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Veröffentlicht am 12.09.2017

Guter Auftakt der Jugendbuch-Serie

VIRALS - Tote können nicht mehr reden
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Klappentext
Die vierzehnjährige Tory Brennan ist die Nichte der berühmten forensischen Anthropologin Tempe Brennan. Mit ihr teilt sie zwei Dinge: den Instinkt für Verbrechen und den unbedingten Willen, ...

Klappentext
Die vierzehnjährige Tory Brennan ist die Nichte der berühmten forensischen Anthropologin Tempe Brennan. Mit ihr teilt sie zwei Dinge: den Instinkt für Verbrechen und den unbedingten Willen, diese aufzuklären ...
Als Tory auf einer einsamen Insel die vergrabenen Knochen eines jungen Mädchens findet, ist sie fest entschlossen, die Identität des Mädchens zu lüften. Doch das erweist sich als gefährlicher als erwartet, denn Tory und ihre Freunde sind einem Mord auf die Spur gekommen, der nie aufgeklärt wurde. Die Spuren des Verbrechens reichen bis in die Gegenwart, bis in ein Labor, in dem geheime Experimente mit dem gefährlichen Parvovirus vorgenommen werden ...

Einstieg ins Buch
Ein Gewehrschuss ist das lauteste Geräusch des Universums. Vor allem, wenn die Kugel dir entgegenfliegt. ...

Meine Meinung
Victoria Brennan, von allen Tory genannt, ist die Großnichte der berühmten Anthropologin Temperance Brennan. Und Tory hat die gleiche Neugier und den gleichen Sinn für Gerechtigkeit wie ihre Tante. Als Tory mit ihren Freunden Hiram, Ben und Shelton mal wieder durch die Gegend zieht, finden sie die Erkennungsmarke eines Soldaten aus dem Vietnam-Krieg. Torys Neugier ist geweckt. Wie kommt die Marke dorthin und wer war der junge Soldat? Gibt es noch mehr Marken auf der Insel? Die vier Jugendlichen durchsuchen systematisch die Gebiete auf der Insel. Sie finden zwar keine Marke mehr, dafür aber den Knochen eines Mädchens, das vor Jahrzehnten ermordet wurde. Torys Vater Kit arbeitet in einem Labor auf der Insel und die vier Freunde machen sich auf den Weg dorthin. Vielleicht können Sie die Geräte dort benutzen um mehr über den Knochen herauszufinden. Im Labor angekommen, bricht das Chaos aus. Sie befreien einen Hund und infizieren sich mit einem gefährlichen Virus. Von da an ist nichts mehr wie es war. Und dann ist da auch noch jemand, der mit allen Mitteln verhindern will, dass der Mord an dem Mädchen aufgeklärt wird. Fast zu spät begreifen die vier Freunde, dass sie in echter Gefahr schweben.

Kathy Reichs hat hier einen sehr spannenden Jugendthriller geschrieben, der auch Erwachsenen eine Menge Unterhaltung bietet. Die Charaktere hat sie sehr liebevoll und authentisch dargestellt. Jeder der vier Freunde hat seine ganz speziellen Eigenschaften bekommen: Hiram ist der Nerd der Gruppe und weiß alles über Computer, Ben kommt aus gutem Haus und ist mit seinem Boot immer dann zuständig, wenn etwas transportiert werden muss, vor Shelton ist kein Schloss sicher und Tory ist mit ihrem Instinkt die heimliche Anführerin der Gruppe. Alle vier ergänzen sich ausgezeichnet.

Der Schreibstil ist hier viel lockerer als bei den anderen Büchern von Kathy Reichs und mit viel weniger Fremdwörtern durchsetzt. Die Schreibweise ist sehr an die Zielgruppe Jugend angepasst, aber trotzdem hat es mir großen Spaß gemacht, die Erlebnisse der vier Jugendlichen zu verfolgen. Ich finde, dass Kathy Reichs der Sprung vom Thriller zum Jugendthriller fantastisch gelungen ist und kann nur jedem empfehlen die Bücher zu lesen. Wie für Kathy Reichs typisch gibt es am Ende jedes Kapitels einen tollen Cliffhanger, der mich immer zum Weiterlesen zwingt.

