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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2024

Persönlich leider nicht mitreißend genug

Der Vertraute
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Bei diesem Roman handelt es sich um einen Einzelband, der unabhängig von Leigh Bardugos anderen Büchern gelesen werden kann. Darüber habe ich mich sehr gefreut, da ich zuvor noch kein Buch von ihr gelesen ...

Bei diesem Roman handelt es sich um einen Einzelband, der unabhängig von Leigh Bardugos anderen Büchern gelesen werden kann. Darüber habe ich mich sehr gefreut, da ich zuvor noch kein Buch von ihr gelesen habe. Schon in der Leseprobe ist mir der Schreibstil und die Gestaltung der Charaktere sehr positiv aufgefallen, weshalb ich wirklich gespannt auf das Buch war. Es handelt sich um historische Fantasy zur Zeit der spanischen Inquisition. Genau die richtige Abwechslung zu den Büchern, die ich normalerweise lese, welche sich eher an ein etwas jüngeres Publikum richten.

Leider konnte der Roman mich letzten Endes jedoch einfach nicht ganz mitreißen. Das habe ich daran gemerkt, dass ich zum Lesen viel länger brauchte als für mich eigentlich üblich, und dass ich öfter mal den Drang hatte das Buch zur Seite zu legen. Ich habe das Gefühl, dass es hier aber einfach um meinen eigenen Geschmack geht! Das Buch ist bei weitem nicht schlecht, es war wohl einfach nichts für mich. Die Charaktere sind sehr liebevoll ausgearbeitet und dadurch wirklich einzigartig, allesamt! Der Schreibstil ist super angenehm und künstlerisch. Es war meiner Meinung nach zwischendurch einfach zu zäh. Es gibt bestimmt genug Leser, die ausführliche Erzählungen und Ausschmückungen lieben, aber mir ist einfach zu wenig passiert. Dass das Buch dabei immer wieder aus wechselnden Perspektiven geschrieben ist fand ich sehr interessant, aber bei einigen Passagen habe ich mich doch gefragt, warum wir jetzt auf einmal kleinere Abschnitte aus Sicht dieser bestimmten Person lesen. Das kam für mich dann manchmal etwas zusammenhangslos und hat mir persönlich in der Situation keinen Mehrwert gegeben. Die Liebesgeschichte habe ich bis zur Hälfte des Buches vergeblich gesucht, was im Nachhinein aber ganz gut war. Sie nimmt nicht zu viel Platz ein und entwickelt sich langsam und realistisch. Sie war der Grund, weshalb ich das Ende dann doch noch weiter verfolgt habe.

Ich möchte euch trotzdem dazu ermuntern, in das Buch reinzulesen und zu schauen, ob es was für euch ist. Wenn ihr große, dramatische Fantasy sucht, kann ich das Buch eher nicht empfehlen, da der Fokus hier mehr auf den historischen Aspekt gelegt wird. Wer allerdings genau das sucht: Go for it!

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Nette Unterhaltung für zwischendurch

Trial of the Sun Queen
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Wer in diesem Buch die Innovation des Jahres sucht, wird hier definitiv nicht fündig werden. Ich kann gar nicht aufzählen, wie oft ich das Gefühl hatte „Ach, das ist ja ähnlich wie in…“. Das Positive daran: ...

Wer in diesem Buch die Innovation des Jahres sucht, wird hier definitiv nicht fündig werden. Ich kann gar nicht aufzählen, wie oft ich das Gefühl hatte „Ach, das ist ja ähnlich wie in…“. Das Positive daran: Wer Geschichten wie „Das Reich der Sieben Höfe“, „Throne of Glass“ oder auch „The darkest Gold“ liebt, nur um mal ein paar aufzuzählen, kann sich sicher sein, dass das Buch das richtige ist.

Zur Gestaltung des Buches muss ich wohl nichts weiter sagen. Einfach wunderschön! Wenn die vier Bände nebeneinander am Ende mit dem Farbschnitt genau so aussehen werden, wie hinten im Buch abgebildet, wird das ein echter Hingucker werden.

Ich hatte leider das Problem, dass meine Plottwist-Spürnase so gut geworden ist, dass rein gar nichts mich überraschen konnte, was wohl eigentlich als überraschend geplant war. Trotzdem bin ich schneller durch das Buch gekommen als gedacht. Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und die Charaktere interessant. Dass zwischendurch die Perspektiven zwischen Lor und Nadir gewechselt wurden, allerdings nicht zu oft, fand ich super.

