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Veröffentlicht am 05.02.2024

Wenn Begeisterung zum Stalking wird

Rocky Mountain Queen
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Nicole O’Shea ist eine toughe Frau, die sich nicht so schnell von ihren Zielen abbringen lässt. Sie ist eine recht erfolgreiche Reisebloggerin und viel mit ihrem Camper und ihrer Hündin Nova unterwegs. ...

Nicole O’Shea ist eine toughe Frau, die sich nicht so schnell von ihren Zielen abbringen lässt. Sie ist eine recht erfolgreiche Reisebloggerin und viel mit ihrem Camper und ihrer Hündin Nova unterwegs. Doch die Verabredung mit Martin, den sie bei einem Treffen der digitalen Nomaden kennen gelernt hat, läuft etwas aus dem Ruder. Er kann kein nein akzeptieren und beginnt sie zu verfolgen. Als er einen USB Stick mit privaten Boudoir-Fotos von Nicole entwendet und auf Social Media veröffentlicht, ändert sich alles in Nicoles Leben. Die Zeit des unbeschwerten Reisens ist vorbei – sie ist eine öffentliche Person ohne Privatsphäre.

Doch der smarte und gut aussehende Polizei-Psychologe Elias merkt schnell, wenn etwas nicht stimmt. Nur leider verlief seine erste Begegnung vor längerer Zeit mit Nicole nicht optimal für ihn. Aber deshalb aufgeben? Nein das ist keine Option für ihn. Bald kann er zeigen was in ihm steckt, als Nicole immer wieder in brenzlige Situationen gerät.

„Rocky Mountain Queen” ist bereits der 33. Band der Erfolgsserie Rocky Mountain der beliebten Schweizer Autorin Virginia Fox. Auch mit diesem Buch gelingt es ihr den Leser schnell zu fesseln. Der Schreibstil ist flüssig und liest sich ausgezeichnet.

Natürlich spielen auch in diesem Wohlfühlroman mit Crime-Komponente die liebenswerten Einwohner von Independence eine große Rolle. Es gibt Wetten auf das nächste glückliche Paar. Doch davon ahnen Nicole und Elias nichts. Auch Vierbeiner sind nicht zu unterschätzen und der kleine Kater Racker, den Nicole und Elias gemeinsam gerettet gaben, ist eine Bereicherung im Leben der beiden.

Ein dramatisches Finale, in dem Nicole tätlich angegriffen wird und nur ihre Hündin Nova an ihrer Seite hat, bringt Spannung bis zur letzten Seite. Wird noch rechtzeitig Hilfe eintreffen oder werden sich Nicole und Elias nicht wieder sehen? Mehr möchte ich hier nicht verraten. Wer ist der Unbekannte, der Nicole nur Prinzessin nennt? Mehr möchte ich nicht verraten, man muss es einfach selbst lesen.

Fazit:
Das Buch bereitet Lesevergnügen pur und entführt den Leser in die Welt einer zauberhaften Kleinstadt, bösen Gangstern, die aber nie zu lange ihr Unwesen treiben, glücklichen Paaren und pfiffigen Vierbeinern. Man trifft aus Bekannte aus früheren Bänden und fühlt schnell zugehörig. Beim Lesen ist der Alltag vergessen.
Für alle Fans der Rocky Mountain Serie ist das Buch ein Muss und für die anderen die Empfehlung es unbedingt als separates Buch oder als Einstieg zu lesen. Diese Bände machen definitiv süchtig.
Gern vergebe ich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.10.2023

Mörderische Wanderungen

Pacific Crest Trail Killer
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Der Pacific Crest Trail (PTC) mit seinen 4265 km ist ein Wanderweg des Extreme - er verläuft von der amerikanisch- mexikanischen Grenze bis an die amerikanisch-kanadischen Grenze – quer durch Kalifor¬nien, ...

Der Pacific Crest Trail (PTC) mit seinen 4265 km ist ein Wanderweg des Extreme - er verläuft von der amerikanisch- mexikanischen Grenze bis an die amerikanisch-kanadischen Grenze – quer durch Kalifor¬nien, Oregon und Washington, über 60 Gebirgspässe, durch 19 Canyons, sieben Nationalparks und 24 Nationalwälder. Im Süden müssen Wanderer rund 1000 Kilometer Wüste mit Temperaturen von bis zu 50 Grad durchstehen, bevor sie in die Berge der Sierra Nevada gelangen.

