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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2025

Seoul, K-Drama, Slow Burn

The Seoul Season
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„The Seoul Season“ von Patricia Bouslair kommt mit einem wirklich wunderschönen Cover daher. Die lilafarbenen und orangenen Töne harmonieren toll miteinander, und der Titel wirkt mit seinen Pinselstrichen ...

„The Seoul Season“ von Patricia Bouslair kommt mit einem wirklich wunderschönen Cover daher. Die lilafarbenen und orangenen Töne harmonieren toll miteinander, und der Titel wirkt mit seinen Pinselstrichen fast wie gemalt. Besonders schön finde ich die Umschlagklappen mit der Karte und das herausnehmbare Lesezeichen. Der Farbschnitt ist ein echter Hingucker, auch wenn ich nicht ganz verstanden habe, warum so viele Vögel darauf zu sehen sind.. Trotzdem ist das Buch insgesamt wirklich liebevoll und hochwertig gestaltet.

Aber worum geht’s eigentlich?
Maya arbeitet als Location Scout und soll für das neue K-Drama „Echoes of Seoul“ geeignete Drehorte in Seoul finden. Das ist jedoch gar nicht so einfach, denn die Koreaner sind gegenüber Hollywood-Produktionen nicht gerade aufgeschlossen. Zum Glück lernt Maya schon bald Jae-ho kennen, einen aufstrebenden Künstler, der ihr bei ihrer Suche hilft. Während Maya offen, neugierig und optimistisch ist, steckt Jae-ho in einer kreativen Krise und wirkt verschlossener. Doch schon bald merken beide, dass sie nicht nur beruflich voneinander profitieren. Da scheint noch etwas anderes zwischen ihnen zu entstehen …

Was mich an diesem Buch besonders begeistert hat, ist, wie lebendig Patricia Bouslair Seoul beschreibt. Ich war selbst noch nie dort, hatte aber beim Lesen das Gefühl, mitten in den Straßen zu stehen und die Stadt zu erleben. Man spürt auf jeder Seite, wie viel Liebe und Detailarbeit in der Geschichte steckt.

Die Erzählung wechselt zwischen Mayas und Jae-hos Perspektive, was ich immer sehr mag, da man beide Charaktere besser versteht und emotional näher an ihnen dran ist. Die Kapitel sind eher kurz, was einerseits für ein angenehmes Lesetempo sorgt, andererseits aber manchmal den Lesefluss etwas unterbricht, vor allem in ruhigeren Passagen, in denen nicht allzu viel passiert.

Mit Maya musste ich anfangs ein wenig warm werden, weil sie ihren Job, in meinen Augen, oft etwas zu locker genommen hat. Doch im Verlauf des Buches mochte ich sie immer mehr. Jae-ho dagegen hatte schon früh mein Herz gewonnen.

Auch wenn sich die Geschichte stellenweise etwas gezogen hat, habe ich sie insgesamt sehr gerne gelesen. Besonders die Beschreibungen von Seoul haben mir richtig gut gefallen. Ein wunderschönes Buch über Begegnungen, Kunst und eine Stadt, die man danach unbedingt selbst erleben möchte.

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Veröffentlicht am 09.11.2025

Eine ruhige, aber beklemmende Geschichte

Schachnovelle
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„Schachnovelle“ ist ein Buch, das ich schon lange lesen wollte, einfach, weil es ein Klassiker ist, über den man immer wieder stolpert. Nun habe ich es endlich gelesen und bin froh, es von meiner Liste ...

„Schachnovelle“ ist ein Buch, das ich schon lange lesen wollte, einfach, weil es ein Klassiker ist, über den man immer wieder stolpert. Nun habe ich es endlich gelesen und bin froh, es von meiner Liste streichen zu können.

Die Geschichte spielt auf einem Passagierschiff, auf dem ein Schachweltmeister gegen verschiedene Mitreisende antritt. Unter ihnen befindet sich ein Mann, der scheinbar keinerlei Erfahrung hat, sich dann aber als außergewöhnlich talentiert erweist. Nach und nach erfahren wir, was hinter diesem Talent steckt. Eine Geschichte, die von Isolation, geistiger Zerrüttung und der obsessiven Macht des Schachs erzählt.

Ich muss sagen, das Buch hat mich nicht vollständig gepackt, auch wenn ich den Schreibstil von Stefan Zweig sehr angenehm fand. Man merkt, wie viel psychologische Tiefe und Symbolik in der Erzählung steckt, aber emotional hat es mich nicht ganz so mitgenommen. Trotzdem lässt sich das Buch sehr schnell lesen und regt definitiv zum Nachdenken an.