Ich hatte tatsächlich mit etwas mehr Spice gerechnet, aber es hielt sich wirklich in Grenzen. Das erklärt die Autorin am Anfang auch selbst. In den nächsten Teilen soll es scheinbar mehr werden. Mal schauen, ich bin gespannt und werde mir wahrscheinlich auch die Folgebände zulegen, obwohl der erste Band mich noch nicht total geflasht hat. Für zwischendurch war er trotzdem gut zu lesen und durchaus unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Absolut direkt und unzensiert

Ich, Sperling
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Er nennt sich selbst Jakob, doch in seinem Leben trug er viele verschiedene Namen, die ihm von anderen gegeben worden sind.
"Ich war einmal ein sprechendes Werkzeug. Jetzt bin ich ein Werkzeug, das keinen ...

Er nennt sich selbst Jakob, doch in seinem Leben trug er viele verschiedene Namen, die ihm von anderen gegeben worden sind.
"Ich war einmal ein sprechendes Werkzeug. Jetzt bin ich ein Werkzeug, das keinen Zweck mehr erfüllt, aber immer noch die Macht der Sprache besitzt". Unter anderem auf diese Weise wendet sich der fiktionale Erzähler und Protagonist immer wieder zwischendurch an den Leser. Er erzählt eine Geschichte voller Höhen und Tiefen, eine Geschichte von einem kleinen Jungen, dem seine Kindheit geraubt worden ist, der als Sklave in einem Bordell im spätrömischen Reich aufgewachsen ist. Eine Geschichte von sich selbst und von dem Sperling, der stets sein treuer Begleiter war.

Ich weiß nicht so recht, wie ich diese Rezension verfassen soll, weil ich das Gefühl habe, dass alles, was ich schreibe, dem Roman nicht gerecht werden kann. Ich habe gerade die letzte Seite beendet und bin immer noch völlig in der Geschichte gefangen. Die einzigartigen Charaktere, die ausdrucksstarke, knallharte Ehrlichkeit der Erzählung hat mich absolut gefesselt. Ich hätte vorher nicht damit gerechnet, dass knapp 600 Seiten, welche zudem nicht in Kapitel eingeteilt worden sind, sondern nur in vier größere Abschnitte, so schnell dahinfliegen können.
Es gab unglaublich viele Momente, in denen ich das Buch kurz zuklappen musste, um zu verarbeiten, was gerade geschehen ist. Es hat mir das Herz zerrissen. Und auch das Ende quält mich ziemlich. Es ist zwar irgendwie zufriedenstellend, aber so offen, dass es sich gleichzeitig auch nicht richtig anfühlt, den jungen Protagonisten nicht mehr länger auf seinem langen Weg zu begleiten. Denn dieser Roman zeigt nur einen Auszug seines Lebens. Dieser Auszug ist allerdings so ausführlich und bildlich beschrieben, dass man nicht anders kann, als in den Moment hineinzutauchen. Die Gerüche und Geräusche, die der Protagonist wahrnimmt, werden nahezu real.
Ich kann den Roman absolut empfehlen, aber seid euch bitte bewusst, dass einige Inhalte triggern können. Es gibt äußerst explizite Szenen mit sexuellem Missbrauch in jeglicher Form. Ich kann mir vorstellen, dass es einigen Menschen nicht gut tun würde, diese zu lesen.

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Veröffentlicht am 25.08.2023

Düstere, historische Vampir-Fantasy

Die Schwarze Königin
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Als ich zum ersten Mal auf dieses Buch aufmerksam geworden bin, hat mich das Cover sofort gecatcht. Ich mag es sehr, wenn es auf dem Cover viele kleine Details zu entdecken gibt. Es hat mich ein wenig ...

