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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2024

Manchmal kommt es anders ...

An dir führt kein Weg vorbei
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Marina ist über dreißig und hängt ihren Lebensplänen schon nach. Deshalb geht sie strukturiert vor, um ihr Ziel zu erreichen: Ein Ehemann, Kinder, und die perfekte Wohnung. Die Programmiererin hat für ...

Marina ist über dreißig und hängt ihren Lebensplänen schon nach. Deshalb geht sie strukturiert vor, um ihr Ziel zu erreichen: Ein Ehemann, Kinder, und die perfekte Wohnung. Die Programmiererin hat für ihre Dating-Apps einen Zusatz entwickelt, mithilfe dessen sich Frauen über bereits gedatete Männer informieren können. Marina hofft, so schneller zu ihrem Mr Perfect zu finden. Falls doch mal ein Date schief geht, wird sie von ihren Freundinnen Meera und Bec gerettet und wieder aufgeheitert. Da auch eine Beförderung auf ihrem Plan steht, bereitet sich Marina für eine Präsentation vor, hält sie mit Erfolg, doch dann bekommt sie einen Dämpfer als ein neuer Kollege Widerworte zu ihrer Idee gibt. Die Bosse bestimmen, dass ein Wettstreit zwischen Marina und Lucas entscheiden soll, welche Idee besser ist. Lucas, der sich als nerviger Werbetexter entpuppt, mit dem Marina sich schon öfters ärgern musste, passt überhaupt nicht in Marinas Beuteschema für einen Partner. Dennoch ist sie sich seinem Charme bewusst, den sie absolut nicht an sich herankommen lassen will.
Alle Figuren, vor allem die Hauptcharaktere, sind wirklich toll gestaltet und davon lebt der Roman. Die Dialoge sind witzig und kurzweilig. Man kann richtig die Handlung ablaufen sehen. Das Tempo der Handlung ist allerdings sehr hoch. Manchmal war mir nicht bewusst, wie viel Zeit vergangen ist, oder wo sich die Charaktere gerade befinden. Bei manchen Szenen hätte ich mir gewünscht, wenn mal kurz innegehalten worden wäre, um den Moment zwischen den Figuren mehr genießen zu können. Nur bei ein paar wenigen Szenen konnte man richtig die Stimmung und das Gefühl einfangen und darin schwelgen.
Der Roman lässt sich sehr schnell lesen und es ist ein gutes Buch für Zwischendurch mit leichter Unterhaltung. Denn die Unterhaltung ist zwar leicht aber wirklich sehr gut. Allerdings werde ich nicht so bald wieder zu diesem Buch greifen. Es war ein großes aber kurzes Vergnügen.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 26.06.2024

Zu viel und gleichzeitig zu wenig

Der Club der Bücherfreundinnen
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In einer Kleinstadt an der Küste Maines, treffen vier Frauen aufeinander, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben: Louise, eine unverheiratete, kinderlose Mittfünfzigerin, die sich für alle möglichen ...

In einer Kleinstadt an der Küste Maines, treffen vier Frauen aufeinander, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben: Louise, eine unverheiratete, kinderlose Mittfünfzigerin, die sich für alle möglichen gemeinnützigen Projekte engagiert; Avis, eine frischgebackene Ehefrau, die statt nur im Haushalt zu arbeiten, die Stelle ihres Bruders in der Bibliothek annimmt; Ginny, Tochter eines Hummerfischer, die von ihrem Heim auf der nahegelegenen Insel vertrieben wurde; Martina, die mit Ginny in der Gießerei arbeitet und mit ihren zwei Kindern Gio und Rosa in einem kleinen Wohnwagen wohnt.
Als 1942 Louise beschließt, ihre Privatbibliothek zu schließen und für eine Kinderbetreuungsstätte umzubauen, erzählt Avis ihr verzweifelt, sie hätte einen Buchclub gegründet, damit Louise von ihrem Vorhaben absieht. Avis wendet sich an Ginny, ob sie nicht zu ihrem Buchclub kommen will, sie brauche dringend Mitglieder, damit er überhaupt zustande kommt. Am ersten Clubtreffen erscheint neben Ginny auch Martina und ihre Kinder. Und so nimmt der Buchclub seinen Lauf. Der Club ist eine Konstante im Kriegsalltag der Frauen, die erst nach und nach Vertrauen in die Freundschaften fassen und ihre Probleme und Geheimnisse mit den anderen teilen.
Der Titel ist im Laufe des Romans sehr irritierend, da später auch einige(!) Männer in den Buchclub kommen. Die Figuren sind sehr gut dargestellt und waren durch ihre jeweiligen Schrullen sehr sympathisch. Der Stil ist sehr trocken und wenig verspielt, das passt gut in die Zeit der Handlung. Allerdings habe ich es mir anders vorgestellt und habe es dadurch öfters als zäh empfunden. Was den Lesefluss aufgelockert hat, war dass die Kapitel abwechselnd im Fokus einer anderen Frau geschrieben waren, oft waren auch Briefe von Avis Ehemann oder ihrem Bruder abgedruckt und ein Buchclub-Protokoll, dass immer von einem anderen Mitglied verfasst wurde. Es passiert einerseits sehr viel, weil es so viele Handlungsstränge gibt, anderseits so wenig. Für mich hat es erst im letzten Drittel so richtig Fahrt aufgenommen und wurde spannend. Das Ende war für mich zu unabgeschlossen. Für manche der Figuren hätte ich mir ein paar Zeilen mehr gewünscht, damit man erfährt, wie es für sie weitergeht.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Sehr gut unterhaltende Romanze mit sympathischen Hauptcharakteren.

