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Veröffentlicht am 22.03.2017

Ich liebe diese Geschichte!

Rat der Neun - Gezeichnet
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„Rat der Neun“ ist mein erstes Hörbuch überhaupt und ich bin begeistert! Wie konnten mir Hörbücher nur so lange Zeit entgehen? Die Messlatte ist jedenfalls mit diesem Werk sehr hoch gelegt worden und ich ...

„Rat der Neun“ ist mein erstes Hörbuch überhaupt und ich bin begeistert! Wie konnten mir Hörbücher nur so lange Zeit entgehen? Die Messlatte ist jedenfalls mit diesem Werk sehr hoch gelegt worden und ich werde auch zukünftig meine Autofahrten dazu nutzen, Hörbücher zu hören! Doch um was geht es eigentlich in „Rat der Neun“? Total angesprochen hat mich erstmal das Cover. Es verspricht eine spannende und auch eine mystisch anmutende Story. Und man wird nicht enttäuscht, wir lernen Akos kennen, ein jugendlicher Thuvesi, der mit seiner Familie unter einem friedliebenden Volk lebt. Doch eines Tages werden sie angegriffen und Akos und sein Bruder werden entführt und leben von nun an als Gefangene bei den Shotet, deren Anführer der machtbesessene Ryzek ist. Und dort werden auch ihre „Gaben“ sichtbar. Jeder Bewohner hat eine solche, nur ist damit leider nicht immer etwas Gutes getroffen. Akos Bruder Eijeh hat die Gabe, als Orakel in die Zukunft zu sehen und genau dies möchte sich Ryzek zu nutzen machen. Akos trifft auf Cyra, Ryzeks Schwester. Sie besitzt die Gabe, Schmerzen zuzufügen, leidet aber auch selbst enorm darunter. Sie ist Ryzeks beste Waffe, denn durch Cyras Hände lässt er seine Gefangenen foltern und sogar töten. Nachdem Akos‘ Gabe ist, den „Strom“ unterbrechen zu können und dadurch Cyras Leiden zu lindern, wird er dafür eingesetzt Cyras Diener zu sein, damit sie jederzeit von seiner Gabe gebrauch machen kann. Doch schon bald findet Akos heraus, dass Cyra vielleicht doch kein so kaltes Herz hat, als es den Anschein hat…

Mein Eindruck:
Ich habe mich wahnsinnig auf dieses Werk gefreut und konnte es kaum erwarten, anzufangen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich zu Beginn etwas überfordert war. Die vielen ungewöhnlichen Namen und Zusammenhänge haben mich doch ziemlich irritiert und ich habe eine Weile gebraucht, um wirklich alles zu koordinieren. Hierbei wäre eine Art „Aufstellung“ hilfreich gewesen. Ich weiß nicht, ob es davon vielleicht etwas in der Printausgabe gibt, beim Hörbuch ist leider nichts derartiges zu finden. Aber hat man erstmal alle Personen und Völker zugeordnet, fesselt dieses Werk einen auf’s Feinste! Veronica Roth schafft mit „Rat der Neun“ eine fantastisch faszinierende Welt und ich bin vollkommen in diese Welt abgetaucht. Auch die Charaktere, die sie zum Leben erweckt hat, sind facettenreich und tief gezeichnet. Das Hörbuch wurde gesprochen von Laura Maire und Shenja Lacher und hier hat man auch gleich mal was ganz anderes: Ist Cyra durch Laura Maire in der Ichform erzählt, so spricht Shenja Lacher Akos‘ Kapitel in der dritten Person. Dies führt natürlich dazu, dass man zu Cyra ein innigerers Verhältnis aufbaut als zu Akos, dennoch fiebert und leidet man auch sehr mit ihm mit. Generell ist Cyra für mich ein absolut faszinierender Charakter und Laura Maire hat ihr unter ihrer kalten, rauen Schale soviele Emotionen, soviel Feinfühligkeit und soviel Leben eingehaucht, dass ich wirklich glaubte, Cyra existiert tatsächlich irgendwo da draußen in einer weit entfernten Galaxie. Und auch, nachdem das Hörbuch gut 15 Stunden Laufzeit hat, wurde es mir keine einzige Minute langweilig. Im Gegenteil, die Geschichte ist gespickt mit Überraschungen, so dass ich sogar lang nach Ankunft im Auto geblieben bin, um noch einen Abschnitt zu hören… und noch einen… und noch einen… Einen minimalen Kritikpunkt hätte ich noch, dafür kann allerdings die Geschichte an sich nichts: Der Titel ist meiner Meinung nach absolut falsch gewählt. Der Rat der Neun existiert zwar und wird auch manchmal erwähnt, hat aber in dem Buch keine gewichtige Rolle.

