Profilbild von danielamariaursula

danielamariaursula

Lesejury Star
offline

danielamariaursula ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit danielamariaursula über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2024

Die Chaos-Praktikantin kommt!

Pippa Moon – Ich halt hier nur die Klappe
0

Pippa Moons (14) Leben läuft gerade so gar nicht rund! Ihre Eltern streiten nur, so dass sie genervt zu Opa Günthers aufs Hausboot zieht. Da ist es zwar unglaublich eng, aber dafür gibt es einen Videorekorder ...

Pippa Moons (14) Leben läuft gerade so gar nicht rund! Ihre Eltern streiten nur, so dass sie genervt zu Opa Günthers aufs Hausboot zieht. Da ist es zwar unglaublich eng, aber dafür gibt es einen Videorekorder für Opas Star Wars Filme und die Bootsmaus Obi Wan, was sehr tröstlich ist. Gerade jetzt da ihre beste und einzige Freundin Mell für 1 Jahr in LA ist, kann sie das umso besser gebrauchen. Kein Wunder also, dass sie es völlig verschwitzt hat sich einen Praktikumsplatz zu besorgen! Zum Glück lässt Opa Günther, der gerade in der Hauptrolle an einem kleinen Theater durchstartet seine Beziehungen spielen und besorgt ihr kurzfristig einen Praktikumsplatz bei der neuen Teenie-Serie „Goodnight Kiss, Berlin“ Die Hauptrollen spielen Influencerin Anna und Freddy Loos, der 16 jährige Sohn von Deutschlands Schauspiel Traumpaar. Doch aufgrund ihrer Tollpatschigkeit wird ihr Debüt gleich zum Albtraum, denn außer ihr, hat auch ihre Erzfeindin Cara, die ihr durch eine miese Aktion den Spitznamen Stinki verpasste einen Praktikumsplatz ergattert, bei der Regisseurin Penelope. Neben Pippas Pannen scheint irgendjemand auch Geheimnisse vom Set zu leaken und das Projekt zu gefährden, noch ehe es beginnt. Da hat Mell die rettende Idee: Pippa soll auf TikTok einen Behind-The-Scene starten und sympathische Einblicke vom Set liefern. Zu dumm nur, dass Pippa keine Ahnung von TikTok hat und Penelope sofort Feuer und Flamme ist. Kann das Chaos noch größer werden?

Natürlich ist Obi Wan, die Hausboot-Maus der heimliche Star dieser Geschichte, gemeinsam mit Mell am anderen Ende der Welt, die es mit ihren Ideen für Pippa richten soll und staunt, dass bei Pippa plötzlich mehr los ist als bei ihr! Ja, in LA ist es gerade echt cool, aber bei Pippa geht absolut die Post ab, was leider allzu oft oberpeinlich ist! Zum Glück sind der Tontechnik-Azubi Sam, Hauptdarstellerin Anna und Stylistin Molly super nett, selbst wenn Pippa keinen Fettnapf auslässt. Aber wie soll man sich auch konzentrieren, wenn Freddy Loos einen anlächelt?

Anfangs tat ich mich mit Pippas Fettnäpfen schwer. Sie waren mir zu vorhersehbar und einfach zu viel des Guten. Aber als ich mich dann auf all ihre Pannen und die Geschichte einlassen konnte, hat sie mich wirklich gut unterhalten. Sie nahm an Fahrt auf und hielt immer wieder neue Wendungen parat. Allerdings zeigte sie mir auch, unter wie viel Druck einige Kinder/Jugendliche stehen. Nicht nur Promi-Sohn Freddy, sondern auch Cara. Da ist es doch eigentlich viel angenehmer unter dem Radar zu fliegen und in der Schule so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen. Trotzdem hätte ich Pippa ein etwas anderes Happy End gewünscht.

Gabrielle Pietermann erzählt die Geschichte frisch und frei, auch wenn sie nicht ganz nach einer total verschusselten 14-jährigen klingt, aber zweifelsfrei jung. Sie trifft aber sehr gut, Pippas Theatralik, die gerne mal mit ihr bei ihren Monologen vor dem Spiegel mit ihr durchgeht. Bei so viel Film und Theater, sind die wenigsten Charaktere bodenständig und Gabrielle Pietermann nimmt sich aller Persönlichkeiten mit Humor und Lebendigkeit an.