Verlieb dich nie in einen Duke - Erster Band der Dukes & Secrets-Reihe
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Penelope hat schon beinahe den Status „alte Jungfer“ erlangt. Es ist schon ihre dritte Saison in London und noch immer ist sie unverheiratet. Seitdem ihr bester Freund Spencer verstorben ist, sind ihre ...

Penelope hat schon beinahe den Status „alte Jungfer“ erlangt. Es ist schon ihre dritte Saison in London und noch immer ist sie unverheiratet. Seitdem ihr bester Freund Spencer verstorben ist, sind ihre Tage noch trostloser, nur ihre Cousine Alexandria heitert sie auf. Doch an einem Abend spürt sie den Blick eines jeden Gentleman auf sich. Als dann auch noch Preston, der Duke of Grandhampton und Spencers Bruder auf sie zukommt, ist sie vollends verwirrt.
Preston hat von seinem Bruder den Titel des Dukes geerbt. Nun will er auch die Frau, mit der sein Bruder so viel Zeit verbracht hat, um sich an ihr und ihrem Vater zu rächen, denn die beiden sollen schuld an dessen Tod sein. Jedoch kann keiner der beiden sich der Anziehung erwehren.

Beide Hauptcharaktere haben sehr schnell meine Sympathie gewonnen. Penelope ist am Anfang zeitweise etwas naiv, aber sie hat einen Willen und ein Ziel, das sie verfolgt. Ihre Beziehung zu Preston und die Konfrontationen dadurch, lassen sie sich gut weiterentwickeln. Preston hat auch sein Ziel, die Rache, dennoch durchläuft auch er eine Entwicklung. Die Verwandten der Hauptfiguren sind auch gut porträtiert, einige sind allerdings ein wenig farblos, wie Penelopes Cousine. In manchen solcher Romane haben die Angestellten eine wertigere Rolle, hier sind sie auch wichtig in manchen Szenen, allerdings verschwinden sie so schnell wieder, wie sie in der Geschichte aufgetaucht sind. Das war ein wenig schade.

Der Stil war sehr gut und flüssig zu lesen. Der Wechsel der Perspektiven in jedem neuen Kapitel gefällt mir sehr gut und bringt so Abwechslung. Oft wurde die gesamte Umgebung, samt der Einrichtung beschrieben; Ausdrücke die nicht so geläufig sind, erklärt. Das hat den Szenen mehr Tiefe verliehen und die Handlung in einen schönen Rahmen gesetzt.

Ich habe eine unterhaltsame Regency-Romanze erwartet und bekommen.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Sehr guter historischer Roman, der einen in den Alltag Schwedens im 10. Jahrhundert mitnimmt.

Der Nornen Knoten
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Als Fjodor am Sterbebett unter Zeugen seine neugeborene Tochter Ylvi und seinen Sohn Bjarne seinen Freunden anvertraut, beginnt für Bjarne ein neues Leben. Vorher als Sklave, lebt er nun als freier Mann ...

Als Fjodor am Sterbebett unter Zeugen seine neugeborene Tochter Ylvi und seinen Sohn Bjarne seinen Freunden anvertraut, beginnt für Bjarne ein neues Leben. Vorher als Sklave, lebt er nun als freier Mann bei der Sippe des Honigmachers. Der und seine Frau nehmen Ylvie als eigene Tochter an und ziehen sie mit ihren beiden Söhnen auf. Bjarne lebt auf deren Hof auf und ist ein vollwertiges Familienmitglied. Langsam beginnen sich Probleme und Gefahren für die Protagonisten zu entwickeln und ihre Beziehungen zueinander verändern sich. Wir begleiten die Protagonisten fast ihr Leben lang und können so am Geschehen teilnehmen.