Das ist Schauplatz von Christian Piscullas spannendem Roman „Pacific Crest Trail Killer“. Eine Wanderung auf dem PCT ist der Jugendtraum von Mark Stetson. Nach 8 Jahren bei der Militärpolizei im Irak und Afghanistan kehrt er zurück in die USA und will sich diesen Traum erfüllen, bevor er wieder in den regulären Polizeidienst wechselt.

Doch es soll ein Alptraum werden, der ihn an seine psychischen und physischen Grenzen bringt. Marks Wanderung in einer faszinierenden Natur, die vom Autor wunderbar bildlich beschrieben wird, erfährt nach 750 km eine jähe Unterbrechung, als eine tote Wanderin in einem verbrannten Zelt gefunden wird. Sofort erkennt er, es war kein Unfall war. Hier ist der Ort eines Verbrechens. Mit seiner Analyse des Tatorts und der der kühnen Schlussfolgerung, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt, beeindruckt er die Kollegen des FBI, die inzwischen eingetroffen sind. Schnell und kurzentschlossen wird Mark vom erfahrenen FBI Agenten Steve Cortez, der einen Blick für das Wesentliche hat, für die Zusammenarbeit engagiert. Marks Insiderkenntnisse als Wanderer sind wertvoll und gemeinsam wollen sie schnellstmöglich diesen Serienmörder finden.

Auf zwei Ebenen, aus der Sicht des Mörders und seiner Verfolger, erzählt Christian Piskulla flüssig und sprachgewandt eine spannende und faszinierende komplexe Geschichte. Doch dieser Roman bietet noch viel mehr als Action und Einblicke in die Welt der Wanderer. Der Autor geht der Frage nach – was macht einen Menschen zum Mörder? Dabei werden soziale Fragen gestellt und die lebensunwürdigen Zustände vieler Amerikaner schonungslos dargestellt. Der amerikanische Traum von Chancengleichheit im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist für viele Menschen unerreichbar. Gewalt, Armut, Obdachlosigkeit,
Trailerparks und Drogen - das ist die bittere Realität für viele und der Weg aus der Mitte der Gesellschaft nach untern kann jeden treffen. Ein Ausweg daraus ist nahezu unmöglich.

Doch das ist keine Erklärung und keine Rechtfertigung für Mord und Gewalt. Deshalb muss der Täter, der immer wieder zuschlägt, schnellstmöglich gefunden werden. Doch er ist trickreich und kann die Abgeschiedenheit des Geländes für sich nutzen. Bis ihm das FBI eine raffinierte Falle stellt.

Das hochdramatische Finale birgt noch einige Überraschungen und ist in sich völlig stimmig. Mir hat es große Freude bereitet dieses Buch zu lesen und ich habe viel Neues über PTC Hiker und ihre Welt erfahren. Der schonungslose Einblick in die heutigen amerikanischen Verhältnisse hat mich tief erschüttert und betroffen gemacht. Wie kann eine solche Gesellschaft noch lebenswert sein? Chancengleichheit für alle Amerikaner bleibt eine Illusion. Dennoch zeigt der Autor an einigen seiner Protagonisten, die sich für ein besseres Amerika in ihrem Umfeld einsetzen, einen Hoffnungsschimmer auf.

„ Pacific Crest Trail Killer“ ist ein spannender und vielschichtiger Thriller mit einer komplexen Handlung und einem gesellschaftskritischen Background, der dem Autor ausgezeichnet gelungen ist und dem ich 5 Sterne sowie eine klare Leseempfehlung gebe.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Anne erschien nicht zum Frühstück

Die Leiche auf dem Krabbenkutter. Ostfrieslandkrimi
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Im beschaulichen Greetsiel, das bekannt ist für seinen kleinen Hafen mit Fischrestaurants, historische Backsteinhäuser und die Zwillingsmühlen, wird ein Werbespot für eine Fischrestaurantkette gedreht. ...