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Veröffentlicht am 09.11.2025

Ein echtes Highlight

Kirschblüten und rote Bohnen
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„Sweet Bean Paste“ war eines dieser Bücher, die mich schon nach den ersten Seiten völlig in ihren Bann gezogen haben. Ich habe es innerhalb eines Tages gelesen und das nicht, weil es besonders kurz ist, ...

„Sweet Bean Paste“ war eines dieser Bücher, die mich schon nach den ersten Seiten völlig in ihren Bann gezogen haben. Ich habe es innerhalb eines Tages gelesen und das nicht, weil es besonders kurz ist, sondern weil ich einfach nicht aufhören konnte.
Die Geschichte spielt in einer kleinen japanischen Imbissbude, in der Dorayaki (kleine mit süßer Bohnenpaste gefüllte Pfannkuchen) verkauft werden. Sentaro, der den Laden führt, ist mit seinem Leben nicht besonders glücklich. Eines Tages taucht Tokue auf, eine ältere Frau mit verformten Händen, die sich für einen Job bei ihm bewirbt. Sie hat ein besonderes Talent. Ihre Bohnenpaste schmeckt unvergleichlich gut. Zwischen den beiden entsteht eine Freundschaft, die ihr Leben auf tiefgreifende Weise verändert.
Dieses Buch hat mich tief berührt. Es erzählt auf eine ruhige, unaufgeregte Art von Menschlichkeit, Einsamkeit, Scham und der Bedeutung von Akzeptanz.
„Sweet Bean Paste“ ist eines dieser Bücher, die man mit einem Lächeln und einem kleinen Stich im Herzen beendet. Für mich ein echtes Highlight und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 09.11.2025

Ein ungewöhnliches Buch

Der Tod in ihren Händen
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Für mich war „Tod in ihren Händen“ das erste Buch von Ottessa Moshfegh, es wird aber garantiert nicht das Letzte bleiben.
„Tod in ihren Händen“ ist ein ganz ungewöhnlicher Roman, der tief in die Gedankenwelt ...

Für mich war „Tod in ihren Händen“ das erste Buch von Ottessa Moshfegh, es wird aber garantiert nicht das Letzte bleiben.
„Tod in ihren Händen“ ist ein ganz ungewöhnlicher Roman, der tief in die Gedankenwelt seiner Protagonistin eintaucht. Hierbei handelt es sich um Vesta, eine ältere Frau, die eines Tages beim Spaziergang im Wald eine Notiz findet, auf der steht „Sie hieß Magda. Niemand wird je erfahren, wer sie ermordet hat. Ich war es nicht. Hier ist ihre Leiche.“ Fasziniert und zunehmend besessen von diesem Rätsel, beginnt sie, sich eine Geschichte auszudenken und die Hintergründe von Magda zu ergründen, obwohl niemand weiß, wer diese Person ist.
Vesta ist mir bereits auf den ersten Seiten ans Herz gewachsen und gemeinsam haben wir versucht, das Rätsel zu lösen.
Dieses Buch war wirklich mal ein anderer Krimi, den ich nur wärmsten empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 09.11.2025

Schonungslos ehrlich

Liebewesen
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Das Cover von „Liebewesen“ von Caroline Schmitt hat mich sofort angesprochen Es sieht aus wie ein Gemälde. Auffällig, provokant und irgendwie schon ein Versprechen, dass einen im Inneren etwas Besonderes ...

Das Cover von „Liebewesen“ von Caroline Schmitt hat mich sofort angesprochen Es sieht aus wie ein Gemälde. Auffällig, provokant und irgendwie schon ein Versprechen, dass einen im Inneren etwas Besonderes erwartet. Und genau so war es auch.
In „Liebewesen“ begleiten wir eine junge Frau, die sich nach Nähe, nach Liebe und nach sich selbst sehnt. Es geht um Beziehungen zu anderen, aber vor allem zu sich selbst. Um Körper, um Scham, um Wut und Zärtlichkeit. Um die kleinen und großen Kämpfe, die wir mit uns führen. Caroline Schmitt schreibt so ehrlich und schonungslos über das Frausein, über Verletzlichkeit und das, was es heißt, ein „Liebewesen“ zu sein, dass man gar nicht anders kann, als mitzufühlen.
Ich habe das Buch an einem Tag gelesen, weil ich einfach nicht aufhören konnte. Es hat mich mitten ins Herz getroffen und gleichzeitig zum Nachdenken gebracht.

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