Eine wunderschöne Geschichte, die bei mir viel zu lange auf dem SuB lag.
Tod und Trauer scheinen soweit vom glücklichem Leben entfernt, wie soll man dahin zurückfinden? Paula sinkt nach dem Tod ihres ...
Eine wunderschöne Geschichte, die bei mir viel zu lange auf dem SuB lag.
Tod und Trauer scheinen soweit vom glücklichem Leben entfernt, wie soll man dahin zurückfinden? Paula sinkt nach dem Tod ihres Bruders immer tiefer in die Dunkelheit und scheint sich aufgegeben zu haben. Doch die skurrile Begegnung mit dem achtzigjährigen Helmut reißt sie aus ihrer Lethargie.
Eine feinfühlige Erzählung, die nicht schwermütig macht, und mich einige Male laut lachen ließ. Ich hätte niemals erwartet, dass das Thema so leicht und spannend erzählt werden kann. Ich habe das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollen.
Der Funke ist bei dem Buch nicht übergesprungen. Das knifflige Rätsel funktionierte als Treiber sehr gut, sonst hätte ich das Buch abgebrochen.
Doch bei all der Suspense mochte ich die Erzählweise nicht ...
Der Funke ist bei dem Buch nicht übergesprungen. Das knifflige Rätsel funktionierte als Treiber sehr gut, sonst hätte ich das Buch abgebrochen.
Doch bei all der Suspense mochte ich die Erzählweise nicht - teils eine Art Tagebucheinträge, teils Interviews mit einem lange nicht erscheinenden Fragesteller, erzählt auf zwei Zeitebenen und aus der Sicht von sechs Protagonisten. Für mich kam die Geschichte viel zu langsam ins Rollen.
Als würde man sich durch endlose Monologe mäandern und mühsam die Steinchen zusammentragen und sich von Andeutungen ernähren. Vielleicht hätte es mir mehr gelegen, wenn die Protagonisten mir sympathischer gewesen wären, aber die drei Leuchturmwärter und ihre Frauen blieben mir zu fremd, teils sogar befremdlich.
Anerkennen muss ich aber, dass das Rätsel für den Leser gelöst wird, dass die Atmosphäre on point und die Sprache sehr gut auf die unterschiedlichen Protagonisten abgestimmt war.
Für mich, die gerne mit der Geschichte verschmilzt und tief in die Protagonisten eintaucht, um emotional beteiligt zu sein, war es ein Flop. Leser mit anderen Lesebedürfnissen können aber durchaus auf ihre Kosten kommen.
Fazit: Ein tolles Rätsel - der Weg zur Lösung war jedoch zäh.
Was ertragen wir alles aus Angst? Eine Geschichte der Zukunft, ein Märchen oder doch eine reale Bedrohung?
In Celest Ng neuem Buch verschwimmen die Grenzen. Die Erzählung bedient sich Bilder totalitärer ...
Was ertragen wir alles aus Angst? Eine Geschichte der Zukunft, ein Märchen oder doch eine reale Bedrohung?
In Celest Ng neuem Buch verschwimmen die Grenzen. Die Erzählung bedient sich Bilder totalitärer Regime, mischt sie mit einer Atmosphäre des Fremdenhasses und der Ausgrenzung und lässt darin einen dreizehnjährigen Jungen nach seiner Mutter suchen, die plötzlich verschwunden ist und über die er nicht mehr sprechen darf.
Die bedrohliche Atmosphäre und der kleine Bird, der sich versucht seine Welt zu erklären, nehmen mich gefangen. Erst war ich irritiert, ob der Erzählweise, die mir so weit weg erschien und sich kaum wörtlicher Rede bedient. Doch die Autorin schafft es, dass mir Bird ans Herz wächst. Seine Sichtweise ist so intensiv, dass ich Gänsehaut bekomme ob der Angst vor der nicht bezeichneten Bedrohung, die ihm nur ein eingeschränktes Leben mit gesenktem Blick ermöglicht. Alle Regeln befolgen! und Niemals auffallen! sind seine obersten Gebote.
In der Mitte der Geschichte wechselt die Perspektive und ich erfahre vom früheren Leben der Eltern, von Familienglück und Liebe, die in der aktuellen Welt keinen Platz mehr haben. Dieser Teil war mir zu langatmig und zu gespickt mit Vergleichen und ähnlichen Stilmitteln. Er fungierte als Rückblick, der Erklärungen bringen sollte, brachte mir jedoch zu viele Wiederholungen. Als wolle die Autorin sichergehen, dass ihre Botschaft auch ankommt und das frau ja auch jedes Detail verstanden hat. Das Lesen wurde zäh und ich habe für eine paar Tage unterbrochen.
