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Veröffentlicht am 12.01.2020

Kurzweiliges, humorvolles, weihnachtliches Detektivabenteuer aus der Sicht einer Katze

Schöne Bescherung
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Wie eine Katze den Weihnachtswahnsinn erlebt und in der "Geheimsache Christbaum" ermittelt ...

Inhalt:

Mirella von Koschka ist eine blütenweiße Birmakatze mit Stammbaum und aus bestem Hause.

Sie ist ...

Wie eine Katze den Weihnachtswahnsinn erlebt und in der "Geheimsache Christbaum" ermittelt ...

Inhalt:

Mirella von Koschka ist eine blütenweiße Birmakatze mit Stammbaum und aus bestem Hause.

Sie ist schockiert als ihre Besitzerin eine Weltreise antritt und Mirella zu der chaotischen Familie Pfeffer gibt. Das ist definitiv unter der Würde der vornehmen Katzendame!

Tochter Lola würdigt sie keines Blickes und Sohn Finn gemeinsam mit der etwas schusseligen und schwerhörigen Oma Lisbeth verpasst ihr alberne Spitznamen.

Doch als plötzlich einige Dinge, darunter auch Mirellas goldene Lieblingsweihnachtskugel, verschwinden, ist ihr detektivischer Spürsinn geweckt.

Zusammen mit Finn begibt sie sich auf Spurensuche, um des Rätsels Lösung zu ergründen ...


llustrationen:

Alle paar Seiten findet sich eine halb- bzw. viertelseitige schwarz-weiß Illustration, um die Handlung aufzugreifen.

Mirella ist zauberhaft gezeichnet und der gleichgültige Blick der Katze wird vielen Katzenbesitzern bekannt vorkommen.

Ein humorvoller Einfall und ein Hingucker ist das Daumenkino "Katze mit Christbaumkugel", welches sich durch alle rechten, unteren Ecken des Buches zieht.


Altersempfehlung:

ab 6 Jahre (zum Vorlesen) bzw. für geübte Leser


Mein Eindruck:

Das detektivische Weihnachtsabenteuer ist aus der Sicht der Katze Mirella geschrieben und besticht durch viele Katzeneigenarten und Wortwitz.

Running Gag sind u.a. die Spitznamen für Mirella. Finn meint es mit "Miri" nur gut und Oma Lisbeth ist so vergesslich und schwerhörig, dass sie Namenskreationen wie "Mirabella", "Mortadella", "Mozarella" oder "Miraculi" raushaut.

Der locker leichte und moderne Schreibstil und der humorvolle Plot lassen den Leser mitfiebern und miträtseln: Wer hat den Christbaumschmuck gestohlen? Ist die Kugel aus echtem Gold?

Dank Tannenbaum schmücken, Weihnachtslieder singen, Krippenspiel-Aufführung kommt zusätzlich festliche Weihnachtsstimmung mit einer ordentlichen Portion Chaos und Lametta hinzu.

Die Charaktere sind detailliert und liebenswert beschrieben.
- Mirella ist eine typische Katze: clever, reinlich, verwöhnt, selbstbewusst und etwas hochnäsig. Sie passt sich im Laufe der Geschichte in ihrem Verhalten und ihrer Sprache an die Familie Pfeffer an und schließt die Mitglieder der chaotischen Familie in ihr Katzenherz.

- Lola, ein Teenager wie er im Buche steht, d.h. etwas launisch und zickig sowie mit einer gepfefferten Wortwahl, und doch ein herzensguter Familienmensch.


- Oma Liesbeth, die schwerhörige Katzenflüsterin, welche den wahren Wert ihres Familienerbestückes unterschätzt.

- Und natürlich Finn, liebevoll und freundlich und stets um Mirella besorgt.

Neben dem Daumenkino sind die Kapitelüberschriften ein grandioser Einfall: erster Bissen bis vierzehnter Bissen jeweils mit einer kurzen Beschreibung für das Kapitel, gekrönt vom Nachtisch zum Schluss.

Am Ende aber geht es um die Wurst ... besser gesagt um die goldene Glitzer-Weihnachtskugel und es bleibt spannende Detektivarbeit bis zum Schluss.


Fazit:

Eine etwas andere, humorvolle Weihnachtslektüre für die ganze Familie.

