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Veröffentlicht am 10.12.2017

Coolness ist nicht käuflich - und wer braucht sie schon!

Wie ich plötzlich reich wurde und dachte, alles wird cool
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Der zwölfjährige Theo lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter Katja und deren arbeitslosen Schwester Britta in einer winzigen Wohnung ein einer sozialen Wohnsiedlung. Als seine Mutter von ihrer Chefin ...

Der zwölfjährige Theo lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter Katja und deren arbeitslosen Schwester Britta in einer winzigen Wohnung ein einer sozialen Wohnsiedlung. Als seine Mutter von ihrer Chefin im Kosmetikstudio die Arbeitszeit verkürzt bekommt, beschließen Mutter und Tante, sich mit einem eigenen Beautysalon selbstständig zu machen: in Theos Zimmer! Als er das ganz gefrustet seinem besten Freund Luca erzählen will, muß er auch noch mit ansehen, wie sein großer Schwarm Kim sich ausgerechnet dem schnöseligen Danny an den Hals wirft. Steht sie nur auf ihn, weil seine Eltern Geld haben und er deshalb cool ist?
Dann rückt Tante Britta unvermittelt in die Spielshow „Spiel dich reich!“ mit Gunnar Hauch nach und hat die Chance 500.000,- € zu gewinnen. Wie könnte sich ihr aller Leben ändern, wenn sie auf einmal Geld hätten? Ob Theo dann auch cool wäre und Kim ihn so anschmachten würde? Aber erst einmal muß Britta ja gewinnen und Theo muß im Fernsehpublikum lässig aussehen.
Dieses Buch spricht aus dem Herzen eines Pubertiers und ist durchaus auch für Mädchen ab 12 Jahren interessant, damit sie mal sehen, daß es Jungen nicht viel besser geht mit ihrem Gefühlschaos und ihrer Unsicherheit, als ihnen.
Es dreht sich um die ewige Frage der Jugend: Wie werde ich cool? Aber eigentlich ist es Theo ja gar nicht sooooo wichtig cool zu sein, er steht halt nur auf Kim die später Model werden möchte und sicher nicht mit einem Uncoolen abhängen möchte. Doch was macht ihn uncool? Dass er keine teuren Klamotten trägt? Nicht in einem schicken Haus wohnt? Wird man dann automatisch glücklich? Dabei hat sein Leben doch auch gute Seiten. In der italienischen Familie seines Freundes Luca geht er seit Jahr und Tag ein und aus, auf ihn ist immer Verlass. Seine Mutter ist stets für ihn da, doch die Verantwortung macht ihr sehr zu schaffen. Tante Britta sorgt da für Auflockerung.
Sehr gut gefällt mir, daß das Buch zum Nachdenken anregt, was wirklich wichtig ist. Statt auf die schiefe Bahn zu geraten ist Theo schon sehr reif und verantwortungsbewußt für sein Alter. Auch wenn er sich ärgert, daß er in bescheidenen Verhältnissen lebt, macht er dies nicht für jedes Missgeschick in seinem Leben verantwortlich und läßt sich deshalb gehen. Nein, Theo ist clever und gut in Mathe (wie schön, mal ein Buch mit einem Schüler der gut in Mathe ist, darüber schimpft meine Tochter immer ;)).
Dabei verzichtet Stephanie Polak auf molarisierende Töne. Stattdessen unterhält sie ganz ausgezeichnet mit den Aufnahmen von der Spielshow. Gut, das konkurrierende Muttersöhnchen plus Muttern, werden nicht ganz so nett dargestellt, dafür aber sehr lustig, aber die übrigen Personen werden wirklich mit viel Respekt und Wärme gezeichnet. Nur weil man nicht auf der Sonnenseite des Lebens geboren wurde ist man weder doof noch faul. Aber selbst auf die schöne Kim kann ich nicht nur sauer sein.
Sprachlich gefällt mir das Buch sehr gut, es ist locker-flockig, ohne sich sprachlich anzubiedern und ist auch für jüngere und ältere Semester verständlich. Auf Fäkal-Floskel wird ebenso verzichtet, wie auf Trendbegriffe, die bereits zum Zeitpunkt des Erscheinens des Buches schon wieder out gewesen wären. Das hat Autorin Stephanie Polak sicherlich in ihrer Zeit als Redakteurin bei MTV gelernt, wo sie vor ihrer Zeit in den Babelsberger Studios und ihrer Tätigkeit als freie Autorin (seit 2010) tätig war.
Stattdessen kommt es jungen Lesern mit seiner erfrischenden Kürze entgegen. Kein Geschwafel, keine unnötigen Beschreibungen, da sitzt einfach jedes Wort! Vielleicht lässt sich damit ja doch so manch erklärter Lesemuffel hinter dem Ofen hervorholen. Daher eignet es sich auch wirklich gut als Schullektüre gerade auch für Haupt- und Gesamtschulen, für die es manchmal schwieriger ist geeigneten Lesestoff zu finden. Dieses Buch spricht alle Pubertiere an.
Wirklich tolle 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.12.2017