Alle Figuren, sowohl Protagonisten als auch Antagonisten sind wunderbar gestaltet. Man kann sie wirklich lieben oder hassen. Man darf in ihre Gedankenwelt eintauchen und mitfühlen. Die Tätigkeiten und die Umgebung sind auch sehr gut geschildert und vervollständigen das Bild perfekt.

Historische Personen und Ereignisse werden sehr gut in den Roman hineingewoben. Auch von der nordischen Mythologie bekommt man so manches mit. Der Roman ist gut aufgebaut und leitet Kapitel mit Sätzen aus, die einen schon Vorahnungen haben lässt. Trotzdem bleibt es spannend. Die Tiefe der Figuren und deren Handlungen sind intensiv, gefühlvoll und einfach wunderbar zu lesen.

Wärmste Empfehlung!

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Interessanter Roman, der leider einige Möglichkeiten ausgelassen hat

Der Wiener Walzerpalast
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Georgina lebt als älteste Tochter noch immer im Hause ihrer Eltern, dem Walzerpalast. Sie hilft dort ihrem Vater und Bruder bei der Tanzausbildung der gehobenen Wiener Gesellschaft. Ihre Mutter will sie ...

Georgina lebt als älteste Tochter noch immer im Hause ihrer Eltern, dem Walzerpalast. Sie hilft dort ihrem Vater und Bruder bei der Tanzausbildung der gehobenen Wiener Gesellschaft. Ihre Mutter will sie alsbald unter die Haube bringen, Georgina selbst will sich als Reporterin selbst versorgen können. Mit ihrem Zimmermädchen besucht Georgina den Prater, auf der Suche nach einem interessanten Thema, über das sie schreiben kann. Allerdings geraten die beiden Frauen in großen Trubel und Not. Georgina erfährt über Leben der niederen Gesellschaftsschicht und ist betroffen. Außerdem denkt sie immer wieder an ihren Tanzpartner Boris, den sie nach dem Vorfall wieder aus den Augen verloren hat.

Mit den Hauptfiguren Georgina und Boris bin ich nicht so recht warm geworden. Georgina ist eine junge Frau mit Visionen, wirkt auf mich aber reichlich naiv. Mir ist oft vorgekommen, dass sie ihre Pläne nicht zu Ende denkt und sich oft auf ihr Glück oder ihre Mitmenschen verlässt.
Boris umgibt ein Geheimnis, das es zu lösen gilt.
Am besten haben mir die Nebencharaktere gefallen, die alle sehr akkurat waren. Boschi, Großmama, Herr von Hahn und Vera waren mitunter meine Lieblingsfiguren. Von den übrigen Familienmitgliedern der von Winters hätte ich mir nähere Beschreibungen gewünscht; vom Vater und Bruder hatte man kaum etwas mitbekommen

Der Stil war sehr interessant: Anfangs hat es mich sehr gepackt und ich war neugierig darauf, wie die Handlung weitergeht. Doch oft wurden Szenen sehr herausstechend geschrieben und daraus Folgendes ist nicht mehr aufgegriffen worden. Hier hätte man ruhig etwas mehr in die Tiefe gehen können. Für mich war es eigenartig, dass manches so detailliert beschrieben wurde, um danach einfach in Vergessenheit zu geraten. Die Zeitlinie habe ich ein bisschen zu sprunghaft gefunden, ich konnte mich oft nur mäßig an den Monat- und Jahreszahl-Angaben orientieren, die am Kapitelanfang stehen. Das Gefühl, wie viel Zeit zwischen den Szenen, Kapiteln vergangen ist, hab ich leider nicht bekommen.
Ich finde es sehr schade, dass sehr viele Aspekte, die einem beim Lesen wie vorbereitete Puzzlestücke vor die Füße gestreut wurden, einfach nie wieder aufgegriffen wurden. Außerdem muss ich zugeben, dass ich mich vom Titel ein wenig irrleiten gelassen habe.
Es war ein interessanter Roman, der sehr gut mit Rätseln und Spannung gespielt hat, dem aber leider noch etwas fehlt. Potential für mehr Ausschmückungen, mehre Handlungsstränge, um alle Rätsel aufzulösen und mehr Tiefe, um die Charaktere mehrdimensionaler erscheinen zu lassen wäre auf jeden Fall da.

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