Der Verlag empfiehlt die Geschichte ab 10 Jahren, ich ab 12 Jahren. Mit 10 wäre mir dazu viel Liebesgedöns drin gewesen.... Ih, die küssen sich! Hängt aber natürlich auch von der jeweiligen Entwicklung ab.... aber mit 10 Jahren, habe ich mir über Praktika auch keine Gedanken gemacht, ich bin aber auch ein Landei...

Eine vergnügliche Liebes-Praktikumsgeschichte, wie ganz junge Mädchen sie sich nur erträumen können, allerdings wohl mit weniger Pannen ;) 3,5 Sterne, aber vielleicht bin ich auch schon zu alt.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.06.2023

Emotionale Kehrtwende

Elternabend
0

Der Kleinkriminelle Sascha Nebel, soll eigentlich für die Tschetschenenmafia eine Luxuskarosse stehlen, doch er hat seine eigenen Pläne. Diese werden aber von einer verdammt gutaussehenden „Irren“ gestoppt, ...

Der Kleinkriminelle Sascha Nebel, soll eigentlich für die Tschetschenenmafia eine Luxuskarosse stehlen, doch er hat seine eigenen Pläne. Diese werden aber von einer verdammt gutaussehenden „Irren“ gestoppt, die wie wahnsinnig mit einem Baseballschläger auf den Q7 eindrischt, den er stehlen soll. Dabei ist sie nicht gerade unauffällig, so dass schon bald die Polizeisirenen deutlich näher kommen und ihnen nichts anderes bleibt als zu fliehen. Auf der Flucht steigen sie in einen nahegelegenen Reisebus, zu einer Wannseeinsel – zu dumm nur, dass die Passagiere die versammelte Elternschaft eines verlängerten Elternabends ist, der als Wochenendevent in der dortigen Jugendherberge stattfinden soll. Also geben sich die zwei Flüchtigen als Hectors Eltern aus, da die Eheleute Schmolke bisher die einzigen sind, die noch nie bei einer Schulveranstaltung waren und nun als einzige fehlen. Doch da fangen die Probleme erst an und das nicht nur, weil Hector's Auffälligkeiten, der eigentliche Grund für dieses erlebnispädagogische Wochenende ist.

Triggerwarnung: Themen wie Mobbing, Suizid und Wohlstandverwahrlosung sind Gegenstand der Handlung!

Schule kennt jeder, Elternabende auch und da wir die Episoden von Jan Weiler als Erziehungsverpflichteter bei Elternabenden und Schulevents immer so lustig fanden, sprach uns der Titel gleich an. Auch wenn Sebastian Fitzek ja als Meister der Gänsehaut gilt, waren wir als Fitzek Neulinge auf alles gefasst.
Es fing erst mal etwas verwirrend, aber auf humorvolle Art an, da man sich fragt, was der Typ da in dem SUV macht und die irre Schönheit erst recht? Mit dem Einstieg in den Reisebus vor den erwartungsvollen Blicken der übrigen Fünftklässlereltern, wird es gleich herrlich komisch. Wer hat da kein Déjà-Vu als Elternteil von Schulkindern, oder eben als Lehrperson? Es ist sehr treffend und unterhaltsam geschrieben, auch wenn so einiges im Unklaren bleibt (immerhin ist der Autor ja eigentlich ein Spannungsexperte und kein Pädagoge) und nicht nur das unfreiwillige „Elternpaar“ sich fragt, was denn hier abgeht! Langsam müssen sich Sascha und „Wilma-Christin“ (Wilma nach Wilma Feuerstein, wegen der Baseballkeule und Christin ist der Vorname der echten Mutter Schmolke) in diese Gruppe Unbekannter mit völlig fremden Kindern hereintasten. Während Wilma-Christin dies ganz gut zu gelingen scheint, lässt Sascha keinen Fettnapf aus! Langsam steuert die Erzählung auf einen ernsten Kern zu den Themenbereichen Mobbing, Wohlstandverwahrlosung und Suizid (Triggerwarnung) zu. Gerade dieser Schwenk gelingt nicht wirklich zu 100%, da es dabei zwischendurch etwas vom Humor in den Klamauk abgleitet und diese „too-much“ von allem uns das Gefühl gab, dass es sich in der Mitte etwas zog. Dabei geht leider etwas die Botschaft unter, dass man nicht zu vorschnell urteilen sollte und gerade bei Kindern genauer hinschauen muss. Zum Glück gelingt dem Autor es dann doch noch die Kurve zu kriegen und steuert auf ernstere Gefilde mit passender Stimmung und den richtigen Ton zu. Ganz zum Schluss, als der Elternabend wider Erwarten heil überstanden wurde, wird es nochmal humorvoll, aber wieder absolut passend, so dass die Geschichte hoffnungsvoll, amüsant ausklingt.