Die Entwicklung des Plots hat mich überrascht, denn ab einem bestimmten Punkt im Buch mischt sich der Thriller ein bisschen mit dem Science Fiction Genre. Diese Mischung ist aber wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte und deshalb hat es mich auch nicht gestört. Die Idee finde ich auch nicht zu abgehoben und absolut unvorstellbar. Sicherlich gibt es irgendwann Viren, die eventuell auch unsere Genstruktur verändern können. Ich bin grundsätzlich offen für alles und lasse mich gerne überraschen, aber ich kann mir vorstellen, dass das nicht für jeden Leser eine interessante Mischung ist. Wer also die Infizierung mit einem genveränderndem Virus umgehen kann, der wird an diesem Buch seine Freude haben. Wer nur auf einen Abenteuerroman hofft, der sollte lieber gleich die Finger davon lassen. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten, zumal auch die überraschenden Wendungen und das Ende nicht vorhersehbar waren.

Zitat
Eine geheimnisvolle Stimmung nahm uns gefangen. Etwas Ursprüngliches. Ungezähmtes. Wildes. Loggerhead Island. (Seite 41)

Fazit
Eine gelungene Mischung aus Thriller und Science Fiction mit viel Action und fesselnden Handlungen. Ein Buch über das Zurechtfinden in der Welt, über Verlust und Freundschaft. Ich freue mich schon auf den 2. Band und auf die nächsten Abenteuer der vier Freunde. Von mir eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.09.2017

Eher Krimi als Thriller, aber lesenswert

Sieh dich nicht um
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Klappentext
Lacey Farrell hat es geschafft – sie gehört zu den erfolgreichsten Immobilienmaklerinnen New Yorks. Dann aber nimmt ihr Leben eine dramatische Wende: Sie wird Zeugin eines Mordes. Als sie ihre ...

Klappentext
Lacey Farrell hat es geschafft – sie gehört zu den erfolgreichsten Immobilienmaklerinnen New Yorks. Dann aber nimmt ihr Leben eine dramatische Wende: Sie wird Zeugin eines Mordes. Als sie ihre Klientin Isabelle Waring in deren Wohnung aufsuchen will, sieht sie den Mörder flüchten. Im Sterben bittet Isabelle Lacey, das Tagebuch ihrer Tochter zu lesen, in dem sie offensichtlich Hinweise auf deren Tod, angeblich ein Unfall gefunden hat. Musste Isabelle sterben, weil sie nicht an den Unfall glaubte und hartnäckig nach dem Mörder ihrer Tochter suchte?
Als Zeugin des Mordes gerät Lacey selbst in tödliche Gefahr. Nachdem in ihre Wohnung eingebrochen und auf sie geschossen wurde, bringt die Polizei sie in einem Zeugenschutzprogramm unter. Mit dem neuen Namen Alice Carroll und neuer Identität soll sie in Minneapolis abwarten, bis der Täter gefaßt ist. Doch auch dort scheint sie nicht sicher zu sein …

Einstieg ins Buch
Später versuchte Lacey sich mit dem Gedanken zu trösten, daß sie zusammen mit Isabelle getötet worden wäre, wenn sie nur wenige Sekunden früher gekommen wäre. ...

Meine Meinung
Lacey Farrell führt ein zufriedenes und glückliches Leben als Immobilienmaklerin in New York. Als sie ihre Klientin Isabelle Waring noch einmal kurz aufsuchen will um ein paar Dinge bezüglich der Wohnung ihrer toten Tochter zu besprechen, wird sie Zeuge eines Mordes. Isabelle Waring wird in ihrem Schlafzimmer erschossen und der Mörder flieht aus dem Haus, gesehen und erkannt von Lacey. Kurz bevor Isabelle stirbt, vertraut sie Lacey das Tagebuch ihrer Tochter an. In dem Tagebuch sollen angeblich Hinweise darauf sein, dass der Tod von Isabelles Tochter kein Unfall war. Lacey nimmt das Tagebuch an sich, kopiert es für sich und übergibt es dann der Polizei.