Wie es mit dem kleinen Lord weiterging....

Der große Lord
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An Heiligabend erscheint in Erleboro auf der Polizeiwache ein junger Mann und verlangt festgenommen zu werden, da er Lord Fauntleroy erschossen habe! Der diensthabende Wachtmeister Paddock ist ganz erstaunt ...

An Heiligabend erscheint in Erleboro auf der Polizeiwache ein junger Mann und verlangt festgenommen zu werden, da er Lord Fauntleroy erschossen habe! Der diensthabende Wachtmeister Paddock ist ganz erstaunt und hört sich mit immer größerem Interesse die Geschichte an, die der junge Mann zu erzählen hat. Als Achtjähriger kam er mit seiner Mutter aus Amerika und war für kurze Zeit Cedric, der junge Lord Fauntleroy, bis es zu einem fatalen Unfall kam, den Anwalt Mr. Havisham ihnen als Mord ins Gewissen redete. Er gab vor, ihnen helfen zu wollen und so übergab er Cedric einem Slumlord und hieß von nun an Tom Tipton und seine geliebt Mutter blieb in der Hand des skrupellosen Anwalts zurück. Doch die Unbekümmertheit des kleinen Lords und sein gutes Herz lassen ihn auch in den Slums gute Freunde finden und als das Schicksal ihn nach Windsor Castle führt, nimmt sein offenes Wesen auch dort die Herzen der Damen für sich ein!
Der Beginn der Geschichte, der Wandel des wohlwollenden Anwalts zum fiesen Schurken, ist für mich nicht ganz so nachvollziehbar. Cedrics Leben in den Slums hingegen sehr realistisch, man wird unwillkürlich an Oliver Twist erinnert. So trifft Cedric wie auch Oliver immer wieder auf gute Menschen, doch Slumlord Charlie Froggat, hält ihn fest in seinen Fängen und will ihn zu immer schändlicheren Machenschaften heran ziehen und sogar seine eigene liebenswerte Großtante Lady Constantina bestehlen. Doch schafft Cedric es mit seinem guten Herzen ein gutes Ende zu finden. Dieses gute Ende, läßt jedoch sehr lange auf sich warten, was es für mich ein wenig abschwächt. Seine unfreiwillige Trennung von seiner Mutter und seiner übrigen Familie dauert so lange, es ist unwiederbringlich verlorene Lebenszeit, die sich nicht nachholen lässt, vor allem nicht für seine Mutter.
Oft habe ich bei Hörspielen das Problem, daß ich der Handlung nicht folgen kann, weil ich die Stimmen nicht schnell genug auseinander halten kann. Dieses Problem stellt sich hier nicht. Die Stimmen sind sehr angenehm, gut verständlich und unterscheidbar. Aber auch zwischen den Dialogen werden genügend Hinweise gestreut, daß man immer genau weiß, was gerade passiert und wer gerade spricht. Dass keine total bekannten Stimmen mitsprechen finde ich eigentlich ganz angenehm, so wird man weniger abgelenkt und es sticht kein einzelner heraus. Auch unangenehme Lautstärkeschwankungen konnte ich nicht feststellen. Die Verständlichkeit der Produktion ist ausgezeichnet.
Dieses Hörspiel entstammt dem WDR-Hörfunk-Programm und wurde an zwei Sendeterminen ausgestrahlt, so daß beide Tonträger gleich lang besprochen sind und CD 2 noch einmal mit einer kurzen Zusammenfassung des bisher erlebten beginnt. Eigentlich sehr komfortabel.
Hörspiele haben es so an sich, daß sie den ursprünglichen Text stark verkürzen und ich fürchte, dies ist der Grund dafür, daß ich einige Entwicklungen der Geschichte als etwas zu schnell empfinde. Da dies aber nun ein Charakteristikum eines Hörspiels ist, ziehe ich hierfür nur einen Stern ab.
Die Klapphülle ist ebenso wie die Tonträger sehr liebevoll und weihnachtlich gestaltet. Sämtliche Sprecher und ihre Rollen sind aufgelistet.
Für mich eine schöne stimmungsvolle Fortsetzung des kleinen Lords. Nicht ganz perfekt, aber schon schön. Zuerst hatte ich so meine Zweifel, ob es so passend für Hörer ab 8 Jahren sei, zu hören wie Cedric in den Slums zu einem Trickbetrüger ausgebildet werden soll, doch auf Grund der weiteren Entwicklung kann man das Hörspiel durchaus ab 8 Jahren empfehlen.
Lord Fauntleroy gehört einfach zu Weihnachten und ich habe mich sehr über die Fortsetzung gefreut und so geben wir trotz der Schwächen noch gute 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 07.12.2017