Simon Jäger macht seine Sache mal wieder hervorragend! Die bekannte Synchronstimme von Matt Damon und Josh Hartnett ist auch seit 10 Jahren der Klang von allen Sebastian Fitzek Hörbüchern. Er schafft es scheinbar mühelos den Bogen zwischen Humor und Tragik zu spannen, denn wie das Leben selbst, pendeln auch die Ereignisse dieser Nacht zwischen den Extremen hin und her. Seine angenehme Stimme garantiert ein emotionales Hörerlebnis.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.06.2023

Amüsant, aber nicht der beste Teil der Reihe

Das ist ja wohl die Krönung! Die Online-Omi besucht die Royals
0

Natürlich ist die vierfache Köpeniker Eisenbahnerwitwe Renate Bergmann (82) eine echte Kennerin des englischen Königshauses. Umso aufgeregter ist sie natürlich, dass jetzt nach über 70 Jahren in London ...

Natürlich ist die vierfache Köpeniker Eisenbahnerwitwe Renate Bergmann (82) eine echte Kennerin des englischen Königshauses. Umso aufgeregter ist sie natürlich, dass jetzt nach über 70 Jahren in London die Krönung von Elisabeth II ältestem Sohn Charles III und seiner Frau Camilla ansteht. Doch London ist weit, denkt sie, bis ihre esoterische Tochter Kirsten sie zu einem Kurztrip nach London einlädt. Was werden Gudrun und Ilse und der gesamte Altenclub staunen, wenn sie ihnen alles brühwarm erzählen kann, was sie so alles erlebt und gesehen hat.

Es ist natürlich schwierig, über eine Krönung zu schreiben, die sich noch gar nicht ereignet hat. Das Protokoll und der Ablauf stehen fest, aber einige last Minute Erscheinungen und die großen Aufreger dieses Jahrhundertereignisses müssen natürlich unerwähnt bleiben. Dafür kann Renate allerdings von den Highlights der Beerdigung, der Aufregungen und das Reisedrama kurz vor Elisabeth II Tod und deren Kronjubiläum und Geburtstag berichten, da sie Gertrud und Ilse als treue Fans natürlich nichts davon im Fernsehen verpasst haben. So haben wir also so einiges über die Royals gelernt und auch mit Renate Bergmann die Enttäuschung geteilt, dass die Kameras nie in die Reisebusse steigen, mit denen die geladenen Gäste durch die verstopfte City eskortiert werden. Nun werden wir nie erfahren, ob König Willem-Alexander der Niederlande eine Brotstulle im Bus auspackt oder Königin Laetizia die hochhackigen Schuhe abstreift... Aber auch wenn die Krönung bereits erfolgt wäre, wären die Online-Omi und ihre Tochter Kirsten natürlich niemals unter den geladen Gästen gewesen. Daher bleibt da so einiges etwas blass. Viel lebendiger sind ihre Schilderungen des günstigen Hotels, das die Enkel-Nichte von Renates verstorbenen Otto ihnen besorgt hat, die Entrüstung über die wahre Natur von Fish 'n Chips, oder Kirstens Yoga im Flugzeugsessel. Ach Gott, da sind ja auch noch Renates Erinnerungen an den Besuch von William und seiner patenten Käthe in Berlin oder der Besuch des amerikanischen Präsidenten, bei denen sie auf unnachahmliche Weise natürlich stets in der ersten Reihe stand und ihre immer willkommenen Präsente verteilte. Ja, in diesem Special hat der Autor eine ganze Menge der Titel der vorherigen Renate Highlights eingebaut, wie z.B. wenn Renate die Problematik der Organisation der Reise schildert. So ereignete sich die Krönung immerhin in der Wachstumsperiode und frei nach dem Motto „Wer erbt muss auch gießen“ muss Renate Vertretungen beim Gießen der Gräber ihrer vier verstorbenen Gatten organisieren, deren Gräber quer über Berlin verteilt sind.... auch andere der vergangenen Titel wurden eingebaut.