Mit Spannung und Wortwitz liest sich das Abenteuer leicht und flüssig, die Charaktere sind liebenswert und detailliert gestaltet.

Zauberhafte, markante schwarz-weiß Illustrationen und ein Daumenkino verleihen dem Buch zusätzlich etwas ganz besonderes.


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Rezensiertes Buch "Schöne Bescherung! Wie eine Katze das Weihnachtsfest rettete" aus dem Jahr 2018

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.01.2020

Ein modernes und spannendes Abenteuer zum Vorlesen für eine kurzweilige Adventszeit.

Der Wichtelstreik oder wie Ida Weihnachten retten musste
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"Weihnachten ist das allerschönste Fest im ganzen Jahr! Deswegen ist es ja auch das längste."

Inhalt:

Ida ist verwundert als ihr Wunschzettel ungeöffnet zurück kommt, versehen mit dem Hinweis "das Weihnachtsfest ...

"Weihnachten ist das allerschönste Fest im ganzen Jahr! Deswegen ist es ja auch das längste."

Inhalt:

Ida ist verwundert als ihr Wunschzettel ungeöffnet zurück kommt, versehen mit dem Hinweis "das Weihnachtsfest wird sich in diesem Jahr verzögern" .

Was wird nur aus dem Weihnachten wenn die Wichtel streiken?

Kein Plätzchenduft, keine Bratäpfel mit heißem Kakao, keine Tannenzweige mit Lichterketten und glitzernden Glaskugeln und kein "Jingle Bells" auf dem Weihnachtsmarkt?

Geschenkeauslieferung erst im März oder gar nicht? Das muss ein schlechter Scherz sein.

Schnell steht fest: Ida muss das Weihnachtsfest retten!


Adventskalender:

Es ist erst zum Ende des Buches aufgefallen: Die Geschichte ist in 24 Kapitel eingeteilt plus Epilog und kann daher sehr gut als Adventskalender genutzt werden. Dies passt auch zum Handlungsstrang des Abenteuers, welcher kurz nach dem ersten Advent beginnt.


llustrationen:

Alle paar Seiten findet sich eine halbseitige schwarz-weiß Illustration, um die Handlung aufzugreifen.

Der Zeichenstil gefällt sehr gut und trotz der schwarz-weißen Bleistiftzeichnung sind die Wichtel zauberhaft "rotnasig".

Zusätzlich gibt es kleine aber feine Hingucker:

Jedes Kapitel wird von einem Wichtel angeführt, auf dessen Mütze oder Pullover die Kapitelzahl prangt.

Und auf jeder Seite finden sich neben den Seitenzahlen jeweils zwei kleine Sternchen.


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre (zum Vorlesen) bzw. für geübte Leser


Mein Eindruck:

Der Schreibstil ist modern und leicht.

Das Abenteuer aus Idas Sicht zu erleben, gibt zusätzlichen Schwung.

Ida ist eine ganz normale neun drei viertel Jährige, die ihren Alltag mit ihrem großen Bruder Jan und ihren Eltern bestreitet.

Doch so normal wie sie selbst sich sieht, ist Ida ganz und gar nicht: ein aufgewecktes und cleveres Mädchen mit großer Abenteuerlust, viel Mut und noch mehr Herz.

Die weiteren Charaktere, insbesondere die Wichtel, bei denen man hin und wieder durcheinander kommt, sind ebenfalls liebenswert und bringen den Leser oft zum Schmunzeln.

Neben den lustigen Wichteln dürfen natürlich Rentiere nicht fehlen. Doch wo steckt eigentlich der Weihnachtsmann? Da an dieser Stelle nicht zu viel verraten werden soll: es gibt noch eine überraschende Wendung, denn das Leben ist voller Magie und Weihnachten liegt in der Luft!

Liebevoll und modern erzählt eignet sich die wundervolle Weihnachtsgeschichte rund um den Wichtelstreik sehr gut zum abentlichen Vorlesen und zur Einstimmung auf das Weihnachtsfest.

Neben Humor, Spannung und ein wenig Drama kommt das geheimnisvolle und weihnachtliche Element nicht zu kurz.

Die Hardcoverausgabe ist mit einem Lesebändchen ausgestattet. Man sieht auch hier die Liebe zum Detail.


