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Veröffentlicht am 15.05.2024

Wertvoll

Sohn der Hamas
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Mosab Hassan Yousef der „Grüne Prinz“ nimmt uns in diesem Buch mit hinein in eine unglaubliche – im wahrsten Sinne des Wortes – Geschichte. Als Sohn eines der Gründungsmitglieder der Hamas, genießt er ...

Mosab Hassan Yousef der „Grüne Prinz“ nimmt uns in diesem Buch mit hinein in eine unglaubliche – im wahrsten Sinne des Wortes – Geschichte. Als Sohn eines der Gründungsmitglieder der Hamas, genießt er hohes Ansehen und gewinnt tiefe Einblicke in die Vorgehensweise der Terrorgruppe, die wie ein Geist operiert und deshalb nicht fassbar ist. Gleichzeitig lebt er aber auch als Spion für den israelischen Geheimdienst ein Doppelleben, das ihm alles abverlangt.
Ehrlich berichtet er nicht nur von vielen Vorkommnissen, sondern auch von den inneren Kämpfen, die er hatte, besonders da sich das Bild seines Vaters und wie dieser den Islam lebte nicht mit dem deckte, was die Hamas propagandiert.
Sein Bericht zeigt die zwei Seiten des Islam auf – der mit Liebe und Barmherzigkeit beginnt, umso hingegebener man jedoch wird, desto mehr wird man von Hass gegen alle Nichtgläubige erfüllt, bis hin zu dem Punkt, dass man zum Dschihad aufruft. Auch Mosab hätte so ein Muslim werden können, doch dann begegnet er Christen und liest das Neue Testament. Jesu Lehren faszinieren ihn und sind für ihn absolut logisch, weshalb er anfängt sein Leben danach auszurichten.
Das wiederum führt ihn in immer mehr Gewissenskonflikte.
Gerade mit dem heutigen Blick in den Nahen Osten, empfinde ich dieses Buch als große Hilfestellung um die Hintergründe des Konflikts zwischen den Palästinensern und Israelis besser zu verstehen.
Mosab berichtet klar, leicht verständlich und authentisch von seinen Erfahrungen und Erlebnissen und beschönigt auch nicht die Fehler, die gemacht wurden. Während der sachlichen Berichterstattung konnte ich trotzdem durchgängig die Liebe des Autors für sein Volk und seine Familie spüren und wie sehr sein Herz für sie bricht.
Fasziniert habe ich verfolgt, wie er vom Israelhasser zum Freund der Juden bis hin zum Jesusnachfolger wurde. Seine ehrliche Auffassung über sich selbst hat mich besonders berührt, und sein Mut – aufzustehen und die Wahrheit zu sprechen, wo so viele Menschen die Wahrheit nicht hören möchten, finde ich absolut beeindruckend.
Auch wenn es viele Fakten waren, die wiedergegeben wurden, und es um viel Leid und Hoffnungslosigkeit geht, konnte ich trotzdem die Hoffnung des Autors durchscheinen sehen, dass Veränderung möglich ist.
Nach 10 Jahren im Dienst für den Schin Bet (Israelischer Geheimdienst), verlässt Mosab das Land und geht in die USA. Seit dem letzten Oktober ist er nun auch verstärkt unterwegs und klärt die Menschen auf. Ich hoffe und wünsche mir, dass wir Menschen mit der Hilfe Gottes wirklich die Wahrheit erkennen können, welche bösen Mächte hinter diesen Kämpfen stecken und, dass wir trotz allem, das Leid der Menschen nicht aus dem Blick verlieren, sondern dort, wo es uns möglich ist, Hilfe leisten.
Ich möchte dieses Buch jedem ans Herz legen, der etwas mehr über die Hintergründe des Nahost-Konflikts erfahren möchte.

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Veröffentlicht am 11.05.2024

Schöne Novellensammlung

Das Novellen-Quartett
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Das Novellen-Quartett enthält vier unterschiedliche Novellen.
Den Anfang macht „Westwärts leuchten die Sterne“. In dieser Geschichte befinden wir uns während des 2.Weltkriegs und begleiten Willi während ...