Der Mörder weiß, dass Lacey ihn erkannt hat und macht sich daran sie unschädlich zu machen. Nachdem ein Mordanschlag auf Lacey missglückt, entscheidet die Polizei Lacey in einem Zeugenschutzprogramm unterzubringen. Lacey Farrell wird zu Alice Carroll und zieht in ein kleines Dorf in Minneapolis. Sie führt fortan ein zurückgezogenes Leben und die einzige Verbindung zu ihrem alten Leben ist das Telefonat mit ihrer Mutter, das sie jede Woche einmal führen darf.

Mary Higgins Clark hat in diesem Roman alles untergebracht, was in einem guten Thriller vorhanden sein sollte. Es gibt eine Menge Action und Verfolgungsjagden. Die Spannung ist solide, auch wenn man sich nicht unbedingt dabei die Fingernägel abkaut. Eine kleine Romanze rundet die Geschichte ab. Der Schreibstil war für mich jederzeit verständlich und flüssig und auch die Kapitel haben eine angenehme Länge. So konnte ich immer mal zwischendurch ein paar Kapitel lesen und jederzeit einen Break machen.

Was mir nicht nicht so gut gefallen hat sind die ganzen unglaublichen Zufälle und ein paar ziemlich naive Handlungen von Lacey und ihrer Mutter. Es war mir einfach zu tölpelhaft, dass Lacey ihrer Mutter doch ihren Aufenthaltsort verraten hat, weil diese am Telefon so furchtbar traurig war. Und es war dumm von der Mutter eine Tageszeitung aus der Region, in der Lacey untergebracht ist zu kaufen und den halben Tag mit sich rumzutragen. Der Mörder hatte hier also ein sehr leichtes Spiel. Letztendlich hat Lacey auch keine Geduld mehr darauf zu warten, dass die Polizei ihren Job macht und fährt wieder zurück nach New York. Wenn jemand wirklich um sein Leben bangt, begibt er sich nicht so leicht in Gefahr, aber Lacey springt einfach mitten rein.

Gut gefallen hat mir, dass bis zum Ende tatsächlich nicht zu erkennen war, wer denn jetzt letztendlich die Fäden in der Hand hatte und den Mord in Auftrag gegeben hat. Mary Higgins Clark hat geschickt immer kleine Andeutungen in jede Richtung gemacht, sodass es fast jeder hätte sein können. Der Handlung konnte ich jederzeit einwandfrei folgen. Es gab keine verwirrenden Handlungsstränge, der Plot folgte einer klaren Linie.

Zitat
Ganz gleich, wo sie sich jetzt befand, sie würde inzwischen begriffen haben, daß dieses Tagebuch einen Mord wert war und daß es wichtige Informationen enthielt. Isabelle hatte der Farrell alles mögliche erzählt. Der Himmel wußte, was sie ihr anvertraut hatte. (Seite 73)

Fazit
"Sieh dich nicht um" ist ein Roman, der sich sehr gut lesen lässt. Als leichte Urlaubslektüre absolut empfehlenswert, aber nicht für jeden Thriller-Fan annehmbar. Denn wer hier knallharte Spannung und brutale Morde erwartet, der ist hier falsch. Da dass Buch aber trotzdem einen recht guten Unterhaltungswert bietet, gibt es von mir eine solide Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.09.2017

Ein spannender nächster Fall für Tempe...

Knochenarbeit
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Klappentext
Als die forensische Anthropologin Tempe Brennan an einem kalten Märzmorgen nach St. Jovite, einem kleinen Ort außerhalb Quebecs, gerufen wird, ahnt sie, daß ihr nichts Angenehmes bevorsteht: ...

Klappentext
Als die forensische Anthropologin Tempe Brennan an einem kalten Märzmorgen nach St. Jovite, einem kleinen Ort außerhalb Quebecs, gerufen wird, ahnt sie, daß ihr nichts Angenehmes bevorsteht: In einem niedergebrannten Haus liegen sieben Leichen, zwei davon Babys. Eine Familientragödie mit anschließender Brandstiftung? Ein Ritualmord? Die Spuren führen zu einer sonderbaren, aber offensichtlich gewaltfreien Sekte. Doch bei den gemeinsamen Ermittlungen mit ihrem Polizeikollegen Detective Ryan gerät die hartnäckige Tempe selbst ins Fadenkreuz eines tödlichen Komplotts. Die Gefahr bemerkt sie jedoch erst spät, beinahe zu spät ...