Einfach lecker, gesund, einfach und abwechslungsreich

Spoonfood
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Ich liebe Suppen und dieses Buch hat mich soooo lange schon angelacht, daß ich total glücklich war, es bei Lovely Books im Rahmen einer Leserunde zu gewinnen. Hierfür sollte man 3 Rezepte testen, wer mir ...

Ich liebe Suppen und dieses Buch hat mich soooo lange schon angelacht, daß ich total glücklich war, es bei Lovely Books im Rahmen einer Leserunde zu gewinnen. Hierfür sollte man 3 Rezepte testen, wer mir auf FB folgt, der hat festgestellt, bei 3 Rezepten ist es nicht geblieben!
Dieses Buch bietet mehr als nur 120 Suppen bzw. Eintöpfe, die nach den vier Jahreszeiten sortiert sind. Es bietet Grundrezepte für Gemüsebrühe, Hühnerbrühe und Rindsbrühe, sowie Grundrezepte für die Beilagen Croutons, Nockerl, Ciabatta, Semmelknödel, Fleischbällchen, Cranberry-Couscous und Naan-Brot. Es endet mit einem Saison-Kalender für frische Zutaten, einem Glossar, der auch deshalb praktisch ist, weil es ein Österreichischer Verlag ist und einige Zutaten innerhalb von Österreich, der Schweiz und Deutschland andere Namen tragen, anschließend vor das Alphabetische Rezeptregister und das wird viele Veganer, Vegetarier, Lactose- oder Glutenintolerante freuen: ein Rezeptregister nach Ernährungsgewohnheiten! Das finde ich super, auch wenn ich nicht unter diese Kategorien falle, in Suppe Croutons oder Nockerl zu werfen, oder Sahne zu zufügen oder mit Hackfleisch sättingender zu machen, das bekomme ich schon hin.
Jedes Rezept ist mit einem wirklich appetitanregenden Foto versehen, schon optisch ist das Buch ein Genuß. Mehr Fotos von meinen Kochversuchen findet Ihr bei Facebook unter danielamariaursula
Ausprobiert habe ich jetzt im Herbst/Winter aus mindestens jeder Jahreszeit ein Rezept
Aus dem Bereich Frühling probierte ich die Kartoffel-Lauch-Cremesuppe. Sehr lecker, sehr einfach und mit selbstgemachten Croutons ein absoluter Genuss. Die Croutons aus altem Brot waren der absolute Liebling, sie wollte sie nun täglich essen, aber unser Brot ist ja nicht immer alt und frisches Brot braucht länger, um so richtig schön knusprig zu werden.
Der Karfiol-Kartoffel-Eintopf mit Kokosmilch kam bei uns Eltern auch sehr gut an (Karfiol für Blumenkohl finde ich echt klasse!), gerade die Kokosmilch verlieh diesem Eintopf eine besondere Note und Kokosöl habe ich nun auch immer vorrätig. Die Große fand die Kokosmilch aber nicht gut, da sie keine Kokosnuss mag.
Im Sommer-Teil lockte die Brokkolicremesuppe mit knusprigen Croutons (ja, die sind nun ein Muss) hatte mich etwas enttäuscht, bis ich feststellt, daß man sie besser vorkochen sollte. Als ich die Reste aufwärmte, fand ich sie viel aromatischer und sämiger. Auch diese Suppe ging schnell und einfach.
