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Veröffentlicht am 30.12.2023

Interessante Erklärung zu den Weisen und dem Stern von Betlehem

Das Geheimnis der Sterndeuter
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Wer waren die „Drei Weisen“ die in keiner Krippenszene fehlen dürfen und was hat es mit diesem Stern auf sich, dem sie gefolgt sind?
Daniel Kolenda, Pastor und Evangelist, setzt sich genau mit diesen Fragen ...

Wer waren die „Drei Weisen“ die in keiner Krippenszene fehlen dürfen und was hat es mit diesem Stern auf sich, dem sie gefolgt sind?
Daniel Kolenda, Pastor und Evangelist, setzt sich genau mit diesen Fragen auseinander und zeigt interessante Verbindungen zum Leben und den Prophetien des Daniel im Alten Testament auf.
„Es wurden viele Theorien aufgestellt, was die Sterndeuter eigentlich am Himmel über Israel gesehen haben mögen. Manche Spekulationen gehen von einem zufälligen Aufeinandertreffen sehr heller Sterne, einem Kometen oder einer Supernova aus. Doch meiner Meinung nach gehen Erklärungen, die sich nur auf natürliche Phänomene beziehen, nicht weit genug. Ich möchte dir erklären, warum ich das so sehe.“ (S.31)
Bisher habe ich erst eine Predigt zum Stern von Bethlehem gehört, deshalb finde ich die Erklärungen, die Daniel Kolenda dazu gibt höchst interessant und theologisch auch haltbar. Auch was er zu den Sterndeutern sagt, die Sicht auf ihre Herkunft und der Blick in die Vergangenheit öffnen neue Perspektiven.
Ich lese das Büchlein immer wieder gerne.
Das Cover finde ich auch sehr ansprechend. Die silberne Schrift ist geprägt und die Farben sind richtig kräftig und leuchtend. Es sticht einem auf jeden Fall gleich ins Auge.
Beziehen kann man es direkt über den Shop von CfaN (Christus für alle Nationen) oder man schaut gebraucht danach.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Kein Cozy Crime

Mord im Christmas Express
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Klappentext:
Schneechaos. In letzter Sekunde erreicht die pensionierte Polizeibeamtin Roz ihren Nachtzug. Zum Glück, denn sie muss unbedingt pünktlich von London ins schottische Fort William kommen – rechtzeitig ...

Klappentext:
Schneechaos. In letzter Sekunde erreicht die pensionierte Polizeibeamtin Roz ihren Nachtzug. Zum Glück, denn sie muss unbedingt pünktlich von London ins schottische Fort William kommen – rechtzeitig zur Geburt ihrer Enkelin. Mit ihr an Bord befinden sich unter anderem eine junge Influencerin, ein narzisstischer Reality-TV-Star, eine schlagfertige alte Dame samt Katerchen, eine reichlich dysfunktionale Familie und der Staatsanwalt Craig, der in Roz eine versteckte Saite anschlägt. Doch dann entgleist der Zug plötzlich im dichten Schneetreiben. Und während die Geburt zu Hause immer dramatischer verläuft, geschieht an Bord ein Mord, der bei Roz alte Wunden aufreißt. Es wird nicht bei einem Opfer bleiben. Wen trifft es als nächstes, und wird Roz es rechtzeitig verhindern können? Hat sie die Chance, den Kreislauf der Gewalt endlich zu durchbrechen?

Dieses Buch hat ein unglaublich tolles Cover. Es ist nicht einfach nur bedruckt, sondern auch geprägt, weshalb es mir sofort ins Auge gefallen ist und nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war klar, das es mit nach Hause musste.
Geschrieben ist es entweder in der Erzählerperspektive mit Fokus auf Meg, die junge Influencerin, Roz, die Ex-Polizistin oder auf Killa, wie sich der Mörder selbst bezeichnet.
Der Schreibstil ist leicht zu lesen und die verschiedenen Perspektiven machen die Sache spannender und ich habe gerne mitgeraten, wer der Täter ist.
Es wird als zeitgenössischer Agatha Christie Krimi bezeichnet. Ganz so ausgeklügelt oder komplex ist dieser Krimi meiner Meinung nach jedoch nicht, auch wenn es sich um einen Rätselkrimi handelt.