Einstieg ins Buch
Wenn die Leichen an dieser Stelle waren, konnte ich sie nicht finden. Draußen heulte der Wind. Im Inneren der alten Kirche waren nur das Scharren meiner Kelle und das Brummen eines tragbaren Generators mit Heizlüfter zu hören. ...

Meine Meinung
Tempe befindet sich in einer alten, verlassenen Kirche in der Nähe von Montreal und soll die Überreste einer Frau exhumieren, die bereits im 19. Jahrhundert verstorben ist. Das wäre grundsätzlich ja kein Problem, aber die Überreste befinden sich leider nicht an der Stelle, wo sie sein sollten. Also muss der Boden der Kirche systematisch abgesucht werden. Und das im Winter bei Minusgraden, in einer Kirche in Kanada. Als kurze Zeit später bei einem Hausbrand in St. Jovite verbrannte Opfer vermutet werden, schickt das gerichtsmedizinische Institut Tempe dorthin. Und Tempe findet Leichen in dem Haus, sieben an der Zahl, davon 2 Babys, denen das Herz aus der Brust entfernt wurde, während sie noch lebten. War das ein Ritualmord? Detective Ryan übernimmt die Ermittlungen und findet eine Verbindung zu einer Sekte und weitere Leichen. Das bedeutet viel Arbeit für Tempe und erst als ihre Schwester Harry zu Besuch kommt, kann sie zwischendurch auch mal abschalten. Bald darauf wird Tempe brutal überfallen und die Dinge spitzen sich zu. Wer versucht sie davon abzuhalten die Wahrheit aufzudecken und wie viel wird es sie kosten die Wahrheit herauszufinden?

Das ist der zweite Roman von Kathy Reichs, den ich gelesen habe und nachdem ich bereits ein Fan von ihr war, nachdem ich "Tote lügen nicht" gelesen hatte, wurde ich nicht enttäuscht. Auch in diesem Roman bekam ich wieder detaillierte Einblicke in die forensische Arbeit und mir wurde klar gemacht wie akribisch gearbeitet werden muss, um Opfern ihr Gesicht wieder geben zu können. Zu keiner Zeit wurden mir die Erläuterungen zu viel oder zu trocken. Im Gegenteil, die präzisen Beschreibungen der Leichen, die wahrlich keine leichte Kost sind, gaben mir die Möglichkeit, mir alles exakt vorzustellen und den Film in meinem Kopf laufen zu lassen.

Der leichte und lockere Schreibstil von Kathy Reichs setzt sich auch in diesem Roman wieder fort. Die bildliche Sprache und der sehr gut eingesetzte Humor machte es mir leicht, den Roman schnell durchzulesen. Die Kapitel haben durchschnittlich gesehen etwa die gleiche Länge und der Cliffhanger an jedem Kapitelende sorgte dafür, dass ich schnell weiterlesen MUSSTE! Das scheint für Kathy Reichs wirklich typisch zu sein. Nur die vielen fachlichen und französichen Begriffe machten es mir wieder schwer. Meistens habe ich die Begriffe einfach flüchtig überlesen, weil sie für die Handlung nicht von großer Bedeutung sind.

Die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet. Vor allem Tempe ist sehr authentisch und menschlich. Insgesamt schafft die Autorin keine Super-Charaktere, sondern Menschen mit Stärken und Schwächen, Gefühlen und Fehlern. Die Entwicklung von Tempe und Andrew Ryan finde ich sehr spannend. Es ist neben dem Kriminalfall einfach schön an dem Privatleben von Tempe teilzuhaben. Ich finde es großartig, dass die Figuren in jedem Buch die gleichen sind, denn je besser ich die Charaktere kennenlerne, desto mehr kann ich mit ihnen mitfiebern. In jedem Buch erfahre ich ein bisschen mehr von ihr, von ihrer Arbeit und von ihrem Leben, sogar von ihrer Vergangenheit. Das macht für mich den Reiz einer Serie aus. Gut finde ich auch, dass die Nebenrollen eher oberflächlich gehalten werden und Kathy Reichs sich nicht in unwichtigen Beschreibungen verliert.

