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Veröffentlicht am 06.04.2025

Familienfehden, Macht und Mißgunst

Das Erbe der Karolinger
1

Aachen, 814: Karl der Große hat seinem Sohn Ludwig ein riesiges Reich hinterlassen, das sich von Dänemark bis Italien und weiter bis Frankreich hin zur Elbe erstreckt. Doch Ludwig ist einem so großen Reich ...

Aachen, 814: Karl der Große hat seinem Sohn Ludwig ein riesiges Reich hinterlassen, das sich von Dänemark bis Italien und weiter bis Frankreich hin zur Elbe erstreckt. Doch Ludwig ist einem so großen Reich nicht gewachsen und er setzt mehr auf friedliche Lösungen statt auf Krieg. Als das Drängen im größer wird, ernennt Ludwig I., seinen ältesten Lothar 817 per Ordinatio imperii zum Mitkaiser. Die beiden anderen Söhne bekommen zum Ausgleich den Königstitel über die Gebiete Aquitanien und Bayern.

Der häusliche Frieden schien wieder hergestellt, zumal sich Ludwig das letzte Wort bei wichtigen Entscheidungen vorbehielt. Aber dann heiratet er 819 die junge Judith, in die sein Sohn Lothar verliebt war. Als dann auch noch deren beiden Sohn bei der Erbfolge berücksichtigt werden soll, steht einer Familienfehde nichts mehr im Weg.

Das Buch ist sehr umfangreich und ich machte mich auf einen geschichtlichen Exkurs einer ganzen Epoche gefasst. Tatsächlich war ich angenehm überrascht, wie leicht sich das Buch lesen lies. Claudius Crönert gelingt der Spagat, historische Fakten und Begebenheiten in eine flüssige und spannende Romanform zu bringen. Schnell hatte ich mich festgelesen und konnte zunächst Judiths Familiengeschichte und Ludwigs mitverfolgen, ehe sich die beiden Stränge miteinander vereinten.

Es ist schon spannend zu lesen, dass damals ähnliche Probleme herrschten, wie heutzutage auch. Patchworkfamilien, überraschende Besuche zum Essen, Streitigkeiten unter Kindern oder das Problem mit Stiefeltern. Aber auch in politischer Hinsicht blicken durchaus viele Parallelen durch, die sich vor allem um Macht, Neid, Missgunst und Gier drehen.

Der Autor Claudius Crönert hat diese Epoche nicht nur wunderbar aufbereitet, sondern sie für mich als Leserin regelrecht lebendig gemacht. Natürlich sind die Dialoge dem heutigen Sprachgebrauch angepasst und doch handeln und reagieren die Protagonisten nachvollziehbar, logisch, auch wenn sie mich mit ihren Entscheidungen manchmal zum Kopfschütteln bringen.

Fazit:
Ein fesselnder historischer Roman, der Geschichte lebendig werden lässt, sehr gut recherchiert ist und bei dem man schnell feststellt, dass viele Themen auch noch immer präsent sind. Für mich ganz klar ein Lesehighlight und eine Empfehlung für alle, die sich gerne in die Vergangenheit zwischen zwei Buchdeckeln entführen lassen.

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Veröffentlicht am 27.03.2025

Magische Welt in London

Spellcraft, Band 1 - Die Magie der silbernen Flamme
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Lucy lebt in einer Welt neben der eigentlichen Welt von London. Mitten drin und doch verborgen geht sie einer ganz besonderen Ausbildung nach: Sie kann Gegenständen Magie einhauchen. Ihr Atmen macht sie ...

Lucy lebt in einer Welt neben der eigentlichen Welt von London. Mitten drin und doch verborgen geht sie einer ganz besonderen Ausbildung nach: Sie kann Gegenständen Magie einhauchen. Ihr Atmen macht sie zur Spellcrafterin. Doch bei einem magischen Fest wird ihre Großmutter vor ihren Augen entführt. Auf der Suche nach ihr, stößt sie auf eine gefährliche Wahrheit und die Welt, wie sie sie bislang kannte, ist in Gefahr.