Fazit:
Ich liebe diese Geschichte! Und kann sie jedem Fantasy-Fan wärmstens empfehlen. Auf jeden Fall fiebere ich der Fortsetzung entgegen und bin sehr gespannt, ob Veronica Roth uns auch wieder so intensiv in die Gedankenwelt Cyras eintauchen lässt, oder ob wir dort vielleicht mehr mit Akos‘ Sichtweisen überrascht werden. Oder vielleicht geschieht auch ganz was anderes…

Veröffentlicht am 09.03.2017

Wer geht hier wem ins Netz?

Herzfischen
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Josefine, die von fast jedem aber Josy genannt wird, hat es mit Anfang 30 nicht gerade leicht. Sie war knapp 12 Jahre ein Kinderstar in einer Vorabendserie namens Jojo, doch seit die Serie vor 10 Jahren ...

Josefine, die von fast jedem aber Josy genannt wird, hat es mit Anfang 30 nicht gerade leicht. Sie war knapp 12 Jahre ein Kinderstar in einer Vorabendserie namens Jojo, doch seit die Serie vor 10 Jahren eingestellt wurde, interessiert sich niemand mehr für sie. Und dann kommt auch noch der Supergau: Josys Patenonkel Hugo betreibt ein Lokal, das kurz vor der Schließung steht. Um zu verhindern, dass Hugo den Laden verliert, muss dringend Geld her. Und dafür begibt sich Josy in die Weiten des Internets, um dort Herzfischen zu betreiben und den Männern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass ihr erstes Opfer die Sache nicht auf sich beruhen lässt und den Simon einschaltet, der mit seiner Securityagentur die Herzfischerin einfangen soll. Und so wirft nicht nur Josy ihre Angel aus…

Mein Eindruck vom Buch:
Der Einstieg ins Buch hat mit dem Prolog schon mal total neugierig gemacht. Man erlebt die Geschichte abwechselnd aus Sicht von Josy und dann wieder von Simon. Die Kapitel sind angenehm kurz, so dass es überhaupt kein Problem ist, auch zwischendurch mal ein Kapitel zu lesen. Die Protagonisten sind gut gezeichnet, man kann sich so richtig in Josy und Simon reinversetzen, aber auch die Nebenprotagonisten Walli und Hugo habe ich so richtig ins Herz geschlossen. Na gut, ich muß allerdings zugeben, dass ich Josy für ihre teilweise fehlende Empathie hätte schütteln können. Dennoch habe Josy gern gewonnen. In diesem Buch wird richtig schön dargestellt, wie einen die virtuelle Welt faszinieren, jedoch auch, wie schnell man getäuscht werden kann. In der heutigen Zeit ein sehr aktuelles Thema und die beiden Autorinnen haben dies wirklich super umgesetzt. Es ist locker flockig geschrieben und ich musste nicht nur einmal laut auflachen. Ein Sternchen Abzug gibt es allerdings, weil mir das Buch etwas zu vorhersehbar war. Es kommen kaum Überraschungen und/oder Wendungen auf. Schade, ein bißchen was wäre da noch gegangen.

Fazit:
Meiner Meinung nach ist diese Werk eine schöne Lektüre für den Urlaub. Lässt sich schnell weglesen und zum Abschalten genau das richtige.

Veröffentlicht am 06.03.2017

Es werde Licht!

Die letzten Tage der Nacht
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Diese Geschichte ist eine Mischung aus wahren Begebenheiten. Man erfährt von geschichtlichen Ereignissen und wird gleichzeitig gut unterhalten. Doch um was geht es in „Die letzten Tage der Nacht“ eigentlich? ...