Die Story ist aus der Ich-Perspektive, aus der Sicht von Tempe, geschrieben und mit steigender Seitenanzahl steigt auch das Tempo und der Plot wird immer komplexer. Das steigert die Spannung vor allem weil ich jemand bin, der dann sofort jede Möglichkeit durchdenkt. Ich frage mich dann immer kann es so sein oder so? Für mich beinhaltet das eine sehr angenehme Entwicklung des Spannungsbogens. Sehr interessant finde ich auch das Thema rund um Sekten und Satanskulte, dem sich Tempe widmet in diesem Buch. Sie recherchiert sehr viel und ich konnte so manchen Blick in diese geheime Welt werfen.

Zitat
Dann zerrte er meinen Kopf am Schal hoch und drückte ihn mit der Hand wieder nach unten. Mein Ohr schrammte über Eis und Kies, Sterne tanzten mir vor den Augen. Immer wieder riß er mir den Kopf hoch und drückte ihn nach unten, und die Sterne verschmolzen miteinander. Blut lief mir übers Gesicht, und ich schmeckte es im Mund. Ich glaubte im Nacken etwas reißen zu spüren. Mein Herz hämmerte. (Seite 144)

Fazit
"Knochenarbeit" ist ein solider Roman, der sich sehr leicht durchlesen lässt. Für alle, die sich nicht von mehreren Handlungsebenen in einem Roman abschrecken lassen und beim Lesen gerne logisch mitdenken und -rätseln möchten ein absolutes Muss. Ich freue mich auf den 3. Band! Von mir eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.09.2017

Amüsante Ansichten zur heutigen Gesellschaft

Generation Doof
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Klappentext
Niklas glaubt, der Dreisatz wäre eine olympische Disziplin. Latoya kennt drei skandinavische Länder: Schweden, Holland und Nordpol. Und Tamara-Michelle hält den Bundestag für einen Feiertag.
Einzelfälle? ...

Klappentext
Niklas glaubt, der Dreisatz wäre eine olympische Disziplin. Latoya kennt drei skandinavische Länder: Schweden, Holland und Nordpol. Und Tamara-Michelle hält den Bundestag für einen Feiertag.
Einzelfälle? Mitnichten. Eine ganze Generation scheint zu verblöden. Der Staatsanwalt von nebenan erzieht seine Kinder mit der Spielekonsole. Germanistikstudenten sind der deutschen Sprache nicht mehr mächtig. Eine Karriere als Popstar erscheint dem Bäckerlehrling verlockender als eine solide Ausbildung.
Wie dumm ist diese Generation wirklich? Anne Weiss und Stefan Bonner müssen es wissen. Denn sie gehören dazu.

Einstieg ins Buch
Im Berliner Europapark lief eigentlich alles nach Plan. Wie jedes Jahr im Januar hatte sich die Schickeria zur Kür der Miss Germany versammelt. ...

Meine Meinung
"Generation doof" ist ein Buch, dass viele alltägliche Situationen erzählt, die ich selbst schon mehrfach erlebt habe. Es geht nicht darum eine bestimmte Generation als dumm darzustellen. Dieses Buch zeigt eher, mit einen kritischen Blick auf die heutige Spaß-Gesellschaft, wie sich beispielsweise der Medienkonsum in den letzten Jahren verändert hat und wie viele von uns damit umgehen. Dass das Smartphone bei den meisten Menschen die komplette Organisation des Lebens ist und die Welt untergeht wenn wir es mal eine Woche nicht nutzen können, zeigt schon, wie sehr wir uns mittlerweile auf Technologien verlassen. Fragen in einem Buch nachschlagen? Wofür gibt es denn Google? Auch die Art unserer Beziehungen zueinander hat sich im Laufe der Zeit verändert. Vielen Menschen fehlt es an Respekt anderen gegenüber. Und das in allen Sparten: Freundschaft, Liebe oder Familie. Überall hat sich der Umgang miteinander verändert.