Für meinen persönlichen Geschmack lag eine zu große Betonung auf den sexuellen Identitäten bzw. Orientierungen der Personen. Ich habe mir auch manch neues Wissen angeeignet, wobei ich das alles nicht unbedingt habe wissen wollen. Da fragt man sich doch, was es nicht alles noch gibt.
Während dem Lesen dachte ich auch immer wieder, dass wenn es auch spoilern würde, eine Triggerwarnung absolut notwendig wäre, denn es handelt sich auf gar keinen Fall um einen Cozy Crime.
Grundsätzlich finde ich, ist das Buch gut geschrieben und schnell gelesen werden kann.
Richtig fesselnd fand ich den Fall aber nicht und bis auf eine Wendung, die ich nicht habe kommen sehen, fand ich es auch nicht schwer den Fall zu lösen.
Ich hatte eindeutig etwas anderes erwartet, weshalb mich das Buch doch enttäuscht hat. Schade, denn es hatte Potenzial.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Wahre Liebe vergeht nicht.

Strangers Now
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Strangers Now: Someday schließt sich an den Vorband: Strangers Now: Yesterday nahezu nahtlos an und erzählt, wie es dem mittlerweile erfolgreichen Schauspieler Willem und Sophie weiter erging.
Wir begleiten ...

Strangers Now: Someday schließt sich an den Vorband: Strangers Now: Yesterday nahezu nahtlos an und erzählt, wie es dem mittlerweile erfolgreichen Schauspieler Willem und Sophie weiter erging.
Wir begleiten die beiden auf ihren Lebenswegen, die sich trotz Trennungen, immer wieder kreuzen. Auch wenn es für ihre Liebe keine Chance zu geben scheint, erlebt man am Ende, dass die echte Liebe mehr überwinden, ertragen, erhoffen oder gar aufgeben kann, als man es je für möglich gehalten hätte. Und dass sie selbst nach Jahrzehnten, nichts von ihrer Macht einbüßt.
Konnte ich am Ende des ersten Buches Will überhaupt nicht ausstehen, so wächst er mir in diesem Band gleich von Beginn an ans Herz. Ich konnte mit ihm leiden, fühlen, den Verlust nachfühlen. Verstehen, warum er die Dinge tut, die er tut und warum er sich in Situationen so entscheidet, wie er es macht, auch wenn es böse Konsequenzen für ihn und auch Sophie nach sich zieht. Ich mochte, wie er sich immer weiterentwickelt, erwachsen wird. Anfängt sich und seine Bedürfnisse auch wahrzunehmen und letztlich erkennt, was im Leben wirklich zählt und dafür bereit ist die Prioritäten anders (richtig?) zu setzen.
Sophie ist mir immer noch sympathisch. Ich bewundere ihre Kraft und Stärke, sich ihrer Vergangenheit zu stellen, neue Schritte zu wagen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ihr Charakter entwickelt sich schön weiter. Sie ist weiterhin eine Kämpfernatur und gibt nicht einfach auf. Auch wenn ich eine ihrer Entscheidungen nicht gut fand, konnte ich verstehen, was sie dazu bewogen hat und ich hätte ihr gewünscht, dass sie ihr Glück in dieser Entscheidung findet.
Emilia Flynn hat auch in diesem Buch wieder einen wundervollen Schreibstil. Sie haucht den Charakteren nicht nur Leben ein, sie schafft es auch mit ihren Worten Emotionen und Empfindungen zu transportieren. Man kann die Orte und Charaktere vor Augen sehen.
Wie im echten Leben, gibt es auch im Buch immer wieder Längen, in denen nichts allzu Spannendes geschieht, da Gefühle, Situationen o.Ä. ausgiebig beschrieben werden. Da hätte man vielleicht etwas kürzen können, hat mich aber nicht weiter gestört. Das Einzige, was ich persönlich nicht so mochte, waren manche Ausdrücke, die man meiner Meinung nach auch anders hätte wählen können. Jedoch glaube ich, dass sie dem Sprachgebrauch entsprechen.
Wenn man beide Bücher als eine Einheit sieht, nicht voneinander trennt, dann ist dieses Buch unglaublich ergreifend. Schon nach den ersten paar Seiten war ich kurz vorm Weinen. Auch dieses Mal war es keine leichte Liebesgeschichte. Da ich solche für gewöhnlich nicht lese, war es herausfordernd für mich, jedoch auch bereichernd, da ich eine unglaublich große Bandbreite an Emotionen durchlaufen habe.
Dieses Buch ist für Liebhaber von tiefgründigen, emotionalen Liebesgeschichten, die den langen und harten Weg nehmen, auf dem die Liebenden aber wachsen und stärker werden.

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Veröffentlicht am 21.12.2023

Eine tragische Liebesgeschichte

Strangers Now
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In „Strangers Now – Yesterday“ von Emilia Flynn starten wir im Jahr 2014. Hier lernen wir William Fraser, einen erfolgreichen Schauspieler kennen. Doch er kämpft an verschiedenen Fronten, so z.B. mit seiner ...