Gestern gab es den Kartoffel-Lauch-Pilz-Eintopf, zu sehen hier auf dem Foto, super lecker, da war ich richtig froh, daß meine Kinder keine Pilze mögen, da blieb mehr für mich! Aber man sollte schon für eine Einlage sorgen, um satt zu werden.
Bei den Winterrezepten brachte mich die Weißkohlsuppe an meine Grenzen. So ein Weißkohl ist ja riesig, wenn man ihn selbst zerteilen will! Dafür konnte ich aus einem Kopf allerdings auch mehr als einmal Suppe kochen, da wir keine größeren Töpfe haben. Mein Mann fand es super lecker und wollte mehrfach Nachschlag, die Große sah uns nur entgeistert an und das lag nicht nur daran, daß sie an dem Tag richtig krank war…
Nun könnte man meinen, die Rezepte wären jetzt nicht so unterschiedlich, ein wenig einseitig, aber das stimmt nicht, denn sie variieren vom Fenchel-Hühner-Eintopf, über Indischen-Kurkuma-Gemüse-Eintopf und Gemüse-Chili-mit Wraps oder Ratatouille mit Basmati-Reis. Allerdings sind einige Rezepte wirklich saisongebundener und andererseits, hat mein Mann das Problem, daß seine Frauen sehr speziell bei den Zutaten sind. Umso erstaunlicher ist es, daß nach 5 Suppen, mich immer noch ganz viele Rezepte anlachen, die ich ganz sicher noch ausprobieren werde. Irgendwann gibt es auf jeden Fall noch die Knoblauchcremesuppe und Zwiebelsuppe für die Eltern und auch die Bärlauchsuppe rufen nach mir und nicht nur die, die Liste könnte aber bis zu 100 weitere Rezepte lang werden.
Eigentlich sollten die Rezepte immer auf 4 Personen abgestimmt sein, aber der Hunger fällt ja bisweilen unterschiedlich aus. Das macht nicht wirklich was, denn wenn man mehrere Rezepte ausprobiert hat, dann versteht man das Prinzip, nachdem man Suppen und Eintöpfe ziemlich leicht selbst mit dem Inhalt des eigenen Kühlschrankes oder der Gemüsebeete zubereiten kann. Das gefällt mir sehr gut. Die Rezepte sind gut und übersichtlich aufgebaut und gegliedert. Durch die Hinweise, welche Zutaten man weglassen oder hinzugeben kann, um sie Vegan oder gluten-frei zuzubereiten, kann man sich auch gut ableiten, wie man die Rezepte selbst variieren kann, insbesondere da zu Beginn in den Basics darauf hingewiesen wird, worauf beim Suppenkochen zu achten ist und welche Basics man immer im Hause haben sollte. Das ist prima, kommt man Sonntag-Abends verfroren aus dem Schnee, kann man sich so nämlich leicht ein nahrhaftes gesundes Süppchen zum Aufwärmen kochen. Lecker!
Die Autoren wissen aber auch was schmeckt, denn sie leben davon, in Wien betreiben sie gemeinsam das Lokal „Spoonfood“.
Ganz sicher wird dies eines meiner am häufigsten benutzen Kochbücher werden!
Begeisterte 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.12.2017

Spaßiges Zeitreiseabenteuer!

Zeitreise auf vier Pfoten, Band 02
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Was bisher geschah: Lias Opa ist der verkannte Professor Tempus, dem es nach vielen Jahren endlich gelungen ist, eine Zeitmaschine zu bauen. Zu dumm nur, daß er den Sicherungshebel vergessen hat umzulegen ...