Auch wenn diese Folge etwas blass wirkt, ist Carmen-Maja Antoni als Sprecherin mit ihrer schnoddrigen Berliner-Schnauze wieder unnachahmlich. Wenn sie uns erklärt, was man mit Tupperdosen so alles tolles anstellen kann und das einzigartige Mitbringsel für Ilses Kurt beschreibt, das sie darin präsentiert, kann man nur lachen. Auch wenn viele Personen aus dem Bergmannschen Universum dieses mal nur ganz am Rande vorkommen, Brigitte Habicht, Gunters Gattin und Kassiererin in der Kaufhalle ist eine von ihnen.

Auch dieser Ausflug mit der Online-Omi ist absolut familientauglich, aber leider nicht so kurzweilig wie die meisten anderen. Es hat sich bisweilen etwas gezogen, aber wir sind zuversichtlich, dass „Nicht das noch einer sitzen bleibt“ der planmäßig Ende Juli erscheint und nicht so kurzfristig geschrieben wurde, wieder Köpenicks volles Potenzial ausschöpfen wird, wenn es um das Thema Schule geht. 3,5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.02.2023

Geld allein macht nicht glücklich, aber es hilft

Miss Money – Was schlaue Mädchen über Geld wissen sollten
0

Wenn ich mal groß bin, will ich reich sein! Ach, einfach so? Wenn man nicht das Sterntaler ist, oder einen Goldesel hat, muss man gewöhnlich für sein Geld arbeiten und das allein bringt es alleine auch ...

Wenn ich mal groß bin, will ich reich sein! Ach, einfach so? Wenn man nicht das Sterntaler ist, oder einen Goldesel hat, muss man gewöhnlich für sein Geld arbeiten und das allein bringt es alleine auch nicht. Man sollte sich auskennen, mit Geld, mit seinen Rechten, seinen Pflichten und mit seinen Möglichkeiten und noch ein paar gute Kniffe kennen!

Magdalena Sporkmann meint, dass man Mädchen besonders ermutigen sollte, sich an das Thema Geld heranzutrauen... Wenn ich an die Börsenfrauen Anja Kohl, Valerie Haller und Sina Mainitz denke, fallen mir gleich ein paar ebenso kompetente, wie erfolgreiche Fachfrauen ein.... Aber vielleicht liegt es ja nur daran, dass meine große Schwester, meine Freundinnen und ich, so erfolgreich jobbende Schülerinnen waren... Ich habe so ziemlich alles gemacht: Zeitungen ausgetragen, Nachhilfe gegeben, Rasen gemäht und Kinder gesittet.... Guter Mix für Fitness und Hirn ;) Da Mädchen aber eher lesen, als Jungs, ist es vielleicht aber nicht unbedingt verkehrt. Auf jeden Fall lohnt es sich informiert zu sein, allerdings darf man ja im Alter von 12 Jahren eigentlich noch so ziemlich gar nichts, außer sein Taschengeld auszugeben (dennoch ist es das beste Babysitteralter, 12 Jährige lieben es noch zu Spielen und Vorzulesen!). Aber der Reihe nach, denn dieses Buch ist wirklich strukturiert und um sich schneller und leichter zurecht zu finden, sind die einzelnen Teile auch farblich markiert:

1. Ohne Moos nix los? Du und dein Geld. Warum ist dieses Buch so wichtig und sinnvoll für dich?
2. Für deinen Traum sparen – Überlege dir, wofür du sparst, dann geht es leichter
3. Sparen allein reicht nicht? Nimm mehr Geld ein! - was dürfen Teenager eigentlich tun, um an mehr Geld zu kommen?
4. Sparen allein reicht nicht? Gib weniger Geld aus! Geld einnehmen reicht nicht, man sollte es auch schätzen und bewusst einsetzen.
5. Next Level: Finanzielle Sicherheit. Wie du immer (mehr als) genug Geld hast – wie kann man das was man verdient hat sichern?
6. Mit Geld die Welt verändern – Reichtum bedeutet Verantwortung, das sollte man nie vergessen!