Diese Geschichte ist eine Mischung aus wahren Begebenheiten. Man erfährt von geschichtlichen Ereignissen und wird gleichzeitig gut unterhalten. Doch um was geht es in „Die letzten Tage der Nacht“ eigentlich? Paul Cravath ist ein junger Anwalt, voller Träume und Visionen. Und er traut seinem Glück kaum, als ausgerechnet er den Erfinder Westinghouse als Mandanten an Land zieht, der einen Rechtskrieg gegen Edison beginnt. Streitpunkt ist die Erfindung der Glühbirne, beide Parteien beanspruchen diesen Durchbruch für sich. Doch wer von den beiden war wirklich das Genie? Wer hat vor allen anderen die Entdeckung gemacht, die Licht in unser Leben brachte? Was anfangs nach DER Chance für Paul aussah, entpuppt sich bald als Fall mit unüberschaubaren Dimensionen und Paul findet sich wieder in Verstrickungen und Verleumdungen. Zum Glück ist Westinghouse nicht sein einziger Mandant, auch Agnes Huntington, zu der sich Paul immer mehr hingezogen fühlt, nimmt seine Dienstleistung als Anwalt in Anspruch. Doch auch dies gestaltet sich nicht als so einfach wie anfangs gedacht und schon bald stellt sich die Frage: Ist der Krieg zwischen Westinghouse und Edison nicht ein paar Nummern zu groß für Paul? Hat er sich übernommen? Eine spannende Suche nach Gerechtigkeit beginnt…

Mein Eindruck:

Der Aufbau des Buches gefällt mir. Es ist in überschaubare Kapitel gegliedert, die es leicht machen, ein paar Seiten dieses Werks auch mal zwischendurch zu lesen. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat, was ich auch als sehr gelungen empfinde. Graham Moore schafft es, in diesem Buch Physik einzubinden, ohne dass es langweilig oder zu ausschweifend wird. Im Gegenteil, er verpackt die physikalischen Elemente derart interessant, dass man sogar bei Erklärungen zur Glühbirne und zum Wechselstrom ganz genau liest, um alles zu verstehen. Die Charaktere sind gut gezeichnet, jedoch hat mir oftmals die Tiefe gefehlt. Paul wurde mir während des gesamten Buches nicht wirklich sympathisch und ich konnte sein Verhalten oft nicht nachvollziehen. Allerdings muss man natürlich auch bedenken, zu welcher Zeit dieses Buch spielt und der Streit um das Patent war eine enorme Chance für Paul, sein Einstieg in die Welt der Reichen und Schönen. Von daher im Grunde nicht verwunderlich, dass er alles daran setzte, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Zur Mitte des Werkes wurde Paul meiner Meinung nach etwas menschlicher und nicht mehr so karrierebesessen, dieser Zustand hielt aber nicht gerade lange an. Der Charakter von Agnes Huntington hat mich am Meisten überrascht, da gab es doch das eine oder andere, mit dem man absolut nicht gerechnet hat. Nikola Tesla hat mich sehr berührt, für mich ein Protagonist, der zwar teilweise sehr skurril, aber auch sehr interessant umschrieben wurde. Ein Freigeist par excellence. Das Buch ist flüssig geschrieben, mit vielen geschichtlichen Hintergründen, die mir komplett neu waren. Leider konnte mich das Buch trotzdem nicht mitreißen, der Schreibstil hat mich nicht gefesselt.

Mein Fazit:

Ein interessantes Buch, kurzweilig, flüssig und unterhaltsam. Jedoch hat es mich nicht wirklich geflasht, für mich war es eher ein Buch für zwischendurch. Gespannt bin ich allerdings sehr auf die Verfilmung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Recherche
Veröffentlicht am 03.03.2017

Zu viele Charaktere und zu vorhersehbar

Under Ground
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Der Klappentext hat mich sofort begeistert und ich beschloss, dass ich dieses Buch einfach lesen muss. Doch schon nach den ersten paar Seiten hat mich eine große Enttäuschung gepackt.

Die Story handelt ...

Der Klappentext hat mich sofort begeistert und ich beschloss, dass ich dieses Buch einfach lesen muss. Doch schon nach den ersten paar Seiten hat mich eine große Enttäuschung gepackt.

