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Veröffentlicht am 03.03.2024

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Juister Zahltag. Ostfrieslandkrimi
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„Juister Zahltag“ ist bereits der einundzwanzigste Band mit den Inselpolizisten Antje Fedder und Roland Witte. Die beiden sind nicht nur beruflich sondern auch privat ein Team.

Auch in diesem Krimi ...

„Juister Zahltag“ ist bereits der einundzwanzigste Band mit den Inselpolizisten Antje Fedder und Roland Witte. Die beiden sind nicht nur beruflich sondern auch privat ein Team.

Auch in diesem Krimi haben sie es mit einem etwas rätselhaften Fall zu tun. Ein alter Freund von Antjes Vater, Fiete Tolk, ist nach zwei Jahrzehnten zurück auf Juist. Er erscheint auf der Polizeiwache und bittet darum eine Mappe mit wichtigen Dokumenten aufzubewahren, die er am nächsten Tag, an dem er ein paar alte Schulden begleichen möchte, wieder abholen will.

Doch dazu soll es nicht mehr kommen, denn er wird noch am selben Abend von der Juister Bürgermeisterin tot in seinem Haus aufgefunden.
Bei ihren Ermittlungen stoßen Antje und Roland auf allerlei Ungereimtheiten und Verdächtige. Irgendetwas wird ihnen verschwiegen. Vielleicht können die Dokumente in der Mappe helfen? Doch die Mappe ist leer.

Sina Jooritsma erzählt eine spannende Geschichte mit viel Lokalkolorit. Ihre präzisen Orts- und Personenbeschreibungen lassen mich als Leser hautnah an den Ermittlungen teilnehmen. Der flotte und informative Schreibstil fesselt sofort.

Die Suche nach Zusammenhängen gestaltet sich schwierig und die beiden Polizisten müssen bei ihren Ermittlungen auch zu ungewöhnlichen Methoden greifen. So wird ein rotes Kapuzenshirt von einer Wäscheleine abgenommen und beschlagnahmt, damit Antje nicht sofort als Polizistin erkennbar ist, als sie einen Verdächtigen aufsucht. Der Humor kommt nicht zu kurz, dennoch zeigen sich bald einige Erfolge. Dann geht es ganz schnell bis der richtige Täter gefasst wird. Die überraschende Auflösung war in sich schlüssig und nachvollziehbar. Ich habe mich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten gefühlt.

Fazit:
Ein gelungener Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit vielen unerwarteten Wendungen punkten kann. Spannung und Lesevergnügen pur zeichnen diesen Krimi aus – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


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Veröffentlicht am 26.02.2024

Finale einer großartigen Geschichte um eine mutige Ärztin in der Kaiserzeit

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen (Hafenärztin 4)
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"Die Hafenärztin - Ein Leben für die Hoffnung der Menschen" von Henrike Engel ist der vierte und leider letzte Band ihrer Hafenärztin-Reihe. Ein spannender historischer Krimi, der mich ebenso begeistert ...

"Die Hafenärztin - Ein Leben für die Hoffnung der Menschen" von Henrike Engel ist der vierte und leider letzte Band ihrer Hafenärztin-Reihe. Ein spannender historischer Krimi, der mich ebenso begeistert hat wie der Vorgänger.

„Hamburg im Herbst 1911: Bei ihrer Arbeit am Hamburger Hafen wird die Ärztin Anne Fitzpatrick zunehmend mit Süchtigen konfrontiert. Sie beginnt, nach den Hintermännern zu suchen, als plötzlich ihre Freundin Ju entführt und Anne erpresst wird.“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages).

Henrike Engel gelingt es den Leser mitzunehmen und ihn tief eintauchen die Zeit nach der Jahrhundertwende. Ihr Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen. Die handelnden Personen sind sehr gut beschrieben und charakterisiert. Menschenkenntnis und Sachkunde bereichern den Roman. Ihre Recherchen zum historischen Hintergrund können mit einer gut in die Zeit eingebetteten Handlung überzeugen. Es ist eine gute Mischung aus historischem Roman und Kriminalroman.

Neben der Protagonistin Anne sind auch die Pfarrerstochter Helene Curtius und der Polizei-Inspektor Berthold Rheydt mit von der Partie. Helene Curtius, die Psychologin werden möchte, hilft ihrer Freundin Paulina sich aus ihrer gewalttätigen Ehe zu befreien. So gerät sie immer wieder in brenzlige Situationen, weil Paulinas Mann das verhindern möchte. Sie selbst ist glücklich verliebt in Berthold Rheydt und erwartet seinen Heiratsantrag.