Das Novellen-Quartett enthält vier unterschiedliche Novellen.
Den Anfang macht „Westwärts leuchten die Sterne“. In dieser Geschichte befinden wir uns während des 2.Weltkriegs und begleiten Willi während seiner Ausbildung zum Soldaten, seines Einsatzes an der Front, wie er Maria begegnet und wie er den Sternen folgend wieder nach Hause findet.
Harmonia mundi – Das Vermächtnis des Himmelsvermessers entführt uns in ein Gespräch zwischen Johannes Kepler und seinem Steinmetz, der seinen Grabstein herstellt ihn als Seelsorger aber auch auf dem Sterbebett begleitet. Die Geschichte entführt in die Welt des Sternenhimmels, der Physik und auch Mathematik und verknüpft die ganzen Dinge mit Gott dem Ewigen und setzt Keplers Leben auch ins Licht des Evangeliums. Diese Geschichte mochte ich am allerliebsten, da mich diese ganzen Entdeckungen etc. unglaublich fasziniert haben und die aus der Geschichte auch wieder sehr klar wurde, wie groß und genial Gott sich alles gedacht hat und wie die Naturwissenschaften dies aufzeigen.
Die dritte Novelle „Mit den Augen der Odile“ beschäftigt sich mit der Schutzheiligen des Elsass. Ich finde solche Geschichten immer interessant zu lesen. Odile lebte im 7.Jahrhundert, hatte Wunder erlebt und vollbracht und ihr ganzes Leben in den Dienst für Gott gestellt. Auch wenn ich mit der Heiligenverehrung nicht viel anfangen kann, sind es doch solche Geschichten, die etwas deutlicher erklären, warum manche Personen als Heilige verehrt werden. Für mich zeigen solche Geschichten auch die Faszination des Menschen nach dem Übernatürlichen und dem Wunsch, selbst auch Wunder zu erleben.
Nachdem die ersten drei Geschichten in der Vergangenheit spielten, kommen wir mit der letzten Novelle „Rückkehr nach Regensburg“ in die Gegenwart, wenn auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit des Protagonisten stattfinden. Richard ist mit seinem Freund Christian in Regensburg, seiner ehemaligen Heimatstadt, zu Besuch. Unerwartet begegnet er dort seiner alten Jugendliebe Dana und erlebt einen zweiten Frühling. Diese Geschichte ist der Auftakt zu einer anderen Reihe des Autors.
Ein tolles Büchlein, das sich leicht zwischendurch lesen lässt, da jede Geschichte an sich nur 55-80 Seiten lang ist und von mir eine Weiterempfehlung bekommt!

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Veröffentlicht am 06.05.2024

Ein absolut wichtiges Kinderbuch

Alles an mir ist von dir, Gott
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Dieses Buch gehört meiner Meinung nach in jeden Haushalt, denn es hilft Barrieren, die durch ungesunde Scham entstanden sind, abzubauen und verhilft Eltern dazu ungezwungen und natürlich mit den Kindern ...

Dieses Buch gehört meiner Meinung nach in jeden Haushalt, denn es hilft Barrieren, die durch ungesunde Scham entstanden sind, abzubauen und verhilft Eltern dazu ungezwungen und natürlich mit den Kindern über ein sehr wichtiges Thema zu reden.
Ich habe 3 ältere Kinder, die schon im Kindergartenalter an Gewaltpräventionskursen teilgenommen haben und ich muss sagen, dass alles, was sich in diesem Buch findet, auch in diesen Kursen so gelehrt wurde. Darum freue ich mich jetzt umso mehr, dass ich ein Buch zur Hand habe, dass nicht nur die wichtigen Dinge, wie man sich gegen sexuellen Missbrauch schützen kann vermittelt. Sondern auch noch klar macht, dass Gott es war, der sich unseren Körper und alles andere ausgedacht hat und dass es gut ist, nicht schamhaft.
Das Buch ist schön aufgemacht und ich mag die Illustrationen wirklich sehr.
Die Tipps an die Eltern im hinteren Teil des Buches geben einen hilfreichen Leitfaden, um natürliche Gespräche mit den Kindern führen zu können und dieses Buch hilft dabei, dass es ganz natürlich und schambefreit stattfinden kann. Ich freue mich, es demnächst auch mit meiner 3-jährigen zusammen anzuschauen und darüber zu lesen und auch die angehenden Teenager können noch von dem Buch profitieren.
Eine absolute Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 06.05.2024

Ein spannender Roman

Ins Herz geprägt
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Mit „Ins Herz geprägt“ halten wir den ersten ins Deutsche übersetzte Roman von Crystal Caudill in den Händen.
Die Geschichte um Theresa, Broderick, Colonel Plane, Edward, Nathaniel und noch einiger weiterer ...

