefallen hat, ich durfte nicht nur am Leben der Mädchen teilhaben, ich konnte auch Einblicke in die verschiedenen Berufe jener Zeit gewinnen, traf auf historische Persönlichkeiten und konnte mich dank der bildhaften Beschreibung umsehen.
Fazit:
Eine sehr spannende, emotionale, teils auch erschreckende Geschichte, die mich gefangen nahm, eintauchen lies und die auch ihre Spuren hinterlassen hat. Auch nach Beendigung des Buches schweife ich immer noch ab zu Elise und Valérie und der berühmten Melodie des CanCan

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Veröffentlicht am 15.05.2025

Windiges Grab

Windiges Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 7)
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Kurz vor einer Trauung wird Ole Hansen erschossen, dabei war der Standesbeamte mit seinen Trauungen auf dem Leuchtturm Falshöft doch eigentlich recht beliebt. Was könnte der Grund für seinen Tod sein? ...

Kurz vor einer Trauung wird Ole Hansen erschossen, dabei war der Standesbeamte mit seinen Trauungen auf dem Leuchtturm Falshöft doch eigentlich recht beliebt. Was könnte der Grund für seinen Tod sein?

Die beiden Kriminalhauptkommissare Birte Lohse und Rainer Speckmann aus Flensburg übernehmen den Fall. Ich kannte die beiden Ermittler als Quereinsteigerin noch nicht und war überrascht, dass sie miteinander verheiratet sind.
Allerdings bilden sie ein gutes Team, denn Birte ist eher ruhig und bedacht, während Rainer oft impulsiv und spontan agiert. Gemeinsam gleichen sie sich etwas aus.
Die Geschichte ist gut durchdacht und in sich schlüssig. Sie bietet viel Lokalkolorit, was mir natürlich ganz besonders gut gefällt. Aber auch die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und man kann sich leicht in sie hineindenken.
Der Fall ist in sich rund und abgeschlossen. Sehr spannend geschrieben, ist es eine wundervolle Unterhaltung mit einem Touch Urlaubsfeeling.

Fazit:
Ein spannender Fall, der fest im Norden verankert ist und bei dem ich als Quereinsteigerin auch gut in die Geschichte reinkam.

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Veröffentlicht am 15.05.2025

Gelungener Abschluss

Romy. Mädchen, die pfeifen
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Hannas uneheliche Tochter Romy steht im dritten Teil der Mütter-Trilogie im Fokus des Geschehens. Mittlerweile ist die Geschichte im Jahr 1983 angekommen und Romy befindet sich in einer Ausbildung zur ...

Hannas uneheliche Tochter Romy steht im dritten Teil der Mütter-Trilogie im Fokus des Geschehens. Mittlerweile ist die Geschichte im Jahr 1983 angekommen und Romy befindet sich in einer Ausbildung zur Hotel- und Gastronomiefachfrau. Leider fällt sie auf den falschen Mann herein und gerät in ein Netz aus Lügen und Schulden. Doch Romy ist eine starke junge Frau und kämpft sich wieder nach oben. Als sie jedoch ihren Freund Falco heiraten möchte, kommt ein schwerwiegendes Familiengeheimnis an die Oberfläche, das Romy von den Füßen reißt.

Der dritte und letzte Band bildet das Finale der Trilogie, die ich sehr gerne gelesen habe. Die Autorin schafft es, eine Welt zu entwickeln, in die man nicht nur eintauchen kann, sondern in der man förmlich lebt. Romy steht in diesem Buch im Vordergrund. Ihre Kindheit durfte ich schon in Band 2 erleben, jetzt ging es mit ihr weiter.

Romy ist, wie schon im zweiten Band angedeutet, eine sehr starke Frau. Die Geschichte wird fortgeführt und ich konnte wieder nicht nur eine Familiengeschichte erleben, sondern mich auch in der Zeit umsehen, denn die Autorin hat nicht nur die Familie im Blick, sondern ließ mich auch teilhaben, an den Besonderheiten jener Zeit und wie eine normale Familie lebte.

Fazit:
Ich bin ein wenig traurig, Minna, Hanne und Romy jetzt verlassen zu müssen und doch war das Buch ein gelungener Abschluss, der die Mütter-Trilogie perfekt abrundete.

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Veröffentlicht am 15.05.2025

Technik, die das Leben verändert

Die Radioschwestern
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Frankfurt 1927, Das Radio erobert die Wohnzimmer und die drei Freundinnen Gesa, Margot und Inge hoffen auf eine Karriere oder zumindest etwas Anerkennung bei Radio Frankfurt. Immerhin möchte Gesa als Hörspielsprecherin ...

