Seoul, K-Drama, Slow Burn
The Seoul Season„The Seoul Season“ von Patricia Bouslair kommt mit einem wirklich wunderschönen Cover daher. Die lilafarbenen und orangenen Töne harmonieren toll miteinander, und der Titel wirkt mit seinen Pinselstrichen ...
„The Seoul Season“ von Patricia Bouslair kommt mit einem wirklich wunderschönen Cover daher. Die lilafarbenen und orangenen Töne harmonieren toll miteinander, und der Titel wirkt mit seinen Pinselstrichen fast wie gemalt. Besonders schön finde ich die Umschlagklappen mit der Karte und das herausnehmbare Lesezeichen. Der Farbschnitt ist ein echter Hingucker, auch wenn ich nicht ganz verstanden habe, warum so viele Vögel darauf zu sehen sind.. Trotzdem ist das Buch insgesamt wirklich liebevoll und hochwertig gestaltet.
Aber worum geht’s eigentlich?
Maya arbeitet als Location Scout und soll für das neue K-Drama „Echoes of Seoul“ geeignete Drehorte in Seoul finden. Das ist jedoch gar nicht so einfach, denn die Koreaner sind gegenüber Hollywood-Produktionen nicht gerade aufgeschlossen. Zum Glück lernt Maya schon bald Jae-ho kennen, einen aufstrebenden Künstler, der ihr bei ihrer Suche hilft. Während Maya offen, neugierig und optimistisch ist, steckt Jae-ho in einer kreativen Krise und wirkt verschlossener. Doch schon bald merken beide, dass sie nicht nur beruflich voneinander profitieren. Da scheint noch etwas anderes zwischen ihnen zu entstehen …
Was mich an diesem Buch besonders begeistert hat, ist, wie lebendig Patricia Bouslair Seoul beschreibt. Ich war selbst noch nie dort, hatte aber beim Lesen das Gefühl, mitten in den Straßen zu stehen und die Stadt zu erleben. Man spürt auf jeder Seite, wie viel Liebe und Detailarbeit in der Geschichte steckt.
Die Erzählung wechselt zwischen Mayas und Jae-hos Perspektive, was ich immer sehr mag, da man beide Charaktere besser versteht und emotional näher an ihnen dran ist. Die Kapitel sind eher kurz, was einerseits für ein angenehmes Lesetempo sorgt, andererseits aber manchmal den Lesefluss etwas unterbricht, vor allem in ruhigeren Passagen, in denen nicht allzu viel passiert.
Mit Maya musste ich anfangs ein wenig warm werden, weil sie ihren Job, in meinen Augen, oft etwas zu locker genommen hat. Doch im Verlauf des Buches mochte ich sie immer mehr. Jae-ho dagegen hatte schon früh mein Herz gewonnen.
Auch wenn sich die Geschichte stellenweise etwas gezogen hat, habe ich sie insgesamt sehr gerne gelesen. Besonders die Beschreibungen von Seoul haben mir richtig gut gefallen. Ein wunderschönes Buch über Begegnungen, Kunst und eine Stadt, die man danach unbedingt selbst erleben möchte.