Fazit:

Ein modernes und spannendes Abenteuer mit liebenswerten Charakteren und einer traumhaft beschriebenen Kulisse.

Liebe zum Detail lässt sich neben dem roten Lesebändchen auch in den zauberhaften schwarz-weiß Illustrationen der kleinen Wichtel erkennen. Auch wenn die Geschichte mit nur wenigen Zeichnungen ausgestattet ist, was dem empfohlenen Lesealter ab acht Jahren geschuldet sein kann.

Ein zauberhaftes Weihnachtsbuch mit 24 Kapiteln zum Vorlesen (Stichwort: Adventskalender) für eine besinnliche Adventszeit und zur Einstimmung auf das Weihnachtsfest!


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Rezensiertes Buch "Der Wichtelstreik oder wie Ida Weihnachten retten musste" aus dem Jahr 2018

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.01.2020

vier zauberhafte und lustige Abenteuer vom kleinen Kobold für Groß und Klein, eine gelungene Umsetzung als Hörbuch

Pumuckl Abenteurgeschichten
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Inhalt:

Das Hörbuch enthält vier Geschichten:

- Pumuckl und das Glück
- Pumuckl auf Hexenjagd
- Pumuckl und die Katze
- Kapitän Pumuckl

"Pumuckl und das Glück" ist eine neue Geschichte - frei erzählt ...

Inhalt:

Das Hörbuch enthält vier Geschichten:

- Pumuckl und das Glück
- Pumuckl auf Hexenjagd
- Pumuckl und die Katze
- Kapitän Pumuckl

"Pumuckl und das Glück" ist eine neue Geschichte - frei erzählt nach Ellis Kaut von Uli Leistenschneider. Die anderen drei Abenteuer stammen aus der Feder von Ellis Kaut.


Mein Eindruck zur Hörbuch- bzw. Buchreihe:
Es gibt Bücher/Hörbücher, die in keinem Kinderbuchregal fehlen sollten. Hierzu gehört auf jeden Fall der kleine freche und doch so liebenswerte Kobold Pumuckl.
Auch wenn er den Meister Eder oft auf die Palme treibt, ist er doch so herzlich und sympatisch, dass man ihm einfach nicht böse sein kann.
Der Charakter ist - da er dem kleiner Kinder derart ähnelt - für Jungen wie Mädchen, für große wie kleine Zuhörer gleichermaßen geeignet. Mittlerweile lesen/hören wir in der dritten Generation


Meine Meinung zur Umsetzung als Hörbuch:
Das Buch wird ohne Kürzungen gelesen von Stefan Kaminski, der bereits einige andere Pumuckl-Geschichten gelesen hat. Mit der Stimme waren wie daher schon vertraut.

Er spricht den Pumuckl sehr gut und kommt dem Original recht nah. Auch den Meister Eder finde ich gelungen.
Je nach Charakter wird die Stimmlage gewechselt, so dass man klar heraushören kann, wer gerade spricht.

Den alten Sprechern Hans Clarin und Gustl Bayrhammer steht dieses Hörbuch in nichts nach.Natürlich hat man den "alten" Pumuckl als Nostalgiker immer im Hinterkopf, aber das Buch ist derart gelungen umgesetzt und es ist ein kurzweiliges Hörerlebnis!
Nur das Lied zum Abschluss hätte man sich sparen können und wir schalten an dieser Stelle immer bereits ab, da der Gesang des Jungen alles andere als ein Ohrenschmaus ist Da hätte lieber Pumuckl zum Ende sein Kapitäns-Lied gesungen.


Meine Meinung zum Inhalt der Geschichten:
Die Abenteuer sind eine bunte Mischung und haben nicht wie die Vorgänger-Hörbücher ein Oberthema.
Die Geschichten sind kurz gehalten und eignen sich sehr gut zum Hören vor dem Einschlafen. Während einer langen Autofahrt oder an verregneten Nachmittagen kann man sie aber auch prima in einem Rutsch hören.

"Pumuckl und das Glück" ist ein kurzweiliges Abenteuer rund um Pumuckl und einen (Un)Glücks-Marienkäfer.