Frankfurt 1927, Das Radio erobert die Wohnzimmer und die drei Freundinnen Gesa, Margot und Inge hoffen auf eine Karriere oder zumindest etwas Anerkennung bei Radio Frankfurt. Immerhin möchte Gesa als Hörspielsprecherin durchstarten, Inge als Sängerin und Margot hat ihren Platz zwar schon im Rundfunkorchester als Cellistin gefunden, muss aber schwer gegen die männliche Konkurrenz ankämpfen.
Rückschläge gehören quasi zum Alltag, auch in der Liebe. Können die Freundinnen aber dennoch ihr Glück finden?

Das Radio ist aus unserer heutigen Welt nicht mehr wegzudenken, auch wenn es sich, gerade in den letzten Jahren, stark verändert hat. Für die drei Freundinnen war es jedoch ein Sprungbrett, das sie nutzen wollten. Die Geschichte ist sehr spannend erzählt und entführt in eine Welt von vor fast 100 Jahren. Die Technik von damals ließ mich manchmal schon etwas nostalgisch werden, auch wenn ich nicht selbst jene Zeit erlebt habe, konnte ich doch Spuren davon bei meinen mittlerweile verstorbenen Großeltern entdecken.

Auch wenn manchmal der hessische Dialekt durchblitze, lies sich das Buch sehr gut lesen. Der eingestreute Dialekt man die Geschichte noch authentischer und verankert sie gänzlich im Frankfurter Raum.

Bei dem Buch handelt sich um den Auftakt einer Reihe und ich freue mich schon auf das Wiedersehen mit den drei Freundinnen.

Fazit:
Ein wenig Nostalgie, gepaart mit historischen Fakten, Liebe, Drama und Freundschaft, bei der das Radio im Vordergrund steht.

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Veröffentlicht am 04.05.2025

Der Kampf geht weiter

Smaragour – Der Bund der Drachen
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Jamie hat seinen Platz bei den Dockers wieder eingenommen und versucht weiterhin, den Drachen zu helfen. Diese leiden immer mehr unter den Calmern, die als Glücklichmacher verkauft werden, den Drachen ...

Jamie hat seinen Platz bei den Dockers wieder eingenommen und versucht weiterhin, den Drachen zu helfen. Diese leiden immer mehr unter den Calmern, die als Glücklichmacher verkauft werden, den Drachen jedoch den Willen und die Seele nehmen.
Gemeinsam mit seinen Freunden versucht Jamie, Beweise zu finden, dass die Calmer von seinem ärgsten Feind geschaffen wurden, um sich selbst vor den Drachen zu schützen. Zeitgleich nimmt Jamie zur verwundeten Anführerin der Drachen Big Blue Kontakt auf. Er spürt, dass er ihr Drachenreiter ist, doch Big Blue wurde schwer verwundet und kann nur mit seiner Hilfe gesund werden.
Als es den Drachen immer schlechter geht, läuft Jamie und seinen Freunden die Zeit davon.

Endlich geht die Geschichte weiter. Der Cliffhanger im ersten Band hat mich dem nächsten Teil entgegenfiebern gelassen. Ich wurde auch nicht enttäuscht, denn es ging gleich spannend weiter.
Die Wiedersehensfreude mit Jamie und seinen Freunden war kurz, denn schnell war ich in der Geschichte nicht nur drin, sondern mitten dabei. Ein Ereignis folgt dem nächsten. Der Schreibstil der Autorin ist mitreißend, sehr spannend und bildgewaltig.
Ich konnte mir nicht nur die Szenen gut vorstellen, auch konnte ich mit Jamie mitfühlen.
Die Geschichte ist in sich rund und abgeschlossen, jedoch bleibt noch ein Türchen offen, so dass ich mir gut vorstellen könnte, Jamie und seine Drachen noch mal wiederzusehen.
Quereinsteiger würde ich empfehlen, den ersten Band zuerst zu lesen. Es wird nichts aus dem ersten Teil erklärt, sondern alles als bekannt vorausgesetzt. Kennt man den ersten Band nicht, könnte man beim zweiten scheitern. Von daher besser von vorne beginnen.

Fazit:
Eine spannende Fortsetzung mit Jamie und den Drachen, bei dem man selbst zum Drachenfreund und -reiter werden kann.

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