Doch bevor es dazu kommt ist er beruflich gefordert, um den Mord an einem einflussreichen chinesischen Kaufmann aufzuklären. Dabei gerät auch Anne in das Visier der Polizei. Aber noch etwas anderes beschäftig Berthold - seine Vergangenheit. Deshalb fährt er in seine Heimat auf die Insel Föhr und macht eine erstaunliche und erschreckende Entdeckung. Seine Frau Elisabeth lebt.

All diese Geschichten und noch viel mehr erzählt Henrike Engels meisterhaft und knüpft mit leichter Hand die Verbindungen zwischen ihren Protagonisten vor einem beeindruckend recherchierten historischen Hintergrund.

Der Roman lässt sich ausgezeichnet lesen und die Spannung steigt stetig an, bis zu einem Ende, bei dem noch Fragen offen bleiben, aber auch die Hoffnung, dass alle Beteiligten ihre Lebenswünsche und –träume verwirklichen können. Es ist schade, dass es der letzte Teil dieser brillanten Reihe sein soll. Ich hätte gerne weitergelesen.

Es ist ein beeindruckender historischer Roman über den Kampf gegen Drogen und starke Frauen für den die Autorin ausgezeichnet recherchiert hat und dem ich 5 Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Aufgewirbelt

Baljenmord. Ostfrieslandkrimi
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Mit „Baljenmord“ ist Hans-Rainer Riekers ein ungewöhnlich komplexer und sehr spannender Ostfrieslandkrimi gelungen.

Worum geht es im 9. Fall der beiden Ermittler Stefan Grote und Stine Lessing? Zunächst ...

Mit „Baljenmord“ ist Hans-Rainer Riekers ein ungewöhnlich komplexer und sehr spannender Ostfrieslandkrimi gelungen.

Worum geht es im 9. Fall der beiden Ermittler Stefan Grote und Stine Lessing? Zunächst muss ein Unglücksfall aufgeklärt werden. Der Flügel eines Windrades hat sich gelöst und rast auf die Straße zu. Ein Mann wird dabei getötet und auch Grote erwischt es. Bald wird klar – hier wurde an der Technik manipuliert. Der neue Staatsanwalt Klinge versucht die Untersuchungen zu beeinflussen, indem er beiden Ermittlern die Richtung vorgibt. Eine Gruppe von Umweltaktivisten soll seiner Meinung nach dahinter stecken. Warum aber hat die Betreiberfirma keine Anzeige erstattet und zeigt kein Interesse an der Aufklärung des sabotierten Windrades?

Der flotte und informative Schreibstil von Hans-Rainer Riekers fesselt sofort. Er erzählt eine komplexe Geschichte sehr anschaulich aus verschiedenen Perspektiven. So taucht man als Leser schnell in den Fall ein, der immer wieder durch neue Wendungen überrascht.

Als kurze Zeit später der Staatsanwalt Klinge tot aufgefunden wird, machen Stine Lessing und Stefan Grote eine erschreckende Entdeckung, als sie das Privatleben untersuchen. Bald laufen die Ermittlungen auf Hochtouren und der Krimi nimmt immer mehr an Tempo auf und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Doch was sich bei den Ermittlungen tatsächlich ergibt, verschlägt einem die Sprache.

Geschickt wird ein Handlungsstrang, der zunächst parallel zu den Ermittlungen verläuft und scheinbar nichts mit dem aktuellen Fall zu tun hat, zu einer heißen Spur. Die weiteren Recherchen führen bald in die richtige Richtung. Unterstützung kommt auch von der Staatsanwältin Siefken, die direkt in die Ermittlungen eingreift und unbeabsichtigt eine hochbrisante Situation verursacht.

In einem hochdramatischen Finale, in dem auch ihr Freund Skipper und ein Polizeihund alles geben, gelingt die Lösung des Falles. Habgier, Skrupellosigkeit und Mord offenbaren menschliche Abgründe. Die gesamte Handlung war super aufgebaut, logisch und spannend. Auch die Beschreibungen der Gegend und der Orte war interessant. Der Fall wurde in sich schlüssig gelöst.

Ein gelungener Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit vielen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Baljenmord“ ist Lesevergnügen pur. Spannend, fesselnd und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.

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Veröffentlicht am 07.02.2024

Wunderbar

Korsika
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Im Beck Verlag erschien 2023 erschien ein literarisches Kleinod: „ Korsika – Orte und Geschichten“ von Ferdinand Gregorovius mit einem Nachwort von Michael Krüger.

Der Historiker und Kosmopolit Ferdinand ...

Im Beck Verlag erschien 2023 erschien ein literarisches Kleinod: „ Korsika – Orte und Geschichten“ von Ferdinand Gregorovius mit einem Nachwort von Michael Krüger.