Das Abenteuer "Pumuckl auf Hexenjagd" ist im Vergleich zu den anderen etwas gruseliger und düsterer, denn der arme Kobold lauscht bei den Nachbarn einer Geschichte und denkt, dass tatsächlich eine Hexe ihr Unwesen treibt und zwei kleine Kinder gefangen hält.

In "Pumuckl und die Katze" wird der kleine Pumuckl sogar ein wenig eifersüchtig auf die zugelaufene Katze.

Unsere Lieblingsgeschichte ist aber Pumuckls und Meister Eders "Seefahrt" in "Kapitän Pumuckl". Den kleinen Klabauter packt das Fernweh und er möchte endlich zur See fahren. Mithilfe von Meister Eder schippern die beiden vergnügt über den See und Pumuckl dichtet wieder meisterlich.

Die Gedichte des kleinen Pumuckls gefallen mir immer sehr gut. Selbst kleine Zuhörer merken schnell, das er einige Wörter derart verbiegt, dass sie lustig klingen und sich zumindest ein bischen reimen.

Wer aus Kindertagen bereits vernarrt in den frechen Kobold ist, wird diese Geschichten lieben. Einerseits, weil die alten Erzählungen Kindheitserinnerungen wecken und andererseits, weil die neuen Geschichten den alten in keiner Weise nachstehen.


Fazit:
Alte und neue Streiche des frechen, aber sympatischen Kobolds.
Die Abenteuer sind zeitlos und generationenübergreifend und deren Umsetzung als Hörbuch ist wieder sehr gut gelungen!


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Rezensiertes Hörbuch: "Pumuckl Abenteuergeschichten" aus dem Jahr 2019

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Veröffentlicht am 10.01.2020

Der Alltag im Leben eines Kleinkünstlers und eines Kängurus

Die Känguru-Chroniken (Die Känguru-Werke 1)
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Inhalt:


Der Kleinkünstler Marc-Uwe Kling staunt nicht schlecht, als plötzlich ein Känguru vor seiner Wohnungstür steht, um sich Eier zu borgen.
Die Dinge entwickeln sich anders als erwartet und plötzlich ...

Inhalt:


Der Kleinkünstler Marc-Uwe Kling staunt nicht schlecht, als plötzlich ein Känguru vor seiner Wohnungstür steht, um sich Eier zu borgen.
Die Dinge entwickeln sich anders als erwartet und plötzlich lebt Marc-Uwe Kling mit einem Känguru zusammen.


Meine Meinung:

Das Zusammenleben des ungleichen Duos ist humorvoll und teilweise völlig absurd. Das Känguru ist Kommunist und macht sich ungefragt im Leben des Autors breit. Das Känguru ist trotz seiner direkten und egoistischen Art sehr sympathisch, denn es steht auf Nirvana und Bud Spencer Filme.

Kurze Kapitel gegen jeweils auf einen Aspekt des Zusammenlebens ein. Hier werden neben dem Eierkuchen-Backen und Diskussionen über Tütensuppen auch alltägliche Themen wie Bad-Putzen und Monopoly spielen auf ironische Weise und vollkommen verrückt aber genial geschildert.

Irgendwann landet Marc-Uwe Kling beim Psychiater, der selbst nicht mehr alle Tassen im Schrank zu haben scheint.

Gerade die Absurdität und Banalität einiger Szenen machen das Buch aus. Man kann es nicht lesen ohne irgendwann mindestens einen Lachanfall zu bekommen und man kann es einfach nicht weglegen.

Einen Bonus-Punkt gibt es für die Bud-Spencer-Anekdoten.
Der "Witzig" -Stempel geht an "Wopper" - der absurde Versuch des Kängurusbei McDonald's einen Wopper zu bestellen.
Aber es gibt so viele weitere lustige Szenen, dass es sehr schwer fällt, eine Lieblingsstelle auszuwählen.

Hinweis zum Hörbuch:
Passend zum Buch ist eine Live-Lesung vom Autor erschienen. Gelesen ist es sogar noch witziger (besser nicht in der Bahn oder beim Autofahren hören).


Fazit:

Von absurd bis ironisch über sehr witzig ist alles in diesem Buch vertreten.

Sympatische und skurrile Charaktere sowie der Wortwitz und der schräge Humor sind ein perfekter Anfang der Känguru-Trilogie.