Im beschaulichen Greetsiel, das bekannt ist für seinen kleinen Hafen mit Fischrestaurants, historische Backsteinhäuser und die Zwillingsmühlen, wird ein Werbespot für eine Fischrestaurantkette gedreht. Die gesamt Film-Crew ist im renommierten Hotel Krabbenschere untergebracht. Als die junge Schauspielerin Anne Jaffers nicht pünktlich zum Frühstück erscheint, kennt noch niemand den Grund.

Sie ist die Tote, die am frühen Morgen auf einem Krabbenkutter, der auch der Drehort ist, entdeckt wurde. Damit hat die Polizei Greetsiel wieder einen neuen Fall. Es ist mittlerweile der 8. Fall für die erfahrene Hauptkommissarin Ruth Fasan, ihren jungen Kollegen Kommissar Hagen Reese und die routinierte Streifenpolizistin Alice. Die drei sind ein gut eingespieltes Team, wenn auch der junge Kommissar manchmal über das Ziel hinaus schießt und von Ruth gebremst werden muss.

Jan Olsen erzählt auf wenigen Seiten eine sehr spannende Geschichte, die den Leser sofort in ihren Bann zieht. Die Recherchen im privaten Umfeld der Schauspieler führen Ruth Fasan und ihr Team in die Welt des Films, da eine sehr bekannte Schauspielerin, die in einer populären Serie eine Landärztin verkörperte, ebenfalls bei diesem Werbedreh dabei ist.

Die Suche nach dem Mordmotiv und dem Täter ist nicht ganz einfach, denn Anne gefiel so einigen Männern. Aber auch ihr Verhältnis zur bekannten Schauspielerin Katharina war scheinbar nicht so gut wie behauptet wird. Bald sehen sich die Polizisten veranlasst tiefer in die Filmwelt und deren private Hintergründe einzutauchen, als plötzlich ein schwarz gekleideter Fremder immer wieder im Umfeld des Drehorts auftaucht. Er ist für manche der Protagonisten kein Unbekannter. Mehr möchte ich hier aber nicht verraten, denn es wird noch einige Überraschungen geben.

Bis zum dramatischen Finale steigt die Spannung permanent und das Tempo der Ermittlungen nimmt Fahrt auf. Die Lösung ist in sich absolut stimmig und schlüssig. Die Personen sind authentisch und ihre Handlungsweisen nachvollziehbar. Der flotte Schreibstil liest sich ausgezeichnet.

Fazit:
Ein kurzweiliger Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Die Leiche auf dem Krabbenkutter“ ist perfekt gelungen und Lesevergnügen pur. Spannend und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Ein mörderischer Frühling in Cloppenburg

Die Mutter des Kommissars und das doppelte Grab
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Hanna Morgenroth ist eine pensionierte Lehrerin, die mit ihrem Sohn Thomas, seiner Frau und den Enkel-Zwillingen in Cloppenburg lebt. Sie hat eine Schwäche für Kriminalfälle – nicht nur für die aus Büchern.
Irgendwie ...

Hanna Morgenroth ist eine pensionierte Lehrerin, die mit ihrem Sohn Thomas, seiner Frau und den Enkel-Zwillingen in Cloppenburg lebt. Sie hat eine Schwäche für Kriminalfälle – nicht nur für die aus Büchern.
Irgendwie gerät sie immer wieder in die Fälle, die ihr Sohn bearbeitet. Natürlich ist dieser nicht unbedingt erfreut über ihre Aktivitäten, doch Hanna hat ein untrügliches Gespür für die Wahrheit und ermittelt für ihr Leben gern. Dabei findet sie häufig Spuren, die der Polizei weiterhelfen.

Auch in ihrem neuen vierten Fall ist es nicht anders. Bei der Beerdigung ihrer alten Nachbarin erlebt sie etwas Unheimliches. Auf dem Boden des ausgehobenen Grabes liegt schon eine Leiche.
Der Tote heißt Ole Jansen und ist ein 21jähriger Student aus Münster. Er wurde erstochen. Ermittlungen der Polizei ergeben, dass er nicht nur Rückstände von Medikamenten im Blut hatte, sondern auch für Einbrüche in eine Cloppenburger Apotheke verantwortlich war und mit Medikamenten dealte.

Hanna erkennt in Ole Jansen einen ehemaligen Schüler aus dem Gymnasium wieder und besucht seine Familie, um zu kondolieren. Dabei erfährt sie auch von einer Persönlichkeitsänderung in der Pubertät, als der fröhliche Junge, den sie gekannt hat, immer verschlossener wurde.