Als ich zum ersten Mal auf dieses Buch aufmerksam geworden bin, hat mich das Cover sofort gecatcht. Ich mag es sehr, wenn es auf dem Cover viele kleine Details zu entdecken gibt. Es hat mich ein wenig an das von "Das Reich der Vampire" von Jay Kristoff erinnert und weil ich seitdem keine Vampir-Fantasy mehr gelesen habe, dachte ich, warum nicht. Dazu sei gesagt, dass "Die Schwarze Königin" mein erstes Buch von Markus Heitz war.
Mir war vor dem Lesen nicht ganz klar, wie historisch der Roman sein wird. Ich hatte zuvor noch nie etwas von der Schwarzen Königin gehört. Dieser Aspekt nimmt in der Geschichte doch tatsächlich mehr Raum ein, als ich erwartet hatte. Es ist gut die Hälfte der Geschichte, die aus der Sicht von Barbara - der schwarzen Königin - und Vlad erzählt wird und in der Vergangenheit spielt. Die andere Hälfte handelt dann von Len, welcher im Prag der heutigen Zeit kuriose Dinge über seine Vorfahren erfährt und sich einer immer größer werdenden Gefahr stellen muss. Diese zwei Handlungsstränge wechseln mit jedem Kapitel.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich lieber die Geschehnisse von Len verfolgt habe. Ganz oft endeten die Kapitel mit kleinen Cliffhangern und dann zuerst das lange Kapitel aus Barbaras und Vlads Perspektive zu lesen, hat mich ein wenig gestört. Allgemein waren die Kapitel recht lang, oftmals weit über 20 Seiten. Ich bevorzuge ein wenig kürzere Kapitel. Aber das ist alles Geschmackssache, andere Leser wird es bestimmt auch motiviert haben, das nächste Kapitel auch noch zu lesen, wenn das davor spannend geendet hat, um dann beim übernächsten Kapitel zu erfahren, wie es weitergeht. Mich hat es eher dazu gebracht, dann eine Pause einzulegen.
Das soll aber auf keinen Fall heißen, dass die Kapitel aus der Vergangenheit nicht auch spannend waren. Ich fand es sehr faszinierend, die Entwicklung von Barbara und Vlad zu verfolgen. Diese Kapitel waren dann ein wenig historischer als die anderen. Dadurch hat es sich meiner Meinung nach an einigen Stellen etwas gezogen, obwohl ich sonst auch gerne historische Romane lese! Man hat aber auf jeden Fall einen tollen Einblick in die damaligen Machtverhältnisse der Königreiche bekommen. Die Strigoi, wie die Vampire hier genannt werden, hatten überall ihre Finger im Spiel. Dadurch wurde das Ganze sehr spannend.
Markus Heitz hat es definitiv geschafft, dass ich das Buch nach kurzen Pausen doch immer wieder in die Hand nehmen musste. Der Schreibstil ist sehr bildhaft und immer wieder passiert etwas, mit dem man nicht rechnet. Die Strigoi sind wirklich angsteinflößende Kreaturen und bei einigen Szenen sollte man nicht zu sensibel sein, was äußerst konkret beschriebenen Mord und Totschlag angeht. Der Plottwist zum Ende hin hat mich sehr überrascht und ich fand ihn wirklich ziemlich cool. Ein Aspekt davon war für mich ein wenig zu sehr aus der Luft gegriffen und dem Zufall überlassen, aber dazu an dieser Stelle nicht mehr, ich möchte niemanden spoilern!
Alles in allem hat mich "Die Schwarze Königin" sehr unterhalten. Ich kann das Buch allen empfehlen, die nicht so auf glitzernde, kitschige Vampire stehen, sondern eher auf ihre brutaleren Verwandten. Außerdem sollte man kein Problem mit zahlreichen historischen Aspekten haben.

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Sehr zwiegespaltene Meinung

The Darkest Gold – Die Verräterin
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Nachdem der erste Band der Reihe an so einem Höhepunkt geendet hat, habe ich mich riesig auf Teil zwei gefreut. Und dann kam die Enttäuschung. Die Spannung, die sich im ersten Band aufgebaut hat, ist in ...

Nachdem der erste Band der Reihe an so einem Höhepunkt geendet hat, habe ich mich riesig auf Teil zwei gefreut. Und dann kam die Enttäuschung. Die Spannung, die sich im ersten Band aufgebaut hat, ist in den Keller gerutscht. Die Kapitel der ersten 150 Seiten waren gesäumt von ewigen Monologen, die immer ähnlich geklungen haben. Leider musste ich mich durch drei Viertel des Buches durchquälen, weil so gut wie nichts passiert ist. Zwischendurch wurde ein bisschen was zum Worldbuilding und zu den Hintergründen der Charaktere erklärt, aber die Handlung? Eine große Stagnation.

Auch die Plottwists waren für mich allesamt sehr offensichtlich. Das Ende sollte wahrscheinlich alle total überraschen, woran die Autorin meiner Meinung nach die paar Kapitel zuvor sehr zwanghaft gearbeitet hat, was bei mir aber eher für unnötige Verwirrung gesorgt hat.

Trotz dieser harten Worte konnte ich zum Schluss hin doch noch wieder etwas von der emotionalen Bindung zu Auren, die ich zwischenzeitlich komplett verloren hatte, zurückfinden. Es kam doch noch etwas Spannung auf und wahrscheinlich werde ich mir sogar Band drei holen, wenn der erscheint. Allerdings erwarte ich dort eine deutliche Steigerung!

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