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Rezensiertes Buch: "Die Känguru-Chroniken" von Marc-Uwe Kling aus dem Jahr 2009

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Veröffentlicht am 08.01.2020

Zukunftssatire mit erschreckenden Parallelen zur Gegenwart

QualityLand
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Inhalt:


In einer nicht allzu fernen Zukunft funktioniert alles in QualityLand reibungslos.

Dank Algorithmen werden Politik, Beruf, Freizeit und sogar Beziehungen ständig optimiert.

Doch perfekt ist ...

Inhalt:


In einer nicht allzu fernen Zukunft funktioniert alles in QualityLand reibungslos.

Dank Algorithmen werden Politik, Beruf, Freizeit und sogar Beziehungen ständig optimiert.

Doch perfekt ist das System nicht.

Der Maschinenverschrotter Peter Arbeitsloser merkt am eigenen Leib, was für Auswirkungen ein Fehler im System haben kann.


Meine Meinung:

Das Cover ist ein Hingucker aufgrund seiner Schlichtheit. Erst auf den zweiten Blick erkennt man Details wie den Kussmund als Symbol für das Touch-Kiss-Systen und der zum "E" geformten Namen des Autors, der aus dem QualityLand ein E-Quality-Land zu erschaffen versucht.

Die Wahl zwischen der dunklen und der hellen Ausgabe sollte nicht nur nach optischen Vorlieben gefällt werden.
Beide Ausgaben enthalten "Werbung" bzw. Nachrichten, jedoch nicht die gleichen, d.h. entweder düstere in der schwarzen Ausgabe bzw. fröhliche in der weißen.

Das fiktive Land wird zunächst detailliert beschrieben.

Dass in QualityLand die Antwort auf alles "Ja" lautet und es gar keine andere Alternative gibt, sagt schon alles.


Die Parallelen zur Gegenwart sind erschreckend:

Statt Fingerabdruckscanner wird per Küsschen bezahlt/bestätigt.

Die Menschen werden in verschiedene Level eingeteilt und durch ihr Verhalten, ihren Vermögensstand, ihren Beziehungsstatus usw. steigen sie auf oder ab. Je höher das Level, desto mehr Freiheiten erhält man.

Der größte und wichtigste Onlineshop "The Shop" verschickt seine Ware nach den Bedürfnissen der Kunden ohne dass diese überhaupt eine Bestellung aufgeben müssen.

Die Charaktere sind durchweg skurril und außergewöhnlich.

Peter Arbeitsloser (die Nachnamen leiten sich ab vom Beruf des Vaters bzw. der Mutter) ist erfolgloser Maschinenverschrotter und dümpelt im untersten Level vor sich hin.

Da es verboten ist, Maschinen zu reparieren, er es aber nicht übers Herz bringt, sie zu verschrotten, teilt er sich seine Schrottpresse/Wohnung mit einem kaputten Kampfroboter, einer Drohne mit Flugangst, einem Sexroboter mit Funktionsstörungen und einer E-Poetin, die alles andere als poetische Lyrik hervorbringt.

Peter Arbeitsloser erhalten ein ungewünschtes Produkt von "The Shop" und versucht dieses zurück zu geben.

Das System ist anscheinend doch nicht unfehlbar und er versucht er die Verantwortlichen von dem Fehler im Algorithmus zu überzeugen. Ein Kampf gegen Windmühlen und irgendwie erinnert ein wenig an Kafka.

Am Ende bleibt man trotz abenteuerlustiger und humorvoller Geschichte nachdenklich zurück.


Für Fans vom Känguru:

Auch wenn das Känguru offiziell nicht im Buch auftaucht, hat man bei der Lektüre an einigen Stellen immer wieder das Gefühl, dass es trotzdem mit dabei ist, da es einen Charakter mit ähnlichen Ansichten und Äußerungen gibt

Die Lesung des Autors als Hörbuch kann ich ebenfalls sehr empfehlen.


Fazit:


Erschreckend realitätsnahe Zukunftsmusik mit großer Gesellschaftskritik und dank viel Humor ohne den drohenden Zeigefinger.



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Rezensiertes Buch: "Qualityland" von Marc-Uwe Kling aus dem Jahr 2017

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