Margarete Bertschik erzählt flüssig eine komplexe Geschichte, die den Leser schnell in ihren Bann zieht. Die Story ist spannend und emotional. Ihr Schreibstil ist flüssig und liest sich ausgezeichnet.

Kurze Zeit später geschieht ein weiterer Mord bei einem Einbruch. Die Polizei ermittelt routiniert und geht von einem neuen Fall aus. Doch Hanna erkennt das Opfer – sie hat den Mann bei der Beerdigung ihrer Nachbarin gesehen.

Tatsächlich gibt es einen Zusammenhang zwischen beiden Mordfällen und hier kann Hanna wieder zeigen, welch kriminalistische Intuition in ihr steckt. Dabei erzählt Margit Bertschik eine berührende und tragische Geschichte, die auch sehr aktuelle Bezüge hat. Ihr gelingt es dabei ganz unterschiedliche Facetten zu zeigen. Menschen können schuldig werden, weil sie bestimmte Erlebnisse nie richtig verarbeiten konnten und die Gesellschaft noch lange nicht so tolerant ist, wie immer behauptet wird. Die Geschichte wird spannend und emotional erzählt.

Hanna hat mit ihrem Spürsinn der Polizei geholfen wertvolle Puzzlestücke zu finden. Die Lösung der Mordfälle ist schlüssig und in sich stimmig. Der Leser hat viel über die Schicksale und Lebenswege von Opfer und Täter erfahren.

Fazit:
Ein außergewöhnlicher und fesselnder Krimi, der eine berührende Geschichte erzählt und mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. Spannend und überraschend - deshalb vergebe ich gern 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 29.08.2023

Fernweh garantiert

Zum Glück Costa Rica
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Costa Rica, das kleine Land zwischen Atlantik und Pazifik, ist das Reiseziel von Heli. Hier in dem tropischen Paradies mit aktive Vulkanen, kristallklare Flüssen, Traumstränden und Wasserfällen will sie ...

Costa Rica, das kleine Land zwischen Atlantik und Pazifik, ist das Reiseziel von Heli. Hier in dem tropischen Paradies mit aktive Vulkanen, kristallklare Flüssen, Traumstränden und Wasserfällen will sie Ordnung in ihre Gefühlswelt bringen. Hals über Kopf hat sie die heimatliche Ostseeküste verlassen, als sie einen Heiratsantrag von ihrem Freund bekam.

"Zum Glück Costa Rica" ist der dritte Teil der Fernwehromane von Frida Luise Sommerkorn, die unabhängig voneinander gelesen werden können.
Die Reisegruppe mit der Heli das Land erkunden möchte lässt sie aber nicht zur Ruhe kommen, ganz im Gegenteil. Hier wird Heli mit vielen persönlichen Problemen der Mitreisenden konfrontiert, die sie oft ihr eigenes Gefühlschaos vergessen lassen. Aber es wird noch aufregender für sie. Der Reiseleiter Carlos, möchte ihr nicht nur die besonderen Plätze Costa Ricas zeigen, sondern macht ihr auch schöne Augen. Den junge Pfarrer Benno, der auf Sinnsuche ist und dessen Anziehungskraft sie sich nur schwer entziehen kann, fesselt sie immer mehr.

Frida Luise Sommerkorn erzählt munter und unterhaltsam, doch mit vielen nachdenklichen Tönen. Man kann als Leser die Probleme gut verstehen und hoffen, dass sich alles zum Guten wenden wird.

Trotzdem ist eine leichte und angenehm zu lesende Lektüre geworden, die Entspannung und Unterhaltung garantiert. Der Erzählstil ist flüssig und leicht zu lesen. Flotte Szenen- und Perspektivwechsel gestalten die Erzählung abwechslungsreich und Überraschungen beleben die Handlung. Dabei gelingen der Autorin wunderbare Beschreibungen der Natur und der vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt Costa Ricas.

Exotische Vogelbeobachtungen in den Nebelwäldern und Besuche von Schildkrötenauffangstationen gehören auch zum Programm von Helis Reise und lassen schnell Fernweh aufkommen.
Aus meiner Sicht gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die gern Liebes- und Reisegeschichten lesen.

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