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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2017

Wenn man nicht vergessen kann

SOG
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Zum Inhalt:
Ein Mädchen wird vergewaltigt und tot aufgefunden. Was mit dem Fall passiert, bleibt zunächst im Dunkeln. Zwölf Jahre danach wird in einer Schule eine Zeitkapsel gehoben. In dieser befinden ...

Zum Inhalt:
Ein Mädchen wird vergewaltigt und tot aufgefunden. Was mit dem Fall passiert, bleibt zunächst im Dunkeln. Zwölf Jahre danach wird in einer Schule eine Zeitkapsel gehoben. In dieser befinden sich Briefe von damaligen Schülern, u.a. auch eine Botschaft welche Initialen von Personen enthält, die in dem Jahr des Fundes ermordet werden sollen. Nachdem 2 abgetrennte Hände gefunden werden und kurz darauf eine verstümmelte Leiche auftaucht wird klar, hier hat etwas begonnen, was beendet werden muss. Aber wie hängt hier alles zusammen?

Meine Meinung:
Mein erstes Buch der Autorin, dessen Cover und die Beschreiben mich sehr fasziniert haben. Nachdem ich sah, dass es der 2. Band einer Reihe ist, hatte ich zunächst Bedenken, dass ich der Geschichte vielleicht nicht folgen kann, aber dem war in keinster Weise so. Dies kann ich Vorweg schicken. Das Buch steht für sich und ist gut alleine lesbar, macht mich aber sehr neugierig, so dass ich den ersten Band sicherlich noch lesen werde.
Die Autorin konnte mich komplett überzeugen. Von ihrem sehr anschaulichen und detaillierten Schreibstil fühlte ich mich förmlich in die Geschichte hineingezogen und es fiel mir sehr schwer das Buch aus der Hand zu legen. Sie erzählt eine sehr tragische Geschichte, in der – für mich – sehr ungewöhnliche Charaktere sich auf die Suche nach dem Mörder und der Auflösung des Falls machen. Die Charaktere sind sehr vielschichtig dargestellt und durch die Teilhabe an deren Leben und Gedankenwelt, kann man sich die Personen sehr gut vorstellen.
Das Buch beginnt mit der Geschichte in der Vergangenheit, der Vergewaltigung und Ermordung des Mädchens. Wobei dies nicht ausdrücklich erwähnt wird, aber sehr schnell deutlich wird was dem Kind passiert, da der Klappentext schon darauf eingeht. Es sich daher nur um das Mädchen handeln kann, auf das zu Beginn eingegangen wird.
Sehr geschickt baut die Autorin den Fall auf und als Leser hat man reichlich Gelegenheit sich selbst Gedanken zu machen. Die beiden Hauptpersonen verbindet offensichtlich eine gemeinsame Geschichte und während der Ermittler die Geschichte wohl gerne wieder aufleben lassen würde, ist die Psychologin hier wohl hin- und hergerissen.
Das Buch ist sehr spannend und lebt von Andeutungen und Interpretationen. Hier kommt nichts plump daher und die sehr grausame Geschichte ist heftig, aber durch die Schreibart sehr gut lesbar. Die Spannung ist von Beginn an vorhanden und baut sich stetig über die komplette Geschichte hinweg weiter auf, bis man es selbst kaum mehr aushalten kann. Ich selbst habe – irrsinnigerweise – beim Lesen ab und an die Augen zugekniffen, weil ich die Bilder der Geschichte förmlich vor meinem eigenen Auge sah

Fazit:
Sehr spannender, vielschichtiger Thriller über ein sehr bewegendes Thema

Veröffentlicht am 14.09.2017

Aufwühlender, drastischer und ergreifender Krimi.

Kreuzschnitt
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Zum Inhalt:
Kommissar Bull erlebt harte Zeiten. Seine Frau und sein Kind kommen bei einem Unfall ums Leben. Nach seinem Absturz und seiner Wiederkehr wird er zu Europol versetzt. Dort wartet ein Fall auf ...

Zum Inhalt:
Kommissar Bull erlebt harte Zeiten. Seine Frau und sein Kind kommen bei einem Unfall ums Leben. Nach seinem Absturz und seiner Wiederkehr wird er zu Europol versetzt. Dort wartet ein Fall auf ihn. Ein Kunstsammler wird ermordet aufgefunden, wer war der Täter? Die Lösung des Falls gestaltet sich ausgesprochen schwierig und führt zurück in die Vergangenheit.