Die Story handelt davon, dass ein tödlicher Virus auf der Welt umgeht und nach Asien ist er nun auch an der Küste Amerikas angekommen. Eine Gruppe zusammengewürfelter Personen hat sich in den Luxusbunker Sanctum eingekauft, in dem sie sich erstmal sicher wähnten. Doch plötzlich wird der Erbauer tot aufgefunden und ohne den Code, den nur er kannte, lässt sich die Luke zur Außenwelt nicht mehr öffnen. Wie gesagt, klingt fesselnd, wurde aber meiner Meinung nach unglaublich schlecht umgesetzt. Schon anfangs wird man von der Anzahl der Charaktere erschlagen und auch der Schreibstil irritiert. Sind die Sichtweisen der weiblichen Bewohner des Bunkers in der Ich-Form geschildert, werden die Männer in der dritten Person dargestellt. Vielleicht wollte da das Autoren-Duo mal etwas anderes ausprobieren, was meiner Ansicht nach aber alles andere als gelungen ist. Die Protagonisten sind größtenteils unsympathisch und wenn sie dies nicht erfüllten, ist „farblos“ wohl das richtige Wort. Es wirkt so, als hätten die Autoren krampfhaft versucht, alle möglichen Charaktere in dem Bunker unterzubekommen, was schlicht und einfach unglaubwürdig ist. Zudem ziehen sich durch das Buch Klischees vom Feinsten, bei denen ich zum größten Teil auch nur den Kopf schütteln konnte. Die ersten 100 Seiten musste ich mich richtiggehend durchquälen (ich lese jedes Buch bis zum Ende, das ich mal angefangen habe) und dann kam mal eine winzige Spur Spannung durch, leider hielt diese aber nur ein paar Seiten und zuviel war einfach vorhersehbar.

Schade, die Grundidee finde ich genial, aber empfehlen kann ich dieses Werk auf keinen Fall. Dies wird definitiv mein einziges Buch von dem Autorenduo bleiben.

Veröffentlicht am 27.02.2017

Absolut magisch!

Tochter des Drachenbaums
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Die Story:
Wir lernen Romy kennen, Ärztin und gerade ziemlich verzweifelt, da ihre beste Freundin Thea todkrank ist. Um sich zumindest mal ein bißchen abzulenken, geht sie klettern und da passiert es: ...

Die Story:
Wir lernen Romy kennen, Ärztin und gerade ziemlich verzweifelt, da ihre beste Freundin Thea todkrank ist. Um sich zumindest mal ein bißchen abzulenken, geht sie klettern und da passiert es: sie stürzt ab! Doch als sie aufwacht, ist sie unverletzt und hatte einen enorm realen Traum. Und plötzlich wird sie konfrontiert mit Begebenheiten, die wie in ihrem Traum waren und so begibt sie sich nach La Palma um herauszufinden, ob etwas Wahres hinter ihrem Traum steckt oder ob alles nur Halluzinationen sind.
Und dann gibt's da noch Iriomé, die im Jahr 1492 die letzte Hohepriesterin La Palmas war. Sie wurde von ihrer Liebe verraten und von spanischen Konquistadoren verschleppt. Doch kann es sein, dass Romy und Iriomé etwas ganz tiefes verbindet? Und was hat es mit Amakuna, dem Heilmittel, das alle Krankheiten besiegen kann, auf sich? Wiederholt sich die Geschichte?

Mein Eindruck vom Buch:
Fantastisch! Im wahrsten Sinne des Wortes! Ich liebe Romane, in denen es um Zeitreisen geht oder um Verbindungen über Jahrhunderte hinweg und ich wurde nicht enttäuscht. Die Protagonistinnen Romy und Iriomé sind fein ausgearbeitet und ich habe beide lieb gewonnen und mit ihnen mitgelitten und mich auch mitgefreut. Manchmal wirken die beiden etwas naiv, da hätte ich die zwei am Liebsten geschüttelt Was in diesem Werk ganz deutlich wird, ist die Liebe der Autorin zu den kanarischen Inseln. Sie hat einige geschichtliche Facetten in ihren Roman eingeflochten, die ich sehr interessant fand und für mich größtenteils noch komplett neu waren. Für mich ist dieses Werk eine perfekte Mischung zwischen Liebe, Spannung und Geschichte und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Vorallem auf den letzten 100 Seiten stieg die Spannung noch ins Unermessliche und auch der Schluß hat mich vollkommen überzeugt. Jedenfalls bin ich nun infiziert, ich möchte unbedingt in naher Zukunft auf die Kanaren um selbst zu erleben, was Susanne Aernecke so zauberhaft auf's Papier gebracht hat. Aber erstmal freu ich mich auf den zweiten Teil der Amakuna Saga: Das Panama Erbe.

Fazit:
Von mir kommt hier eine absolute Leseempfehlung für alle, die auf der Suche nach Mystik und Spannung sind, garniert mit einer großen Portion Emotionen.