Das Buch machte nicht nur optisch einen sehr ansprechenden Eindruck, auch die Gestaltung und die Kurzbeschreibung lockten zum Lesen. Leider macht es mir die Geschichte nicht wirklich leicht.
R. L. Ferguson hat eine ganz eigene magische Welt innerhalb Londons erschaffen. Diese Welt wird allerdings nicht erklärt und so war der Zugang zum Buch und vor allem zur Geschichte und der Welt erschwert. Mit Fortschreiten der Geschichte klärte sich manches, aber dennoch blieb vieles unklar und ich war immer am rätseln und überlegen, so dass ich mich nur schwer auf das Geschehen konzentrieren konnte. Auch waren mir die Protagonisten zu zweidimensional. Hier hätte ich mir auch etwas mehr Tiefe gewünscht.

Fazit:

In Summe ist es eine interessante Geschichte mit kleinen Kritikpunkten. Da es sich um den ersten Teil der Reihe handelt, hoffe ich auf die Fortsetzung, um noch etwas mehr Klarheit zu erhalten und tiefer eintauchen zu können.

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Veröffentlicht am 21.03.2025

Zeitreisen für Anfänger

Aliya und die Unendliche Stadt 1
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Seit dem Tod ihrer Eltern lebt die junge Aliya bei ihrem Großvater. In letzter Zeit jedoch hat sich einiges verändert und ihr Großvater entfremdet sich ihr immer mehr. An ihrem 11. Geburtstag kommt es ...

Seit dem Tod ihrer Eltern lebt die junge Aliya bei ihrem Großvater. In letzter Zeit jedoch hat sich einiges verändert und ihr Großvater entfremdet sich ihr immer mehr. An ihrem 11. Geburtstag kommt es dann zu einem Streit. Aliya erfährt plötzlich, dass ihr Großvater sie all die Jahre versteckt gehalten hat und dass sie eine Großtante hat. Was aber all dies in den Schatten stellt, ist die Tatsache, dass Aliya eine Zeitreisende sein soll.

Gegen den Willen ihres Großvaters wird Aliya ins Infinitum gebracht, um sich dort auf ihre Aufnahmeprüfung vorbereiten zu können. Doch für Aliya ist das eine völlig neue Welt, deren Regeln und Gesetze sie zunächst erlernen muss. Und dann ist ihr noch jemand auf den Fersen, der ihre Gabe für sich nutzen möchte. Kann Aliya letztlich zwischen Gut und Böse unterscheiden?

Das Buch verfügt über ein wundervolles, sehr farbiges Cover mit glänzenden Elementen. Thematisch passt es sehr gut zur Geschichte und man ahnt schon, dass einen eine Geschichte auf 1.001 Nacht erwartet.

Die Geschichte ist zu Beginn sehr verworren, da man die Umstände nicht kennt. Wie auch Aliya muss man sich in der neuen Welt erst einmal zurechtfinden. Manches ist recht verzwickt und gerade für Kinder ab 10 Jahren, für die dieses Buch empfohlen wird, werden sich mit manchen Begrifflichkeiten schwer tun.

Die Geschichte selbst ist spannend. Immer wieder gibt es etwas Neues zu entdecken und zu erleben, wobei immer im Hintergrund die Aufnahme von Aliya, ihre Ausbildung und die Bedrohung eines verstorben-geglaubten Zeitreisenden präsent ist.

Fazit:
Es ist ein sehr actionreiches Buch, in das man eintauchen und versinken kann. Für jüngere Leser würde ich jedoch eine Begleitung durch einen Erwachsenen empfehlen, alleine wegen der vielen unbekannten und teils schwierigen Wörter.

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Veröffentlicht am 16.03.2025

Mord am Speyrer Rheinufer

Winzerkrieg
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Stadtführer und Privatschnüffler André Sartorius findet zusammen beim Joggen mit seiner Mieterin Irina am Speyrer Rheinufer eine Leiche. Diese sitzt in einem Fahrzeug und wurde durch einen Kopfschuss schrecklich ...

Stadtführer und Privatschnüffler André Sartorius findet zusammen beim Joggen mit seiner Mieterin Irina am Speyrer Rheinufer eine Leiche. Diese sitzt in einem Fahrzeug und wurde durch einen Kopfschuss schrecklich entstellt. Die Frage ist nur, war es Selbstmord oder Mord? Denn vieles ist unklar. Zum einen fehlt die Mordwaffe, zum anderen ist das Fahrzeug so abgestellt, dass es schier unmöglich für eine andere Variante scheint.