Ich finde es ja gut, dass man mit der Wirtschaftserziehung früh anfängt, aber mit 12 Jahren ist man nicht geschäftsfähig, da habe ich etwas Bauchschmerzen, wenn da mit Aktienkursen geliebäugelt wird. Taschengeld, die Rechtsgrundlagen zu Ferienjobs, Nebenjobs und Schülerjobs, Sparen und Haushalten finde ich super! Aber Trading ist nun wirklich absolut an der Zielgruppe vorbei. Es ist ja nett, wenn man weiß was Kryptowährung und Co. Sind, aber das reicht dann auch erst mal. Bis sie alt genug sind, um sich in dieses Abenteuer zu stürzen, haben die Kinder noch genug zu lernen. Denn ja, unter 14 sind es rechtlich Kinder, damit sind sie strafunmündig und absolut geschäftsunfähig und ich hätte es gut gefunden, wenn diese Aspekte besser berücksichtigt würden. Aber auf das Arbeitsschutzgesetz und den rechtlichen Rahmen wird durchaus hingewiesen. Mir erklärte mal eine Mathematikstudentin, dass es doch keinen Sinn machen würde, in unserem Alter zu sparen, da wir doch so wenig hätten. Ich sah es anders, es ist eine Frage der Einstellung, denn früh übt sich... wenn ich mich daran gewöhne immer alles auszugeben, was ich einnehme, dann wird es auch schwierig, wenn ich deutlich mehr einnehme. Der 4. Teil, geht sehr gut darauf ein, denn Konsum ist längst nicht alles und macht auch nicht zwingend glücklich!

Hilfreich hätte ich ein Glossar mit den wichtigsten Finanz- und Wirtschaftsbegriffen zum Nachschlagen gefunden, falls man sie mal dringend braucht. Im Text werden sie verständlich erklärt, aber zur Wiederholung wäre ein Glossar trotzdem dennoch hilfreich.

Als Juristin erlebe ich es übrigens genauso oft, dass Frauen keine Ahnung von Finanzen haben, wie Männer. Oft ist es in einer Partnerschaft nur einer, der sich um das Finanzielle kümmert und zwar meistens die Person mit dem höchsten Bildungsabschluss und somit nicht zwangsläufig der männliche Part.

Meine Oma kam aus einer sehr erfolgreichen Kaufmannsfamilie und sie sagte immer: „Von den Reichen kann man sparen lernen!“: Schlau investieren, vernünftig ausgeben, nicht verschwenden! (Mein Opa hatte im Gegensatz zu ihr, kein Händchen für Geld). Ein guter Überblick und erster Einblick in die Welt der Finanzen und finanziellen Unabhängigkeit! Mit 12 kann man vieles noch nicht so umsetzen und ich hoffe, dass die jungen Leserinnen noch nicht allzu viel vergessen haben, wenn sie denn losjobben können... Im Zweifel gibt es ja noch den QR-Code zum Scannen, der einen zur Miss Money Website mit noch mehr nützlichen Infos führt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.12.2022

Typisch französisch!

Bistro, Bistro!
0

Französische Küche ist schon was Feines, allerdings bin ich ja eher ein langweiliger Esser, wie meine Oma zu sagen pflegte. Damit das mal anders wird, probiere ich gerne Kochbücher aus und besonders gelungene ...

Französische Küche ist schon was Feines, allerdings bin ich ja eher ein langweiliger Esser, wie meine Oma zu sagen pflegte. Damit das mal anders wird, probiere ich gerne Kochbücher aus und besonders gelungene Entdeckungen werden dann in unser Repertoire aufgenommen.

Bei 250 Rezepten zur Auswahl sollte auch etwas für mich dabei sein!

Das Inhaltsverzeichnis ist recht eigenwillig, zwar optisch ansprechend, aber nicht unbedingt übersichtlich:
Der Tresen
Frisch aus dem Meer
Vorspeisen
Tagesgericht
Feines vom Fleischer
Zu jeder Zeit
Käse
Süßes zum Abschluss

Außerdem gibt es eine Weinkarte, in der die verschiedenen Weine und Weinregionen eingezeichnet sind.