In „Strangers Now – Yesterday“ von Emilia Flynn starten wir im Jahr 2014. Hier lernen wir William Fraser, einen erfolgreichen Schauspieler kennen. Doch er kämpft an verschiedenen Fronten, so z.B. mit seiner Familie. Nach einem beunruhigenden Anruf von seiner Schwester, fliegt er zurück nach Canterbury, in seine Heimat.
An dieser Stelle springt die Geschichte in die Vergangenheit und wir lernen Sophie kennen, die vor ihrer schweren Vergangenheit auf der Flucht ist und in einem Pub Unterschlupf und Arbeit findet. Hier trifft sie auf den 22-jährigen Cambridge Studenten Willem. Die beiden stammen aus zwei unterschiedlichen Welten, die nicht kompatibel scheinen, fühlen sich aber schnell zueinander hingezogen. Häppchenweise Rückblicke geben Einblick in Sophies Vergangenheit. Dazwischen erlebt man Sophie und Willem in verschieden Situationen im Jahr 1997.
Neben den zwei Hauptprotagonisten lernt man im Buch noch Willems Familie und Freunde kennen, sowie die Besitzerin des Pubs und noch ein paar andere Personen. Alle sind gut herausgearbeitet und es bereitet keine Probleme sie zuzuordnen oder auseinanderzuhalten. Manche waren schwierigere Persönlichkeiten als andere, so wie Menschen im richtigen Leben nun mal auch sind. So gab es hier tatsächlich aber auch Personen, die mir sogar lieber waren als der Hauptprotagonist.
Dieses Buch ist mein erstes von Emilia Flynn. Ich kenne keines ihrer anderen Bücher bisher und da ich immer offen bin Bücher von für mich neuen Autoren kennenzulernen und der Klappentext sich für mich sehr interessant angehört hatte, habe ich mich auf das Buch beworben. Die Freude war dann auch groß, dass ich bei der Leserunde dabei sein durfte.
Das Buch ist eine Liebesgeschichte. Aber nicht wie ich erwartet hatte eine leichte, romantische Liebesgeschichte. Nein, es handelt sich hierbei um eine traurige, teilweise melancholische und tragische Geschichte, die viel tiefer geht als die vielen oberflächlichen Kitschromane, die man liest, wenn man nicht denken möchte, sondern nur entspannen.
Am Anfang des Buches findet sich eine Triggerwarnung, und diese sollte auch beachtet werden. Ich hatte sie im eBook leider übersehen. Da die Szenen in sehr bildhafter Sprache beschrieben sind, musste ich tatsächlich manch eine Lesepause einlegen, um das Geschriebene zu verdauen.
Sophie ist ein unglaublich sympathischer Charakter. Sie ist mir von Anfang an ans Herz gewachsen. Ihre Entwicklung ist schön gezeichnet. Sie wird im Laufe der Geschichte immer selbstsicherer, traut sich auch ihre Meinung zu äußern. Sie fängt an ihr Leben in die Hand zu nehmen und es positiv zu verändern. Dank der Hilfe durch ihre Chefin lernt sie, nicht länger in der Vergangenheit stecken zu bleiben, sondern mutig zu sein und nach vorne zu gehen.
Will war mir zunächst auch sehr sympathisch und ich hatte Mitleid mit ihm. Als Schauspieler hat er sehr damit zu kämpfen, dass er nicht einfach nur er selbst sein kann, sondern immer in einer Rolle gefangen zu sein scheint. Doch in der Rückblende als junger Mann, wird er mir von Kapitel zu Kapitel unsympathischer. Sein Verhalten ist zwiegespalten. Einerseits ist er aufopferungsvoll und fürsorglich im Umgang mit seiner kleinen Schwester und andererseits ist er ein absoluter Egoist. Es geht ihm nur um sich selbst und darum seine Bedürfnisse zu befriedigen. Das zeigt sich z.B. auch in dem unglaublichen Verschleiß an Frauen, die