Gut, dass ich das Buch dann doch wieder aufgenommen habe. Im dritten Teil nimmt die Geschichte wieder Fahrt auf, endlich wird agiert und nicht mehr nur erzählt. Es gibt einen regelrechten Showdown, der mich versöhnt. Die Geschichte hängt mir noch eine zeitlang nach - die Anmerkungen der Autorin am Ende zur aktuellen Situation in den USA und den vielen menschenunwürdigen Situationen in der Welt, die Anstoß zu dieser Geschichte gegeben haben, haben dazu beigetragen.
Fazit: Eine märchenhafte Erzählung mit einer ernsten Botschaft, bei der frau etwas Durchhaltevermögen benötigt.
Die Geschichte wird in zwei im Umfang gleichen Handlungssträngen erzählt. Die kurzen Kapitel, Perspektiv- und Zeitwechsel sowie eine Vielzahl von Wendungen geben der Geschichte ein angenehmes Tempo. Leider ...
Die Geschichte wird in zwei im Umfang gleichen Handlungssträngen erzählt. Die kurzen Kapitel, Perspektiv- und Zeitwechsel sowie eine Vielzahl von Wendungen geben der Geschichte ein angenehmes Tempo. Leider sind die beiden Erzählstränge nicht im Gleichgewicht, wobei die historische mit dem interessanteren Plot sich deutlich vom neuzeitliche abhebt. Dieser wurde künstlich aufgeblasen, um die annähernd gleiche Seitenzahl zu füllen. Die neuzeitliche Geschichte wäre eine nette Rahmenhandlung gewesen und die verbleibenden Seiten hätten der historischen Handlung mehr Tiefe und Entwicklung gegönnt.
Die Neuzeit erzählt von Ehedrama, dass die Protagonistin als Anlass nimmt, ihre in der Ehe vernachlässigten Interessen wieder in den Fokus zu rücken. Dabei werden Parallelen zum historischen Geschehen inszeniert, die nicht überzeugen können. Die Charaktere und ihre Konflikte wirken konstruiert und die Dramatik war in vielen Situationen überzogen. Auch manches Verhalten der Protagonistin war zu kindlich und albern für eine Frau Anfang dreißig.
Im historischen Teil waren die Charaktere sehr gut gezeichnet, die tolle atmosphärische Darstellung überzeugte. Besonders die realistischen "Heilmittel"herstellung, die beispielhaften Situationen von Frauen in der Gesellschaft und die beiden Protagonistinnen mochte ich sehr.. Aber auch hier gab es einige Schwächen in unlogischen Handlungen und aufgrund der Kürze die fehlenden charakterliche Entwicklung - doch das konnte ich eher verziehen.
Sprachlich bin ich auch nicht vollends überzeugt. Das mag teilweise an der Übersetzung gelegen haben, die sich für einfache Satzkonstruktionen entschieden hat. Besonders die gedanklichen Monologen, die oftmals mit einer Aneinanderreihung von Fragen daherkamen, nervten regelrecht.
Fazit: Insgesamt ist das Buch eher leichte Kost und stellt eine kurzweilige Unterhaltung dar, wenn man sprachlich und an den Plot nicht zu hohe Ansprüche hat.
Die langgezogene Spannungskurve und parallele Handlungselemente als Verbindungsglieder reichten leider nicht für eine homogenes Leseerlebnis.
Ich bin mit dem Buch nicht warm geworden und mir darüber unklar, wie ich es bewerten soll. Letztendlich habe ich nach der Erfüllung meines Lesebedürfnissses entschieden, daher 2,5 Sterne/5 Sternen.
Eine ...
Ich bin mit dem Buch nicht warm geworden und mir darüber unklar, wie ich es bewerten soll. Letztendlich habe ich nach der Erfüllung meines Lesebedürfnissses entschieden, daher 2,5 Sterne/5 Sternen.
Eine Frau berichtet seltsam teilnahmslos über ihre Hühner und die Menschen in ihrem Leben.
Ganz langsam kristallisiert sich dabei ihr Verlust heraus und die Übertragung ihrer Bedürfnisse auf die Hühner sowie die Kargheit ihres Lebens.
Für mich zu wenig emotional greifbar, wenn auch sprachlich sehr ausgefallen und anregend. Vielleicht war es für mich zu anspruchsvoll. Vielleicht war meine Erwartung aber auch zu groß oder ich zu wenig empfänglich für die subtilen Anspielungen auf das Leben.
Am Ende hat mir die Entwicklung des Charakters gefehlt und der Hoffnungsschimmer. Aber vielleicht wollte die Autorin dies alles nicht und ich will mich einfach nicht mit dem Leben dieser Frau arrangieren.