Der Historiker und Kosmopolit Ferdinand Gregorovius, der sich vor allem durch die „Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter“ einem Namen gemacht hat, zeigt in diesem Buch seine profunden Kenntnisse zur Geschichte, Natur und Kultur dieser einzigartigen Insel. Natürlich ist er viel zu Fuß unterwegs, um Land und Leute näher kennen zu lernen und macht ganz überraschende Bekanntschaften.

Seine präzisen Ortsbeschreibungen ermitteln dem Leser ein anschauliches Bild. Dabei sind der Schreibstil und die Erzählweise fesselnd und flüssig. 40 Kapitel beschreiben Orte, Landschaften und Persönlichkeiten der Insel und wecken Neugier und Interesse. Die vorgestellten Städte, Landschaften und Sehenswürdigkeiten sind vielfältig und abwechslungsreich. Man wird neugierig den Spuren zu folgen und eigene Entdeckungen zu machen.

Ausgewählt wurden die Kapitel durch Michael Krüger, der mit einem ausführlichen Nachwort noch Einiges zur Persönlichkeit von Ferdinand Gregorovius und seinem Leben zu erzählen weiß.

Ich kann dieses Buch allen historisch Interessierten und Liebhabern von Reiselektüre nur empfehlen. Wer das heutige Korsika wirklich verstehen will, kommt an diesem Buch nicht vorbei.
Gern vergebe ich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.02.2024

Wenn Begeisterung zum Stalking wird

Rocky Mountain Queen
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Nicole O’Shea ist eine toughe Frau, die sich nicht so schnell von ihren Zielen abbringen lässt. Sie ist eine recht erfolgreiche Reisebloggerin und viel mit ihrem Camper und ihrer Hündin Nova unterwegs. ...

Nicole O’Shea ist eine toughe Frau, die sich nicht so schnell von ihren Zielen abbringen lässt. Sie ist eine recht erfolgreiche Reisebloggerin und viel mit ihrem Camper und ihrer Hündin Nova unterwegs. Doch die Verabredung mit Martin, den sie bei einem Treffen der digitalen Nomaden kennen gelernt hat, läuft etwas aus dem Ruder. Er kann kein nein akzeptieren und beginnt sie zu verfolgen. Als er einen USB Stick mit privaten Boudoir-Fotos von Nicole entwendet und auf Social Media veröffentlicht, ändert sich alles in Nicoles Leben. Die Zeit des unbeschwerten Reisens ist vorbei – sie ist eine öffentliche Person ohne Privatsphäre.

Doch der smarte und gut aussehende Polizei-Psychologe Elias merkt schnell, wenn etwas nicht stimmt. Nur leider verlief seine erste Begegnung vor längerer Zeit mit Nicole nicht optimal für ihn. Aber deshalb aufgeben? Nein das ist keine Option für ihn. Bald kann er zeigen was in ihm steckt, als Nicole immer wieder in brenzlige Situationen gerät.

„Rocky Mountain Queen” ist bereits der 33. Band der Erfolgsserie Rocky Mountain der beliebten Schweizer Autorin Virginia Fox. Auch mit diesem Buch gelingt es ihr den Leser schnell zu fesseln. Der Schreibstil ist flüssig und liest sich ausgezeichnet.

Natürlich spielen auch in diesem Wohlfühlroman mit Crime-Komponente die liebenswerten Einwohner von Independence eine große Rolle. Es gibt Wetten auf das nächste glückliche Paar. Doch davon ahnen Nicole und Elias nichts. Auch Vierbeiner sind nicht zu unterschätzen und der kleine Kater Racker, den Nicole und Elias gemeinsam gerettet gaben, ist eine Bereicherung im Leben der beiden.

Ein dramatisches Finale, in dem Nicole tätlich angegriffen wird und nur ihre Hündin Nova an ihrer Seite hat, bringt Spannung bis zur letzten Seite. Wird noch rechtzeitig Hilfe eintreffen oder werden sich Nicole und Elias nicht wieder sehen? Mehr möchte ich hier nicht verraten. Wer ist der Unbekannte, der Nicole nur Prinzessin nennt? Mehr möchte ich nicht verraten, man muss es einfach selbst lesen.

Fazit:
Das Buch bereitet Lesevergnügen pur und entführt den Leser in die Welt einer zauberhaften Kleinstadt, bösen Gangstern, die aber nie zu lange ihr Unwesen treiben, glücklichen Paaren und pfiffigen Vierbeinern. Man trifft aus Bekannte aus früheren Bänden und fühlt schnell zugehörig. Beim Lesen ist der Alltag vergessen.
Für alle Fans der Rocky Mountain Serie ist das Buch ein Muss und für die anderen die Empfehlung es unbedingt als separates Buch oder als Einstieg zu lesen. Diese Bände machen definitiv süchtig.
Gern vergebe ich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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