Also, beim letzten Kochbuch mit französischer Küche habe ich bemängelt, dass es zu viele Reste zum Wegwerfen hätte, weil es nur Rezepte für Eigelb aber nicht für Eiweiß gibt und ich die Verschwendung nicht mag. Das kann man Stéphane Reynaud nicht vorwerfen. Er verwertet die Tiere im Ganzen, was in Frankreich durchaus üblich ist, was ich aber vergessen hatte, ja Franzosen haben auch Schweinefüße, Hirn etc auf der Speisekarte....... Bei vielen nicht vegetarischen Speisen ist die tierische Herkunft auf dem Teller unübersehbar... Es bezieht sich aber auch auf alles. Für die Blumenkohlsuppe, die alle Familienmitglieder mochten (yeah! Sensation) und die wir seither mehrfach gekocht haben, benötigt man nur den weißen Teil des Lauchs. Da habe ich etwas sparsam geguckt, aber zu Unrecht, denn es gibt auch ein leckeres Rezept für Lauch mit Frühlingssauce, für den ich den Rest des Lauchs nehmen konnte. Mein Mann war begeistert, da ich ja den Restlauch von der Suppe genommen habe, reichte es dann nur für ihn. Das finde ich ausgesprochen gut durchdacht. Allerdings musste ich auch die Blumenkohlsuppe umwandeln, denn was Sumach ist, musste ich erstmal googlen und habe es dann einfach weggelassen... Bei der Zutatenliste fehlte allerdings die Angabe des zuzugebenden Wassers, das erst im Kochteil auffiel. Natürlich habe ich Leitungswasser, aber so etwas stelle ich immer gerne vorher abgemessen parat.

Sehr lecker war der schnelle Apfelkuchen, der leider nicht ganz so schnell war. Spontan hätte ich mit mind. 50 Minuten Backdauer gerechnet, da es sein Rührteig ist, die angegebenen 30 Minuten Backzeit funktionierten leider gar nicht. Ich dachte, dass es vielleicht an meinem neuen Backofen läge, weshalb ich zur Kontrolle noch Sandplätzchen probierte. Dort war die Backzeit allerdings absolut korrekt angegeben und hätte eher noch verkürzt werden können. Sie gingen schnell und einfach und im Hinblick auf die Weihnachtszeit habe ich sie noch mit Vanille verfeinert. Leider waren sie auch sehr schnell auf gefuttert. Ja es gibt einen wirklich verlockenden Desserts-Teil, den ich auch noch weiter testen werde....

Die Rezepte waren allesamt gut verständlich und ohne weiteres nachkoch-/nachbackbar. Der Geschmack war fein und ausgewogen. Praktisch finde ich, dass Vorbereitungs- und Garzeit zu jeden Rezept angegeben sind und zu einigen auch noch ein paar wissenswerte Fakten am Schluss. Jedes Rezept ist geschmackvoll fotografiert worden, allerdings befinden sich eine Bilder erst auf der nächsten Seite. Dann extra groß, aber ich hätte es übersichtlich gefunden, müsste ich nicht manchmal rätseln welches Rezept zu welchem Bild gehört. Das ist allerdings lösbar.

Gut gefallen hat mir auch, dass zu vielen Rezepten auch gleich der entsprechende Wein mit interessanten Infos empfohlen wird. Ich habe ja Null Ahnung von Wein, aber das kann sich nun ja ändern. Für Weinliebhaber sicherlich ein absolutes Plus

Für mich ein persönliches Plus sind die 10 Sonderthemen Kaffeewissen (unbedingt!), Wurst-Überblick, Aperitifs (in Frankreich unverzichtbar), Austernzuchtgebiete, Fischfang, Biergenuss, Käsesorten (lecker), Weinwissen, Brot, Süßwein & Likör.

Also, es ist kein Basiswerk, wie ich es aufgrund des Titels vermutet hätte, sondern schon für abenteuerlustige Esser, die neugierig auf neue Genüsse und nicht Alltägliches sind. Nichts desto trotz habe ich auch ein paar pubertiertaugliche Rezepte gefunden.

Der Autor stammt gebürtig aus Lyon, wo ich ja auch lange Zeit leben wollte, ist aber inzwischen in Paris gelandet und dort Inhaber des Restaurants „Oui mon Général“ das 2020 zum besten Bistro von Paris gewählt wurde und dort gibt es ja bekanntlich so einige! Wer wirklich französische Küche sucht, der wird hier fündig!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere