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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2018

Trotz der Überarbeitung bleibt dies sein Buch aus dem 20. Jahrhundert ...

Die Jahre des schwarzen Todes
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Der Schwarze Tod, eine Seuche, die im 14. Jahrhundert einen nicht unerheblichen Teil der europäischen Bevölkerung dahinraffte, hat mich von jeher sehr interessiert. Deshalb musste es auch dieser dicke ...

Der Schwarze Tod, eine Seuche, die im 14. Jahrhundert einen nicht unerheblichen Teil der europäischen Bevölkerung dahinraffte, hat mich von jeher sehr interessiert. Deshalb musste es auch dieser dicke Wälzer sein, in dem sie reichlich vorhanden war. Die Szenen im mittelalterlichen England sind auch durchaus spannend und sehr – wie ich meine – realitätsnah beschrieben. Ich denke, hier hat sich die Autorin in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit der Recherche sehr viel Mühe gegeben. Dieser Teil des Buches liest sich auch sehr flüssig, ein historischer Roman eben. Was ich als sehr holprig empfand für unser heutiges Empfinden – über 25 Jahre nachdem der Roman entstand – war der futuristische Teil. Zu der Zeit, als Connie Willis dieses Buch schrieb, gab es eben noch keine Handys, kein wirkliches Internet etc. Es kam mir als Leser vor als wären wir im Jahr 2018 mit all unserer Technik schon viel weiter als die Menschen und das Umfeld, das sie im Jahr 2054 beschreibt. Das Buch wurde vor einigen Jahren zwar komplett überarbeitet und dennoch kommt es etwas angestaubt daher. Mehr als eine Note im mittleren Bereich kann ich hier leider nicht vergeben.

Veröffentlicht am 17.05.2018

Es war damals nicht einfach anders zu sein ...

Im Lautlosen
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Mit „Im Lautlosen“ hat die Autorin Melanie Metzenthin ein trauriges Thema angeschnitten, nämlich das Thema der Euthanasie während der Nazidiktatur als Hitler und seine Schergen ohne mit der Wimper zu zucken ...

Mit „Im Lautlosen“ hat die Autorin Melanie Metzenthin ein trauriges Thema angeschnitten, nämlich das Thema der Euthanasie während der Nazidiktatur als Hitler und seine Schergen ohne mit der Wimper zu zucken bereit waren, sogenanntes unwertes Leben zu vernichten. Wenn schon der Grundgedanke an sich den normalen Menschen erschaudern lässt, so waren die damals angewandten Methoden schlichtweg grauenhaft. Man ließ viele dieser armen Menschen elendig verhungern. Vielen körperlich oder geistig behinderten Kindern spritzte man Luminol, welches zu Atemlähmungen, Kreislauf- und Nierenversagen oder Lungenentzündungen führte, woran dann diese dann oft qualvoll verstarben. Wer nun aber glaubt, vor lauter Weinen könnte man dieses Buch nicht lesen, ist falsch gewickelt. Die Autorin hat es geschafft, eine Geschichte zu kreieren, die auch immer wieder die schönen und positiven Momente im Leben der jungen Familie aufzeigt. Sie lässt die Hoffnung nie sterben und zeigt, dass es Menschen gibt, die sich wehren, damals wie heute. Melanie Metzenthin ist selbst von Haus aus promovierte Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und kann sich wohl deshalb so einfühlend und sensibel an ein solch ernstes Thema heranwagen. Bin schon sehr gespannt, wie es im nächsten Band mit der Familie weitergehen wird.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Still riding the rails ...

König der Hobos
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Der sympathische Autor und Lebenskünstler Fredy Gareis entführt uns in eine unbekannte Welt, nämlich in den Hobo-Alltag USA, das vermeintlich letzte große Abenteuer. Ihm gelingt es mit viel Geduld in diese ...

Der sympathische Autor und Lebenskünstler Fredy Gareis entführt uns in eine unbekannte Welt, nämlich in den Hobo-Alltag USA, das vermeintlich letzte große Abenteuer. Ihm gelingt es mit viel Geduld in diese Welt einzutauchen, und so reist er das längste Stück des Weges mit Shoestring, einem Hobo der schon fast ein bisschen Kultstatus hat. Auf seiner Reise erfährt er Freiheit und Nervenkitzel, lernt aber auch die Schattenseiten dieses Daseins kennen. Er hat Einblick in die Welt der Drogen und des Alkohols, die von vielen Hobos in rauen Mengen konsumiert werden, was natürlich oft in der Kriminalität endet, denn beides ist nicht billig. Der Ausdruck „living life on the edge“ scheint mir perfekt zu sein um das Leben dieser „Vagabunden“ zu beschreiben. Während sie sich an eiskalten und feuchten Nächten sicher manchmal zu Hause an den warmen Herd wünschen, brennt tief in ihrem Inneren ein Feuer, das sie immer wieder losziehen lässt. Sehr schön beschreibt Fredy am Ende des Buchs, dass auch aus ihm dieses Abenteuer einen veränderten Menschen gemacht hat. Er ist rastloser geworden und entscheidet für sich „to get rid of all the clutter and stuff“ in seinem Leben.
Mir hat das Buch mit seiner wunderbaren Bilderstrecke in der Mitte sehr gut gefallen. Ich habe viel gelernt über das Leben auf den Gleisen und den unheimlichen Weiten Amerikas. Vielen Dank, dass ich dich auf deiner Reise ein Stück begleiten durfte, lieber Fredy!

Veröffentlicht am 30.04.2018

Lektüre, die glücklich macht ...

Die unzähligen Wunder der Carmine Street
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Dieses Buch fällt mit seinen kleinen magischen Elementen normalerweise in eine Kategorie, die ich eher selten lese. Wäre es mir nicht durch einen Lesekreis in die Hände gefallen, hätte ich es wohl kaum ...

Dieses Buch fällt mit seinen kleinen magischen Elementen normalerweise in eine Kategorie, die ich eher selten lese. Wäre es mir nicht durch einen Lesekreis in die Hände gefallen, hätte ich es wohl kaum gekauft. Im Nachhinein jedoch bin ich sehr froh, mir diese zauberhafte Geschichte gegönnt zu haben. Wie soll man es beschreiben? Für mich ist es eine Mischung aus dem „Glücksbüro“ von Andreas Izquierdo und „Harry Potter“ gepaart mit einem kleinen Schuss „Peter Pan“. Walter Lavender Jr., von Geburt an mit einem Sprachfehler gestraft, hat es nicht leicht im Leben. In der Schule findet er durch sein Handicap schwer Anschluss. So dreht sich seine ganze kleine Welt um seinen Hund Milton, die Patisserie, seine Mutter und die Angestellten, die ihm inzwischen zur Ersatzfamilie geworden sind. Als ein skrupelloser neuer Besitzer droht, diese Welt zu zerstören, macht sich Walter auf die Suche nach einer Lösung. Ein Abenteuer nach dem anderen gilt es für ihn zu bestehen und am Ende, tja am Ende … lasst euch überraschen von dieser liebenswerten Geschichte, die einem mit einem Lächeln auf dem Gesicht zurücklässt.

Veröffentlicht am 30.04.2018

Leider eine enttäuschende Fortsetzung ...

Rückkehr nach Tyringham Park
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Ich hatte mich sehr auf die Fortsetzung des Romans „Die Frauen von Tyringham Park“ – der mir gut gefallen hatte – gefreut. Umso herber war die Enttäuschung als ich mich durch diesen Roman gekämpft hatte. ...

Ich hatte mich sehr auf die Fortsetzung des Romans „Die Frauen von Tyringham Park“ – der mir gut gefallen hatte – gefreut. Umso herber war die Enttäuschung als ich mich durch diesen Roman gekämpft hatte. Er knüpft beinahe nahtlos an den ersten Teil an und so war ich froh, die beiden Bände zeitnah hintereinander gelesen bzw. gehört zu haben. Die Geschichte rund um die Familie Blackshaw bietet ja auch wirklich viel Potential für eine spannende Erzählung. Leider hapert es diesmal mit der Umsetzung. Manchmal kam es mir vor als reihte man die Ereignisse einfach so aneinander, von Spannung war da für mich keine Spur. Die Frauen in Irland aber auch in Australien sind fast durch die Bank weg unsympathisch, eine Lieblingsfigur will sich so gar nicht rauskristallisieren. Im Gegenteil, der Roman kann einen als Leser schon beinahe deprimieren. Man nehme z. B. die arme Zita, die sich wirklich Nacht für Nacht in den Schlaf weint … fast ein Leben lang! Na, vielen Dank! Dennoch wollte ich gerne wissen, wie die Geschichte ausgeht. Ok, nun weiß ich es, hätte aber auch locker ohne dieses Wissen leben können. Ich denke nicht, dass er mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Von Seiten der Autorin leider eine vertane Chance.