er nur benutzt und dann nach einer Weile entsorgt. Solches Verhalten bei Männern ist für mich ein absolutes No Go. Das führte dann leider dazu, dass ich auch seine „guten“ Handlungen dann nicht mehr ernst nehmen konnte. Er ist in seinen Ansichten teilweise festgefahren und hat kein Bestreben danach, sich für die Sichtweise anderer zu öffnen. Seine Vergangenheit sollte Erklärungen für sein Verhalten liefern, konnte mich aber nicht überzeugen. Das Streben nach der Anerkennung seines Vaters steht für ihn über allem und jeden, auch wenn ihm das offenbar nicht bewusst ist oder es nicht wahrhaben will. Das alles führte dazu, dass ich ihn am Ende leider nicht mehr wirklich mochte.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Das Sprachvokabular entspricht dem Jargon der damaligen Zeit, ob man das mag oder nicht ist persönliche Ansichtssache. Auch wenn es in der Mitte etwas langatmig wurde und mir die Spannung teilweise etwas gefehlt hat, bin ich doch zügig durchgekommen. Und was Emilia Flynn auf jeden Fall beherrscht, ist, dass man unbedingt weiterlesen möchte, auch wenn man nicht ganz einverstanden war mit dem, was man gelesen hat. Und so werde ich auch den zweiten Band lesen, denn ich möchte wirklich wissen, wie es mit den beiden weiterging.
Fazit:
Dieses Buch hat in mir einige Emotionen geweckt. Jedoch nicht die, die ich erwartet hatte. Anstelle mit dem Liebespaar mitzufiebern und zu schmachten, war ich teilweise wütend auf Wills Verhalten. Unverständnis für Sophie überkam mich auch ein paar Mal, das sie wirklich bereit war, diesem Typen weiter eine Freundin zu sein und auf ihn zu warten.
Harte Themen, die mit der Zeit aufgedeckt und besprochen und hoffentlich auch verarbeitet werden, machen die Geschichte zu einer schweren Kost, und selbst nach einigen Tagen Nachdenkens bin ich immer noch hin- und hergerissen und weiß nicht, ob ich das Buch nun mochte oder nicht. Ich bin hin- und hergerissen, weshalb ich es auch unglaublich schwer finde eine Bewertung abzugeben. Normalerweise hängen mir Bücher nicht so lange nach.
Wenn es danach geht, ob mir das Buch nachgeht und lange im Gedächtnis bleiben wird: Dann bekommt es 5 Sterne.
Wenn es danach geht, ob man von der Geschichte gefesselt war und mit den zwei Liebenden mitgefiebert hat, weil man es auch spüren konnte, dass sie füreinander gemacht sind und bereit sind für den anderen alles zu opfern? Dann gibt es von mir leider nur 2 Sterne.
Doch das ist mein subjektives Empfinden. Deshalb bekommt es von mir 3,5 Sterne, mit der Tendenz zu 4.
Handwerklich hat die Autorin hier nämlich klasse Arbeit geleistet. Die Geschichte ist grundsätzlich interessant und hat viel Potenzial. Doch dadurch, dass mir Will und sein Verhalten so unsympathisch waren, hat das Buch es jedoch leider nicht geschafft mich bis zum Ende zu begeistern.
Da das Buch aber spannend aufhört, werde ich den zweiten Teil auf jeden Fall noch lesen, da ich wissen will, wie es weiter geht und dort vielleicht auch noch mehr über manch einen Nebencharakter erfahren werde. Ich könnte mir auch vorstellen, dass erst durch das Kennen der ganzen Geschichte auch Wills Verhalten nochmals in ein anderes Licht gerückt wird.
Und wer weiß, vielleicht erscheint mir dieses Buch dann im Nachhinein doch besser, wenn ich die Dilogie ausgelesen habe. Wäre nicht das erste Mal, dass mich ein Buch erst nach dem Lesen des Folgebandes gewinnen konnte.