Mit „Ins Herz geprägt“ halten wir den ersten ins Deutsche übersetzte Roman von Crystal Caudill in den Händen.
Die Geschichte um Theresa, Broderick, Colonel Plane, Edward, Nathaniel und noch einiger weiterer Personen spielt in Cincinnati, Ohio 20 Jahre nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg.
Die Autorin vermag es meisterhaft die verschiedenen Persönlichkeiten zu beschreiben, ohne alles sofort preiszugeben und so war es, dass manch eine Person sich erst im Laufe der Geschichte vollständig zu erkennen gab. Ich mochte es zu lesen, dass manche Personen sich tatsächlich als die herausstellten, als die ich sie eingestuft hatte und andere mich doch noch überraschten, indem sie nicht das waren, was ich dachte.
Der Krimianteil nimmt in der Geschichte den Hauptteil ein. Die Liebesgeschichte kann man als Liebesdreieck (Trope: Love Triangle) bezeichnen. Leider sind die meist nicht so ganz mein Fall, weshalb ich mich hier auch etwas schwer damit getan habe. Theresa wurde vor Jahren von Brody verlassen und ist nun gewillt ihren Verlobten Edward zu heiraten, einfach um auf Nummer sicher zu gehen. Dabei ist von Anfang an ersichtlich, dass zwischen den anderen beiden immer noch eine tiefe Liebe herrscht. Theresas Verhalten, wie sie Broderick immer wieder nahekam, trotz ihrer Verlobung mit einem anderen Mann, fand ich persönlich unpassend und hat mich teils auch gestört. Auch wenn Edward es einem leicht gemacht hat ihn nicht zu mögen und ich Theresas Verhalten somit schon auch nachvollziehen kann.
Theresa kam mir manchmal zu gutgläubig vor. Dann wieder rebellisch oder aufmüpfig oder gar unbelehrbar. Auch wenn man ihr zugestehen muss, dass sie Grips hat und oftmals richtig lag mit ihren Vermutungen, war sie teilweise doch sehr festgefahren in ihrer eigenen Meinung. Beeindruckend war aber, dass sie sich als Frau um Dinge kümmert, die Frauen zu der damaligen Zeit eigentlich nicht zugestanden wurden und sie so manche Hürde mit ihrer kreativen Vorgehensweise überwindet.
In der Beziehung zu ihrem Großvater, der sie als „kleine Soldatin“ erzogen hat, sieht man wie stark die Liebe ist und wie viele Fehler sie zu übersehen und Sünden zuzudecken bereit ist. Sie ist bereit die Schulden, die der Colonel angehäuft hat, zu begleichen und will auch lange nicht glauben, dass ihr Großvater nicht der „gute“ Mann war, den sie zu kennen geglaubt hatte.
Brody ermittelt verdeckt beim Secret Service und versucht einen Geldfälscherring auszuschalten. Theresa gerät ins Visier und er gerät in einen Zwiespalt. Er muss sich der Frage stellen, was ihm wichtiger ist: Seine Arbeit oder Theresa, die Liebe seines Lebens. Dieser innere Konflikt und der Kampf um die richtigen Entscheidungen waren in meinen Augen grandios herausgearbeitet. Durch einen herben Verrat hatte er das Vertrauen in die Menschen verloren und tut sich schwer zu vergeben. Genau wie Theresa kämpft auch er damit Gott zu vertrauen und die Kontrolle abzugeben. Beide versuchen krampfhaft ihr Leben selbst in gute Bahnen zu lenken und treffen Entscheidungen aus falschen Überlegungen heraus, die ihnen zum Nachteil gereichen.
Kurze Gebete offenbaren gut die innere Zerrissenheit der Protagonisten und zeigen immer mehr auf, wo es hapert. Theresas Freundin Lydia mochte ich sehr gerne, denn sie war wie ein Leuchtturm, der Theresa immer wieder den Weg geleuchtet und sie besonders darin bestärkt und ermutigt hat Gott zu vertrauen. Gleichzeitig hat sie ihr aber auch die Wahrheit vor Augen gehalten, als diese sich über ihren Mangel an Beziehung mit Gott beklagt: „Ich will dich nicht vor den Kopf stoßen, Theresa, aber es ist an der Zeit, dass du deine Rolle in dieser Beziehung akzeptierst und sie auch wahrnimmst. Man kann niemanden lieben oder ihm vertrauen, mit dem man keine Zeit verbringt.“ (S.248)
Insgesamt fand ich die Geschichte interessant und spannend, wobei ich leider sehr lange keinen tiefen Bezug zu den Personen aufbauen konnte.
Erst auf Seite 309 hat es sich für mich geändert. Hier gab es eine Szene, in der Theresa meint Gott zu hören, der ihr eine Frage stellt. Und diese Frage hat bei mir eingeschlagen wie eine Bombe und sich direkt auf meine Tränendrüsen ausgewirkt. Ab dem Moment waren dann all die Dinge, die mich gestört hatten, hinfällig, da es mich emotional berührt hat. Diese emotionale „Verbindung“ hätte ich mir gerne schon zu Beginn gewünscht, denn dann wäre das Buch mit Sicherheit zu einem Highlight für mich geworden.
Nichtsdestotrotz eine absolute Leseempfehlung von mir für dieses Buch!