Was bisher geschah: Lias Opa ist der verkannte Professor Tempus, dem es nach vielen Jahren endlich gelungen ist, eine Zeitmaschine zu bauen. Zu dumm nur, daß er den Sicherungshebel vergessen hat umzulegen und so ist die Zeitmaschine ganz alleine durch die Zeit gereist und hat von jeder Reise ein Tier mitgebracht. Nun stehen auf der kleinen Koppel von Professor Tempus kleinem Bauernhof jede Menge Tiere, die für die Zeitgeschichte von fundamentaler Bedeutung sind: Katze, Pony, Rabe, Dino…. Um die Zeitachse wieder ins Lot zu bringen, müssen Lia, ihr Opa und dessen Hund Madame Curie, genannt Curry, alle Tiere wieder zurück bringen.
Kaum sind sie von ihrem Ägyptenabteuer zurück, schon knurrt Curry wieder der Magen. Doch zum Futtern ist gerade keine Zeit, das Pony muß unbedingt ins 12. Jahrhundert nach England an den Hof von Prinz Löwenherz zurück gebracht werden. Sollten sie das nicht schaffen verliert der gute Prinz das Turnier gegen den fiesen Ritter Eisenblatt und er wird niemals König! Unvorstellbar, was das für Konsequenzen für die späteren Zeiten hätte. Doch wie sollen sie das Pony zurück bringen und wofür ist es so wichtig? Kaum sind die 3 im mittelalterlichen London angekommen, treffen sie den Knappen des Prinzen Casper, der schon verzweifelt nach dem Pony sucht. Wer glaubt, daß nun alles ganz einfach wäre, der irrt! Nun fängt die Aufregung erst an!
Sehr witzig an dieser Zeitreisereihe ist, daß sie aus Sicht des gefräßigen aber mutigen Hundes Curry erzählt wird. Dieser Held der Geschichte wird oft von Wachen übersehen und unterschätzt, aber gerade darin liegt seine Stärke, hätte er nur nicht ständig Hunger! Obwohl dieses Buch für Leseanfänger ab 2./3. Schuljahr recht kurz ist, schafft der Autor es dennoch, dass man die Zeitreisenden in sein Herz schließt. Allen voran natürlich die pfiffige Curry. Die Illustrationen von Fréderic Bertrand, der vor allem für seine Illustrationen von Gespenstergeschichten bekannt ist, sind richtig witzig und lockern das Abenteuer wunderbar auf. Die Idee, warum gerade scheinbar unbedeutende Tiere für den Lauf der Geschichte von fundamentaler Bedeutung sind, ist sehr orginell und hebt sich von aktuellen Zeitreise Geschichten ab. Dennoch schafft Michael Koglin es nebenbei so viel Wissen über das Leben in der damaligen Zeit mit Humor zu vermitteln, daß auch mitlesende Eltern noch was dazu lernen können. Ehrlich, ohne das hinten angehängte Glossar hätte ich keine Ahnung gehabt, was ein Plattner ist! Selbst in der Mittelalterreihe während des 3. Schuljahrs der Großen kam das nicht vor, ein Beruf der damals aber gang und gäbe war (er schmiedet Eisenblatt für die Rüstungen). Aber das war nicht alles, was ich dazu gelernt habe.
Durch meine Jüngste habe ich gemerkt, wie geschickt der Blickwinkel des Hundes gewählt ist. Curry ist lustig und mutig und natürlich immer hungrig! Kinder können sich unglaublich gut mit Tieren identifizieren und lesen dadurch mit viel mehr Begeisterung weiter. Das ist es ja, was erreicht werden soll: Freude am Lesen zu wecken. Außerdem sind selbst die unbekannten Begriffe wie „Hellebarde“ oder „Katapult“ für Leseanfänger ohne größere Schwierigkeiten eigenständig erlesbar, sofern sie noch nicht bekannt sind. Trotz der fremden Zeit ist das Vokabular dennoch geeignet für Leseanfänger, sie werden bisweilen etwas gefordert, aber nicht überfordert. Dafür werden sie mit jeder Menge Spaß und Abenteuer belohnt!
Ein tolles Buch für den jungen Lesenachwuchs, für Jungen wie für Mädchen, je nach Lesekompetenz ab ca. 2. Klasse.
Wir vergeben begeisterte 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.12.2017

Toller Kinderkrimi von der Küste!

Die Nordseedetektive. Der versunkene Piratenschatz
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Hinter den Nordseedetektiven versteckt sich Familie Jansen, die von ihrem Onkel dem Meisterdetektiv Theodor C. Janssen eine alte Villa hinterm Deich mit eingerichtetem Detektivbüro geerbt hat. Mutter ...