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Veröffentlicht am 14.12.2023

Ein zauberhaftes Märchen, gespickt mit Humor und Weisheit

Ein Frosch, der auszog, ein Prinz zu werden
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Frosch Siegfried schmachtet aus der Ferne Prinzessin Odette an, die von einem bösen Zauberer gefangen gehalten wird. In seiner tiefen Liebe zu ihr beschließt er alles dafür zu tun, um sie zu retten. Nachdem ...

Frosch Siegfried schmachtet aus der Ferne Prinzessin Odette an, die von einem bösen Zauberer gefangen gehalten wird. In seiner tiefen Liebe zu ihr beschließt er alles dafür zu tun, um sie zu retten. Nachdem er auf Felix, aka der Gestiefelte Kater, trifft, ist er überzeugt ein Prinz werden und die Prinzessin retten zu können. Auf dem Weg zur Rettung begegnen Siegfried viele verschiedene Wesen aus dem Märchenuniversum die ihn mal mehr oder weniger in seinem Unterfangen unterstützen.

Jacqueline Weichmann-Fuchs schreibt hier eine Märchenadaptionen, die nicht nur Spaß macht zu lesen. So werden auch verschiedene gesellschaftlich relevante Themen angesprochen und in die Geschichte eingeflochten.
Für mich war dieses Buch das erste aus ihrer Feder, aber ich muss gestehen, ich bin restlos begeistert! Und dank der verschiedenen Hinweise auf andere Märchen, die immer dann eingestreut werden, wenn neue Charaktere zur Handlung hinzukommen oder auf Szenen aus anderen Geschichten Bezug genommen wird, bin ich so gespannt auf ihre anderen Bücher, dass ich mir schon ein weiteres bestellt habe.

Die Protagonisten sind alle richtig gut ausgearbeitet. Siegfried als Frosch hat selbstlose Eigenschaften, dem es mehr um das Glück des anderen geht als um sein eigenes. Er ist sogar bereit sein Leben für die Rettung von Odette zu geben. Er hat einen Traum, und diesem folgt er, trotz aller Entmutigung, die ihm entgegenschlägt. Auch als Mensch verliert er seine Selbstlosigkeit nicht, sondern folgt treu seinen Prinzipien. Doch trotz allem, was man gewinnt, hat das Buch auch nicht verheimlicht, dass seinem Traum zu folgen, auch Verlust bedeuten kann. So hat Siegfried neben seiner Familie, auch seine geliebte Fähigkeit, sich hüpfend fortzubewegen, verloren, was für ihn schwer zu verkraften war. Letztendlich überwiegt das, was man gewinnt, aber jeden Verlust.

Odette ist in erster Linie eine Prinzessin. Traumatisiert, nachdem sie aus ihrer Gefangenschaft befreit wurde, sieht sie sich dem Schicksal gegenüber, einen Prinzen heiraten zu müssen. Siegfried, der sich noch in der Phase des Lernens, was das Menschsein betrifft, befindet, kommt bei Odettes Eltern nicht so gut an, weshalb sich Prinz Elias in den Vordergrund schiebt und ihre Hand erzwingen möchte.
Mit der Zeit verliebt sich Odette zwar in Siegfried, kann ihre Abneigung Fröschen gegenüber jedoch nicht verleugnen, weshalb es bis zum Ende spannend bleibt, was mit den beiden passieren wird. Ihre persönliche Entwicklung, in der sie erkennt, was sie möchte und auch lernt für ihre Wünsche einzustehen, wird schön rübergebracht.

Felix hat narzisstische Züge. Prinz Elias ist Egoist. Andere sind auf der Suche nach ihrer Identität oder überschätzen ihr Talent maßlos. Jeder ist einmalig.
Was mir unglaublich gut gefallen hat, ist, dass jeder einzelne von ihnen sich weiterentwickelt hat. Alle haben dazugelernt. Mancher freiwillig, der andere gezwungenermaßen, aber keiner ist stecken geblieben.

Die Geschichte ist spannend geschrieben und es wird nirgends langweilig. Schlagfertige Dialoge und urkomische Szenen, bei denen mir vor Lachen Tränen in den Augen standen, gaben sich die Klinke in die Hand. Dazwischen aber auch immer wieder Gespräche, die tiefgründig und voller Weisheit waren. Der Schreibstil, der aus sehr vielen Dialogen bestand, vermittelte mir das Gefühl, das ich mitten im Geschehen sei. Ich hatte das Gefühl die Protagonisten sprechen zu hören.

Siegfried ist mir unglaublich ans Herz gewachsen und ich habe mit ihm gefühlt und gelitten, als er schwere Entscheidungen treffen musste. Doch auch die zunächst unsympathischen Charaktere konnten am Schluss Pluspunkte bei mir sammeln.
Die Tiere hatten ihre tierischen Wesenszüge, und auch als Mensch waren diese bei Siegfried noch vorhanden. Er hat seine guten Eigenschaften nicht verloren, die typisch froschigen aber gelernt abzulegen. Für mich eine rundum gelungene Geschichte.

Fazit:
Auch wenn Märchen der Fantasie entspringen, und an dieser scheint es Jacqueline Weichmann-Fuchs wahrlich nicht zu mangeln, ist es offensichtlich, dass sie wichtige Lehren transportieren können.
Dieses Buch ermutigt an sich zu glauben, seinem Traum zu folgen und nicht aufzugeben, auch wenn andere nicht an einen glauben. Es zeigt auf, dass man mit Freundlichkeit, Selbstlosigkeit und Liebe weiterkommen, mehr bewirken und erreichen kann, als es mit Egoismus je möglich sein würde.

Und die Moral von der Geschicht‘, dies nicht zu lesen, gibt es nicht!

Ich kann dieses Buch einfach nur empfehlen!

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