Die Autoren befassen sich darüber hinaus mit Themen wie dem Bildungssystem und Berufsauffassungen. Hier musste ich oft schmunzeln, da der Berufswunsch "Superstar" mir gegenüber auch schon geäußert wurde. Auch Themen wie Verantwortungsbewusstsein und die guten alten Manieren werden hier genau unter die Lupe genommen. Mein Lieblingsthema Allgemeinbildung kommt ebenfalls nicht zu kurz. Ich kann mich immer hervorragend über die spontanen Antworten der vermeintlich "dummen" Menschen amüsieren.

Für mich war es in verschiedenen Passagen recht interessant festzustellen, dass auch ich in bestimmten Situationen irgendwie zur Generation Doof gehöre. Ich erkenne mich also teilweise in diesem Buch wieder. Das regt zum Nachdenken an und ich glaube, genau das wollen die Autoren auch damit erreichen. Stefan Bonner und Anne Weiss zählen sich selbst ebenfalls zur Generation Doof und nehmen sich selbst mit auf die Schippe. Das macht das Ganze sehr authentisch.

Der Schreibstil ist locker und amüsant. Die integrierten Selbsttests laden immer wieder zur Selbstreflektion ein. Gut gefallen haben mir die kurzen Anekdoten, die die Autoren selbst erlebt haben. Das lockert das Buch wunderbar auf und oft genug habe ich selbst die Augen verdreht, weil mir Situationen sehr bekannt vorkamen. Die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge und die ironischen Überschriften machen neugierig, welcher Bereich der Gesellschaft als nächstes aufs Korn genommen wird. Trotzdem bleibt es eben doch ein Sachbuch und ist nicht zu vergleichen mit der spannenden Literatur, die ich sonst lese. In eins durch konnte ich das Buch nicht lesen, weil es mich nicht so gefesselt hat wie ein Thriller. Ich musste mich eher "durcharbeiten" und habe immer mal wieder zwischendurch ein oder zwei Kapitel gelesen.

Zitat
Natürlich ist Dummheit nicht grundsätzlich verwerflich. Sie ist eine uralte Erfindung und gehört zum menschlichen Dasein einfach dazu. Mann muss hierbei zwischen situationsbezogener und genereller Dummheit unterscheiden, denn selbst ein kluger Mensch verhält sich bisweilen dumm. (Seite 10)

Fazit
Dieses Buch ist keine durchgängige Geschichte, eher eine Erzählung von verschiedenen Alltags-Situationen. Viele Situationen sind tatsächlich recht amüsant, manchmal konnte ich einfach nur mit den Augen rollen. Alles ist interessant und witzig geschrieben, deshalb bekommt es von mir eine solide Leseempfehlung. Für alle, die einfach gerne ein paar Seiten zwischendurch zum Schmunzeln lesen möchten und sich selbst nicht so ernst nehmen, ist dieses Buch genau das Richtige.

Veröffentlicht am 12.09.2017

Spannender forensischer Thriller

Tote lügen nicht
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Klappentext
Tempe Brennans Arbeit ist im wahrsten Sinne des Wortes Knochenarbeit. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am gerichtsmedizinischen Institut von Montreal ist die forensische Anthropologin immer ...

Klappentext
Tempe Brennans Arbeit ist im wahrsten Sinne des Wortes Knochenarbeit. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am gerichtsmedizinischen Institut von Montreal ist die forensische Anthropologin immer dann gefragt, wenn die Mordkommission nicht mehr weiter weiß. Als der Körper der 23-jährigen Isabelle Gagnon, in einzelne Müllsäcke verpackt, aufgefunden wird, drängen sich Tempe alte, grauenvolle Bilder auf: Ein Jahr zuvor musste sie die Leiche einer ähnlich zugerichteten jungen Frau untersuchen. Doch die Polizei sieht zwischen den beiden Fällen keinen Zusammenhang. Der Verdacht auf Serienmord lässt Tempe jedoch nicht mehr los. Auf eigene Faust beginnt sie zu recherchieren, was sie auf die Spur eines psychopathischen Killers führt - und ihn auf die ihre...