Als dann weitere Indizien auftauchen und sich die Geständnisse schier überschlagen, taucht Kriminalhauptkommissar immer weiter in diesen aussichtslosen Fall ein, während André auf eigene Faust beginnt zu ermitteln. Schon bald öffnen sich Wege, die in die Vergangenheit führen.

Der bereits siebte Fall mit Kriminalhauptkommissar Achill und Stadtführer Sartorius entführte mich mal wieder ein paar Kilometer nach Westen an das Speyrer Rheinufer. Hier lässt der Autor Uwe Ittensohn den Stadtführer André Sartorius eine schrecklich entstellte Leiche finden. Fortan durfte ich nicht nur André bei seinen Ermittlungen begleiten, auch Achill durfte ich über die Schulter blicken und einigen Verdächtigen. Dieser Gesamtüberblick schloss nach und nach einige Lücken, so dass ich selbst auch immer mit am Ermitteln war, den eigentlichen Ermittlern manchmal ein Stück voraus, jedoch nie ganz am Ziel.

Das Buch ist nicht nur sehr spannend geschrieben, es ist auch wunderbar eingebettet in die Speyrer Umgebung und den Weinort Deidesheim. Neben der eigentlichen Ermittlungsarbeit war für mich auch immer noch ein wenig Zeit, um mich in Deidesheim bei den Winzern und deren Handwerk umzusehen und die eine oder andere Information jenseits des Falles mitzunehmen.

Der Fall ist in sich abgeschlossen und man kann ihn daher auch sehr gut als Quereinsteiger lesen. Kennt man die Protagonisten aus den vorhergehenden Büchern, ist es auf jeden Fall ein schönes Wiedersehen.

Fazit:
Für mich war es ein schönes Wiedersehen, ein toller und spannender Ausflug auf die andere Rheinseite, um dem Stadtführer, dem Kriminalhauptkommissar und natürlich auch dem Autor Uwe Ittensohn bei ihrem neusten – und sehr verzwickten – Fall über die Schulter schauen zu können.

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Veröffentlicht am 13.03.2025

Flucht in andere Welten

Impossible Creatures – Das Geheimnis der unglaublichen Wesen
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Christopher ist bei seinem Großvater untergekommen. Überall darf er hin, bis auf den Hügel hinauf. Dort soll er unter keinen Umständen hin. Doch Christopher versteht nicht, was an einem Hügel so gefährlich ...

Christopher ist bei seinem Großvater untergekommen. Überall darf er hin, bis auf den Hügel hinauf. Dort soll er unter keinen Umständen hin. Doch Christopher versteht nicht, was an einem Hügel so gefährlich sein kann. Bis er sich plötzlich in einer ganz anderen Welt voller Magie und Fabelwesen wiederfindet, die sich zudem noch in Gefahr befindet. Christopher sieht sich in der Zwickmühle, denn es liegt an ihm, diese, aber auch seine eigene Welt zu retten, ehe es zu spät ist.


Was mir an diesem Buch gleich positiv ins Auge gestochen ist, ist das Bestiarium zu Beginn des Buches. In diesem werden die im Buch vorkommenden Fabelwesen erwähnt, erklärt und mit einer aussagekräftigen Illustration gezeigt. Das macht es beim Lesen etwas einfacher, sich die Wesen vorzustellen. Natürlich kannte ich schon einige, vom Einhorn angefangen, über Greif zu Drachen, aber dann tauchen doch wieder andere Tiere auf, die ich noch gar nicht kannte und bei denen ich erstaunt war, was für eine interessante Mischung mir hier begegnete.

Die Geschichte ist spannend und überschlägt sich manchmal regelrecht. Dennoch kann man ihr gut folgen und steht nicht nur an Christophers Seite, sondern begleitet auch Mal, ein geheimnisvolles Mädchen, das im Archipel lebt und auf der Flucht vor einem Mörder ist.

Das Buch ist der erste Teil einer Trilogie und das Ende lässt einen fiebrig zurück. Man möchte wissen, wie es weiter geht, was werden die beiden Kinder noch erleben?

Fazit:
Ein gelungener Auftakt, der nach der Fortsetzung ruft, denn die Welt in Archipel möchte man selbst als Leserin nur ungern wieder verlassen.

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