Meine Meinung
Der Beginn führt den Leser in die Psyche des Kommissars Bull, der nach dem Verlust seiner Frau und seiner Tochter mit dem Leben und mit sich selbst kämpft. ER sieht sich als schuldig am Tod seiner Familie, da sie aus Rache an ihm gestorben sind. Sehr detailreich und wortgewandt schafft es der Autor einen mit dem Kommissar fühlen zu lassen und dessen eigenes Hin- und Hergerissensein mit seiner Alkoholsucht quasi zu fühlen.
In diesem Zwiespalt arbeitet Bull an der Lösung des Falls und stürzt sich förmlich in die Arbeit. Die Person des Kommissars hat mir sehr gut gefallen, da ich sie nicht glatt und einfach sondern vielschichtig und irgendwie fast zum anfassen fand.
Der Autor schildert eine sehr umfassende Geschichte, welche viel mehr als ein einfacher Kriminalfall ist. Immer wieder gibt es Zeitenwechsel innerhalb der Geschichte, was das Lesen für mich interessant gemacht hat, auch wenn in – insbesondere am Anfang – zu tun hatte, mich zurecht zu finden.
Der Schreibstil des Autors ist sehr detailreich und plastisch und war für mich sehr gut zu lesen. Durch die umfassende Beschreibung sah ich manche Szenen vor meinem inneren Auge vor mir. Das Buch selbst ist spannend und die Lösung des Falls war bis zum Ende nicht für mich vorhersehbar. Unfassbare Dinge werden klar geschildert und erscheinen einem am Ende irgendwie doch nachvollziehbar, wenn man in Sichtweise der Charaktere wechselt.

Fazit
Aufwühlender, drastischer und ergreifender Krimi.

Veröffentlicht am 02.09.2017

Guter Krimi

Finster ist die Nacht
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Zum Inhalt:
Aus der Beschreibung: Detective Macy Greeley ist nachts unterwegs im einsamen Montana. Plötzlich läuft ihr ein Mann direkt ins Auto und sie verliert die Kontrolle darüber. Verletzt und im Wrack ...

Zum Inhalt:
Aus der Beschreibung: Detective Macy Greeley ist nachts unterwegs im einsamen Montana. Plötzlich läuft ihr ein Mann direkt ins Auto und sie verliert die Kontrolle darüber. Verletzt und im Wrack festgeklemmt kann sie nur hilflos mit ansehen, wie ein Motorradfahrer bremst und den Mann vor ihren Augen erschießt.
Das Opfer ist Philip Long, ein bekannter Radiomoderator. Trotz ihrer Blessuren arbeitet Macy verbissen daran, den kaltblütigen Mord zu klären. Wer kann ein Interesse daran haben, den beliebten Moderator zu töten? Bei den Ermittlungen trifft sie Emma, die Tochter des Opfers. Nach vielen Jahren ist sie zum ersten Mal in die ungeliebte Heimat zurückgekehrt. Emma kennt das größte Geheimnis ihres Vaters: Akribisch notierte er sich jeden Fehltritt, jede düstere Wahrheit der verschwiegenen Dorfgemeinschaft. In den falschen Händen würde das Buch viele Menschen ins Gefängnis bringen ...

Meine Meinung
Ich hatte zu Beginn ganz leichte Probleme in die Geschichte hineinzukommen. Vielleicht liegt es daran, dass ich den Vorgängerband nicht kenne, da bin ich mir aber nicht sicher, da ich die Geschichte in sich geschlossen finde und mir gefühlt keinerlei Vorwissen fehlt.
Nachdem ich in der Geschichte angekommen war, lies sich das Buch für mich aber sehr gut und flüssig lesen. Der Schreibstil der Autorin ist detailliert und facettenreich, so dass man sich Orte, Geschehnisse und Personen sehr gut vorstellen kann.
Die Geschichte selbst ist für einen Krimi streckenweise nicht sehr spannend, insbesondere am Anfang, aber sie entwickelt sich stetig, hätte aber etwas mehr Spannung vertragen können. Die Charaktere sind interessant und durchaus ungewöhnlich, das Ende war für mich erahnbar, aber schlüssig und gut durchdacht.

Fazit:
Ein gut lesbarer, mittelmäßig spannender Krimi mit interessanten Charakteren.

Veröffentlicht am 15.08.2017

Ein politisches Buch voll mit tiefschwarzem Humor, das auch heute noch sehr relevant ist

Weltretten für Anfänger
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Zum Inhalt:

Jürgen von der Lippe erzählt Paasilinnas Roman. Es geht um einen finnischen Akademiker, der sich zur Aufgabe gemacht hat einen politischen Gefangenen im Staat Kalmatien zu befreien. Das Buch ...