Einstieg ins Buch
Ich dachte nicht mehr an den Mann, der sich in die Luft gesprengt hatte. ...

Meine Meinung
Temperance Brennen arbeitet in einem forensischen Institut in Montreal/Kanada und ist gerade dabei die Splitter eines Schädels wieder zu einem Ganzen zusammenzusetzen. Ihr Vorgesetzter teilt ihr mit, dass sie sich einen Fundort in der Nähe des alten Friedhofes angucken soll. Mitarbeiter des Elektrizitätswerks haben ein paar Knochen gefunden. Und obwohl Temperence sich schon aufs Wochenende gefreut hat, macht sie sich unverzüglich auf den Weg dort hin.

Als Temperance, genannt Tempe, die Überreste sieht, hat sie gleich ein ungutes Gefühl, denn sie hat bereits vor einiger Zeit eine Leiche gesehen, die genauso in Müllsäcken verpackt war wie diese. Sie ist sich sicher: Hier hat sie es mit einem Serienmörder zu tun. Doch die zuständige Polizei glaubt ihr nicht und nimmt sie nicht ernst. Tempe lässt sich von den untätigen Polizisten und den verständnislosen Kollegen nicht entmutigen und fängt an auf eigene Faust zu ermitteln. Das jedoch bringt sie in große Gefahr. Denn der Mörder ist skrupellos und eiskalt.

Bei diesem wirklich gelungenen Erstlingswerk von Kathy Reichs finde ich besonders gut, wie authentisch ihr die Protagonistin Tempe gelungen ist. Tempe ist anschaulich und lebendig dargestellt. Sie ist eine Frau, die für ihre Sache kämpft: Aufrichtig, unbeirrt und rücksichtslos. In ihrem Kampf geht es ihr persönlich darum, menschlichen Leichen ihr Gesicht wiederzugeben. Mehr noch geht es Tempe darum, die Wahrheit herauszufinden und den geschädigten und geschändeten Menschen Gerechtigkeit zukommen zu lassen. Das habe ich auch ganz stark daran gemerkt, dass sie die Leichen und Skelette immer sehr detailliert beschreibt und den Opfern dadurch würdevoll Respekt zollt. Ich merkte ihre tiefe Betroffenheit als sie nach und nach das Leben der Opfer aufgedeckt hat.

Der Schreibstil ist flüssig und verständlich. Auch in den Passagen, in denen pathologische Vorgänge erklärt werden und dadurch sehr wissenschaftlich sind, habe ich auch als Laie alles einwandfrei verstanden. Das Lesen ist dadurch sehr angenehm gewesen. Die Kapitel waren nicht zu lang und am Ende des Kapitels gab es immer einen schönen Cliffhanger. Das Weiterlesen wurde damit zum MUSS!

Der Spannungsaufbau ist Kathy Reichs sehr gut gelungen. Stück für Stück baut sich der Spannungsbogen auf, ich konnte teilweise gar nicht schnell genug die Seite umblättern, damit ich sehe wie es weitergeht. Die Spannung steigt in diesem Roman stetig und baut sich bis zum Finale wunderbar auf.

Die Geschichte ist aus Sicht von Tempe geschrieben, also in der Ich-Perspektive. Da Tempe autobiografisch Kathy Reichs sehr ähnlich ist, wirkt das absolut authentisch.

Zitat
Ich versuchte mich zu entspannen und lauschte noch angestrengter, aber das einzige Geräusch, das ich hörte, war mein eigener Herzschlag. In der Wohnung war es unheimlich still. Und dann hörte ich es. (Seite 299)

Fazit
Ich bin seit diesem Roman absoluter Fan von Kathy Reichs. Der Auftakt ihrer Schriftsteller-Karriere mit "Tote lügen nicht" ist ihr wirklich gelungen. Wer keine Angst vor detaillierten Beschreibungen von Mordopfern hat, der sollte diesen Roman unbedingt lesen. Das hier ist kein emotionsloser Pathologen-Krimi, sondern eine spannende Geschichte einer Anthropologin, die vor nichts zurückschreckt um die Wahrheit herauszufinden. Von mir eine klare Leseempfehlung!