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Veröffentlicht am 28.04.2024

Ein tolles Abenteuer

Wie wir eine versunkene Stadt suchten und dabei beinahe das Klima gerettet hätten
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Urlaub auf einer Insel in Kroatien. Emmi kann sich wahrlich was Besseres vorstellen und als sie dann auch noch bemerkt, dass ihr Gepäck zuhause geblieben ist und sie auf Kleidung von Neva, einem Mädchen ...

Urlaub auf einer Insel in Kroatien. Emmi kann sich wahrlich was Besseres vorstellen und als sie dann auch noch bemerkt, dass ihr Gepäck zuhause geblieben ist und sie auf Kleidung von Neva, einem Mädchen auf der Insel, angewiesen ist, kippt die Stimmung erstmal vollends. Doch nach dem holprigen Start geht das Abenteuer erst richtig los!
Dieses Buch ist Band 2 der Himmelweit-Geschwister. Ich kenne den ersten Teil nicht, hatte aber auch nicht das Gefühl, das ich es vorher hätte lesen müssen. Doch ehrlicherweise muss ich sagen, dass die kleinen Rückblicke auf jeden Fall die Neugierde geweckt haben und Band 1 vermutlich auch noch einziehen wird.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Emmi, einem 13-jährigen Mädchen erzählt. Sie und 4 ihrer Geschwister (die älteste Schwester ist zuhause geblieben) lernen gleich zu Beginn ein Mädchen und zwei Jungs kennen. Neva kennt die Geschichte und Legenden der Insel sehr gut und berichtet von einer versunkenen Stadt. Mit einem Segelboot machen sie sich auf den Weg und wie es ihnen bei diesem Abenteuer erging, darf jeder gerne selbst lesen!
Die einzelnen Kinder fand ich sehr nett und sympathisch. Manch alterstypisches Verhalten hat mich zum Schmunzeln gebracht.
Eingestreute Infos zum Umweltschutz und dem Klima, genauso wie biblische Konzepte waren wohldosiert und selbst für mich als erwachsene Person ermutigend. Der Glaube war etwas ganz Natürliches, das auch für die anderen Kindern, die nichts damit zu tun hatten, nachvollziehbar wurde. Die Entwicklung der Geschichte war für mich schlüssig und auch wenn das Ende offenblieb, finde ich, dass es die einzig logische Lösung war.
Ein Kinderbuch, das nicht nur Heile-Welt-Themen behandelt, sondern sich auch mit den Schwierigkeiten und Herausforderungen des Lebens auseinandersetzt und doch durchgehend Hoffnung vermittelt und Mut macht. Das Buch zeigt schön auf, dass selbst Kinder schon große Dinge bewegen können.
Eine Leseempfehlung von mir – zum Selberlesen oder Vorlesen für etwas jüngere Kinder.

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