Zum Inhalt:

Jürgen von der Lippe erzählt Paasilinnas Roman. Es geht um einen finnischen Akademiker, der sich zur Aufgabe gemacht hat einen politischen Gefangenen im Staat Kalmatien zu befreien. Das Buch erzählt die Geschichte von der Idee bis zum Umsetzung. Ob es ihm gelingt, will ich hier nicht verraten.

Dazu zu sagen ist vielleicht noch, dass das Originalbuch im finnischen schon vor vielen Jahren erschienen ist, und so nutze ich gleichzeitig die Gelegenheit zu „prüfen“ ob der Inhalt auch heute noch aktuell ist.


Meine Meinung:

Meiner Meinung nach liest Jürgen von der Lippe dieses Buch sehr gut, wobei ich seine Art zu lesen ohnehin sehr gerne mag. Wem der Stil nicht gefällt, der wird vermutlich mit der Leseart nicht ganz so gut klar kommen.

Das Buch erzählt auf sehr humorvolle Art und Weise eine sehr tragische Geschichte. Es geht um Diktatoren, um willkürliche Gewalt und um Staaten, welche Andersdenkende hart und nicht nachvollziehbar bestrafen. Es geht um übersteigerte Egos und um Nicht-Demokratie. An für sich alles sehr schlimme Dinge, die auch heute noch sehr aktuell sind, auch wenn die Länder andere sind. Der Autor zeichnet die Erlebnisse des Hauptakteurs der Geschichte mit tiefschwarzem Humor, so dass ich trotz der Tragik der Ereignisse immer wieder schmunzeln musste. Die Personen des Romans sind sehr bildhaft dargestellt, so dass man sie förmlich vor sich sieht. Wer hier „leichte“ Unterhaltung ohne Nachwirkung erwartet, wird mit diesem Buch nicht bedient.

Der Inhalt bietet viel mehr, als man auf den ersten Hörer mitbekommt, so steckt sehr viel Information und mitschwingendes in der Geschichte, die mich am Ende sehr nachdenklich zurückgelassen hat und so werde ich das Buch mit Sicherheit nochmals lesen.


Fazit:

Topaktuelles Buch mit Potential zum Nachdenken über die Welt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Stimme
  • Dramaturgie
  • Humor
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.08.2017

Super spannende und beängstigende Geschichte

Runaway
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Abgewandelte Beschreibung:
Wegen des Mordes an seiner Frau sitzt Frederick Hagel seit 18 Jahren in der geschlossenen forensischen Psychiatrie. Gefügig gemacht durch unzählige Medikamente. Ohne Aussicht ...

Abgewandelte Beschreibung:
Wegen des Mordes an seiner Frau sitzt Frederick Hagel seit 18 Jahren in der geschlossenen forensischen Psychiatrie. Gefügig gemacht durch unzählige Medikamente. Ohne Aussicht auf Entlassung. Eine Entdeckung während der Übertragung eines Spiels sorgt für den Beginn einer Jagd...

Meine Meinung:
Wow, was für ein Buch. Der Autor zieht einen durch die Geschwindigkeit und den Schreibstil förmlich in die Geschichte hinein und man fiebert mit dem Hauptcharakter der Geschichte. Es ist sehr gut lesbar und gehört für mich eindeutig zu den Psychothrillern auch wenn es nicht sehr viel klassische Gewaltszenen enthält. Die Handlung ist eher leise, enthält aber ganz viel Taktik und Psychologie.
Man fühlt mit dem Hauptcharakter der Geschichte, dem wirklich unfassbares zugestoßen ist und sich irgendwann (warum verrate ich nicht) entscheidet sich zu wehren und die Schuldigen zu bestrafen.
Die Erlebnisse von Frederick wurden so gut beschrieben, dass man sein Grauen förmlich spüren konnte. Auch die anderen Charaktere waren sehr gut dargestellt, auch wenn sie nicht sympathisch waren. Das müssen sie aber auch nicht sein.
Für mich baute sich der Spannungsbogen kontinuierlich auf und die Geschichte endet so leise und grausam wie sie begonnen hat. Das hat für mich gut gepasst.
Ob alles realistisch ist, was in dem Buch beschrieben wurde, kann ich nicht beurteilen. Aber das möchte ich auch nicht, denn von einem Buch erwarte ich das nicht zwingend. Ein Thriller soll spannend sein und einen fesseln und das Beschriebene muss denkbar sein, das war in diesem Buch für mich alles.
Noch dazu wollte ich das Buch nicht aus der Hand legen, sondern unbedingt weiterlesen. Und das macht für mich ein gutes Buch aus.
Daher volle Punktzahl und Leseempfehlung von mir

Fazit:
Super spannende und beängstigende Geschichte