Hinter den Nordseedetektiven versteckt sich Familie Jansen, die von ihrem Onkel dem Meisterdetektiv Theodor C. Janssen eine alte Villa hinterm Deich mit eingerichtetem Detektivbüro geerbt hat. Mutter Sarah ist Sängerin und Schauspielerin und Vater Mick träumt von seinem großen Durchbruch als Schriftsteller und lebt bisweilen in seiner eigenen Welt. Die Kinder Lukas und Emma, stehen jedoch mit beiden Beinen auf dem Boden und nutzen nur allzu gerne die Hinterlassenschaften ihres Erbonkels zur Lösung ihrer eigenen Fälle.
Ein heftiger Sturm tobt über der Nordsee und verschont auch die alte Villa der Familie Janssen, direkt hinterm Deich, nicht. Während zu Hause die zerbrochenen Scheiben repariert werden, zieht es Emma und Lukas an die See. Was mag der Sturm wohl angeschwemmt haben? Auch wenn Lukas Emma vor den Gefahren der Priele warnt, stürzt er sich hinein, da seine Schwester doch eine uralte geheimnisvolle Flasche entdeckt haben.
Das Chaos der Flut haben die Ganoven Lang und Finger jedoch zur Flucht aus dem Gefängnis genutzt, in das sie dank Lukas und Emma gesperrt wurden. Nun sinnen sie auf Rache, werden aber auch von einem durch den Sturm angespültes Schiffswrack magisch angezogen. Dort machen auch sie eine geheimnisvolle Entdeckung.
Die CD beginnt mit dem anfangs geflüsterten Nordseedetektive-Lied gesungen von Bettina Göschl und Matthias-Meyer Göllner in Akustikversion. Das Flüstern hatte mich zuerst irritiert, aber nach mehrmaligem Hören ging mir das Lied mit Gitarrenbegleitung nicht mehr aus dem Ohr. Meinen Töchtern gefiel es auch.
Neben der Detektivgeschichte, die wirklich altersgerechte Spannung aufbaut und erfreulicher Weise die Festnahme der Polizei überlässt, vermitteln die Nordseedetektive nebenbei jede Menge Nordsee- und Detektivwissen. Neben der Gefahr durch Stürme an der See und den Prielen, Plastikmüll im Meer, sowie versunkenen Schiffen, erfahren wir einiges über Geheimschriften. Im Booklet das beiliegt, sind unter den gezeichneten Portraits der Familienmitglieder wichtige Detektiv Utensilien abgebildet. Außerdem sind im Booklet eine vollständige Trackliste, Fotos der Autoren und des Sprechers mit Kurzvita und sämtliche Bücher und Hörbücher der Nordseedetektive abgebildet. Unter dem Tonträger findet sich noch eine weitere Illustration, von dem gestrandeten Schiffswrack.
Meine Tochter (10) mag vor allem die schlauen und logisch denkenden Kinder, während die Eltern eher Lebenskünstler sind, besonders Vater Mick, der auch schon mal gerne sein Krabbenrührei anbrennen lässt, während er von seinen Träumen schwärmt. Auch die Gauner Lang und Finger fand sie lustig. Mich erinnerten sie sehr an Hinky und Pinky von Bibi Blocksberg, die ich ja auch mag, aber die Parallele fand ich schon sehr auffällig, schließlich ist Bibi ein Klassiker.
Robert Missler ist für meine Tochter der Größte und so ziemlich der einzige Sprecher, bei dem es ihr völlig egal ist, wie sein Foto aussehen mag (für vorpubertierende Kinder mag es ansonsten besser sein, die Sprecher ohne Foto abzubilden, die können an jedem Bild etwas aussetzen). Da es ihr absoluter Lieblingssprecher ist, auch wenn inzwischen auch andere Gnade vor ihrem Ohr gefunden habe, erübrigt sich jeder Kommentar zu seiner Sprechkunst. Nein, sie meint, ich solle schreiben, daß er das Hörbuch sehr witzig spricht.
Mir gefallen die wirklich logisch aufgebaute Geschichte und die sensibel pädagogischen Inhalte. Krumme Touren lohnen sich nicht und sind kein Beruf, Ehrlichkeit zahlt sich aus. Die Kinder sind hier auch keine Superhelden, sondern einfach sympathisch und clever. Auch mit dem fünften Band kann man wirklich gut in die Reihe einsteigen, die man sicherlich auch in ungeordneter Reihenfolge hören kann.
Uns hat das Hörbuch richtig gut gefallen und wir empfehlen es sehr gerne mit 4 von 5 Sternen weiter.